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Autor Thema: "Vulkanfieber" und kein Ende?
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Das Thema beherrscht ja nun schon einige Zeit die Medien - eine derartige Luftraumsperrung hat es wohl auch vor und seit dem 11.9.01 noch nicht gegeben.
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11781394/5934832/VULKANSundP-Aschewolke-ohne-Folgen-fuer-EU-Wachstum-und.html
Über die Verhältnismäßigkeit der radikalen Maßnahmen wurde ja öffentlich schon viel diskutiert - vielleicht war´s ja tatsächlich etwas "übertrieben". Die Sicherheit sollte aber immer Vorrang haben, denke ich.
Die Auswirkungen dürften vielfältig sein - schlecht für festsitzende Reisende und die Wirtschaft - gut für lärmgeplagte Einflugschneisenbewohner. Selbst bei uns hier, wo die Flieger noch eine recht ordentliche Höhe haben, fällt die im wahrsten Sinne himmlische Ruhe sehr positiv auf.
Für die Umwelt dürfte es auch nicht schlecht sein, Auswirkungen contra Erderwärmung wurden durch die Exbährden natürlich schon abgestritten...
Richtig schlecht ist´s für Leute, die irgendwo in der weiten Welt festsitzen - oder für solche z.B., deren Aussicht auf ein Spenderorgan nunmehr noch deutlich weiter absinkt.
Hat es hier aus dem Forum auch jemanden irgendwie "erwischt" - beispielsweise durch gecancelten Urlaubsflug o.ä.? Einem Bekannten nebst Familie ging es so, was natürlich ggf. schon ärgerlich ist.
Persönlich sehe ich´s eher positiv - wobei auf Arbeit allerdings auch schon erste dringende Teilelieferungen ausgeblieben sind.
Es hat eben alles sein Für und Wider...

[Bearbeitet von standard (20-04-2010 - 20:36)]

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Ich bin das letzte Mal als Kind mit einem grossen Flugzeug geflogen, sowas brauche ich nicht.

Interessant finde ich die Aussage daß durch die fehlenden Kondensstreifen am Himmel die Tage 1°C wärmer und die Nächte 1°C kälter sein sollen.

Back to the roots.

Christian K

Beiträge: 3.150
Registriert am: 27.04.2004


Selbstverständlich sind die Maßnahmen völlig übertrieben, oder seht Ihr eine Aschewolke am Himmel?
Nein, stattdessen an den letzten Tagen blauer Himmel, Sonnenschein und nachts sternenklarer Himmel.
Gefährlich ist die Aschewolke nur, wenn in sie direkt hineingeflogen wird und genau da ist das Problem: Die Aschewolke, sofern es wirklich hierzulande so eine gibt, ist bei natürlich bewölktem Himmel optisch schlecht zu unterscheiden und auch auf dem Radar nicht zu erkennen, da sie im Gegensatz zu natürlichen Wolken trocken ist und sich damit nicht auf dem Radar reflektiert.
Aber wenn keine natürlichen Wolken (= auf dem Radar zu erkennende) vorhanden sind, wie es in den letzten Schönwettertagen der Fall ist, dann kann man bei plötzlich auftretenden Wolken, die auf dem Radar nicht sichtbar sind, davon ausgehen, das es sich dann um eine Aschewolke handelt und diese umfliegen.
Aber dieser Fall ist sehr unwahrscheinlich, denn...siehe meinen ersten zwei Sätze in meinem Beitrag.

Dennoch ist eine Vulkan-Aschewolke gefährlich, wenn sie sich mit natürlichen Wolken vermischt, was auch 1982 und 1989 zu zwei spektakulären Vorkommnissen geführt hat, die aber gottseidank ohne Personenschaden ausgegangen sind.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Diejenigen die nun lautstark vom Luftfahrtbundesamt verlangen den Luftraum uneingeschränkt freizugeben sind bei einem Unfall mit vielen Toten dann auch bereit einen Teil der Verantwortung zu übernehmen?

Menschenleben wiegen schwerer als Gewinnsicherung. Hoffe ich.

Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Ich als garnicht-Flieger und Vielfotografierer muss mal ganz frech sagen: Einmal Monatlich nen paar Tage keine Flugzeuge.. das wären sowohl Maßnahmen für die Umwelt als auch für traumhafte Sonnenuntergänge. Leider hatte ich die letzten Tage nicht die Möglichkeit da was zu fotografieren, aber vielleicht zieht ja nochmal nen bisschen Asche rum *duck*
kat

Beiträge: 1.194
Registriert am: 25.11.2004


Das Luftfahrt-Bundesamt hat den Luftraum nicht gesperrt, weil es dafür nicht zuständig ist. Der ganze Luftraum war sowie nie gesperrt (jedenfalls nicht in D), VFR war/ist immer möglich.
Dr Neslihan

Beiträge: 819
Registriert am: 15.04.2005


Die Aschewolke ist/war auf jeden Fall da. Wenn man steil nach oben in den Himmel gesehen hat, konnte man diese nicht sehen. Wir waren aber auf so einem Aussichtsturm und wenn man dann im flachen Winkel in den Horizont gesehen hat, konnte man die Trübung der Wolke erkennen. Ausßerdem habe ich am Samstag mein Auto gewaschen. Gestern bin ich dann mal mit der Hand drüber gestrichen, Jetzt weiß ich, wie die Asche aussieht.
TV P50

Beiträge: 3.959
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Man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass es nicht nur lebende Fracht gibt.

Ich bin unmittelbar betroffen und werde wohl in den kommenden zwei Wochen 1-2 Tage (freiwillig-gezwungen)frei nehmen müssen, da der Nachschub an Arbeit, der in meinem Fall per Luftfracht befördert wird, ca. eine Woche ausgeblieben ist und wir jetzt sofort die nun entstandene Überkapazität an Personalstunden abbauen müssen. Entweder so oder ein Leiharbeiter wird entlassen

Nach einer Woche ohne Nachschub, wird es auch wieder 2-3 Wochen bis zum "Normalbetrieb" dauern, was vermutlich dann auch wieder mit Überstunden einher geht.

[Bearbeitet von TV P50 (21-04-2010 - 08:39)]

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


meine Chefin verbringt ihren Urlaub jetzt zuhause, weil sie nicht fliegen konnte. Ich selbst bin nicht betroffen. Aber was soll's. Wir sollten jetzt erst mal umgehend alle Straßen für den motorisierten Verkehr sperren, weil die Navitechnik nicht weit genug ist für reines Instrumentenfahren. So rein auf Sicht aufbauend ist die ganze Mobilität doch viel zu gefährlich ... Steinzeittechnik
kat

Beiträge: 1.194
Registriert am: 25.11.2004


Hier der Report vom DLR-Flug: http://www.bmvbs.de/Anlage/original_1134440/Report-of-Falcon-Flight-19-April-2010.pdf

Etwas älter: http://www.alpa.org/portals/alpa/volcanicash/03_NASADC8AshDamage.pdf

[Bearbeitet von kat (21-04-2010 - 09:47)]

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Ich hab 28 Jahre in der Einflugschneise Frankfurt/Main gewohnt... Sowas hätte es früher mal geben müssen *träum*. Zwei Flieger die Minute ist dort normal... Meines Erachtens zeigt die "Wolke", wie abhängig die Welt von diesem abartigen Transportmittel geworden ist. Blumen aus Afrika oder Werkstücke "just in time" mit dem Flieger, für 30,- EUR nach London reisen, das ist doch alles Wahnsinn. Leider wird es kein Umdenken geben, nach der "Wolke" fliegen sie alle wieder.
Gruß,
Marlene
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Naja, alle vielleicht nicht. Ein paar kleine Airlines sollen schon mächtig angeschlagen sein.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


