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Autor Thema: KAT doch nicht sauber
Zoni

Beiträge: 3.538
Registriert am: 15.11.1999


Gerade auf www.n-tv.de gelesen ...

Kat doch nicht so sauber

Das Waldsterben durch sauren Regen könnte in Zukunft von einer "Güllewüste" entlang von Straßen und Autobahnen abgelöst werden. Vor dieser Gefahr haben am Montag Botaniker der Universität Bonn gewarnt. Sie fanden heraus: Aus den Katalysatoren moderner Autos kommt so viel Ammoniak, dass sich an Straßen zusehends Moose und Flechten ausbreiten, die bisher nur in ländlichen Gegenden die Betoneinfassungen von Misthaufen besiedelten.

Bisher sei weitgehend unbekannt gewesen, dass Drei-Wege-Katalysatoren überhaupt Ammoniak in nennenswerter Menge produzieren, berichteten die Forscher. Allerdings sei den Botanikern schon vor mehr als zehn Jahren aufgefallen, dass plötzlich in Städten an Mauern und Bäumen ein Moos namens Orthotrichum diaphanum wachse, das dort zuvor nie gefunden worden sei.

Einige Jahre später breiteten sich den Angaben der Wissenschaftler zufolge in den Städten plötzlich stickstoffliebende Flechtenarten wie die Gelbflechte aus. Auch diese Arten lieben eigentlich die Landluft: Normalerweise wachsen sie beispielsweise auf Dächern von Viehställen. "In den Städten gibt es aber keine Kühe und Schweine", erklärt Professor Jan-Peter Frahm vom Bonner Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen und fragt: "Was bewog also die Flechten, in die Städte zu ziehen?" Zudem fiel auf, dass die stickstoffliebenden Flechtenarten besonders gerne an stark befahrenen Straßen wachsen.

Schließlich gerieten Autoabgase in den Verdacht, die Stickstoffquelle Ammoniak zu liefern, obwohl die stechend riechende Substanz darin nach damaliger Kenntnis allenfalls in Spuren vorkommen sollte. Zusammen mit dem TÜV maßen die Bonner Wissenschaftler die Abgase von 30 Autos mit Katalysator. Das Ergebnis habe selbst die Experten überrascht, berichtete Frahm: "Alle Pkw pusteten Ammoniak in die Luft -und das in Konzentrationen, die man zum Teil bereits mit der Nase wahrnehmen konnte." Bis zu 25 ppm (parts per million) erreichten die Werte bereits im Leerlauf; bei höheren Drehzahlen stiegen sie gar auf das Drei-bis Zehnfache.

Keine Gefahr für menschliche Gesundheit

Gefahr für die menschliche Gesundheit geht nach Einschätzung der Botaniker von den gemessenen Mengen dennoch nicht aus, da sich das Gas schnell verdünnt. Gefährlicher sei der "Düngeeffekt" von Ammoniak: "Die Düngung ist so hoch, dass sie nur von wenigen Moos-und Flechtenarten toleriert wird", betonte Frahm. "Die anderen halten das gar nicht aus." Auch Blütenpflanzen, die Stickstoff anders als Moose und Flechten nicht aus der Luft aufnehmen, seien gefährdet: Ammoniak verbinde sich mit den Stickoxiden in der Luft zu Ammoniumnitrat, einem gebräuchlichen Dünger.

Mit dem Regen gelange der Dünger dann in den Boden. Als Folge könnten seltene Arten aussterben. Sie würden durch "Stickstoffanzeiger" wie Brennnessel oder Brombeere ersetzt. "Anders als beim sauren Regen sterben wegen des Ammoniaks keine Bäume", sagte Frahm. Er fürchte jedoch die schleichenden Veränderungen: "Das langfristige Resultat ist eine zunehmende Verarmung der Natur - wir leben bald in einer Güllewüste."

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


Sehr interessant ...

Schon im Waldschadensbericht von 2004 (vom 15.12.2004) wird auf die grasse Überdüngung unserer Wälder hingewiesen, vor allem durch die Landwirtschaft. Ich bin jetzt schon auf den diesjährigen Bericht gespannt, der von 2004 war der schlechteste aller Zeiten, was aber nicht zuletzt an dem viel zu heisem Sommer 03 lag, Gott sei Dank ist 04 und jetzt 05 ja ziemlich kalt ausgefallen!

