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Trabiklatsch » Fahrsicherheitstraining |
Autor | Thema: Fahrsicherheitstraining |
Icke
Beiträge: 2.749 |
Mein Arbeitgeber hat mir ein Fahrsicherheitstraining spendiert, welches heute tagsüber stattfand. Bin da mit meinem privaten BMW 316i aus dem Jahre 95 hin. Ich bin ja auch einer von erlaubter Geschwindigkeit plus Mehrwertsteuer mit linkshändiger 12-Uhr-Lenkradhaltung und rechtshändiger Knauffesthaltestellung sowie cooler Grundeinstellung zu Situationen und Sitzeinstellung. Aber das, was ich heute mitgenommen habe ist, dass das durchaus nicht lustig sein kann. Armbruch durch Airbag, unpräzise/ unkontrollierte Steuerung, unsinniges Übergreifen am Steuer, Aufprall auf Hindernisse, Genickbruch. Selbst die beidhändige Lenkradhaltung, wenn man sie bei der Fahrt überhaupt nutzt, ist nicht einfach. Man neigt automatisch in der Gefahrensituation zu heftigen Lenkeinschlägen, was genau zum Gegenteil führt. Langsam und weich. Aber dies bekommt man stressbedingt sehr schwer hin. Da bedarf es schon an Übung. Ich muss zugeben, dass ich selbst mit einem Lächeln angetreten bin. Aber ganz schnell kam auch das "ach du Sch...!?". Es ist auch enorm, welchen Unterschied 10 Km/h und/oder nasse Fahrbahn, und/oder Glatteis und Fahrzeugmodell machen. Allein eine 10 Km/h Überschreitung kann entscheidend sein. So live miterlebt, wird man schon ruhiger und verfällt in Überlegungen. Ich selbst hatte schon 2 heftige Unfälle (Hirschunfall und Auffahrunfall auf L-Straße mit 6 Totalschäden) und dachte, jetzt haste Deine Erfahrung gemacht und weißt, was und wie geht. Man schaut ja auch div. Autosendungen, wo immer wieder diese Dinge aufgezeigt werden. Aber so fern denkt man ja und hat es auch schnell wieder vergessen. Aber sowas direkt miterleben, prägt. Macht sowas, wenn Ihr die Möglichkeit habt!! Es lohnt sich! PS: Bei der 1. Schlagbremsung mit dem Ausweichen von Hindernissen und 50 Km/h habe ich doch glatt, weil ich ja der Knaufhalter bin (war), diesen vor Anspannung abgerissen.
Ich sah im wahrsten Sinne des Wortes doof aus. [Bearbeitet von Icke (01-07-2009 - 20:30)] |
Beppo
Beiträge: 12.828 |
... und schwarz/weiß vor Schreck. Interessante Sache das, und mir fiel ein ähnliches Thema ein, und zwar das hier Leider haben sich scheinbar die fehlenden 5 Leute nicht gefunden. Schade drum. |
Icke
Beiträge: 2.749 |
Ickes Impressionen: Hierbei galt es auf glatter und nasser Bahn (Ähnlich Glatteis) eine Schlagbremsung zu machen - auf der Bremse bleibend - und dann nur mit Lenkbewegungen den Hindernissen auszuweichen. Nicht einfach! http://www.youtube.com/watch?v=1bIxRRNE18A http://www.youtube.com/watch?v=69Px5peaO4s http://www.youtube.com/watch?v=VDhaGjP0jTY Im nachstehenden Video bin ich beim Trainer in´s Auto gestiegen. Hierbei galt es vordergründig darzustellen, wie sich die Situation ohne ABS, ESP und Bremsassistent letztendlich darstellt. Die mit den linken Rädern befahrene Bahn glatt und mit Wasser, die mit den rechten Rädern befahrene Bahn mit Asphalt. Anfaht mit 50 bis 60 Km/h, Schlagbremsung (voll in die Eisen) und Hände vom Lenkrad. http://www.youtube.com/watch?v=PFo212ACoxo [Bearbeitet von Icke (01-07-2009 - 21:33)] |
pesechszig
Beiträge: 211 |
Ich war auch mal beim Fahrsicherheitstraining. Das ist aber schon fast 10 Jahre her. Damals bin ich mit meinem tiefergelegten 2er Golf angetreten. Natürlich mit der typischen Liegesitzposition. Dort bin ich zum ersten mal mit der Sitzeinstellung gefahren, welche am Besten ist. Und ich fahre heute noch damit. Das Handling des Fahrzeuges ist viel einfacher. Auch das Erlernen des richtigen Bremsens hat mich schon einige male vor Unfällen bewahrt. |
