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Trabiklatsch » Ersatzkarossrie |
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Autor | Thema: Ersatzkarossrie |
trabanterkannt
Beiträge: 29 |
Hallo ! Mich interesiert wie im einzelnen die Arbeitsschritte bei der Verbauung einer Ersatzkarossrie sind,wer hat diese ausgeführt?Ist der Unterboden,bzw die Duroplastteile alt ?Ist ein Fahrzeug sagen wir Bj 1970 viel weniger wert wenn er eine E-karosse von 1989 hat?Ich habe auch schon die Suchfunktion ohne grossen erfolg durchgeklickt.Für eure Hilfe wie immer herzlichen Dank. |
YA
Beiträge: 810 |
Hallo ! kann zu dem thema nur sagen,hatte mal ne ersatzkarosse, war urspr. nen Bj . 1964, dann aber wahrsch. 1983 umgeb., hatte noch alte 6-volt-ELektik auf neuer Kkarosseri, weiß(besser papyros)mit grünen dach mfg |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Das mit der "Ersatzkarosse" ist beim Trabant etwas mißverständlich, weil er ja eine selbsttragende Karosse ohne extra Fahrgestell (Rahmen) hat, wie beispielsweise der Wartburg. Beim Wartburg und anderen Rahmenfahrzeugen geht das so: Beim Trabant ist es ein bißchen anders: Die sonstige Identität des Fahrzeuges blieb die gleiche: Erstzulassungsdatum, Kennzeichen usw. wurden beibehalten. Deshalb gibts 1970er Autos mit 1989er Ersatzkarosse. Und ja, unter Oldtimerfreunden sind diese Autos weniger wert, weil sie eben nicht mehr original sind. Meistens kam es ja auch rund herum zu vielen Umbauten und Änderungen - gerade auch im Innenraum, wo manches frühe Teil in späte Karossen gar nicht paßte: Beispiel SELFA-Sitze oder bestimmte Armaturenbretter. Somit sind die E-Karosseriebesitzer in der Trabant-Szene heute ein wenig die Angemeierten. Sie bekommen zwar wegen des Erstzulassungsdatums ein H-Kennzeichen und damit einen Oldtimerstatus vom Staat, haben aber optisch nur 80er-Jahre-Autos und somit keine wirklich alten Trabant-Oldies. Die E-Karosse war zwar in der DDR gängige Praxis und ist somit zeitgenössisch legitim. Aber wirklich (werks)originale Oldtimer im eigentlichen Sinne sind's damit eben nicht mehr. |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Es gab ausser den im Werk produzierten Ersatzkarossen noch die die in grösseren Werkstätten zusammengebaut wurden. Hier kenne ich einen solchen Trabi, Erstzulassung 1961, also als P50 gebaut, mit 601er Kombikarosse. Diese besitzt augenscheinlich keinen einzigen Schweisspunkt, alles was man sieht ist mit Schutzgas geschweisst worden. Der Umbau wurde damals ordnungsgemäß angemeldet und vom zuständigen VPKA wurde eine neue FIN vergeben die mit dem Sachsenring-Schema nichts gemeinsames hat. Also nicht über Sonderzeichen mitten in der FIN wundern. Einer meiner Schulfreunde bekam mal eine Werkskarosse als Leistung der Staatlichen Versicherung der DDR für sein verunfalltes Auto. Da er eine Autowerkstatt betrieb (und noch betreibt) stand die eines Tages auf seinem Hof. An und in diese waren dann alle fehlenden Teile vom Spenderauto zu bauen und die Fahrzeugpapiere wurden geändert. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Wobei das Zusammenbauen von Karosserien aus Neuteilen in Werkstätten oder gar privat offiziell verboten war. Offiziell - gemacht wurde es dennoch hundertfach... |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Wäre das immer verboten gewesen hätte es wohl kaum die offizielle FIN gegeben. Welche Umstände dazu geführt haben, Kinderreichtum, Gewerbe, weiss ich natürlich nicht, Fakt ist: es gibt sie. |
Leonardo
Beiträge: 52 |
Bei meinem Kübel ist es so: Baujahr 1970, EZ 1982, E-Karosserie von 03/1989... wie auch immer ! |
Murphy
Beiträge: 1.775 |
