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Autor Thema: Wiedermal Reizthema: Tempolimit
Allgaeutrabi

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Ich bin für KEIN Tempolimit. Nichts ist ermüdender wie auf einer freien Autobahn z.B. 130 fahren zu müssen.Außerdem macht es Spaß über 200 zu fahren.Aber wenn viel Verkehr ist kann man ja eh nicht schnell fahren ,außer man hat die Lichthupe im Dauereinsatz.
Christian K

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"...Ich bin für KEIN Tempolimit. Nichts ist ermüdender wie auf einer freien Autobahn z.B. 130 fahren zu müssen.:::Aber wenn viel Verkehr ist kann man ja eh nicht schnell fahren..."

...und genau deshalb bin ich für einen Ausbau der automatischen Verkehrsbeeinflussung, wie es auf vielen Autobahnen bereits vorhanden ist. Jedem Wetter und jedem Verkehrsaufkommen seine angemessene Geschwindigkeitsbeschränkung.
Ein allgemeines Tempolimit von sagen wir mal 120 oder 130 bedeutet nur, dass PKW dann langsamer fahren, aber LKW weiterhin Vollgas fahren.

Allgaeutrabi

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Für was?
Wegen den Unfalltoter? Dann dürfte man auf der Landstraße nur 80 oder noch langsamer fahren.
Wegen der Umwelt? Dann dürfte man auch keinen Trabi fahren.
Deluxe

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Wer nur Abgase in seine Umweltrechnung einbezieht, hat damit sogar Recht.
Nur...die Umweltbilanz eines Autos besteht nur zu einem sehr kleinen Bruchteil aus Abgasen...
Christian K

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"...Wer nur Abgase in seine Umweltrechnung einbezieht, hat damit sogar Recht..."

Hängt aber auch von den gefahrenen Kilometern ab. Ein Großteil der Alltags-Trabants dient ja nur noch als Zweitwagen und werden (bis auf ein paar Ausnahmen) nur wenig gefahren (denke ich mal jedenfalls),
während manche Golf, Polos, Corsas oder auch Luxusautos tagtäglich viele Kilometer für den Weg zur Arbeit oder dienstlich unterwegs sind.
Und nach wievielen Mehr-Kilometern hat ein moderner Westwagen genauso viel Dreck ausgestossen, wie ein Trabant?

Allgaeutrabi

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Also ich fahre meinen kleinen "Stinker"jeden Tag.
Beppo

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Die Themenüberschrift stimmt hier mal 100%ig. Es ist ein wirkliches Reizthema.

Ich bitte aber darum, auch wirklich beim Thema zu bleiben und nicht abzuschweifen oder beleidigend zu werden.

Meine persönliche Meinung zum Thema: Ich stimme den Ausführungen von TV P50 zu und sehe das genauso, wie er.

standard

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Ich nicht ganz...
1. klingt mir die (nicht nur von Tim!) sinngemäß gemachte Aussage "ICH will [ggf.] so schnell fahren können, wie es MIR passt!" etwas zu sehr egoistisch und auch etwas zu sehr nach "Wild-West" auf der Bahn...
Ich wage auch zu behaupten, daß es bei Geschwindigkeiten deutlich jenseits der 200 km/h-Marke nicht mehr um "verantwortliches Fahren" sondern eher um solches "auf Sicht" und vor allem auch auf gut Glück" handelt - Premium-Auto hin oder her. "Man muß immer mit der Dummheit der Anderen (der Mit-Verkehrsteilnehmer) rechnen" - fraglich, in wie weit das bei 230/250/...noch wirklich möglich ist. Der heilige Christopherus kann bekanntlich nicht überall sein...
2. teile ich die Aussage, die Raserei habe sich in Anbetracht der hohen Spritpreise quasi längst von selbst erledigt, nach wie vor nicht.
Für den stark frequentierten (und teilweise noch immer nur 2-spurigen) Berliner Ring mag das ja noch zutreffen - schon auf der A9 waren unsere Beobachtungen am letzten (Podelwitz) WE deutlich andere.

