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Autor Thema: Weihnachtsgedichte...
Trabi Strietzl

Beiträge: 3.045
Registriert am: 03.10.2001


...Hier mal eins in fränkischer Mundart, bin gespannt, wer´s versteht :

Fröhliche Weihnachtszeit!

Oh, du fröhliche Weihnachtszeit, wou eß mä denn die Kniedli heid? Vur lauder Tanna brat und schäi, sicht mä ja fast kann Tiesch mehr stäih!

Bou, sacht die Mudder vull Geduld, is ganz allah da Vadder schuld! Der fängt wäi vill es spinner oh und will an Bam hom mit Niveau.

Sunst woars a Fichtla hint im Eck, erfüllt hots zwoar in gleich´n Zweck. Doch na, ez mouß a Tanna sei, obwuhls zu grouß is fia dou rei!

Wos schreist denn, sachd da Vadder drauf, gibs her des Zeich, nou deck i auf! Des hob i ja vo kann nu ghert, dass Weihnachtn a Christbam stöhrt.

Er hullt die Kniedli und die Gons, in Hosn und in Ochsaschwonz und stellt nou alles Drum fia Drum, wou Platz is um än Christbam rum.

Nou hockt mä dort, kans traut si rührn, ma manert grod, es wär zum spürn, dass des net lang a Gout dou konn und scho bäicht si da Bam nach vorn!

Jeds schreit, doch kaner hält na fest, s´ kummt, wos si ned vermeidn lässt! Vom Christbam tropft die fette Soß, däi von da Gons und däi vom Hos.

Die Kniedli hänga in die Zweich und af die Teller licht des Zeich, was sunst am Christbam hängt zur Zier, der Rauschgoldengel schwimmt im Bier.

Und vuller Freid entdeckt da Fritz, im Gänsorsch hint die Christbamspitz. Su schaut da gonze Weihnachtsschmaus, nach Sodom und Gomorrha aus!

An jedn hots die Sprouch verschlong, kans is im Stand a Wort zu song. Blouß as´n Radio tönts vull Freid, oh du fröhliche Weihnachtszeit!

YA

Beiträge: 810
Registriert am: 27.06.2005


Ich kenne in Fränkisch nur folgenden Dialog:

Who since hide widder he?

War shines since dreamer off should bloods, they fragger!

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Ich halte es mit Loriot:

Advent

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken
Schneeflöcklein leis hernieder sinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.

Und dort vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
Die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.

Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein:
am Niklasabend muss es sein.

Und als das Rehlein ging zur Ruh,
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm' und Korn.

Von Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase,
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sternlein traulich funkeln.

Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muss die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.

Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
(was der Gemahl bisher vermied),
behält ein Teil Filet zurück,
als festtägliches Bratenstück
und packt zum Schluss, es geht auf Vier,
die Reste in Geschenkpapier.

Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!

"He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
"Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann."

Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent.

Loriot

601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


Ich kann leider nur folgendes aus dem Repertoire Berliner Kinder rezitieren:

Lieber guter Weihnachtsmann
Schau mich nicht so böse an
Her mit de Jeschenke
Sonst brech ick dir alle Jelenke

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


@ Deli: Hab ich mir mit Junior erst dieser Tage wieder reingezogen - "Weihnachten bei Hoppenstedts" - immer wieder ein Genuss!

@ Henri: Ich kenn´s so:
"Lieber juter Weihnachtsmann,
schau mich nich so böse an!
Mach nicht soviel Menke-kenke,
jib mir lieber die Jeschenke!"

[Bearbeitet von standard (09-12-2006 - 18:50)]

Fay_von_kleinestinker

Beiträge: 1.774
Registriert am: 14.10.2002


Da fällt mir doch noch eins ein, das ich zur WF hätte aufsagen können. Naja, so gings auch. Es ist von Gunther Schmäsche und nennt sich:
Weihnachten, du schöne Zeit

Einmal in jedem Jahr gehts los.
Der Kinder Augen werden gierig.
Sie schreiben an den Weihnachtsmann,
weil der Geschenke bringen kann.
Wir schmücken unser Haus mit Tannen,
an Heilig Abend gibt es Mißverständnisse.
Wenn Vadi in dor Küche schreit
ist Weihnachten, du schöne Zeit.