könnte ja stimmen.. Bj.70. Bis 82 bei den Eingemotteten und erst 82 zugelassen. Dann im z.B. Grenzdienst richtig verheizt worden.... hab ich auch gemacht.... dann war der alsbald für eine GR fällig. Und da gab es dann 89 eine E-Karosse. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Ich kenne mindestens einen Fall, wo (ebenfalls) eine Kombikarosse kpl. aus ET zusammengebraten und das Auto dann "umgebaut" wurde. Wie das damals mit der FIN gelaufen ist, weiß ich allerdings nicht mehr. Vmtl. Übernahme der alten... Die Geschichte mit den E-Karossen für Kasko(Total-)schäden hingegen war absolut üblich - die betroffenen Leute wurden sogar bevorzugt beliefert, zumundest gg.über dem Verschleißersatz (hier sind mir Bestellfristen von ca. 3 Jahren erinnerlich, obendrein nur mit reichlich Vitamin B... ). Der Kasko-Kunde konnte hingegen nach 2-3 Monaten bereits wieder mit dem "neuen" Auto vomn Werkstatthof rollen. (Und mit neuer E-FIN) |
Dirk 72
Beiträge: 1.046 |
Die Werkstätten, die Karossen neu zusammengeschweißt haben, konnten bei der Polizei neue FINs beantragen. Die hatten dann kein "E" davor, sondern einen Bezirkskennbuchstaben... |
trabanterkannt
Beiträge: 29 |
Ok,danke Wenn ich also einen 70 Baujahr sehe (limo) mit grossen Lüftungsgittern in der C-Säule ist das garantiert eine e-karosse.Ist man bei Kauf bzw verkauf verplichtet auf eine e-karosse hinzuweisen? Thanks! |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Wieso, die Heckentlüftung kam 69. Und man ist sicher nicht verpflichtet, auf eine E-Karosse hinzuweisen. Als ehrlicher Verkäufer wäre das sicher lobenswert, aber falls es der Verkäufer nicht weiß, weiß er es eben nicht |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Karosseriedetails, vor Allem einzelne, die nicht zur Erstzulassung passen weisen nicht ausschliesslich auf eine Tauschkarosse hin. Bei der Reparatur von Unfallschäden wurde das Teil genommen dessen man habhaft werden konnte, wer war z.B. in der Lage 1985 ein glattes Heckteil zu kaufen? Auch wurden gerne bewußt neuere Versionen der Teile verwendet um das Auto neuer wirken zu lassen. Mein 69er hatte auch breite B-Säulen und Rollgurte. |
CrazyCactus
Beiträge: 222 |
Manchmal auch alte Teile weil die einfach der Kunde mit in die Werstatt gebracht hat. Bei mir z.b steht eine 1981er Limousine mit geschlossenen C-Säulen. Die Fin erklärts: 02N2087 Keine Sachsenring-Nummer sondern von irgendeinem Kreis zugeteilt. Beim näheren hinsehen fällt auch auf, das anders geschweißt wurde, etc Aber zu sagen, das E-Karos "weniger wert" oder "unbeliebt seien" finde ich nicht so passend. Es war so zu DDR-Zeiten und das solte das Auto auch "sagen" dürfen ohne das einer daherkommt und rumnörgelt "ehhh das is doch ne Ersatzkarosse, wie schei... is das denn?" So gehört auf dem 2011 ITT. Grüße, Tom [Bearbeitet von CrazyCactus (09-11-2011 - 20:15)] |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Ich versuche es nochmal...und hoffe, verstanden zu werden... Es geht nicht darum, E-Karossen oder gar ihre Besitzer zu diskreditieren. Aber: Und wenn dann einer mit 'ner 67er EZ kommt, eine 87er E-Karosse drauf hat und 80% der Teile ebenfalls aus den späten 80ern kommen, dann kann man mit der Bewertung gleich aufhören. Und zu der Sache mit dem Wert: Daß es genau dafür mittlerweile auch schon einen neuen Markt gibt, steht auf einem anderen Blatt. Umweltzonenproblematik - klar, einen schönen Trabant mit technisch-ausgereiftem Stand von 1989 aber einer 1970er EZ und H-Kennzeichen, das lockt sicher. |
Dirk 72
Beiträge: 1.046 |
@ Crazy: 02 dürfte die Nummer des Betriebes gewesen sein, oder die des kreises. muß ich mal meinen Vater fragen. "N" = Bezirk Gera Der Rest ist die fortlaufende FIN der Polizei. |
trabanterkannt
Beiträge: 29 |
Danke man lernt nie aus ! Was aber wenn jemand in einer Anzeige mit einem schönen ORIGINALZUSTAND wirbt und um bei unserem Beispiel zu bleiben es ich herausstellt,kein 70er original sondern 89er Ersatzkarosse? |
das moss
Beiträge: 7.651 |
Dann ist das originell - aber sicher nicht original..... jedenfalls nicht im Sinne einer Werks-Originalität. Problem ist an der Stelle häufig, das dann Diskussionen einsetzen die genau dieses Problem zum Inhalt haben: "Es war so zu DDR-Zeiten und das solte das Auto auch "sagen" dürfen...." "Sagen" dürfen ist das Eine, aber am "Prüfstein", wo es um die reine Lehre geht dann rumweinen, ist das Andere. Und genau das toleriere ich aus vegenannten Gründen nicht.