Dann war hier irgendwo davon die Rede, es sei "doch schon alles wie bei den Amis reglementiert" worden. Da muß ich schmunzeln (da im Gegenteil - außerhalb des Verkehrsrechtes - eher nach dortigem Vorbild DEreguliert wurde hierzulande. Stichworte Arbeits"markt", Finanzsektor, Wirtschaft... ).
Und wenn wir schon bei den "amerikanischen Verhältnissen" sind: aus eigener, immerhn etliche 1000 Meilen beinhaltender, ErFAHRung kann ich zumindest für meine Person feststellen, daß es sich gerade (!) MIT Tempolimit dort sehr sehr entspannt fährt, trotz der teilweise riesigen Entfernungen und weiten Landschaften. Ich bin nie wieder derart entspannt so viel Auto am Stück gefahren, wie dort. Es war damals ein regelrechter Horror, ´sich anschließend wieder im `motorisierten Irrenhaus´ wiederfinden zu müssen.
Und noch eins: ich habe dort auf den ellenlangen Freeways einen einzigen schweren Unfall gesehen. Übrigens - entgegen einem weiteren Klischee - auch kaum Polizei...

Passend hingegen fand ich den weiter oben von pwb601gemachten Vergleich:
"Was den Amis ihr Waffenrecht ist, ist den Deutschen ihre unbegrenzte Geschwindigkeit auf der Autobahn "
- absolut richtig! - Und beides eigentlich uralte Zöpfe, an denen - bar jeder Vernunft - festgehalten wird...

Noch kurz zum Umweltaspekt/-effekt eines Tempolimits: der wäre m.E. ziemlich gewaltig, da es zwangsläufig zu erheblichen Einsparungen beim `Flottenverbrauch´ kommen würde, womit direkt auch die entsprech. Emissionsreduzierung einherginge.
Ich finde es ausgesprochen merkwürdig, daß dieser Aspekt - bei all dem Klima- und Umwelt`wahn´ in der öffentl., vor allem aber: der politischen Diskussion fast keine Rolle spielt!
Den Trabi als "Hauptumweltsünder" können wir dabei wohl wiederum (wie alle Oldtimer) recht beruhigt (und berechtigt) ad acta legen - dafür ist der prozentuale Anteil an der Gesamt-km-Leistung aller PKW hierzulande
ganz einfach viel zu verschwindend gering.
Hinzu kommt (wie schon angesprochen wurde) der bekannt sehr hohe Anteil der Gesamtemissionen eines Autos, welcher schon beim Herstellungsprozeß anfällt (ca. 1/3). Da kann man eine alte Schlürre ziemlich lange (ab)fahren, ohne defacto ein "Umweltsünder" zu sein. Ich fahre auch jeden Tag Trabant...

P.S.: unser Blechauto fährt lt. Papieren wohl auch ein Stückchen über 180 Sachen. Ausprobiert habe ich das freilich noch nie - wozu denn auch?

[Bearbeitet von standard (12-05-2013 - 22:18)]

Deluxe

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Weil irgendwo die Frage aufkam:
In meinem Mittelklassekombi (Ford Mondeo) fühlt man sich bei 180-200km/h auch nicht wie im Kleinwagen - der fährt sich auch bei den Geschwindigkeiten durchaus als ruhiger Gleiter - von Angst oder unsicherem Gefühl keine Spur...
Und ja, auch ich kenne den Staun-Effekt beim Blick auf den Tacho, wie schnell man schon wieder ist ohne es zu merken. Aber ich bin noch nie auf die Idee gekommen, das als Begründung zum Rasen zu nehmen...

Nur...es ist sch***egal in welchem Auto man solche Geschwindigkeiten fährt, denn an unserem Reaktionsvermögen ändert eine Oberklasselimousine überhaupt nichts. Das ist auf dem Fahrrad genauso wie bei Tempo 300 in der S-Klasse: durchschnittlich eine Sekunde, die Schrecksekunde.

