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Autor Thema: Verkaufsoffene Sonntage nötig ?
standard

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Registriert am: 26.01.2002


In Berlin wurden die verk.offenen Sonntage in der Vorweihnachtszeit vor kurzem bereits von 4 auf 2 eingekürzt, in Dresden: http://cms.cm-dresden.de/opencms/opencms/cm-dresden/de/_main/aktionen_projekte/projektgruppe1/projekt1/
sogar kpl. gekippt.
Haben das neulich im Koll.kreis diskutiert und es kamen sehr konträre Ansichten dazu zum Ausdruck. Die Einen (meist die jüngeren Koll.) finden solche "Shopping-WE´s " supertoll und haben keinerlei Verständnis für die "Restriktionen". Die Anderen (zu denen auch ich zähle) haben sehr wohl Verständnis für die beschlossenen Einschränkungen (vor allem mit Blick auf die Situation und die Belastungen für die Angestellten) und könnten auf das sogen. "Sonntags-Shopping" ggf. gut und gerne auch ganz verzichten.
Ich persönlich bin (mit Ausnahme von Teile- und Flohmärkten ) absoluter Einkaufsmuffel - 1x die Wo kurz zu Feinkost Albrecht, Sa zum (jeweils privaten) Bäcker und Fleischer, gelegentlich mal in den Baumarkt - das reicht mir eigentl. absolut aus.
Ich kann mir jedenfalls an einem Adventssonntag weit besseres vorstellen, als mich in das konsumgeil-stressige Verkaufsgetümmel zu stürzen. Wer noch?
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Ich muß auch jedes 2. WE arbeiten (20h), unzwar das ganze Jahr über. Warum soll das ein Verkäufer nicht. Sind die was besseres?
Ich gehe gerne mal mit meiner Frau bummeln, erst recht an einem für mich dienstfreien Sonntag.
Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Dagegen. Es soll ruhig mal wenigstens einen Tag in der Woche geben, wo Ruhe herrscht. Die Reduktion des Menschen auf seine Funktion als Bruttosozialprodukterhöhungsfaktor geht mir sowieso schon zu weit.
Gruß,
Marlene
Anne

Beiträge: 3.555
Registriert am: 26.02.2001


es geht ja um die armen VerkäuferInnen. Sonntag gehört der Familie, also schließen wir Sonntags jetzt alle Krankenhäuser, Gaststätte, Metallgießerein etc. Achja und es darf am Sonntag auch kein Feuer mehr ausbrechen, kein Verbrecher/ Verkehrsunfall passieren und alle pflegebedürftigen Omis & Opis müssen auch die Zähne zusammenbeisen, weil Feuerwehr, Polizei & Altenpflege Sonntag ja zu Hause bleibt.

Dresden und Berlin schiest sich ins eigene Bein. Dann fahren die Leute halt zu Nova-Eventis (Leipzig) oder Neffepark Chemnitz oder nach Freiberg/ Meißen oder andere Städte die sonntags prinzipiell aufhaben.

Das Ladenschlussgesetz sollte komplett abgeschafft werden. Bestes Beispiel bei uns in Nossen. Wir haben einen von fünf Bäckern der sonntags auf hat. Und die Leute stehen da Schlange um Sonntag nachmittag 3 Stückchen Kuchen zu kaufen. Jeder Laden darf bis 22Uhr auf haben. der Bekleidungsladen in Nossen hat von 9-18Uhr geöffnet und macht zwischen halb 1 und hakb 2 Mittagspause. Aber die Leute gehen trotzdem sort einkaufen und richten sich halt danach.

Achja und der Weihnachtsmarkt muss sonntags auch schließen, wegen der Kirche und den armen VerkäuferInnen.

P.S. Ich sollte viell. noch paar Smilies quer durch den Beitrag werfen...

Edit, weil heckmann und Marlene schneller waren: die VerkäuferInnen gehen ja nicht jeden Sonntag arbeiten und Zuschläge gibts da auch bei den meisten.

[Bearbeitet von Anne (04-11-2010 - 18:55)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Genau DIE Argumentation kenne ich (und ich gehe auch oft genug am WE arbeiten... ).
Die Frage ist: wie wird die WE-Arbeit vergolten (oder wird sie es überhaupt, ggf. auch angemessen?).
Hier liegt - gerade in der Teilzeitbeschäftigungshochburg Handel - bekanntlich ´ne Menge im Argen. Insofern bist also vmtl. eher Du "etwas Besseres", @hecki - wenn Du verstehst, wie ich´s meine...