...und viele rufen schon wieder nach staatlicher Hilfe - also nach Steuergeldern...
Wobei der Staat ja nun nach Zockerorgien nicht auch noch für Naturereignisse in die Bresche springen kann und sollte - meine Meinung dazu!
Safety first - wenn das nicht auch und gerade für den Luftverkehr gelten soll, dann weiß ich auch nicht mehr...
Ich finde es unterm Strich andererseits doch auch recht erstaunlich, daß es insgesamt auch ohne die (Viel-)fliegerei relativ gut weitergelaufen ist - Engpässe hier und Unpässlichkeiten da mal ausgeklammert. Zusammengebrochen ist offenbar nicht wirklich etwas - weder in der Gesellschaft/Politik, noch in der Wirtschaft.
Vielleicht sollte man ganz allgemein mal über den einen oder anderen flugverkehrfreien Sonntag nachdenken?
TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


quote:
noch in der Wirtschaft.

Bekanntermaßen zeigen sich die Folgen immer erst etwas verzögert.

Für flugfreie Sonntage wäre ich auch

Christian K

Beiträge: 3.150
Registriert am: 27.04.2004


@standard:
Warum da offenbar nichts zusammengebrochen ist - weder in Gesellschaft/Politik oder Wirtschaft?
Weil die Sperrung nur wenige Tage dauerte und dann auch noch übers Wochenende.
Würde man den Flugverkehr vier Wochen einstellen, sähe es anders aus. Ganz anders als Ihr alle denkt, denn die meisten denken doch immer, in den Flugzeugen sitzen fast nur Urlauber, aber das ist falsch. Nur drei Prozent aller weltweiten Flugpassagiere unternehmen ihre Reise ausschließlich zum privaten Vergnügen. Alle anderen fliegen, um die Wirtschaft am laufen zu halten und ohne die geht eben fast nichts. Dazu kommt, das ja nicht nur Passagierflugzeuge am Boden stehen, sondern auch Flugzeuge mit nicht sich selbst entladender Fracht.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Ich habe meinen Schwiegerleuten am verghangenen Sa. erzaehlt, dass der Vulkan - egal ob er Asche spuckt oder auch nicht - am Do. Ruhe gibt.

Das Biest hustet schliesslich schon seit der zweiten Maerzhaelfte. Allerdings gab es ein paar ganz andere Gruende, den Luftraum zu sperren. Wer sucht, der findet!

Egal. Ich halte es mit der Olsenbande: "Grosse Kraefte sind da am wirken..."

PS: Noch ein kleiner Link nachdenken http://hinter-der-fichte.blogspot.com/2010/04/nato-manover-uber-deutschland-trotz.html

[Bearbeitet von POSTKUGEL (22-04-2010 - 12:00)]

wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


Tja, das Flugwesen...
... hat sich ganz schön entwickelt bei uns... (Ritsch, Ratsch )

... aber wirklich...saß am Wochenende auf meinem Hof, staunte über die Ruhe, sah zum Himmel und gewahrte keinen Kondensstreifen...

Andererseits: wenn Sonntagflugverbote eingeführt werden sollten, wird die Wirtschaft nach Abschaffung des Sonntagsfahrverbotes für LKW rufen... gehupft wie gesprungen...

[Bearbeitet von wilhelminus (28-04-2010 - 14:54)]

Butcherbird

Beiträge: 440
Registriert am: 29.06.2008


ööhm ja... LRS.. ich hab nix gesacht!

[Bearbeitet von Butcherbird (22-04-2010 - 14:49)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


@Christian K: Daß nicht nur Urlauber, sondern auch viel Fracht durch die Gegend geflogen werden, ist nicht wirklich neu (ebensowenig wie die Tatsache, daß weder das Eine noch das Andere immer wirklich sinnvoll sein muß... ).
Und daß es >natürlich< nur über einen eng begrenzten Zeitraum "gut gehen" kann, ist auch klar. Aber mal ehrlich: hätte 2-3 Tage vor der Sperrung jemand gesagt "Stellt Euch mal vor, es dürften in halb Europa KEINE Flugzeuge fliegen - über mehrere Tage!" - jeder hätte gedacht: "Oha! - Da bricht gleich alles zusammen - sowas geht doch gar nicht!"
- Ging aber eben doch...
TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Hmmm nunja....

