Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
Seite: 1 2 Nächste Seite »
Autor Thema: Die Kirchen als moralische Anstalt betrachtet
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Ich breche jetzt mal eine Diskussion vom Zaune, die am Ende vermutlich aus einem Streit zwischen gläubigen und nicht gläubigen Usern enden wird.
Aber vielleicht sind ja alle auch reif genug, um diesen persönlichen Teil 'rauszulassen...

Was ist los in Deutschlands Kirchen???

Bei den Katholiken kommt wieder einmal heraus, daß gleich reihenweise Kinder und Jugendliche Opfer sexuell verkrüppelter Zölibatslebewesen geworden sind. Und das nicht zum ersten Mal. Hinweise darauf liegen seit 1981 (!!!) vor - passiert ist nichts, außer daß die Täter versetzt wurden und sich am neuen Ort neue Opfer suchen konnten. Die Bischofskonferenz hat dazu nichts weiter zu sagen, als sich telefonisch bei der Bundeskanzlerin über die Justizministerin zu beschweren, die ihrerseits Kritik an der mangelnden Aufarbeitung dieser Fälle innerhalb der katholischen Kirche geübt hatte.

Und die Protestanten?
Die haben eine neue Ratsvorsitzende, eine die ganz schick ins neue, unverkrampft-lockere Weltbild paßt: geschieden, mit einiger Tapferkeit den Brustkrebs besiegt UND sie ist eine Frau! Was auch immer diese Dinge mit ihrer fachlichen Qualifikation zu tun haben mögen...
Auf alle Fälle läßt die Dame sich mit 1,54 Promille Stoff im Blut beim Autofahren erwischen. Und die einzigen, die dazu von ihr eine Stellungnahme erhalten haben, sind die Schreiberlinge von der Blöd-Zeitung. und dort meint die Frau Bischöfin doch tatsächlich, sie sei "über ihr eigenes Fehlverhalten sehr erschrocken".

Wäre sie nicht erwischt worden, sondern einfach heimgefahren...sie wäre gewiß nicht erschrocken. Erschrocken ist sie darüber, daß sie erwischt wurde...vielleicht über die nun anstehenden Folgen. Aber gewiß nicht über ihr Fehlverhalten. Und 1,54 Promille sind 'ne Menge Holz.

Die Frage lautet nun:
Was ist von der moralischen Wächterposition noch übrig, die Kirche im Allgemeinen innezuhaben glaubte? Gibt es nicht Stellungen und Positionen in unserer gesellschaft, die solches Verhalten einfach verbieten - und zwar außerhalb bestehender Gesetze, die den Rahmen ja sowieso für alle gleichermaßen vorgeben? Ist eine Ratsvorsitzende der EKD in ihrer Eigenschaft als Maßstabs-Mitgestalterin in unserer Gesellschaft nicht NOCH mehr als jeder andere verpflichtet, sich an die Regeln zu halten? Sind Geistliche, denen man Kinder anvertraut, nicht NOCH stärker dazu verpflichtet, dieser Verantwortung gegenüber ihren wehrlosen Schutzbefohlenen gerecht zu werden?

Oder überfordert man mit solchen Ansprüchen diese Leute, die doch auch "nur Menschen" sind?

Es knackt jedenfalls mal wieder hörbar im Gebälk unter den Kirchendächern und einmal mehr stellt sich mir die Frage, ob der Einzelne zu seinem privaten Glauben (so er ihn hat) eine Institution Kirche überhaupt benötigt, oder ob er nicht besser fährt, das mit sich und dem, an den er glaubt, allein auszumachen.