Bei 240km/h (also 240.000m pro Stunde) legt man pro Sekunde 66,66m zurück. 66,66m Reaktionsweg in der Schrecksekunde, bevor man überhaupt mit dem Bremsvorgang beginnt!
Hinzu kommen nochmal (nach Faustformel) je nach äußeren Umständen etwa 250-290m reiner Bremsweg aus 240km/h bei einer Gefahrenbremsung.
Und selbst wenn es nur 200m wären: insgesamt steht man aus 240km/h allerfrühestens nach 250m - ein Viertelkilometer also...und das ist abgerundet, es werden auch fix mal 300m.

Leute, mir kann hier keiner weismachen daß wir da noch von sicherem, verantwortungsvollem Fahren sprechen. Das stimmt schlichtweg nicht. Egal wie wir uns unsere schnellen, großen, gern auch teuren Edellimousinen schönreden - wenn man in unserem dichtbesiedelten Land Geschwindigkeiten fährt, die 250 + x Meter Anhalteweg ergeben, ist man zu schnell...zumal man mal davon ausgehen muß, daß hinter den anderen Lenkrädern auch nur Menschen sitzen, die ggf. falsch reagieren, Fehler machen und auf solche Geschosse nicht vorbereitet sind - denn die Richtgeschwindigkeit gilt - ob man es wahrhaben will oder nicht - für alle.

guidolenz123

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Auf der rechtl. Schiene werden wir tatsächl. immer mehr amerikanisiert. Auf der politischen kann ich mangels Kenntnis der genauen Lage in USA nicht wirkl. mitreden. Mein Credo lautet dennoch: Freiheit und die Freiheit selbst zu entscheiden was ich wie mache unter der Prämisse mich auch dafür verantworten zu müssen ,wenn ich Mist baue, ist ein Gut,dass unbedingt zu schützen ist. Deshalb: Jedwede Bevormundung seitens des Staates im tägl. Leben hat zu unterbleiben.Das gilt (ja ich weiß ,ich denke da extrem) sowohl für den Straßenverkehr ,wie für alle sonstigen persönl. Freiheiten/Einschränkungen. Eigenverantwortung heißt das Zauberwort. Mich aber einschränken zu müssen ,weil paar Wahnis es nicht auf die Reihe bringen und deshalb Gesetze gebastelt werden für die ,die auch dann noch gefährlich bleiben ,kanns doch nicht wirkl. sein.
Ich finds jedenfalls nicht prickelnd, mit 20kmh sabbernd übern die Avenida schleichen zu sollen,weil ein paar es nicht anders hinbekommen nicht permanent andere Mitbürger unter die Räder zu bekommen. (Jaja ..das war absichtl. so provokant formuliert--Übertreibung machts anschaulicher).

[Bearbeitet von guidolenz123 (12-05-2013 - 22:34)]

Deluxe

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Na, bisher ist ja ein Tempolimit von 20km/h nicht im Gespräch...

Aber mal ehrlich:
Individuelle Freiheit (falls man sie denn hat, denn sie ist ein kostenintensives Gut und somit bei weitem nicht für alle real verfügbar, in dieser Gesellschaft) muß sich ja nun nicht unbedingt in der möglichen Fahrgeschwindigkeit widerspiegeln. Da gibt es Lebensbereiche, wo individuelle Freiheit viel nötiger wäre als auf der Autobahn und in denen unser Staat bisher mit Bevormundungen, Rechtebeschneidung und Freiheitsbeschräkungen alles andere als sparsam ist...

Und an der Problematik mit dem Brems- und Anhalteweg ändert sich dadurch auch nichts...

Ich weiß, daß ich mit meiner Meinung völlig gegen die aktuelle Linie laufe, aber ich rücke nicht davon ab:
Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Und Gemeinnutz ist, wenn alle davor geschützt werden, von einzelnen gefährdet zu werden. Das gilt auch im Verkehr. Letztlich kann man jedes Gesetz so auslegen, als sei es eine "Bevormundung" durch den Staat - aber irgendwelche Regln muß es ja nunmal geben und die Verkehrsregeln gehören dazu.