Ich denke auch, daß der Vergleich zw. gesellschaftlichen Notwendigkeiten wie z.B. Medizin, Pflege oder Polizei und solchen Überflüssigkeiten wie Sonntags "shoppen gehen" doch recht deutlich hinkt...

Da bin ich mir übrigens mit meiner Dame absolut einig (was nicht soo oft vorkommt... ) - für sie ist "shoppen gehen" auch ein Fremd- bzw. Reizwort. - Zum Glück...

[Bearbeitet von standard (04-11-2010 - 18:58)]

Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


so lange die Verkäuferinnen diese Schichten nicht als Soli zusätzlich erbringen müssen, kann von mir aus am WE aufmachen, wer will.
Ich muss auch Wochenenden und Feiertage arbeiten, habe aber im Schnitt eine 38 stunden- Woche.
Zumeist werden diese Extraöffnungen aber zu Lasten des Personals erfolgen.
heckman

Beiträge: 8.322
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@Micha: Meine Zuschläge wurden bereits kräftig zusammengekürzt.
standard

Beiträge: 19.357
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Meine auch... (und eben drum will ich´s auch anderen nicht zumuten, wenn´s nicht wirklich nötig ist! Und das isses eben offensichtlich nicht... )
Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Sonntags ist Sonntag. Und damit ist eigentlich alles gesagt.

Aber zur Erklärung:

Da Einkaufen im Gegensatz zu Medizin, Pflege, Katastrophenschutz & Co. wohl NICHT zu den unaufschiebbaren Lebensnotwendigkeiten gehört, die nun unbedingt auch sonntags vorgehalten werden müßten, bin ich dagegen, den Konsumwahnsinn auch noch auf den Sonntag auszudehnen.

Genügt es nicht, daß wir mittlerweise an 6 Tagen pro Woche (und sie hat nur insgesamt sieben davon!) jeweils 15 Stunden lang einkaufen können?
Zumindest, wenn man mal die Kaufland-Öffnungszeiten zugrunde legt. 7-22 Uhr, Mo-Sa.

Ich glaube, da hält es der Konsument auch mal einen Tag ohne aus.

Und gerade im Advent bieten sich lecker duftende Bummel-Alternativen:
Weihnachtsmärkte - die haben 7 Tage die Woche geöffnet.

Als vor über 40 Jahren die Samstags-Arbeit abgeschafft wurde, hat die Verkäuferinnen auch niemand gefragt - die mußten weitermachen - bis heute und immer länger.

Übrigens...hats schon jemand bemerkt?
Früher machten wir hin und wieder einen Schaufensterbummel. Ohne Kaufzwang, nur zum Gucken.
Sowas gibts gar nicht mehr - nur noch Shopping.

Das Problem ist, daß viele leute den wöchentlichen gang in irgendsoein Schopping-Zenter zum kulturellen Höhepunkt der Woche machen. Und zum einzigen überhaupt, weil sie andere gar nicht (mehr) haben. Und wenn dieser Höhepunkt fehlt, weil man mal keine Zeit hatte, gibts offenbar Entzugserscheinungen...

[Bearbeitet von Deluxe (04-11-2010 - 19:10)]

Professor

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das Ladenöffnungsgesetz ist doch nur Bürokratie, es sollte jeder machen, was er will. Wenn ich die Ladenöffnungszeiten frei gebe, heißt das noch lange nicht das es jeder Laden machen muss. Vielleicht gibt es auch Läden die nur Fr-So aufmachen wollen oder andere nur Nachts. Die Politik macht die Läden kaputt, da die Leute immer weiter aufs Internet ausweichen.

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DUOcalle601

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Ich kenne mehrere Verkäufer/inen, die gehen gerne Sonntag arbeiten. Darunter auch im Familienkreis.
A gibts mehr Geld und/oder B mal einen Tag in der Woche frei wo man dann z.B Behördengänge erledigen kann.

Viele Ärgern sich über die Beschränkung

Ich als Kunde finds auch schade.
Wir gehen öfters Sonntag mal bummeln wenn nichts anderes anliegt

ingo

Beiträge: 424
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@Professor: Das ist absoluter Bullshit - Eine freigabe der Öffnungszeiten macht vor allem kleine Läden kaputt, bei denen der Besitzer die ganze Zeit selbst in der Bude steht. Wenn daneben das Einkaufszentrum noch mehr vom Umsatzkuchen abgreift, weil es länger auf hat, dann kann der andere gleich zusperren oder 24/7 arbeiten...
Aber ich weiß, deiner Ansicht nach darf ja jeder verrecken, wenns der Markt so will...