Gabriel

Beiträge: 1.188
Registriert am: 14.06.2003


Meine Meinung dazu ist, es wird ganz schön hochgespielt, wenn irgendetwas in der Kirche vorfällt, wird darüber extrem viel und lautstark berichtet. Diese Mißbräuche will ich keinesfalls billigen, im Gegenteil, die Leute gehören in jedem Fall bestraft, ohne wenn und aber. Mir stinkt allerdings wie gesagt die Berichterstattung, in anderen Einrichtungen wie Schulen, Heimen usw. kommt es leider auch andauernd zu solchen Verbrechen(was anderes ist es nicht) aber da steht oft genug nur mal nen kurzer Artikel in der Zeitung, und dann wars das... Aber die "bösen Kirchen"... Es sind einzelne die die sich an Kindern und Jugendlichen vergehen und nicht die Masse, das sollte man nicht außer Acht lassen.
Bin übrigends ein gläubiger Mensch, katholisch erzogen und mir tut es gut an etwas, bzw. Jemanden zu glauben. Will hier auch gar nichts schönreden, denn ich finds einfach nur abscheulich, egal wer, wann und wo solch Greueltaten passieren. Hab selber 3 Mädchen und möchte niemals soetwas erleben.
Gruß Gabriel
Zoni

Beiträge: 3.538
Registriert am: 15.11.1999


Im Namen des Glaubens sind in den Jahrhunderten zahllose Kriege vom Zaun gebrochen und werden es immer noch.

Ich kann auch moralisch korrekt und ethisch sein ohne den da oben.

Aber wers braucht ...

Professor

Beiträge: 1.648
Registriert am: 14.04.2001


hätte nie gedacht, das ich Zoni einmal zustimmen muss.

- - - - - - - - - - - - - - - - - - -
http://www.TrabantKuebel.de
http://www.Pappenforum.de
http://www.PicSpeicher.de
http://www.My-Car.info
framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Die Kirche ist wohl das letzte was ein Mensch braucht!!Ein Glaube ist alldings wichtig,an wen auch immer,am besten an sich selbst.
Allerdings was die Ratsvorsitzende betrifft,so hat die genau wie jeder andere ein Recht auf Datenschutz,der wohl in diesem Fall nicht gewahrt wurde.Jeder andere Mensch mit 1,54Prom.
kriegt den FS abgenommen,ne Strafe drauf und gut.Genauso hätte man hier verfahren müssen.
Die Kinderschänder gehören aber auf jeden Fall an den Pranger gestellt.Wenns nach mir ginge sogar an die Wand.Was die den Kindern antuen an Spätfolgen ist kaum vorstellbar.Ich weiß wovon ich rede!!!!
mfg fm
pesechszig

Beiträge: 211
Registriert am: 06.10.2007


Ich bin zur Zeit in Hessen bei meinen Verwandten zu Besuch.
Der Sohn von dort geht in die 4.Klasse und wurde in dem Fach Religion, in Vorbereitung einer Arbeit, von seiner Mutter zum Thema Luther "verhört".
Meine Meinung dazu: Die Kirche dreht sich alles so hin, wie es in ihren Sinn passt.
Aber das Schlimme dabei ist, das die Kinder, welche in den kleinen Klassen ja eigentlich noch nicht selbst entscheiden können, von der Schule her schon auf diesen "Verein" getrimmt werden.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Persönlich (als ungetaufter Heise und "überzeugter" Atheist) brauche ich auch keine Kirche - es sei denn als kulturhistorisch wertvolles Baudenkmal...
Ich gestehe aber wiederum all jenen, die den Glauben an ein "besseres Leben nach dem Leben" brauchen, den Glauben daran gerne zu (wobei damit über die Jahrhunderte mehr als genug Schindluder getrieben wurde, genug arg Schlimmes ist durch die- oder im Namen der Kirche in der Weltgeschichte definitiv auch passiert - allen voran durch die katholische).
Und damit wären wir in Sachen Kindesmißbrauch auch schon bei einem der von Deli genannten Themen. Solange auch im Jahre 2010 noch an völlig überholten Dogmen wie einem "Zölibat" festgehalten wird, werden derartige Übergriffe in diesem Rahmen leider immer wieder vorkommen - sie werden beinahe herausgefordert, fürchte ich.
Diese "von oben" verordnete, der menschlichen Natur aber eben widersprechende Enthaltsamkeit gehört abgeschafft, Punkt!
(ebenso solche unsinnigen Dinge wie das Quasi-Verbot von Kondomen z.B. - mit seinen gerade in Afrika katastrophalen Folgen!)
Und zu der Ratsvorsitzenden: derart besoffen durch die Lande zu fahren, ist kein Kavalliersdelikt - es hätte auch ein Mensch vor und unter ihr Auto kommen können. Gerade wenn jemand in SO einer Position ist, dürfte soetwas nie und nimmer vorkommen, denke ich.
Mittlerweile ist die Dame ja von allen Ämtern zurückgetreten - letzten Endes vmtl. die einzig "saubere" Lösung des Ganzen.