das moss
Beiträge: 7.651 |
Merke: wer Aua im Rücken hat, sitzt meist gerade...... Ich hatte solch Fahrsicherheitstainig schon vor vielen Jahren..... wiederumg mit knapp 100.000 km Fahrpraxis. Dahingehend fand ich das mit Pylonenreihe, Rutschbahn, Rundkurs etc. wie einen großen Spielplatz..... Vorteil: man hat schon die eine oder andere kniffelige Situation gemeistert und steht nicht mehr wie der Ochs vorm Tor. Nachteil: man denkt nach einem halben Jahr Fahrerei, man hat das meiste auf der Kirsche...... weil man ein Auto bewegen darf..... (aber noch längst nicht kann) und dementsprechend schleicht sich eine Lässigkeit ein, die es, nun ja, etwas einzubremsen gilt...... Und nachwievor gibt es immer wieder Situationen, wo man hinterher in der Manöverkritik noch feststellen muß das man: |
Professor
Beiträge: 1.648 |
das wichtigste bei einem Fahrertaining ist auch das Fahrzeug, wer das mit einem aktuellen macht, kann überhaupt nix lernen, außer er fährt einen BMW. Ich hab das vor 2 Jahren gemacht, da waren 2 Mercedes und ein Audi noch mit dabei, denen hat nur die Elektronik dirne rum gepfuscht. Der Rest war mit abschaltbaren bzw. nicht vorhandenen Helferleinen unterwegs. Die konnten auch den Grenzbereich kennen lernen und hatten dann auch ihren Spaß. Das artete dann fast zum Drifttrqaining aus, wo die anderen mit ihren ESP nur dumm zuschauen durften. Also ich würde jeden zu so etwas raten, wer jedoch ein Auto mit ESP hat, für den ist das raus geschmissenes Geld. Der muss sich eh auf die Technik verlassen, wenn man gegen die Technik bei einer Gefahrensituation arbeitet, kann man mehr falsch machen oder das gelernte funktioniert eh nicht.
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Schumi
Beiträge: 3.544 |
*doppelt* [Bearbeitet von Schumi (02-07-2009 - 18:03)] |
Schumi
Beiträge: 3.544 |
'Tschuldigung, aber das ist Unsinn! Ein Auto mit ESP reagiert in bestimmten Situationen auf bestimmte Art und Weise, bremst einzelne Räder ab etc. Aber das ESP macht nicht alles alleine. Es gibt Grenzbereiche, in denen das ESP es nicht mehr schafft alles zu regeln (Naturgesetze außer Kraft zu setzen, hat noch niemand geschafft), und genau dann ist der Fahrer mit Bremsen/Gegenlenken etc. gefragt. Und um genau DIESE Grenzbereiche mal kennezulernen, ist ein Fahrsicherheitstraining auch mit ESP nie verkehrt. Ich habs im Rahmen des ADAC-Journalisten-Cup mit vom ADAC gestellten Fahrzeugen (neuester Honda Civic) erleben dürfen und kann es jedem nur empfehlen! |
Professor
Beiträge: 1.648 |
wenn es nur bei der Bremse eingreifen würde, dann hättest du vielleicht Recht, aber das Regelt auch am Motor rum. Und was lernt man, wenn das Heck beim Fronttriebler ausbricht? Gas geben und das geht bei einem ESP-Auto eben nicht. Das Problem ist nicht der Regelbereich des ESP, sondern was darüber hinaus passiert, zB. bei Eis, da kann es passieren, das die Elektronik eher schadet als nutzt. Mir kommt auf jeden Fall kein Auto mit ESP ins Haus, außer es geht komplett zu deaktivieren. Das letzte Auto was ich zur Probe hatte, habe ich nach paar Kilometern wieder auf den Hof gestellt, weil es in Kurven bei Regen kein Gas angenommen hat und das ESP aktivierte sich immer wieder selbst, zum Glück waren keine Fahrradfahrer unterwegs, die hätten mich glatt überholt - - - - - - - - - - - - - - - - - - - http://www.TrabantKuebel.de http://www.Pappenforum.de http://www.PicSpeicher.de http://www.My-Car.info |
Icke
Beiträge: 2.749 |