Bei uns sind nun alle Slots für nächste Woche ausgefallen.

Es konnte durch die Sperrung kein einziges Triebwerk befördert werden.
Eine kurzfristige Verlegung auf andere Transportmittel, war logistisch unmöglich.

Die eine Woche aufzuholhen dauert erfahrungsgemäß ca. ein Quratal.

Danke Vulkan, Danke an alle beteiligten Behörden!

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Meinst Du also, man hätte ein potentielles Risiko für 100e/1000e Menschen eingehen sollen müssen? Meine ich nicht - selbst, wenn es nur ein "Restrisiko" gewesen sein sollte. Wenn auch nur ein Mittelstreckenflieger runtergefallen wäre wegen der möglichen Triebwerks-/sonstigen Einlagerungen - es hätte sich "gelohnt"...
Wegen nicht bzw. nur etwas verspätet ausgelieferten Waren stirbt i.d.R. niemand...

[Bearbeitet von standard (23-04-2010 - 20:04)]

TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Hier fehlt leider zu viel Hintergrundwissen.
Von den internen Sachen darf ich leider nichts in die Öffentlichkeit tragen.

Und natürlich nein....immer Sicherheit zuerst.
Das ist oberstes Gebot.

Ich rede auch von Fracht nicht von Passagieren.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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Und die Sachen fliegen alleine und können beim Herunterfallen niemanden treffen? Gut, dann geht das klar.
TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Dem Kutscher ist das Risiko bewußt und er wird auch jeden 27. fürstlich entschädigt, ob mit oder ohne Wolke
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Für den Kutscher mag das ja stimmen.

Aber was ist mit den Leuten in der Wohnsiedlung, auf die der Lastenesel möglicherweise drauffällt? Sicher - mathematisch eher unwahrscheinlich, aber die Flughäfen sind ja alle m.o.w. in dicht besiedeltem gebiet und großstadtnah angesiedelt - nicht?
In Amsterdam hat es anno 1992 jedenfalls "geklappt" und es sah nicht gut aus hinterher...43 Tote, und es waren "nur" 43, weil es sich justament um eine Fracht-747 handelte...

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Nach der zwischenzeitigen Ruhe war es bei den in der Mittags-/Nachmittagssonne entspannt hinter dem Haus verbrachten Stunden schon etwas auffällig, daß Flugzeuge doch tatsächlich etwas Krach machen , Kondensstreifen sind auch wieder da (heute am Kaiiserwetterhimmel ja besonders gut sichtbar).
Alles wieder wie gehabt also, der "Spuk" ist vorbei.
Schorschdeluxe

Beiträge: 1.255
Registriert am: 21.03.2006


Bis auf Isländische Flughäfen, ja
Mal ganz Niveaulos, ich fand das irgendwie lustig. Es ist andereseits auch sehr interessant gewesen, dass so ein großer Teil der Transportwelt mal einfach ausfällt.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Heute stand in unserer Zeitung, daß es nicht selten so war in der Vergangenheit, daß der "Eier-Faller" ) nur der "Wecker" für einen weitaus größeren Nachbarvulkan namens Katla gewesen sei. Der ist etwa 10x so groß und (ggf.) kräftig...
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11786613/63529/Island-fuerchtet-eine-Kettenreaktion-und-den-Ausbruch-der.html

[Bearbeitet von standard (28-04-2010 - 19:39)]

kat

Beiträge: 1.194
Registriert am: 25.11.2004


Bis der ausbricht, sind die Flugzeuge aschetauglich
wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


... wäre es nicht höchste Zeit nachzudenken, was im Falle eines wochenlangen(!) Flugverbotes zu tun wäre (außer laut nach staatlichen Entschädigungen zu rufen)???

Mich würde mal interessieren, wie viele Tonnen Kerosin (und damit CO2) während der paar Tage im April eingespart wurden...
... gut, auf der anderen Seite bleibt der in die Atmosphäre geblasene Fein-und Grobstaub des Vulkans...

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