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Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Es wurde aber auch angeregt den "Betroffenen" eine eigene Kategorie einzurichten, auch das mit der E-Karosse kann man gut oder schlecht machen. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
quote: Dann hat sich der Verkäufer im besten Fall einfach geirrt, weil er nicht in der Materie drinsteckt. Kann ja auch ein Trabant-Laie sein. Im schlechtesten Fall versucht er, zu betrügen. Und ich ganz persönlich - ich würde solch ein Auto nicht kaufen. In jedem Fall sollte man seit dem ganzen Umweltzonenzirkus beim Trabantkauf noch viel genauer hinsehen als bisher. Weil neuerdings reihenweise Fahrgestellnummern umgebrutzelt werden, die dann mit den sonstigen Daten der Autos nichts zu tun haben. Fahrgestellnummer, Karosserienummer, Erstzulassung, Details der Karosserie - das sollte ales hübsch zusammenpassen. Und wer sich damit beschäftigt, lernt auch die Spreu vom Weizen zu trennen. Deshalb: @Hegau: Ich denke, E-Karossen fallen einfach von vornherein 'raus. Die sind zeitgenössisch legitim, aber nicht original - und fertig. [Bearbeitet von Deluxe (10-11-2011 - 19:35)] |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Bestimmt nicht wenige der als gut bewerteten Autos waren "bunte Teilekonvolute aus fast 3 Jahrzehnten". Bis sie in gute Hände kamen. Wenn klar ist wie eine Bewertung erfolgt kann sich der interessierte Besitzer seinen Trabant mit "falscher" Karosse stimmig herrichten. Die EZ gilt zumindest für die Mechanik, Datum der E-Karosse für's Blech, und die Innenausstattung sollte zu einem der beiden Daten passen. Das ist natürlich für die Bewerter ein nicht zu unterschätzender Mehraufwand, das sehe ich ein. |
CrazyCactus
Beiträge: 222 |
Jetzt hab ich wieder den ITT Teufel rausgelassen, das war nicht meine Absicht. Das von mir genannte Kommentar kam aber auch nicht im Zusammenhang mit einer Bewertung, sondern wurde zu einem parkenden Fahrzeug von einem Besucher abgegeben. Mir ist schon klar, das man einen Original Trabant von 1975 nicht mit einer 88er E-Karo Erstzulassung `75 vergleichen sollte. Sich mit einer E-Karo einer Original-Bewertung zu stellen ist imho ziemlch seltsam. Mir ging es im eher darum, was man persönlich davon hält. Ich finde die E-karos zeigen eben gerade den interessanten Aspekt auf, das es überhaupt so möglich war.Deshalb lehne ich persönlich dei Enteilung unserer Trabis in "Spreu" und "Weizen" eindeutig ab. Logisch sollte man genau gucken, das es keine FIN-Fälschung ist, aber auch das hat aufgrund der aufgedrückten Zonen durchaus seine Begründung, wenn auch nicht meine Zustimmung. Zum Thema "Wert". Gerade zur Zeit neu enstehender Zonen wird evtl ein schöner H-Kennzeichenfähiger 1989er für den ein oder anderen interessant, egal ob da nun ein E vor der FIN steht oder nicht. [Bearbeitet von CrazyCactus (10-11-2011 - 20:43)] |
Dirk 72
Beiträge: 1.046 |
??? H-tauglicher 89er? Was willst du 2019 damit??? |
das moss
Beiträge: 7.651 |
Tja, manche können halt zaubern... den gibts gelegentlich schon jetzt zu erwerben... |
CrazyCactus
Beiträge: 222 |
EZ vor 1981 E-Karosse 1989 darum ging es die ganze Zeit. Ich habe es nur nicht nochmal explizit druntergeschrieben, sorry. |