Es hat alles sein Für und Wider. Aber was Prof. da anspricht, ist nicht ganz unbegründet und ich möchte ihm mehr Recht als Unrecht zusprechen. Insbesondere die Tücke mit dem ESP, die in die Motorsteuerung eingreift. Da kannst Du wie bekloppt aufs Gas gehen und nix passiert. Da ist man der Elektrik ausgeliefert. Das Problem bei der ganzen Technik ist, die ja alles sicherer machen soll, das sie den Fahrer dazu verleitet über den normalen Grenzbereich (Fzg. ohne Elektronik) hinaus zu agieren. Wenn dann bei diesem künstlich hochgesetzten Grenzbereich die Elektronik mit der Situation schon überfordert ist, kann der Fahrer meist auch nichts mehr machen. Die Folgen sind dann meist folglich auch schlimmer. Es soll ja schon Schlagbremsungen auf Autobahnen gegeben haben, weil der Fahrer nur das Licht anschalten wollte. Dumm das er beim Herausdrehen des Lichtschalters mit dem kleinen Finger die Taste für die Feststellbremse betätigte. Ups. Ich habe beim BMW nur ABS. In unserer Runde waren auch 2 neue 5er (Dienstwagen mit allem Schnickschnach), ein neuer Passat (auch Dienstwagen mit besagter Tastenfeststellbremse), und ´n neuer Opel (Variante ist mir entfallen, aber privat), die auch die tollen blinkenden Rückleuchten oder Warnblinker bei Schlagbremsung hatten und ABS, ESP sowie sonstige Bremsassis etc. Schlussendlich war es der Fahrer, der es durch angepasste oder unangepasste Geschwindigkeit und rechtzeitiges richtiges Lenken durch die Wasserwand schaffte oder auch nicht. Durchweg war das Ergebnis nicht durch die Automarke und Ausstattung geprägt. Das konnte ich feststellen. [Bearbeitet von Icke (02-07-2009 - 19:33)] |
heckman
Beiträge: 8.322 |
In einem Auto mit sämtlichen Helferlein kann man das Autofahren nicht lernen. Grenzbereiche lernt man spielerisch, wir sind ganz früher mit alten Golf 1, R5 und Ford Granadas über die Äcker und Dorfstraßen gepeitscht, drehen sollte sich es, unzwar schnell Passiert ist uns bis auf kleine Blessuren nie etwas. So ein steriles FST mit ESP ist Murks für den Anfänger, da mach ich jedem was vor. Das in dem letzten Video von Icke ist auch nichts besonderes, das bekommt jeder der halbwegs fahren kann nach dem 2. Versuch hin. Und wer einen Hecktriebler hat ohne ESP, der kann das Driften von Haus aus. In meiner Heimatstadt Nordhausen fahr ich, wenns nass ist, am Friedhof nur quer hoch, natürlich nur ohne Gegenverkehr. So, Hose hoch [Bearbeitet von heckman (02-07-2009 - 19:45)] |
standard
Beiträge: 19.357 |
Und wir sind (vmtl. noch etwas früher... ) mit Stoffhunden und Wabu´s durch den verschneiten und überfrorenen (GT-)Kfz-Park geheizt - die Augen stehen raus wie Kesselnieten, wenn das graue Garagentor beim Drift nah und näher kommt... (wenn´s "richtig" nahe gekommen wäre...ob´s dann wohl gen BZ gegangen wäre? ) |
Schumi
Beiträge: 3.544 |
Nunja... @Icke, @Professor, ihr erzählt irgendwie genau das Gegenteil von dem, was die ADAC-Trainer im Fahrsicherheitszentrum gepredigt haben. Für mich stellt sich da die Frage, wer das tagtäglich beruflich macht und darin ausgebildet ist, oder wer... ich nenns mal "erweiterte Laien-Kenntnisse" hat. Nix für ungut... |
Icke
Beiträge: 2.749 |
Nix für ungut. Aber das was Prof. und ich schilderte wurde von unserem Trainer vorgestern genau so erklärt. Ob nun Dein Trainer oder mein Trainer, Du oder der Prof. oder vielleicht auch ich kompetenter ist...auf so einige leidige Diskussion hab ich keinen Bock. |
Schumi
Beiträge: 3.544 |
Ich doch auch nicht. Für mich ist das Thema durch - jeder nach seiner Facon |
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