(Alternativ würde ich die Einführung alkoholfreien Messweines vorschlagen, sich.halber... )

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Den gibt's schon...nennt sich Traubensaft und wird immer als Alternative für die gereicht, die nicht (mehr) dürfen.

Allerdings:
Wer sich mit protestantischem Meßwein auf 1,54 atü bringt, muß entweder einen verhornten Gaumen habe oder total auf staubigst-trocken abfahren. Das Zeugs schmeckt vergleichsweise abscheulich...

"Man muß ihn unter die Zunge kriegen!"

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Ich bin ja bekanntermassen jemand, der mit der Kirche "nichts am Hut hat", aber trotzdem offen diesem Thema gegenübersteht.

Meinen Respekt haben Menschen, die Nächstenliebe praktizieren, ohne ein großen Aufhebens darüber zu machen. Dann gibts noch die anderen, die jeden Sonntag im feinen Zwirn in die Kirche gehen, um dann anschließend auf dem Garagenhof die Garagennachbarin als "böse Frau" bechimpfen, weil sie angeblich ihren Schnee falsch geschippt hat.

Was den aktuellen Fall und die Dame angeht, deren Namen ich grade nicht weiss, fällt mir nur eines ein:

"Und sie predigten Wasser und tranken den Wein."

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Zum Thema Mißbrauch derzeit eine TV-Diskussion (noch bis 23.00 auf ARD, "Hart aber fair").

[Bearbeitet von standard (24-02-2010 - 22:09)]

601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


"Die Kirche" gehört meiner Meinung nach weniger zum Tod/Jenseits, sondern mehr zum Leben. Da ist die EKD als aufgeklärtere der beiden großen Institutionen deutlich mehr im Bild über die Vorgänge auf dieser Welt.

Seelsorge wird in vielen Lebensbereichen gebraucht, gerade dort wo man sich wünscht nie hinzukommen und das Schicksal trotzdem einschlägt.

Die Frau Käßmann war mir bislang recht sympathisch, in der Chrismon war/ist immer was von ihr zu lesen.. Schade, dass sie ihre Ämter niedergelegt hat. Sicherlich war die Getränketat kein Kavaliersdelikt, aber passieren kann sowas einfach mal. Letztlich ist sie auch nur ein Mensch der Fehler macht wie jeder andere. In der Bibel gibt es ein Gleichnis, wo es sinngemäß heißt: Warum suchst du den Splitter im Auge deines Bruders und übersiehst dabei den Balken in deinem eigenen Auge.

DUOcalle601

Beiträge: 2.038
Registriert am: 09.06.2006


Beppo, ist sie denn in ihrer Arbeitszeit erwischt worden ?

Nein, das war ihr Privatleben und das geht niemanden was an .

Schumi

Beiträge: 3.544
Registriert am: 08.11.2004


quote:
Nein, das war ihr Privatleben und das geht niemanden was an .

Jain. Als Person in einer so herausgehobenen Position muss man sich ein Stückweit von seinem Privatleben verabschieden. Ich kann nicht nach vorne den guten Menschen heraushängen lassen und hintenrum im stillen Kämmerlein herumschweinigeln. Gerade als "moralische Instanz" (was man vor allem als hoher Kirchenrepräsentant ist) hat man - auch als Privatperson - eine gewisse Vorbildfunktion.

jane

Beiträge: 105
Registriert am: 23.05.2006


Aber isses ni eigentlich unfair, solche Sachen so hoch zu spielen? Ich mein, mal Hand aufs Herz, wer von uns ist noch nie gefahren "mit einem Glas", ich kenn kaum jemanden, der nach einem Bier sein Auto stehen läßt und läuft. Letztlich isses klar, dass Personen wie sie, die in der Öffentlichkeit stehen, anders oder genauer unter die Lupe genommen werden und es da auch immer verwerflicher ist, als bei anderen, aber irgendwie macht es auch menschlich, den es war ein Fehler und die sind nun mal menschlich....

