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Trabiklatsch » Rudi ist nicht mehr |
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Autor | Thema: Rudi ist nicht mehr |
standard
Beiträge: 19.357 |
Einer der ganz großen des Humors im TV, ein wahres Urgestein der deutschen Fernsehunterhaltung, ist von uns gegangen... channel1.aolsvc.de/index.jsp?sg=Film_News Wenn man - wie meine Generation z.B. - mit seinen Sendungen sozusagen "fernsehtechnisch aufgewachsen" ist, viel über und mit ihm gelacht hat, stimmt eine solche Nachricht schon recht traurig. Andererseits ist er ja gerade durch seine vielen Sendungen und Sketche (so manches Kabinettstückchen dabei! ) eigentlich unsterblich... [Bearbeitet von standard (10-07-2006 - 18:00)] |
Beppo
Beiträge: 12.828 |
Ich sage nur "Am laufenden Band" (die Sendung werden die wenigsten kennen) und "Rudi´s Tagesshow" (unvergessen sein Lieblings"feind" Norbert Blüm, der ihm in der letzten Show einen Eimer Wasser über den Kopf gegossen hat). Rudi Carrell wird unvergessen bleiben. |
Trabi Strietzl
Beiträge: 3.045 |
Und die "Verflixte 7" oder "Sieben Tage, Sieben Köpfe". Dann erinnere ich mich noch an den ein- oder anderen Spielfilm (Kommödien) aus den 60ern und 70ern, bei denen unser Onkel Rudi aus Holland dabei war. |
heckman
Beiträge: 8.322 |
...dafür hat Rudi Carell Heinz Erhardt mal beregnet...(und singt später auch noch "Wann wirds mal wieder richtig Sommer") Tja, je älter man selber wird, merkt man, wie schnell die Zeit vergeht.... |
Trabi Strietzl
Beiträge: 3.045 |
"Und Schuld daran ist nur die SPD" (aus dem Lied, wann wirds mal wieder richtig Sommer.) |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Ich "mußte" mit Oma immer am Blaupunkt-Genex-Farbfernseher (mit Fernbedienung!!! ) "Laß Dich überraschen" ansehen. Tja, der Carrell hatte showmäßig richtig was drauf, schade um ihn. Er hätte sicher noch einige Jahre verdient gehabt - und gute Unterhaltung produziert. Werden wir uns also auf die Konserven berufen - vermutlich wirds die eine oder andere (Sonder)Sendung geben für, mit und über ihn. Wie er selbst erklärte, hat er schon länger mit der Krebsdiagnose gerechnet - 60 Zigaretten am Tag und Hungertage vor seinen Shows - er hielt das selbst für sehr riskant, ging aber wohl nicht anders. Na - 71 Jahre und Kettenraucher, es hätte schlechter ausgehen können. |
Waldmoos
Beiträge: 325 |
Ich war heute Mittag richtig geschockt von Carells Tod. Eigentlich war er ja lange vor meiner Zeit, doch durch die vielen Widerholungen war er nie wirklich vom Bildschirm verschwunden. Ich mochte vor allem seine Art von Humor: immer mit einem Augenzwinkern, nie beleidigend und immer mit dem gewissen Etwas versehen. Sowas fehlt leider in der heutigen Fernsehlandschaft. Mit ihm haben wir auf Alle Fälle einen der größten Komiker der letzten Jahrzehnte verloren. Gruß, Waldmoos. |
CASI
Beiträge: 1.551 |
Da ist leider ein ganz großer Entertainer von uns gegangen. Er ist mit absoluter Würde gegangen, beim letzten Auftritt, sichtlich gezeichnet, noch den Schelm im Nacken! Rudi war und bleibt großes Entertainment. Rudi: Wann wird es endlich wieder Sommer!!! |