Am ersten Festtag kommt Besuch.
Verwandte sind doch echt das letzte-
sie schnüffeln rum, sie quatschen hohl
und saufen sich de Hugge voll.
Sie schenken Strümpfe dir und Seife
und du schenkst ihnen Strümpfe und Seife.
Man dud so als ob man sich freit,
oh, Weihnachten, du schöne Zeit.

Am zweiten Festtag gibt es Essen.
Muddi hat das Rezept vergessen-
da kocht die Gans, wie jedes Jahr.
Der Omi schmeckt es wunderbar.
Bald is der ganze Braten alle,
der Oma piept ganz schön die Galle.
Sie göbelt auf ihr neues Kleid,
oh, Weihnachten, du schöne Zeit.


(keine Haftung für etwaige Fehler )

Frankenstein

Beiträge: 2.378
Registriert am: 18.06.2002


is zwar kein gedicht. aber trotzdem weihnachtlich

Es war einmal... vor langer Zeit, kurz vor Weihnachten, als sich der Weihnachtsmann auf den Weg zu seiner alljährlichen Reise machen wollte. Aber er stiess nur auf Probleme. Vier seiner Elfen feierten krank, und die Aushilfs-Elfen kamen mit der Spielzeug-Produktion nicht nach. Der Weihnachtsmann begann schon den Druck zu spüren den er haben würde wenn er aus dem Zeitplan geraten sollte. Dann erzählte ihm seine Frau das Ihre Mutter sich zu einem Besuch angekündigt hatte. Die Schwiegermutter hat dem armen Weihnachtsmann gerade noch gefehlt. Als er nach draussen ging um die Rentiere aufzuzäumen bemerkte er, dass 3 von ihnen hochschwanger waren und sich zwei weitere aus dem Staub gemacht hatten, der Himmel weiss wohin. Welch Katastrophe.

Dann begann er damit den Schlitten zu beladen, doch eines der Bretter brach und der Spielzeugsack fiel so zu Boden, dass das meiste Spielzeug zerkratzt wurde - Shit! So frustriert ging der Weihnachtsmann ins Haus um sich eine Tasse mit heissem Tee und einem Schuss Rum zu machen. Jedoch musste er feststellen das die Elfen den ganzen Schnaps gesoffen hatten. In seiner Wut glitt ihm auch noch die Tasse aus den Händen und zersprang in tausend kleine Stücke die sich über den ganzen Küchenboden verteilten. Jetzt gab's natürlich Ärger mit seiner Frau. Als er dann
auch noch feststellen musste, dass Mäuse seinen Weihnachtsstollen angeknabbert hatten, wollte er vor Wut fast platzen.

Da klingelte es an der Tür. Er öffnete und da stand ein kleiner Engel mit einem riesigen Christbaum. Der Engel sagte sehr zurückhaltend: "Frohe Weihnachten Weihnachtsmann! Ist es nicht ein schöner Tag. Ich habe da einen schönen Tannenbaum für dich. Wo soll ich ihn hinstecken?" Und so hat die Tradition mit dem kleinen Engel auf der Christbaumspitze begonnen...


Frankenstein

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so hier ein gedicht zum thema weihnachtsmann:

"Lieber guter Weihnachtsmann,
jetzt ist`s soweit, jetzt bist du dran.
Mein Chef ist nämlich Rechtsanwalt.
Der klagt dich an, der stellt dich kalt.

Schon seit vielen hundert Jahren,
bist du nun durch das Land gefahren,
ohne Nummernschild und Licht.
Auch TÜV und ASU gab es nicht.

