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Autor Thema: innerdeutsche Grenze abfahren
Christian K

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Registriert am: 27.04.2004


Hallo!

Ich weiß nicht, ob wir hier schonmal so ein Thema hatten, aber ich frage trotzdem hier einmal.
Ich hätte mal Lust, die ehemalige DDR-BRD Grenze abzufahren. Ist das möglich? Ich war letztens im thüringischen Hildburghausen und da habe ich es südlich von Römhild mal versucht. Da waren zwar diese betonierten Fahrspuren noch vorhanden, aber das Gras war extrem hoch und die Bäume waren so dicht am Weg und auch die Äste hingen sehr tief. Da war kein durchkommen. Ich wünschte es mir aber so, wie auf dem Beispielfoto.

standard

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Registriert am: 26.01.2002


Hm - der Gedanke schwebt mir auch seit längerer Zeit vor... Es wird aber mit Sicherheit nur noch recht partiell möglich sein, den ehem. Kolonnenweg wirklich zu befahren (mal abgesehen davon, ob es überhaupt erlaubt ist...).
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Durchgehend ist es nicht möglich, ich habs mal vor 6...7 Jahren versucht (nur ein paar Kilometer, nähe Grenzübergang Ellrich-Walkenried)aber da war`s damals schon ziemlich zugewuchert...

(PS: dazu brauchste eh nen Kübel )

[Bearbeitet von heckman (02-04-2006 - 20:29)]

Andi

Beiträge: 3.836
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@Heckman, Genau! Da ich aus Ellrich stamme bin ich damals kurz nach der Wende noch den Kolonnenweg von Ellrich nach Obersachswerfen/Tettenborn mit meiner MZ TS 250 abgefahren. Damals 1991 war er noch sehr gut befahrbar und es war noch vieles erhalten. Später dann auch mal mit dem UAZ469 meines Kumpels von Ellrich durch den Stadtwald nach Rothesütte und dann hab ich es auch nochmals 2003 mit meinen Kübel probiert. Da war es schon recht schwierig da durch zu kommen und mein Unterfahrschutz hat so manche Bodenberührung dabei abbekommen aber die Leute haben nicht schlecht gestaunt als ich oben im Harz bei Rothesütte durch das Dickicht hindurch auf die B4 abbiegen wollte

Die erste Tour mit dem Kübel auf dem Gipsberg bei Ellrich
http://www.trabi.dns2go.com/andi/kuebel/Meine%20Bilder0073.jpg

und vor der ehemaligen Grenzkompanie in Rothesütte
http://www.trabi.dns2go.com/andi/kuebel/Bild%20037.jpg

zwigge79

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An der Küste ist er leider nur für Radfahrer und Fußgänger freigegeben, dafür allerdings auch noch nicht zugewachsen.
N66

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Ist das überhaupt erlaubt? Hieß es nicht, dass die ehemalige Grenze zum längsten Naturschutzstreifen von Europa geworden ist? Kann mir kaum vorstellen, dass man da mit dem Auto langschwarten darf..
Beppo

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Abgewandert hat die Grenze schon jemand, hier der Bericht http://sambamarco.piranho.de/wanderung_grenze.htm
HUGOzwei

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Registriert am: 26.01.2000


n66: stimmt.

die möglichkeit die grenze abzufahren ist eigentlich seit ende letzten jahres vorbei. da hat unsere regierung beschlossen, diesen grünstreifen des ehemaligen niemandslandes als naturreservat zu schützen.

apollo11

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@ChristianK von Gleicherwiesen in Richtung Bad Königshofen gehen noch wenige Grenzwege die befahrbar sind.Aber teils auch nur noch mit geländegängigem Gerät,weil die Wegplatten teils abgesackt(teils durch das befahren durch landwirtschaftliches Gerät und teils durch den dort an manchen stellen sehr weichen Boden)sind.
Bessere Chancen zum befahren hast Du dann eher von Eußenhausen(ehemals Grenzübergang Henneberg) in Richtung Hermannsfeld/Willmars(diverse Wachtürme stehen auch noch).Da der Weg auch heute noch stark genutzt wird ist er im Grunde genommen noch in gutem Zustand.Nur kurz vor Willmars/Völkershausen wirds dann mottrig.
Christian K

Beiträge: 3.150
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Danke für Eure Antworten!
Ich habe da ein Navigationssystem, auf dessen Karte die Grenzen der Bundesländer dargestellt sind und, was noch interessanter ist, es sind nicht nur normale Straßen drin, sondern auch viele andere Wege die verkehrstechnisch weniger bedeutend sind, wie etwa Waldwege und eben dieser ex-Grenzpostenweg.
Und an den Stellen, auf dem er nicht mehr befahrbar ist, kann man ja auf normale Straßen ausweichen. Mit Hilfe des Navi-systems findet man ja leicht wieder zurück auf den Grenzweg.
standard

Beiträge: 19.357
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Wie von mir oben schon vermutet - es wird kaum noch erlaubt sein, dort zu fahren. Das hätte man direkt nach der Wende machen sollen - aber da hatte man zumeist andere Sorgen...
apollo11

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Registriert am: 25.05.2005


Den alten Grenzweg Nähe Eußenhausen kann man noch offiziell befahren(jedenfalls war das letzten Monat noch so
Christian K

Beiträge: 3.150
Registriert am: 27.04.2004


Hallo!