Man kann das Shopping auch übertreiben. Außerdem ists doch lächerlich - Die leute haben auch nicht mehr Geld zum Ausgeben. Dann wird halt die Kohle nicht mehr am Samstag, sondern am Sonntag rausgehauen.

Anne

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da stimme ich nciht mit dir überein: wir haben in Nossen auf´m MArkt 3 kleine Lebensmittelländen. mindestens eins davon nist ein familienbetrieb und den gibts seit über 100Jahren schon und der macht in der WOche um 18Uhr zu und am SA um 12. und er hat seine Kundschaft und wird diese nicht verlieren.
Wir haben auch unsere Öffnungszeiten angepasst. Warum sollen wir bis 22Uhr unser Geschäft offen lassen, wenn nach 17Uhr eh niemand mehr kommt?!
ingo

Beiträge: 424
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Wie sieht denn die lokale Konkurenzsituation aus? Gibts denn da überhaupt große Läden, die bis 22:00 auf haben?

Die Möglichkeit, einen Verkaufsoffenen Sonntag anzubieten oder bis 22:00 zu öffnen wird ja vor allem von großen Ketten gerne angenommen. Warum wohl? Sie versprechen sich mehr Umsatz davon und das geht nunmal auf Kosten anderer Läden. Wenn sich trotzdem ein paar kleine Läden noch halten können, dann ist das der Einzelfall, der aus guten Kundenbeziehungen folgt, aber weder verallgemeinerbar ist noch von dauer sein wird.

Anne

Beiträge: 3.555
Registriert am: 26.02.2001


2 x netto, aldi, penny machen 20uhr zu.
Edeka macht SA 14 Uhr oder 16 Uhr zu.
Deluxe

Beiträge: 14.007
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Fakt ist doch:

Die Leute haben eine gewisse Summe X zur Verfügung. Das wird nicht mehr, nur weil die Läden häufiger geöffnet haben.

Und die Menge benötigter Alltags-Artikel (Lebensmittel, Kleidung & Co.) steigt deswegen ja auch nicht.

Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


wenn ich dann aber sehe, welche Menge an Menschen an den Wochenenden mit Bussen angekarrt werden, um die Stadt unsicher zu machen....
.. und die gehen nicht alle ins Bildermuseum oder die Thomaskirche.
111karsten

Beiträge: 744
Registriert am: 06.08.2009


meine Frau ist in der Altenpflege und muss auch jedes 2. Wochenende zum Leidwesen unseres Familienlebens los.
Ich für mich finde das ich am Sonntag nicht noch los laufen muss und die Innenstadt unsicher machen muss. Der Sonntag ist für mich ein gammle Tag, der einzige Tag in der Woche wo ich versuche das zumachen was mir Spaß macht und wenn es nur faul auf dem Sofa liegen ist.

PS.: Ich gehe eigentlich auch sonst nicht gern einkaufen das überlasse ich gern den Mädels

[Bearbeitet von 111karsten (05-11-2010 - 19:03)]

Christian K

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Registriert am: 27.04.2004


Also, wenn man auf einem etwas abgelegenen Dorf wohnt (weil man da auch seinen Arbeitsplatz hat), wäre es schon hilfreich, wenn die Geschäfte, aber auch Ämter und Behörden, etwas länger als bis nur 18 Uhr geöffnet haben (wenigstens an einem Tag in der Woche). Wenn man nämlich nach der Arbeit losfährt, haben die schon alle zu, wenn man bei denen ankommt.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Die (größeren) Geschäfte haben doch zum großen Teil eh schon bis 19 oder 20.00 offen, wenn nicht noch länger.Obendrein Sa den lieben langen Tag. - Da braucht es m.E. nicht unbedingt noch einen So obendrauf...
Behörden sind ein anderes Blatt - da ticken die Uhren noch etwas anders.

@Duo: WENN es so ist, daß die Leute die Zusatzarbeit gerne und völlig freiwillig auf sich nehmen, das (wie gesagt) auch ordentlich bezahlt und/oder freizeitmäßig abgegolten bekommen, wäre die Welt ja auch völlig i.O.. - Ist sie aber nur allzu oft nicht...

[Bearbeitet von standard (05-11-2010 - 21:16)]

Dr Quincy

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Registriert am: 26.04.2010


Grundsätzlich sind weltweit verkaufsoffene Sonntage eher normal.
Selbst in Deutschland muss jede Krankenschwester bis zum Oberarzt, jeder Schichtarbeiter und jeder Viehwirt, jeder HoFa, ReFa und so weiter arbeiten gehen.

