Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
 
Autor Thema: Wenn ich sowas lese...
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10731844/485083/
kommt mir die eine oder andere Mahlzeit hoch... Lego verläßt (prinzipiell) Dänemark - wer hätte das noch vor wenigen Jahren für möglich gehalten?! Ich frag mich immer wieder: wo soll diese Entwicklung noch hinführen, machen wir hier im "alten Europa" in 2-3 Jahrzehnten (oder früher...) das Licht aus, oder wie

[Bearbeitet von standard (21-06-2006 - 20:28)]

Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Da fragt man sich, wieso es soviele Arbeitslose gibt! Außerdem denke ich, dass die Qualität darunter leiden wird, wenn alles in Richtung Osten geht.
Mal sehen, wann der Reichstag geschlossen wird und unsere Politiker in China sitzen.
zwigge79

Beiträge: 880
Registriert am: 02.02.2004


Wenn`s sogar schon mit Schließungen in der Tschechei losgeht... Wahrscheinlich wird dieser Trend erst enden, wenn auch das letzte Land "Weltniveau" erreicht hat und das kann dauern. Wem bis jetzt noch nicht das Grübeln kam...
U_N_Bekannt

Beiträge: 1.307
Registriert am: 15.10.2004


Hat schon irgend ein Statistiker ausgerechnet, wann Deutschlands Wirtschaft auf dem Stand sein wird, dass wir als Dritte-Welt-Land gelten? Dann könnte es doch sein, dass andere Länder ihre Produktion wieder zu uns auslagern...
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


...spätestens, wenn die Herren vom Großkapital den Globus eines Tages umrundet haben werden - auf der Suche nach absoluter Gewinnmaximierung durch aggressive Personal-/Lohnminimalisierung. Möglicherweise gibt es aber doch irgendwann mal (wieder...?) einen großen Knall zwischendurch...
Jetzt aktuell verkündet die Arroganz-Vers.gruppe erstmal wieder den Abbau von etwa 5000 Arbeitsplätzen - trotz Milliardengewinnen übrigens.
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


quote:
auf die strategischen Schwerpunkte Innovation und Marketing fokussieren

Da ist es wieder, das fast schon legendäre Marketing-Geschwätz des Shareholder-value-Zeitalters. Und immer wieder wird einem schlecht dabei.

Übrigens - ihr LEGO-Land in Dänemark machen sie sicher nicht zu, oder? Das heißt, all die arbeitslosen Legowerker haben in Zukunft ganz viel Zeit, dort mit ihrer Familie hinzugehen und richtig viel Geld auszugeben.

Wann wird der Kapitalismus nur endlich begreifen...wann...?

Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


Aber wenn nicht einmal der Pöbel an´s Land glaubt.....

Also Fahne hoch

Kleiner Spass! Ich denke auch, dass es erst einen Knall geben muss, damit sich etwas ändert. Ob positiv oder nicht, weiß man auch nicht. Die Geschichte hat es uns ja mehrfach gezeigt.

Solange Profitgier und Machtbesessenheit, in welcher Form auch immer, in einer Gemeinschaft oder in er Gesellschaft herrscht, wird es jemanden geben, dem es schlechter geht.

[Bearbeitet von Icke (22-06-2006 - 23:26)]

CASI

Beiträge: 1.551
Registriert am: 26.11.1999


Irgendwann merken auch die Heuschrecken, das Republikflucht der falsche Weg ist.
Wenn die Heuschrecken erstmal fortgemacht haben, dann werden auch die Politbüromitglieder merken, das denen die (persönliche) Kohle ausgeht, mangels Sponsoren!
In dem Sinne: Locker bleiben
kat

Beiträge: 1.194
Registriert am: 25.11.2004


Ist vielleicht auch ganz passend:
http://www.explorermagazin.de/satiren/wagenost.htm
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Ich hab's glaube ich schonmal geschrieben: Firmenabwanderung hat m.E. nur selten was mit Raffgier zu tun sondern eher mit Wettbewerb.