Dein Schlitten eignet sich nur schwer,
zur Teilnahme am Luftverkehr.
Es wird vor Gericht zu klären sein:
Besitzt du 'nen Pilotenschein?

Durch den Kamin ins Haus zu kommen,
ist rein rechtlich streng genommen
Hausfriedensbruch - Einbruch sogar.
Das gibt Gefängnis, das ist klar.

Und stiehlst du nicht bei den Besuchern,
von fremden Tellern Obst und Kuchen?
Das wird bestraft, das muss man ahnden.
Die Polizei lässt nach dir fahnden.

Es ist auch allgemein bekannt,
du kommst gar nicht aus diesem Land.
Wie man so hört, steht wohl dein Haus
am Nordpol, also sieht es aus,
als kämmst du nicht aus der EU.
Das kommt zur Klageschrift dazu!

Hier kommt das Deutsche Recht zum Tragen.
Ein jeder Richter wird sich fragen,
ob deine Arbeit rechtens ist,
weil du ohne Erlaubnis bist.

Der Engel, der dich stets begleitet,
ist minderjährig und bereitet
uns daher wirklich Kopfzerbrechen.
Das Jugendamt will mit dir sprechen!

Jetzt kommen wir zu ernsten Sachen.
Wir finden es gar nicht zum Lachen,
dass Kindern du mit Schläge drohst.
darüber ist mein Chef erbost.

Nötigung heißt das Vergehen
und wird bestraft, das wirst du sehen,
mit Freiheitsentzug von ein paar Jahren.
Aus ist's bald mit dem Schlittenfahren.

Das Handwerk ist dir bald gelegt,
es sei denn dieser Brief bewegt
dich, die Kanzlei reich zu beschenken.
Dann wird mein Chef es überdenken"

[Bearbeitet von Frankenstein (09-12-2006 - 20:33)]

Beppo

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Registriert am: 01.10.2000


Dieses Thema gefällt mir

Ich hab grad mal in meinem Archiv gesucht und den hier aus dem Dezember 2001 gefunden:

Lieber guter Weihnachtsmann
hast ziemlich weite Hosen an.
Dein Sack ist voll, das ist ja klar,
Du kommst ja einmal nur im Jahr.
Und weil wir Dich ja so verehren,
helfen wir Dir, den Sack zu leeren.
Du kannst uns glauben, das tut wohl,
ist besser noch als Alkohol.
Und erleichtert wirst Du sehen,
Du kannst danach viel besser gehen.
Dann kannst Du erzählen im ganzen Land,
die, die mir halfen - die fahren TRABANT.
©Beppo

Frankenstein

Beiträge: 2.378
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Die Weihnachtskatastrophe

Advent, Advent
ein Lichtlein brennt,
erst war es klein, man sah es kaum
nun brennt der ganze Weihnachtsbaum.

Der Nachbar draußen sieht den Schimmer
und schon brennt drin das ganze Zimmer.
Und statt der zünft’gen Liederstrophe
geschieht im Haus die Katastrophe.

Die Mutter laut um Hilfe schreit,
doch das Dorf ist tief verschneit,
ein Häslein nur zum Haus hinschaut,
der Weihnachtsabend ist versaut.

Da kommt die Feuerwehr gerannt,
zu löschen diesen Wohnungsbrand.
Den Hamster man vom Boden hebt
doch er hat es nicht überlebt.

Die Familie, die ist voller Kummer,
da fällt dem Sohne ein die Nummer.
Geschwind er zum Telefon schnellt
und schon mal einen Sarg bestellt.

Doch eins ist wirklich wunderbar
Die Gans, die ward alleine gar.
Derweil im Haus ist’s still und stumm,
die Kinder glotzen blöd herum.

Der Gabentisch ist rund und leer,
die Kinder glotzen blöd umher,
da lässt der Vater einen krachen,
die Kinder fangen an zu lachen.