Ich selbst bin ja jetzt im Einzelhandel und sehe es so, dass gleiches Recht für alle gelten sollte. Scheiß auf die Wichtigtuer in den Gewerkschaften, die haben eh einen überbezahlten Sesselfurzerjob und sollten erst mal selbst arbeiten gehen.

Es ist auch faktisch so, dass an einem Samstag und an einem Sonntag Umsätze erzielt werden, die an einem Mittwoch oder Donnerstag nie erreicht werden.
Sicher werden die nicht in einem Lebensmitteldiscounter oder einer Autoverwertung geschafft aber z.B. im Möbel- Auto- und Elektronikhandel ist das die Zeit mit dem meisten Umsatz.

[Bearbeitet von Dr Quincy (06-11-2010 - 10:20)]

standard

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Weiter oben wurde schon richtig gesagt: nur wegen x verkaufsoffenen Sonntagen ist nicht ein €uro mehr Geld unterm Volk - hauptsächlich findet m.E. schlicht und ergreifend eine einfache Verschiebung von anderen WE-Tagen statt.
- Wer ´ne neue Couch braucht, kauft sich eine. Mo, Mi oder ggf. eben So. Zusätzlich wird er sich am So eher keine kaufen...
Unbestritten sind sicher vorkommende "Mitnahmeeffekte" bei diversen Leuten an so einem "Shopping-Tag" (für mich schon an sich ein grausliges Wort...). Die meisten geben aber eben doch nicht mehr aus, als sie es an jedem anderen Wochentag ggf. auch getan hätten. Irgendwie erinnnern mich die ach so tollen Sonntags-Umsatzstatistiken immer ein wenig an die geschickt frisierte Arbeitslosenstatistik (bei welcher rotzfrech von unter 3 Mio Arbeitslosen gelogen wird - obwohl´s real mindestens (!) eine Million mehr sind...).

Hier: [zitat:]
"Scheiß auf die Wichtigtuer in den Gewerkschaften, die haben eh einen überbezahlten Sesselfurzerjob und sollten erst mal selbst arbeiten gehen."

zieht es mir übrigens die Schuhe aus! Wo wären wir hierzulande als Arbeiter und Angestellte wohl inzwischen ohne jeden (ohnehin schon deutlich geschwundenen) Einfluß der Gewerkschaften?
Guido & CO werden solche Meinungsäußerungen wiederum sehr freuen...

[Bearbeitet von standard (06-11-2010 - 20:49)]

Deluxe

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Zum Thema Möbel, Elektronik & Co...

Ich habe mir in den letzten Wochen für eine ziemlich erkleckliche Summe Möbel gekauft:
Ein komplettes Schlafzimmer und ein nicht zu verachtendes Badmobiliar jeweils aus der Mittelklasse und einen Küchenumbau plus Erweiterung "handmade" vom Tischler. Dazu Teppich & Co. - was eben beim Umzug so alles fällig ist. Alles in allem ziemliche Investitionen für eine Durchschnittsfamilie mit Kindern.

Das war alles
a.) gewünscht
und
b.) daher in gewisser Weise "not"wendig.

Ich hätte mir das an jedem beliebigen Wochentag gekauft - es war jeweils Dienstag. Die Summe, die es gekostet hat, war vorhanden - keine Ratenzahlung oder sowas.

So.
Und nun überlege ich die ganze Zeit, wieviel mehr ich ausgegeben hätte, wenn die ganzen Käufe am Sonntag stattgefunden hätten...
NIX!
Weil mehr nunmal nicht da war...weder Geld noch Bedarf.

Und wenn ich mir einen neuen Tiefkühlschrank oder Fernseher kaufe, dann läufts doch nach dem selben Schema ab:
Kaufen oder nicht kaufen - aber nicht doppelt und dreifach kaufen, nur weil Sonntag ist.

Nicht?

heckman

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Anders gesehen kann ich meinen Fernseher am Sonntag in aller Ruhe aussuchen und vergleichen und muß nicht in der Woche abends durch die überfüllte Stadt rammeln
Sicher, mehr gekauft wird wenig bis garnicht.
Für den einen oder andern Kunden ist es halt vorteilhaft. Und warum nicht Sonntags in aller Ruhe ins Möbelhaus fahren und sich Ideen holen?
Dr Quincy

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Also, ich kann aus nunmehr 5 Wochen Beobachtung sagen, dass am Samstag der Laden voll war, während die Woche über fast nur Abends gekauft wurde.
Auch an einigen Wochentagen war viel los. Aber es wurde halt verhältnismäßig sehr wenig gekauft.
Aus der Kundensicht kenne ich auch verkaufsoffene Sonntage und am Sonntag in der Kneipe sitzen und so weiter. Und jeder, der hier meint, an den Tagen wird nicht mehr gekauft darf drei mal raten, wann die Läden und Restaurants am vollsten waren. Das war übrigens nicht der letzte Mittwoch vor'm ALG II-Zahltermin.