Als Threadstarter wollte ich mich wieder malzu Wort melden. Ich war kürzlich im Urlaub in Thüringen und im Harz unterwegs, und dabei zum Teil nur unweit der ehemaligen inneren deutschen Grenze.
Meine Feststellungen ist, das von den alten Grenzanlagen ja nun fast nichts mehr vorhanden ist. Genau das war aber meine Vorstellung und auch der Grund für meine Idee, den alten sogenannten Kolonnenweg abzufahren. Das einzige, was heute noch an die Grenze erinnert, sind viele nach der Wende aufgestellte Gedenksteine mit teilweise interessanten Infotafeln und an der Straße nahe des thüringischen Böseckendorf steht ein Schaukasten mit alten Zeitzeugenberichten und Fotos u.a. von dem Tag, an dem die dortige seit 1961 gesperrte Straße im Dezember 1989 wieder freigegeben wurde und die Menschen beiderseits der Grenze sich nach 28 Jahren wieder auf direktem Weg wieder sehen konnten. Natürlich wird dort im Schaukasten auch an die Flucht von Böseckendorf erinnert, als im Oktober 1961 ganze 53 Menschen abhauten und damit die größte gemeinschaftliche Flucht während der deutschen Teilung war – noch vor dem Berliner Tunnel (29 Menschen).
Nur vereinzelt sind noch alte Grenzanlagen, Wachtürme und Metallgitter- bzw. Stacheldrahtzäune bewusst zu Erinnerung stehen gelassen worden, wie etwa an der heutigen Gedenkstätte Deutsche Teilung am Autobahnübergang Helmstedt / Marienborn oder diverse Feilichtmuseen wie das zwischen Thüringen und Bayern geteilte Dorf Modlareuth oder in Hötensleben südlich von Helmstedt.
Letzteres ist im Foto zu sehen.

Aber ich mußte feststellen, das sogar dieser Kolonnenweg teilweise abgebaut wurde und die Fläche dieser heute als Acker- und Gemüseanbaufläche verwendet wird. Das heißt, wenn man nicht ein gutes GPS mit topographischer Karte hat, denn kann man sich völlig verlaufen/verfahren. Wenn man sich also wirklich parallel zur Grenze fortbewegen will um nichts zu verpassen, dann ist man zu Fuß besser dran, denn mit einem (geländegängigen) Kfz handelt man sich womöglich mit den ansässigen Bauern und Förstern Ärger ein. Nun ja, zu Fuß wären es rund 1300 km durch teilweise wunderschöne – durch den ehemaligen Todesstreifen bedingt – naturbelassene Landschaft, wie etwa der Abschnitt quer über den Harz. Bei 25 km am Tag würde man also fast zwei Monate brauchen. Soweit dazu, aber:
Seit dem Ende der deutschen Teilung sind nun mal fast zwanzig Jahre vergangen. Und diese fortgeschrittene Zeit hat neben dem Nachteil, das von den Grenzanlagen fast alles weg ist, auch den bereits erwähnten Vorteil, das die unterbrochenen Straßenverbindungen nun wiederhergestellt sind. Das heißt, man könnte die Grenze also auf öffentlichen Straßen im Zick-Zack auf der Grenze hin- und herfahren bzw. auch teilweise parallel, ohne viel zu verpassen. Denn, wenn irgendwo etwas an die Grenze erinnert (und damit meine ich vor allem erst nach der Wende aufgestellte oben genannte Relikte), dann stehen die ja auch meist an mit Kfz erreichbaren Stellen und nicht irgendwo im Wald. Und falls doch, dann stehen an der Straße meist auch entsprechende Hinweisschilder, an denen man das Auto dann halt kurz stehen lässt und ein kurzer Spaziergang zu unternehmen ist. So wie etwa hier an der B 242 Braunlage - Hasselfelde, wo man nach einem Hinweis zum Grenzmuseum bei Sorge (Harz) gelangt und u.a. dieser Wachturm noch steht.

seb

Beiträge: 863
Registriert am: 05.10.2003


ich habe im Juni mit einem Kumpel auch teile der ehem. Grenze abgefahren. Zu meiner Freude, haben wir noch vieles entdecken können. Kollonnenweg, Türme, ehem. Mienenstreifen etc.
Ich war dann auch in Ellrich und in Tettenborn und habe da die Stellen gesucht und endlich gefunden, an der ich 1985 mit 4 Jahren stand.
Werde mal versuchen die Fotos hier einzustellen.
Der grosse Vorteil,wenn man mit Schweizer Nummernschilder diese Reise macht. Da kann man auch mal auf verbotenen Wegen fahren und dann sagen: "tut mir leid, ich bin nicht von da. ich habe mich verfahren"
Christian K

Beiträge: 3.150
Registriert am: 27.04.2004


quote:
Der grosse Vorteil,wenn man mit Schweizer Nummernschilder diese Reise macht. Da kann man auch mal auf verbotenen Wegen fahren und dann sagen: "tut mir leid, ich bin nicht von da. ich habe mich verfahren"

Dieses Verkehrsschildist doch aber eindeutig, wie hier an einem Kolonnenweg.
Oder willst Du damit jetzt sagen, das Schweizer auch nicht lesen können?

seb

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wir Schweizer sind bekanntlich Landeier...also was steht da drauf?
Dachzelt_Ulli

Beiträge: 1.204
Registriert am: 28.02.2002


Für Seb: Ich würde es ungefähr so deuten: "Für Landeier und Forstwirte frei"
seb

Beiträge: 863
Registriert am: 05.10.2003


zum glück war ich nicht mit meiner Freundin unterwegs....sonst hätte "Verkehr frei" auch noch zu Missverständnissen führen können...
 

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