trabanterkannt
Beiträge: 29 |
Interessant Gibt oder gab es diese Ersatzkaroserie -politik auch bei anderen Fahrzeugen(Warti wurde genannt) oder ist es(war) es in der ehemaligen einmalig? Kann man was zu den Kosten bzw. Zeitaufkommen für so einen Umbau sagen? P.S. Danke |
Wurstblinker
Beiträge: 613 |
Das war nicht auf Trabant beschränkt, sondern absolut üblich. Beispiel Moskwitsch: |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Das Austausch von Komplettkarossen war von Anfang an üblich. Ursprünglich war die Karosserie nichts weiter als ein beliebiges Ersatzteil. Das änderte sich eigentlich erst, als sich die selbsttragenden Karosserien ohne externes Fahrgestell international durchsetzten. Aber gerade in den ersten 50 Jahren des Automobils war es absolut üblich, sich bei Bedarf oder auch nach Zeitgeschmack ab und an vom Stellmacher des Vertrauens neu karossieren zu lassen. Seitdem die Fahrwerksteile aber alle direkt an der Karosserie hängen - wie z.B. beim Trabant - ist die Sache eben etwas schwieriger geworden. Die Karosserie ist seither nicht mehr beliebig wechselbares Ersatzteil, sondern eben Karosse und Fahrgestell in einem. Rein finanziell ist es eigentlich immer unökonomisch - und auch schon zu Ostzeiten gewesen. Aber da gab es andere Prioritäten: nicht der Zustand eines Fahrzeuges war wirklich entscheidend, sondern das bloße Vorhandensein eines Autos. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Eine Trabant-Rohkarosse kostete ETWA 2200 M, eine kpl. (Scheiben, Kabelei/Lampen, Inneneinrichtung) lag bei etwa 4500 Mark. Somit kam ein unter Verwendung diverser Teile des Orig.-Fzges. `neu aufgebauter´ Trabant oft deutlich billiger, als es ein Neufahrzeug war. Oft aber auch teurer, wenn `bei der Glegenheit´ gleich noch diverse weitere Neuteile wie Achsen, Motor und Getriebe etc. verbaut wurden. Das variirete stark. - Auch die Bestückung der sogen. Komplettkarossen ab Werk - während Anfang der 80er sogar noch Sitze, Teppiche etc. drinnen waren, fehlten diese in der 2. Hälfte der 80er zumeist und mußten `ergänzt´/besorgt werden. Der Zeitaufwand lag meiner Erinnerung nach bei bis zu knapp 1 Wo bei einer Kpl.karosse (je nach dem...) - entsprechend länger bei einer Rohkarosse, wo noch sämtliche Scheiben, Zier- und Dachleisten etc. nachgefummelt werden mußten. War eigentlich immer eine schöne und sehr beliebte Arbeit... |
Flips1991
Beiträge: 79 |
Ich hole das Thema mal aus dem jenseits. Mein Kumpel will sich auch nen trabi holen. In Leipzig haben wir uns einen angeschaut. Laut Papieren ein 05/85 Trabant 601L, mit FIN 344..... Laut Plättchen über dem Tank eine 01/90 Karosse, jedoch ohne Typenschild. Die auf der Karosse eingeprägte FIN war aber auch 344..... und stimmte mit den Papieren überein. Nach meiner Recherche passt die FIN mit 344...... auch zum Bauzeitraum von 04- 05/85. Eine E- Karosse müsste doch aber ein E vor der FIN haben. Wie verhält sich das? Außerdem hatte der Trabser Ausstellfenster, Wischwaschpumpe elektrisch, beheizte Heckscheibe, PUR- Lenkrad, also eig. mind. ein S bzw. sogar S deLuxe [Bearbeitet von Flips1991 (16-04-2012 - 12:30)] |
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