Zum dem anderen Thema sehs ichs wie Framaus, jemand, der Kindern was antut, hat hier überhaupt nichts mehr zu suchen und erst Recht nicht, wenn er auch noch einer kirchlichen Gemeinde angehört.

wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


Nur als Fußnote:

Endlich werden all die eines Besseren belehrt, die den Protestantismus als grundweg lustfeindlich ansehen...

Dass aber meine ehem. Oberhirtin gerade in der FASTENZEIT dermaßen übertreiben musste...?

WW Trabi

Beiträge: 1.027
Registriert am: 23.12.2001


In Weiterführung des Zitat von 601 Uncrowned (übrigens Lukas 6,41):
"Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden." (Lukas 6, 37)
Ebenso:
"Wer bist du, dass du über deinen Nächsten richtest?“ (Jakobus 4,12) Und Paulus: „Wer bist du, um den Diener eines anderen zu richten?“ (Römer 14,4)
Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Wer mit 1,5%o im Blut erwischt wird, hat nicht eben mal etwas zu viel getrunken, sondern der (die) hat ein ernsthaftes Problem. So sagte es jedenfalls gestern eine Feundin, die in der Drogenberatung tätig ist. Ein "Ungeübter" würde mit über 1%o wahrscheinlich nicht mal sein Auto finden...
Insofern kann man nur hoffen, dass sie sich helfen lässt.

Die Moral wird nach den Maßstäben der Menschen gemacht und entwickelt sich ständig weiter. Jeder und jede Gesellschaft legt dabei eigene Maßstäbe fest. Wobei es in den unterschiedlichen Kulturen interessanterweise gemeinsame Nenner gibt, was als moralisch gut angesehen wird.
Leider wird sie (die Moral) in der Öffentlichkeit gern von (kirchlichen) Institutionen vereinnahmt, um damit hintenherum ein bestimmtes Weltbild oder eine Erwartungshaltung zu propagieren, um damit (vielleicht auch unbewußt) Andersdenkende zu diskreditieren.
Dabei wird dann übersehen, dass die institutionseigenen Leute auch nur fehlerbehaftete Menschen sind, die den eigenen Moralansprüchen nicht genügen wollen oder können.

Man sollte es vielleicht lieber so halten, dass ein Mensch/eine Institution eine moralische Instanz ist, auf Grund seines Handelns/seines Auftretens gegenüber anderen und nicht auf Grund seines Amtes oder seiner Stellung.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


[zitat:]
"Sicherlich war die Getränketat kein Kavaliersdelikt, aber passieren kann sowas einfach mal. Letztlich ist sie auch nur ein Mensch der Fehler macht wie jeder andere."
- " ist sie denn in ihrer Arbeitszeit erwischt worden ?
Nein, das war ihr Privatleben und das geht niemanden was an . "

Es KANN natürlich passieren - wenn man eine solche Position inne hat (!) DARF es das aber ganz einfach nicht! Das hat auch absolut nix mit "Privatleben" oder "kann ja mal vorkommen" zu tun - meine Meinung!
Ja - mit EINEM Bier intus fahre ich auch ab und an (selten!) mal 1-2km bis nachhause - mit übrigens nicht wirklich gutem Gewissen dabei... - Was aber wohl kaum damit vergleichbar ist, mit über 1,5 Volt (!) durch die Gegend zu eiern...
Man überlege einfach mal was passiert wäre, wenn dieses "kann ja mal vorkommen", ohne sonstige Konsequenzen, tatsächlich zum Tragen gekommen wäre. Den daraus beinahe zwangsläufig folgenden Bummeruang-Effekt ("Warum soll ich nicht - wenn sogar DIE das kann und macht?!" ) dabei absolut nicht unterschätzen!