Toni
Beiträge: 5.932 |
Dank meiner Oma habe ich viele Filme und Sketche von ihm mit angeguckt, ich muss sagen, da ist ein toller Mensch von uns gegangen. Er wird aber garantiert weiterleben, wenn auch nur im Fernsehen. Da werden sie wohl in nächster zeit einiges wiederholen... |
spicy
Beiträge: 157 |
Zitat von rudi " Deutschland hat mir zehn mal mehr gegeben, als ich mir erhofft habe " Du hast deutschland viel mehr gegeben, brachtest 1965 etwas völlig neues ins radio und fernsehen, das bleibt uns erhalten. Vielen dank rudi, haben dich immer gern gesehen. Zitat von rudi, bei seinem allerletzten Gespräch " ich werde noch lange als wiederholung weiterleben " un das wirst du |
StefanONE
Beiträge: 239 |
Da er ein paar Kilometer von mir entfernt wohnte (nähe Bremen) und er öfters in meiner Stammkneipe zu Gast war, habe ich ihn dort mal getroffen. Ich sagte "Hallo" und er erwiederte auf eine ziehmlich coole Art "Hi". Richtig mit ihm gesprochen habe ich nicht, da er privat dort war und sicherlich seine Ruhe hätte haben wollen. Gruß |
standard
Beiträge: 19.357 |
Zitat Waldmoos: "Ich mochte vor allem seine Art von Humor: immer mit einem Augenzwinkern, nie beleidigend und immer mit dem gewissen Etwas versehen. Sowas fehlt leider in der heutigen Fernsehlandschaft." Das kann man nur unterstreichen! Rudi konnte einen zum lachen bringen, OHNE Leute "vorzuführen" oder humoristisch unter der Gürtellinie zu agieren, wie das heute leider nur allzu oft und bis zum Erbrechen von sogen. "Komikern" praktiziert wird. Vor allem konnte er eines prima: sich selber auf dei Schippe nehmen - bis zum Schluß... |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Zum Glück heißen besagte "Komiker" heute eben nicht mehr "Komiker", sondern neudeutsch "Comedians". Und wenn einer als "Comedian" auftritt, kann man das schonmal als Warnung verstehen und sich frühzeitig schützen... "Komiker" - das waren Herricht/Preil, Eberhard Cohrs, Bobby Bölke, Ludwig-Manfred Lommel, sicher auch Karl Valentin, Heinz Ehrhardt, Hans-Joachim Kuhlenkampff, meinethalben Theo Lingen und auch die 4 Brummers auf ihre Art - und eben Rudi Carrell. Die "alte Garde" stirbt aus - und mit ihr eine enorme menge Stil, den es in der deutschen Unterhaltungskunst einst gab... |
Trabi Strietzl
Beiträge: 3.045 |
Ach ja, die guten, alten Zeiten! Unser guter, alter Rudi ist ja eigentlich das einzige Überbleibsel von damals. Von der alten Garde ist ja mittlerweile gar keiner mehr da. Heute ist irgendwie alles anders geworden, nichts ist mehr wie früher. "Comedians", irgendwann reden wir wahrscheinlich alle nur noch überwiegend englisch. Ist ja nicht das einzige "Neudeutsche" Wort, daß sich hier eingeschlichen hat. Traurig, traurig, wie unser Theo Lingen damals immer zu sagen pflegte. Ach ja, wenn ich da so an meine Kindheit und frühe Jugend denke... ...der Vater wollte immer nur sein Fußball sehen, doch der kleine Strietzl wollte sein eigenes Programm haben und unabhängig sein. Kennt eigentlich auch noch jemand das Lied "Goethe war gut" von Rudi Carell?
