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Autor Thema: Eine Zeitreise in die DDR
wolfi

Beiträge: 290
Registriert am: 31.07.2007


Ein Bericht über die (nach einem tödlichem Verkehrsunfall) 20 Jahre leerstehende Leipziger Wohnung eines Republik-Flüchtlings.
Genauer: nachdem der junge Heiko Braun zunächst wegen versuchter Republikflucht einsaß, wurde er im September 89 ganz schnell weggeschickt/ausgebürgert/weggejagt?

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,605716,00.html

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Also ich weiß nicht, kommt mir irgendwie erfunden vor. Die Eltern haben wohl nie mehr nach ihrer Waschmaschine geschaut und die Wohnungswirtschaft brauchte keine Miete, die Stadtwerke wollten den Strom nicht ablesen, im Winter frieren keine Leitungen auf, weil da 20 Jahre niemand heizt...
Vielleicht bin ich ja auch zu skeptisch.
Gruß,
Marlene
Kjeld

Beiträge: 228
Registriert am: 09.12.2002


Das es erfunden ist, glaube ich zwar nicht, aber etwas merkwürdig ist es schon. Die Eltern richten dem Sohn eine Wohnung ein und als der Sohn ein halbes Jahr später die Republik verlassen muss, vergessen sie, dass es diese Wohnung jemals gab? Auch beim Weihnachtsbesuch im selben Jahr holt die Familie nichts aus der Wohnung? Und 20Jahre später lesen die Eltern ein Bericht über eine verlassene Wohnung in der Crottendorfer Str. 4 und kommen nicht von selbst drauf, dass das die Wohnung Ihres verstorbenen Sohnes ist. Normal ist doch eigentlich die Reaktion: Crottendorfer Str.4? Mensch, da hat doch unser Sohn mal gewohnt!

[Bearbeitet von Kjeld (08-02-2009 - 13:45)]

Thomy 601Universal

Beiträge: 330
Registriert am: 26.07.2005


Mein lieber Mann, Geschichten schreibt das Leben! Das der Heiko B. seine Haftstrafe hier bei uns in der Nähe abgessen hat macht die Geschichte irgendwie so greifbar.
Ich halte es durchaus nicht für unwahrscheinlich, daß es sich genau so zugetragen haben könnte. In der Nachwendezeit war in der noch DDR eigentlich alles möglich.
In unserer Stadt wurde gut 10 Jahre nach dem Mauerfall auch eine Wohnung geöffnet, in der die DDR noch existierte. Auf dem Tisch lag der Personalausweis der DDR und in der Geldbörse waren noch DDR Mark. Leider wurde der Bewohner auch entdeckt...! Das sagt einiges über diese Gesellschaft aus, wenn einer nach Jahren eher zufällig entdeckt wird.
Schorschdeluxe

Beiträge: 1.255
Registriert am: 21.03.2006


Zumal 2 Wochen nach dem unfall die mauer geöffnet wurde, unter umständen waren die Eltern dermaßen in Trauern das sie versuchten den Sohn zu vergessen und nach der Maueröffnung auf andere Gedanken kommen.

Evtl. haben die Eltern die Wohnung auch nur einrichten lassen.

Schade, habe den Bericht verpasst. Ob man den Online findet?

wolfi

Beiträge: 290
Registriert am: 31.07.2007


@Schorsch:

Probier es einfach mit meinem obigen Link!
Zur Sicherheit wiederholt:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,605716,00.html

NifiTrabant

Beiträge: 616
Registriert am: 29.03.2008


@Schorsch

quote:
Zumal 2 Wochen nach dem unfall die mauer geöffnet wurde

...dem genauen Leser dieses Treads dürfte der Link im ersten Beitrag aufgefallen sein. Wenn man diesem folgt, ist in dem Artikel doch zu lesen:

Hamburg - Es ist der 19. September 1990. Ein Mittwoch. Vier junge Tischler, die von einer Baustelle in Hamburg kommen, haben den Heimweg ins niedersächsische Gnarrenburg schon fast geschafft. Doch auf der Kreisstraße 44 im Landkreis Stade verliert der Fahrer plötzlich die Kontrolle über den Kleinbus. Der Wagen schert erst nach links aus, schleudert dann nach rechts und prallt frontal gegen einen Baum. Wenige Tage später erscheint ein Nachruf in der Lokalzeitung. Darin gedenkt der Tischlermeister Kinkhorst aus Gnarrenburg zweien seiner Mitarbeiter. Einer der Verunglückten ist Heiko Braun. Er wurde 25 Jahre alt.

So, und wenn man nun in seinem Gedächtnis kramt... Wann war die Maueröffnung nochmal???

In dem Sinne...
Andreas

 

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