[Bearbeitet von standard (25-02-2010 - 18:36)]

P601A

Beiträge: 27
Registriert am: 07.12.2008


Wer die Kirche als moralische Instanz braucht - von mir aus. Schlimmer ist doch, was in diesem unserem Lande abgeht. Wer entscheidet, welche Nachrichten wir vorgesetzt bekommen und mit welchem Unterton. Von freier Meinung kann da schon lange keine Rede mehr sein. Wenn da Frau Bischöfin ob ihrer Verfehlung auf Seite 1 erscheint, ist es doch interessant darüber nachzudenken, was die wirkliche Nachricht von Seite 1 wäre. Haben wir keine wirklichen Probleme?
framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Im übrigen sind 1,5 Volt ca.4 halbe Liter Bier,also von einem Bierchen kann wohl kaum die Rede sein .Ein Bier trinken und fahren ist moralisch vieleicht anrüchig aber erlaubt.
Oder haben wir schon 0,00 .
mfg fm
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Wer von euch ist denn noch nie mehr oder weniger besoffen Auto gefahren?
Hände hoch bitte.
Hat es etwa einen bestimmten Grund, warum Fr. Bischöfin deshalb Schlagzeile Nr. 1 ist, weil sie erwischt wurde, oder weil sie Bischöfin ist? (ich kannte die Frau bis Dato nicht)
In welchen Kreisen ist denn Alkohol und Drogenmißbrauch (ich rede nicht vom Konsum) ein verschwiegenes Ding? Beim Penner oder manchem Hartz4ler?
Vielleicht mal die eigene Nase haptisch erkunden
Framaus sein Hinweis auf den Datenschutz ist völlig richtig. An ihrer Stelle würde ich ein "Gegenfaß" aufmachen.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Besoffen autogefahren bin ich noch nie.

Kannste glauben!

framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Dabei macht bekannter Weise,besoffen Enten jagen doppelt soviel Spass .
Hab gerade meine Hand gehoben,aber nur ein bischen .
Dennoch bleibt die Frage wie ihr Problem an die Öffentlichkeit kommt??
Polizei und Ärzte haben Schweigepflicht !?!?
Wer unschuldig ist werfe den ersten Stein .
mfg fm
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Da hebe ich mit absolut reinem Gewissen meine Hand...ich bin noch nichtmal nach einem Bier jemals Auto gefahren. Mal abgesehen vom Umparken auf irgendwelchen Treffen außerhalb öfftl. Straßen.
Der Lappen hat genug gekostet - den einzubüßen hatte ich mit 18 keine Lust und jetzt erst Recht nicht, wo das Einkommen und die Existenz von 4 Personen dran hängt.

Es soll mal keiner so tun, als wäre es unmöglich, sich an diesem Punkt auch über längere Zeiträume zusammenzureißen.
Passieren kann es - natürlich. Aber nur weil man das weiß, muß man es ja nicht unbedingt darauf anlegen, oder?

Warum die Käßmann'sche Sauftour in die Öffentlichkeit gelangt ist?
Tja - es handelt sich um einen Straftatbestand jenseits der 1,1 Promille. Das heißt, es wird ein Ermittlungsverfahren geben, bei dem ggf. Zeugen gesucht und befragt werden müssen. Am Schluß dieses Vorganges steht normalerweise ein Gerichtsverfahren - und spätestens dieses sorgt dann dafür, daß die Allgemeinheit davon erfährt. Weil solche Verhandlungen nunmal öffentlich stattfinden.

Außerdem gilt die Stellung der Frau Bischöfin als oberster Chefin der evangelischen Kirche als "von besonderem gesellschaftlichem Rang und Interesse". Wenn Frau Merkel sturzblau am Lenkrad erwischt würde, wäre es das gleiche. In bestimmten Positionen gibt's eben kein so weitreichendes Privatleben mehr. Die Gegenleistung der Gesellschaft ist es, die entsprechenden Leute mit soviel Einkommen auszustatten, daß der Mangel an Privatheit für die Dienstzeit mehr als ausgeglichen wird.