Man muss sich nur mal vor Augen fuehren, das der Faktor Arbeit hierzulande mit etwa 70% Abgaben belastet ist. D.h., von z.B. 100 Euro Wertschoepfung bleiben dem Wertschoepfer nur noch etwa 30 Euro, von denen er dann sowohl die erweiterte Reproduktion, F&E, evtl. auch noch Kredite und Co. bestreiten muss. Sein Konkurrent, der vielleicht anderswo nur 60 Prozent abgeben muss und deshalb mehr Geld in der Tasche hat, kann mehr investieren und wird bald die besseren Produkte und die effizientere Produktion haben...es ist nicht eine Frage von Raffgier, sondern eine Frage des Ueberlebens!

Und die bessere Qualitaet hierzulande? Naja, ich glaube manchmal, der gutausgebildete deutsche Facharbeiter und Ing. ist ein Traumbild, dem viele noch hinterhertraeumen. Hoffentlich gibt es da mal nicht ein boeses Erwachen...andere Nationen haben laengst ausgeschlafen!

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Deutschland liegt mit den Arbeitskosten im europäischen Vergleich übrigens lediglich im Mittelfeld - war erst kürzlich ganz aktuell zu erfahren. "Made in Germany" hat nicht umsonst weltweit einen guten Ruf - es soll auch schon der eine oder andere "Aussiedler" zurückgekommen sein, wegen massiver Qualitätsprobleme... (die es z.B. bei Bosch-Haushaltsgeräten gibt, seitdem die aus dem "nahen Osten" kommen.
Wenn (ganz offiziell) absolut satte Milliarden-Gewinne eingefahren, aber dennoch Werke/Niederlassungen geschlossen/verlagert und 1000e Leute auf die Straße gesetzt werden (akt. Beispiel: Allianz), hat das u.U. auch eher wenig mit "Überlebenskampf" - evtl. doch ein Wenig mehr mit Profitmaximierung (um das passendere Wort "Gier" zu vermeiden) zu tun, wage ich zu behaupten...
Der über diesem stehende Beitrag verdeutlicht allerdings, daß man den Leuten prinzipiell alles so einreden kann, daß sie es als "normal" oder gar "notwendig" hinnehmen.
Wenn ich in einem Land gute Umsätze und Gewinne machen will, dann muß ich dort die Leute sozial und finanziell auch so stellen, daß sie genau dafür sorgen können. Daß es nur mit Export, aber mit lahmer Binnennachfrage nicht funktioniert, sollte inzwischen deutlich geworden sein...

[Bearbeitet von standard (23-06-2006 - 20:19)]

Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


Standard ich "liebe" Dich! Danke für die tatsachenbezogenen Erläuterungen!
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


poetpoet

Beiträge: 155
Registriert am: 12.03.2005


Natürlich hat das Ganze mit Raffgier zu tun. Da hat standard völlig recht. Das Schlimme ist nur, dass es vom Prinzip her keine individuelle Raffgier ist, sondern diese im System verankert ist - quasi als Wirkprinzip. Nennt man übrigens schlicht Kapitalismus, auch wenn man das Wort heute kaum noch kennt. Wurde von den meisten in unserem Lande gewählt und allen Kräften, die sich dagegen stemmen, laufen die Mitglieder in Scharen weg. Schade eigentlich.
Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


Und so hat das Sprichwort "Am Ende ist sich jeder selbst am Nächsten" seine Bedeutung erlangt.

Nur viele unserer wahlberechtigten Bürger haben noch nicht verstanden, dass sie zu den Nächsten gehören.

Mir ist es Wurst, ob man es Sozialismus, Kapitalismus oder Apfelmus nennt. Es herrscht einfach Ungerechtigkeit und Armut im Land. Und daran werden die neuen Reformen auch nix ändern. Eher im Gegenteil. Ich kann schon das Wort "Reform" nicht mehr hören. Wir sind ja nur am reformieren. Ich mag ja nichtmal ins Reformhaus gehen, aus Angst, es könnte nur teurer werden.

Aber so ist es, jeder braucht wohl sein Prestige-Projekt. Und da steckt wieder der Egoismus drin.

Wie oft will und kann man noch reformieren/ sanieren/ restaurieren?

[Bearbeitet von Icke (28-06-2006 - 22:38)]

Mic

Beiträge: 354
Registriert am: 29.08.2002


@icke: So lange, bis nichts mehr da ist, was man reformieren könnte............
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Könnte auch sein, daß (falls es sich mal über- oder ausreformiert hat in diesem Lande) eines Tages mal wieder revoltiert wird...
 

Springe zu:

Impressum | Datenschutz