So kann man auch mit kleinen Sachen
den Kinderherzen Freude machen.

heckman

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Die Nacht mit Weih davor

Es war die Nacht mit Weihe davor,
die Ente schlief im Ofenrohr,
fast alles ist genau wie immer-
selbst Opa furzt im Herrenzimmer.
Das ganze Haus steckt voller Leute,
doch niemand ist zu hören heute.
Liegt`s vielleicht an der Weihenacht?
Nein, Mama hat sie umgebracht!
Im Festtagstrubel heute morgen
ist sie kurz verrückt geworden.
So hat sie dann ganz ungeniert
die ganze Sippe ausradiert.


Ne Tasse Rattengift im Stollen-
den gabs gleich morgens für den Ollen
(noch zweimal kurz nach Luft geschnappt,
dann gab er schon den Löffel ab).
Der Omma dann ne Stunde später
nen kleinen Sprengsatz ans Katheter-
noch nicht mal richtig ausgeschissen
hat sie`s beim letzten Druck zerrissen.
Dann Tante Ruth, die blöde Kuh
kam in den Kühlschrank - Klappe zu.
Die Nachbarn wollten nur was fragen-
die wurden gleich noch mit erschlagen,
dann mit Säge, Axt und Feile
den Onkel Heinz in kleine Teile.
Zum Schluss die Kinder - s`war schon spät,
nach Bosnien als Care-Paket.


Nur Opa sitzt noch am Kamin
und läßt gemütlich einen ziehn.
Doch plötzlich fragt er sich ganz leise:
Es ist so still, was soll die Scheisse?
Er macht sich auf und geht zu Mama,
die sitzt noch in der Speisekammer,
hackt aus dem Dackel Rehragout.
Der Opa sagt verdutzt: "Nanu?
Du hast sie alle totgemacht,
was hast du dir dabei gedacht?"
"Ach weißt du" spricht sie reuevoll,
"Ich hatte halt die Schnauze voll,
vom vielen Krach und Weihnachtssegen,
vom Kochen, Backen, Waschen, Legen,
vom Gänsebraten aus der Truhe-
ich wollte einfach meine Ruhe."


Der Opa bleibt gewurzelt stehn,
sagt: "Ich kann dich gut verstehn,
denn mal privat, unter uns beiden,
ich konnt die Andren auch nicht leiden.
Mein Kind, das hast du gut gemacht,
ICH wünsch dir Frohe Weihenacht!"


(...Papa schlug ihr die Fresse breit, oh, diu fröhliche Weihnachtszeit...wer kennt oder hat den?)

601 Uncrowned

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@ Hecki: Herrlich
U_N_Bekannt

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Registriert am: 15.10.2004


@heckman: Meinst Du das:

Bürgerliches Weihnachtsidyll

Was bringt der Weihnachtsmann Emilien?
Ein Strauß von Rosmarin und Lilien.
Sie geht so fleißig auf den Strich.
O Tochter Zions, freue dich!

Doch sieh, was wird sie bleich wie Flieder?
Vom Himmel hoch, da komm ich nieder.
Die Mutter wandelt wie im Traum.
O Tannebaum! O Tannebaum!

O Kind, was hast du da gemacht?
Stille Nacht, heilige Nacht.
Leis hat sie ihr ins Ohr gesungen:
Mama, es ist ein Reis entsprungen!
Papa haut ihr die Fresse breit.
O du selige Weihnachtszeit!

heckman

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@UNbekannt
Ja ich glaub, so gings


Zwar kein Gedicht, aber doch recht besinnlich.
(Ein Schüleraufsatz)

ADPFENT

Der Adpfent ist die schönste Zeit im Winter. Die meist`n Leute haben im Winter ein Grippe. Die ist mit Fieber. Wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und K. Drei Wochen vorm Christkindl stellt der Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine kleine Schwester und ich dürfen dabei helfen. Viele Krippen sind fad, unsere aber nicht, weil wir haben mords tolle Figuren drin.