Nunja...und da die Kirche sich nunmal selbst als moralische Wächterinstanz Nummer 1 versteht, wird es da mit "ist doch ihre Privatsache" ziemlich eng, wenn ausgerechnet die Chefin det Janzen solche Dinger reißt. Es hätte auch jemand dabei draufgehen können...und nur weil's beim "kleinen Mann" nicht in die Blöd-Zeitung kommt, heiß das ja nicht daß der es besser hat:
Chef erfährt es, Familie, Verwandte, der Job ist ggf. weg - ist das keine Öffentlichkeit?

[Bearbeitet von Deluxe (26-02-2010 - 07:31)]

Jabberwockey

Beiträge: 1.391
Registriert am: 14.11.1999


Wenn jeder "kleine" oder auch "große" Mann (oder -- wie in diesem Fall: Frau) so kompromisslos die Verantwortung für das eigene Handeln tragen würde, wäre die Welt nicht nur ein klein bisschen besser.
pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


das kommt doch vor allem bloß deswegen an die Öffentlichkeit, weil man auf "prominente" (sagen wir im Rahmen der Öffentlichkeit bekannte) Persönlichkeiten so herrlich mit dem Finger zeigen kann und sagen "iiiiiiich würde so etwas nieeee machen". Reine Selbstprofilierung. Und am lautesten schreien für gewöhnlich diejenigen, die den Balken im eigenen Auge nicht erkennen

jeder baut im Leben mal Mist. Und wer wirklich wider alle Erwartungen völlig ohne kleinere oder größere Fehltritte 30 Jahre gelebt hat, hat schlichtweg was verpaßt. Güte, ich hab auch mal das eine oder andere Gesetz übertreten, und?

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Würdest Du das auch noch so locker sehen, wenn z.B. DEIN Kind, Deine Frau/Freundin oder Deine Mutter von einem alkoholisiertenh Autofahrer über den Haufen gefahren würde?
Wir reden hier - Framaus hat es ganz richtig gesagt - von recht erheblichen Alkoholmengen, nicht von der einen Pulle Bier nach Feierabend...
Jabberwockey

Beiträge: 1.391
Registriert am: 14.11.1999


Ich würde es auch nicht locker sehen, wenn mein Kind / Hund / Partner oder wer auch immer von einem nicht alkoholisierten Autofahrer überfahren werden würde.

Aber das ist gar nicht Thema.

http://hinter-den-schlagzeilen.de/2010/02/25/der-fetzenrausch-der-frau-kasmann/

/edit: sein wann wird denn hier automatisch verlinkt? *wunder*

[Bearbeitet von Jabberwockey (26-02-2010 - 20:08)]

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


@standard, so was ist bereits passiert. Dennoch seh ich es einfach so. Ich seh im Leben nicht den Sinn, möglichst unbeschadet möglichst alt zu werden. Aber das ist ein ganz anderes Thema

Meine Englischlehrerin wurde mal mit 2,x Promille erwischt (und war danach ein halbes Jahr auch suspendiert etc.) - trotzdem schätz ich diese Frau, weil sie einfach trotz ihrer Probleme ein netter, hilfsbereiter, guter Mensch war. Und nicht jeder, der besoffen Auto fährt, tut das mit der Absicht, anderen zu schaden ... das ist mir zu einfach über einen Kamm geschert. Irgendwas steckt auch hinter der Alkoholsucht bei einem Menschen (auch das gabs in der Familie, kenn ich aus Erfahrung), und die Probleme dahinter sollte man anpacken, nicht einfach die Menschen verurteilen...

Na egal, das ist nur meine Sicht der Dinge

601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


@ Jabber: Danke für den Link! Genüsslich hab ich mir Satz für Satz ganz leicht nickend und schmunzelnd reingelesen.
Seite: 1 2 Nächste Seite »

Springe zu:

Impressum | Datenschutz