[Bearbeitet von Trabi Strietzl (12-07-2006 - 02:12)] |
Dachzelt_Ulli
Beiträge: 1.204 |
"Goethe war gut, Mann, der konnte reimen, wenn ich es versuch, schwitz ich Wasser und Blut, und denk immer nur: Goethe war gut." |
standard
Beiträge: 19.357 |
- Und eben der Rudi erst! |
wilhelminus
Beiträge: 1.980 |
"... er wußte zwar, was jedermann weiß die Ehe ist letzlich doch der größte - Segen und sie litt an jenem Komplex: Goethe war gut..." |
standard
Beiträge: 19.357 |
Passend zum Thema gibt es heute um 21.00 auf NDR ein recht gelungenes Porträt Carrells. Hab es bereits kürzlich teilweise gesehen: für Fans und Symphatisanten empfehlenswert! |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
War ein sehr schönes Porträt. Beim Schluß konnte man direkt sentimental werden |
standard
Beiträge: 19.357 |
Stimmt! Auffällig war wieder sein Schwerpunkt auf der Selbstironie - dazu sind heute nicht mehr allzu viele Leutz willens oder in der Lage... |
Beppo
Beiträge: 12.828 |
Vorhin auf RTL "Die 10 besten Moderatoren des Deutschen Fernsehens" (oder so ähnlich): Platz 1 für Rudi Carrell. Ob das nun gemauschelt war oder nicht, verdient hat ers! |
Trabi Strietzl
Beiträge: 3.045 |
Tja, sentimental... ...wenn ich an früher denke, wie ich noch mit meinen alten SW- Röhrenfernsehern aus alten Zeiten rumhantiert habe und mir Rudis Shows in schwarz/weiß angesehen habe, im Keller des Hauses meiner Eltern, mit ner wackligen Zimmerantenne... ...oder ganz am Anfang, mit gespannten Drähten eines alten Trafos, zwischen den Balken des Dachstuhls am Dachboden als Antenne... ...da gabs noch kein Privatfernsehen, keinen Computer und kein Internet, trotzdem hatte man seine Freude, an den drei Programmen, die einem damals angeboten wurden. Vor allem, wenn unser Rudi dann in Erscheinung trat. ...uns bleiben nur noch Erinnerungen. Erinnerungen an die alte Technik und Erinnerungen an unsere größten Entertainer, wie auch Rudi Carrell es war.
[Bearbeitet von Trabi Strietzl (26-07-2006 - 04:28)] |
Schumi
Beiträge: 3.544 |
Nunja, mal ganz abgesehen von seinem (unbestritten großen) Lebenswerk finde ich es überhaupt nicht schlimm, in seinem Alter an Lungenkrebs zu sterben. Wer täglich 2-3 Schachteln raucht (und trotz Krebsdiagnose nicht aufhört), ist echt selbst schuld. Rumheulen und Bedauern sind, auch wenns verdammt hart klingt, m. E. fehl am Platze. Er hat von Anfang an gewusst, was er tat. Selbst schuld! |
standard
Beiträge: 19.357 |
- Man kann gerne oben nachlesen, daß er selber lange wußte/ahnte, was dabei rauskommen kann/würde. Was aber einfach falsch ist: er hat (ebenfalls nachlesbar) nach Stellung der Diagnose sehr wohl aufgehört mit der Pafferei. - Nur wars da eben längst zu spät... Außerdem finde ich es durchaus legitim, wenn "große Leute" von uns gehen,"rumzuheulen"... - Es ist eigentlich auch völlig normal, solche Verluste zu bedauern, gerade wenn man die Leute oder ihre Arbeit mochte! P.S.: Wieviele Selbstmörder haben z.B. trotzdem (oder gerade deswegen?) den gewissen "Kultstatus" erreicht? Müßte man die dann nicht (wg. absoluten Vorsatzes) erst recht verdammen? |
Schumi
Beiträge: 3.544 |
"Müßte" man schon. Den Kult um Kurt Cobain hab ich beispielsweise nie verstanden. Wer sich einfach "feige aus dem Leben schleicht" verdient m. E. kein Mitleid, erst recht keinen Märtyrer-Status. Nennt mich meinetwegen gefühlskalt oder hart oder was auch immer, aber das ist nunmal meine Meinung zu dem Thema. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Es herrscht Meinungsfreiheit - solange man die seine niemandem aufzwingt, ist doch alles okay... Bei "feige aus dem Leben schleichen" gehe ich übrigens wiederum auch nicht mit - da gehört wohl mitunter neben riesiger Verzweiflung auch eine riesen Portion Mut dazu. Einem todkranken, elendig leidend dahinsiechenden Menschen z.B. kann ich einen solchen Schritt nicht verdenken... (hatten wir bereits 2 Mal im Bekanntenkreis... ) [Bearbeitet von standard (01-08-2006 - 17:32)] |