Schumi

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Registriert am: 08.11.2004


Ich mag Brombeeren!
apollo11

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Registriert am: 25.05.2005


Was immer wieder auch vergessen wird,daß auch ein Kat verschleisst.
Gerade bei Direkteinspritzbenzinern ist das ein großes Problem.
Deshalb monierte Mitsubishi bei der Markteinführung der GDI-Motoren auch die schlechte Spritqualität(Schwefel)in Deutschland und die daraus folgende eingeschränkte Lebensdauer der Kats.
Mic

Beiträge: 354
Registriert am: 29.08.2002


@apollo: Kann ich bestätigen, arbeite in ner Mitsubishiwerkstatt.
Es tauchen immer wieder Carisma/Galant und Space Star GDI auf, bei denen tlw. schon nach 2 Jahren der kat kaputt war.
Seit der Kraftstoff nahezu schwefelfrei ist, halten die kats komischerweise länger.

Kann jetzt nicht sagen, ob Mitsu was an den kats geändert hat, oder obs am Sprit liegt.

apollo11

Beiträge: 2.507
Registriert am: 25.05.2005


Liegt mit Sicherheit am schwefelärmeren Kraftstoff der in Deutschland nun endlich dank neuerer EU-Normen vertrieben wird.
Schliesslich haben die Japaner regelrecht über den schwefelreichen Sprit gemotzt und die EU wurde mal ausnahmsweise sinnvoll tätig.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Wobei man über dieses "sinnvoll" bei den Abgasnormen schon wieder streiten könnte. Ich kann mich noch gut an eine ADAC-Testserie gerade mit dem Carisma GDI erinnern, wo dieser zwar die zur Erreichung der EU-Norm erforderlichen Werte korrekt brachte, aber außerhalb dieses recht praxisfremden Fahrzyklus (z.B. bei höheren Geschwindigkeiten) zu einer ziemlichen "Dreckschleuder" avancierte. Dürfte so etwa 3 Jahre her sein - lief im ARD-Ratgeber Auto. Drum würde ich schon eher vermuten, Mitsu hat auch am Fahrzeug was geändert daraufhin...

[Bearbeitet von standard (16-12-2005 - 19:39)]

CASI

Beiträge: 1.551
Registriert am: 26.11.1999


Bei den einen verschleißen die Katalysatoren halt schneller, bei anderen langsamer.
Bei meinem Alltagsbomber sitzt nach 13 Jahren und 230000km immer noch der erste Kat drunter. Die AU hat der alte Kat vor 4 Wochen mit Bravour bestanden.
Der erste Auspuff muss nun aber langsam getauscht werden. Der röhrt nun doch mächtig und ich glaub kaum, das der freundliche TÜV Prüfer das gut findet.
apollo11

Beiträge: 2.507
Registriert am: 25.05.2005


Die Kats sind laut Teilekatalog die gleichen geblieben.
Anfänglich hatte Mitsubishi große Probleme den Volllastdurst und die anhängenden recht schlechten Abgaswerte in den Griff zu bekommen.
Selbst Mitsubishi gab an,daß der Vollastmehrverbrauch des GDIs(z.B.Lancer/Carisma) zum herkömmlichen Einspritzer bis zu 22%(!!!)betragen konnte.
Die Kisten waren in Ihrem alten Update wirklich nur im Teillastbereich und mit vorsichtigem Gasfuß sparsam.
Seit Mitte 2003 ist in Deutschland schwefelarmer Ottokraftstoff nach nach neuer Norm vorgeschrieben.
Dadurch bekam man durch darauf hin in die Serie eingeflossene andere Steuergeräteprogrammierungen den Mehrdurst etwas besser in den Griff.(somit liegst Du mit der Änderung nicht so falsch )
Aber nach 230000km bringt selbst der beste KAT keine Ursprungswerte obwohl bei herkömmlichen Einspritzern/geregelten Vergasern die Kats weit länger als bei Direkteinspritzenden Benzinern halten,da besonders bei denen der Kat sehr stark beansprucht wird.
Aber durch die Toleranzwerte bei der ASU gibts halt zum Glück auch nicht bei recht schlechten Kats große Probleme.

[Bearbeitet von apollo11 (16-12-2005 - 21:00)]

 

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