Wie gesagt - derjenige, der rollende Woche geht, im Krankenhaus, Feuerwehr, Polizei,... arbeitet kommt hoffentlich nicht mal auf die Idee, Samstag und Sonntag frei zu machen oder gar eine 40-Stunden-Woche zu fordern.
Ich stelle mir gerade vor, wie dann ein Haus von Samstag Abend bis Montag morgen um 7 kontrolliert niederbrennen muss, weil die Feuerwehr eben mal geschlossen ist oder wie dann bestimmte Leute vor den Tankstellen auf Montag halb acht warten müssen, weil die Karre am Sonntag betankt werden sollte.

Bei genau den Leuten fragt keiner, ob sie Samstag und Sonntag arbeiten gehen (müssen) und ob sie mit 5 Euro den Mindestlohn, um über H IV zu kommen auch nur annähernd erreichen.

Ich frag auch mal so in die Runde: Wer geht alles auf die diversen Weihnachtsmärkte? Hat mal jemand gefragt, ob die 400 Euro-Pauschalkraft am Glühweinstand Kinder hat, die den Sonntag lieber mit der Mum verbringen wollen?

Deluxe

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Tja...
...trotzdem wird hier permanent in einen Topf geworfen, was nicht in einen Topf gehört:

Daseinsvorsorge - also Lebensotwendiges wie Feuerwehr, Polizei, medizinische Versorgung usw.

Und der ganz normale Einkauf.

das moss

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Was ist eine Mum?

Früher war es gang und gäbe, das die Tankstellen nachts bis auf wenige Transiteinrichtungen zu waren..... ging auch....

Weihnachtsmarkt ist ununterbrochen das ganze Jahr über?

Die Wochen-Geldmenge verteilt sich mit auf das WE, die Kosten für den Objektunterhalt steigen aber.

Was hat öffentlich-rechtliche Sicherheit mit dem Erringen von Umsatz und Mehrwertsteuer zu tun?

[Bearbeitet von das moss (07-11-2010 - 11:12)]

Hegautrabi

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Registriert am: 02.10.2005


Wer z.B. den Beruf eines Polizisten oder Krankenpflegers erlernt der weiss von Anfang an um die Dienstzeiten.
Den Verkäuferinnen und Verkäufern die schon jahrelang im Beruf arbeiten ging das bestimmt anders.
Ich würde nur die Bezahlung und andere soziale Gesichtspunkte des Verkaufspersonals ausserhalb der normalen Öffnungszeiten gesetzlich regeln, der Rest regelt sich im Markt selber.
Dr Quincy

Beiträge: 449
Registriert am: 26.04.2010


Wieso zweierlei Maß? Und wieso in einen Topf? Haben die Leute, die am Wochenende arbeiten keine Familien, kein eigenes Leben?
Währe mir neu.
Die wissen genau wie der normale moderne EH-Kaufi, dass das Leben nun mal kein Ponyhof ist.
Wer heute im Handel arbeitet weiß auch um die Sonntagsarbeitszeiten. Willkommen in der Gegenwart!
Es geht eben um den Warenumsatz, der dann noch einen Tag länger läuft. Wie eben auch in anderen europäischen Staaten üblich, in Deutschland dank Gesetzen aus dem 3. Reich halt nicht.
Der Sonntag ist übrigens von der Kirche als Feiertag festgelegt. (Am 7. Tage sollst du ruhen...)
Wer geht denn bitteschön noch Sonntags in die Kirche?
Ich nicht, also kann ich den Tag auch für paar gut bezahlte Überstunden nutzen! Vielleicht trifft man sich ja mal Sonntags im Laden.
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Moment mal - hier wäre erwt etwas zu klären:

Geht es Dir tatsächlich um den Umsatz?
Wohl eher nicht, denn die vorhandene Geldmenge wächst nicht - wie schon x-mal erwähnt.

Oder geht es eher um ideologische Gründe, weil Dir sowohl Gesetze aus dem 3. Reich als auch die Kirche und christliche Traditionen in unserem Land ein Dorn im Auge sind?

Mir scheint es so - und wenn das so ist, dann muß man nicht weiter darüber diskutieren. Denn wenn Ideologie statt Faktenanalyse zur Grundlage des Diskurses wird, erübrigen sich die meisten Sachargumente...

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