Schumi
Beiträge: 3.544 |
Nunja, in dem entsprechenden Moment überwiegt wahrscheinlich eher die Verzweiflung und weniger der Mut. Man tuts halt einfach, irgendwie... "Feige" meinte ich eher in dem Sinn, dass ein Selbstmord in vielen Fällen eher ein Weglaufen vor Problemen ist, anstatt sich zu stellen und die Sache offen anzugehen. Es gibt immer und in jedem Fall eine Lösung. Sicher reden wir jetzt hier wie die Blinden vom Sehen, zumindest war ich noch nie so tief unten und könnte es mir auch nie vorstellen, an Selbstmord zu denken. Allerdings habe ich mich (nach 2 Selbstmorden von Leuten die ich kannte) etwas näher mit dem Thema beschäftigt. Die meisten Selbstmorde sind "Versehen", eigentlich wollen viele Betreffende nur auf Probleme aufmerksam machen, wollen rechtzeitig gefunden werden, wollen Hilfe haben. Warum sie aber zu einem derartigen Mittel greifen, ist oft unklar. Angst zu reden? Unfähigkeit offen zu kommunizieren oder seine Probleme zu verbalisieren? Peinlichkeit, einen Psychiater aufzusuchen? Man weiß es nicht und wird es in den meisten Fällen wohl nie erfahren... Sicher gibt es die von Dir, standard, angesprochenen Einzelfälle. Die sind unbestritten tragisch. Nur ist es beispielsweise bei schweren Krankheiten nötig, seinem Leiden selber, ganz alleine, ein Ende setzen zu müssen? Ist das nicht unheimlich erniedrigend und unwürdig? Mit liberaleren Gesetzen zur Sterbehilfe ließe sich in diesem heiklen Bereich sicher einiges an Leid und Qual vermeiden. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Mit letzterem hast Du absolut Recht - allerdings ist das ein ziemlich heißes Eisen. Denn: wer will die Grenze ziehen? Welcher vorübergehend große Schmerzen leidende Patient würde nicht evtl. verzweifelt diesem letzten Schritt zustimmen, obwohl es einige Wochen später doch wieder aufwärts gehen könnte? (bei meinen Bekannten war das ausgeschlossen, nur nebenbei) Und zuguterletzt: es bestünde hier und da wohl auch die Möglichkeit, daß die "lieben" Erben auch schonmal nachhelfen, um die Erbtante beizeiten loszuwerden und an den Zaster zu kommen. Wie gesagt - ein heißes Eisen... |
U_N_Bekannt
Beiträge: 1.307 |
Es muss ja nicht gleich die Sterbehilfe gefördert werden, um todkranken und/oder an unerträglichen Schmerzen leidenden Menschen zu helfen(Da möchte ich auch nicht entscheiden müssen, wer sterben darf und wer leben muss). In Sterbehospizen wird den Betroffenen ein Maximum an Lebensqualität durch weitgehende Schmerzfreiheit, angenehme Umgebung, Begleitung durch andere Menschen und vieles mehr geboten. Allerdings gibt es davon wohl noch viel zu wenige und ich weiß auch nicht, ob sich das jeder Betroffene leisten kann. Hier könnte man aber ansetzen, etwas zu verbessern. Aber zurück zum Thema: Die meisten werden Rudi Carell vermissen. Ganz egal, ob er es nun selbst gefördert hat oder nicht: Er ist nicht mehr da! |
Elfriedewilli
Beiträge: 1.918 |
Er hat verstanden zu leben. Und wenn man 79 Jahre wird und geraucht hat wie ein Schlot, soviel gesoffen hat wie es einem beliebt, sich durch die Weltgeschichte gev.... hat und jeden Rockzipfel mitgenommen hat der sich bot, Partys, Familie, einfach "Leben satt" hatte - dann hat man doch nichts verpasst. Rudi hat mehr in seinem Leben "er"lebt und gelebt als die meisten von uns zusammen. Er hat mit sicherheit jeden Moment seines Lebens genossen und kann beruhigt sagen: Ich hab alles mitgenommen, das wár´s, ich danke lächelnd ab. Und den, den es hier am meisten angeht, der sitzt bereits lachend auf der Friedhofsmauer und bepinkelt sich vor Lachen über uns alle. |
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