Ich habe einmal den Josef und das Christkindl aufn Ofen gestellt, damit sie es schön warm haben und es war ihnen zu heiß. Das Christkindl ist ganz schwarz geworden und den Josef hats zerrissen. Ein Haxn von ihm ist bis in den Keksteig geflogen und es war kein schöner Anblick. Meine Mama hat ma a Fotzn gegeben und gesagt, dass net amal die Heiligen vor meiner Blödheit sicher san. Wenn Maria ohne Mann und Kind herumsteht, schaut des net guat aus.

Aber ich habe Gottseidank viele andere Figuren und der Josef ist jetzt der Donald Duck. Als Christkind wollte ich den Asterix nehmen, weil der als einziger so klein ist, dass er in den Futtertrog passt. Da hat aber meine Mama gesagt, da Asterix is koa Christkindl, da is des schwarze Christkindl no gscheiter. Es ist zwar verbrannt, aber immerhin a Christkindl. Hinterm Christkindl stehen 2 Oxn, ein Esel, ein Nilpferd und ein Brontosaurier. Das Nilpferd und den Saurier habe i hingestellt, weil das de Oxn und der Esel net so allein san.

Links neben dem Stall kommen gerade die heiligen drei Könige daher. Ein König ist dem Papa im letzten Adpfent beim putzen abgfallen und er war dodal dahin. Jetzt haben wir nur zwei heilige drei Könige und einen heiligen Batman als Ersatz. Normal haben die heiligen drei Könige einen Haufen Zeug für das Christkindl dabei, nämlich Gold, Weihrauch und Püree. Von unseren hat einer stattn Gold a Kaugummipapierl dabei, des glänzt a so schön. Der andere hat a Marlboro in der Hand, weil wir keinen Weihrauch haben. Aber die Marlboro raucht auch schön, wenn man sie anzündet. Der heilige Batman hat a Pistole dabei. Das is zwar kein Geschenk fürs Christkindl, aber er kann es vorm Saurier beschützen. Hinter den drei Heiligen sind ein paar rothäutige Indianer und ein kaasiger Engel. Dem Engel fehlt ein Fuß, darum haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt.

Rechts neben dem Stall haben wir ein Rotkäppchen hingestellt. Sie hat eine Pizza und drei Flaschen Gösser für die Oma dabei. Einen Wolf haben wir nicht, darum lugt eine Sau hinterm Baum als Ersatzwolf hervor.

Mehr steht in unserer Krippe nicht, aber das reicht voll. Am Abend schalten wir die Lampen an und dann erst ist unsere Krippe richtig schön. Wir sitzen so herum und singen Lieder vom Adpfent. Manche gefallen mir, aber die meisten sind mir zu fad. Mein Opa hat mir ein Lied vom Adpfent gelernt, das geht so:


"Adpfent, Adpfent, da Obstler brennt.
Erst saufst oan, dann zwoa, drei oder vier,
dann haut`s di mit da Birn auf d´Tür."

Obwohl dieses Gedicht recht schön ist, hat Mama gesagt, dass ich es mir nicht merken darf (der Papa singts aber auch oiweil).
Bis man schaut ist die Adpfent vorbei und Weihnachten auch und so geht das Jahr hin. Aber eins ist gwiss:
Der nächste Adpfent kommt bestimmt.

Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
Registriert am: 09.03.2005


Ich Weihnachtsmann

einst ging ich im Walde so vor mich hin
mir stand ehr weihnachtlich der Sinn

da fand ich ein frierendes Mägdelein
dass wollte so gerne gewärmet sein

da nahm ich sie mit nach Haus
und zog ihr die nassen Kleider aus

beim Anblick der vielen Kerzen
empfand sie Freude im Herzen

und da ich wusste was sie denkt
hatte ich sie reich beschenkt

da sah sie mich sehr böse an
und sprach: du bist nicht der Weihnachtsmann

doch sprach ich: meine Gute
siehst du nicht Sack und Rute

nun schaut sie mich nicht mehr böse an
und glaubt ich sei der Weihnachtsmann

 

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