[Bearbeitet von Deluxe (13-05-2013 - 06:18)]

TV P50

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Wir sollten rasen und schnell fahren aber trennen! Unter Rasen verstehe ich eher, das schnelle Fahren um jeden Preis, also immer alles was geht, nur links, womöglich noch mit Blinker und Lichthupe.

Schnell fahren tue ich wenn es die Bahn möglich macht und ich keine Gefahr erkennen kann. Das eine Gefahr immer vorhanden ist, bleibt dabei unbestritten. Klar kann immer etwas unvorhergesehenes eintreten, aber das kann auch bei 120 passieren.

Und nun Butter bei die Fische, wie oft gibt es Meldungen, über Unfälle aufgrund von Geschwindigkeiten von 230 oder meinetwegen 250 km/h ?????

Ich möchte mich ganz klar davon distanzieren ein Raser zu sein, aus dem Alter bin ich lange raus. Ich halte immer Abstände ein und drängle nie. Wenn vor mir voll ist, fahre ich nicht dicht auf und wenn ich Ü200 "fliege" dann auch nur wenn alles frei ist und auch in der Mitte kaum einer fährt.

Und genau das kommt heute sehr selten vor. Meist nur an besagten Sonntagen oder auf wenig frequentierten Strecken.
Wenn es aber mal soweit ist, dass man einen solchen "Flug" machen kann, dann möchte ich eben nicht durch ein flächendeckendes Limit beschränkt sein. Auch das kann ein ablenkender Faktor sein, wenn man auf einer ehemals freigegebenen Strecke dann auch noch nach Blitzern ausschau hält.
Denn die Autos werden weiter schnell fahren können. Die Industrie wird auch weiter Autos bauen die 180, 200, 250 km/h fahren können.

Wenn unser Land ein Limit einführt, so könnte man doch auch gleich alle Autos so bauen das sie nicht schneller als 150 km/h fahren können....oder nicht?

Und Micha, ich stimme dir sogar zu, dass auf einer vielbefahrenen A9 auch mehr schnell gefahren wird, aber ich bin mir sicher (das geht mir selbst genauso), dass viele vermeintliche Raser garnicht so schnell sind, wie man es vermutet. Wenn du 130 auf der Bahn fährst und es kommt jemand mit 140-150 vorbei, so hat man schon den Eindruck der ist recht flott.
Lass mal wirklich jemand mit 230-250 vorbeifliegen, ich glaube das sieht man heute kaum noch
Wir können es gerne mal im Selbstversuch testen.

Deluxe

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quote:
Wenn unser Land ein Limit einführt, so könnte man doch auch gleich alle Autos so bauen das sie nicht schneller als 150 km/h fahren können....oder nicht?

Ganz genau so ist es.
Und schon wäre die bisher nur scheinheilig geführte Debatte um Umweltschutz und Ölverbrauch mal mit realen Taten untersetzt. Denn dann könnte man im Hubraumsegment bis 1,6l eigentlich nahezu alles abdecken, was normale PKW benötigen und die technologischen Reserven endlich mal in das stecken, wo sie dringend gebraucht werden: in eine echte Kraftstoff-Ersparnis.
Die gibt's bisher nur rechnerisch - die Autos brauchen seit etwa 50 Jahren ungefähr die selbe Menge Sprit - sie werden dabei lediglich immer schwerer und leistungsstärker. Relativ ist der Spritverbrauch also gesunken - um gut und gern 50%, gemessen an Fahrzeuggewicht und Leistung.
Der absolute Verbrauch ist aber bei Benzinern im Flotten-Durchschnitt bis heute nie verläßlich unter 5l gesunken und das wäre doch mal der eigentliche Gewinn.

Zumindest als Denk- und Diskussionsansatz wäre das ja mal 'was...

[Bearbeitet von Deluxe (13-05-2013 - 07:28)]

Christian K

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"...Denn dann könnte man im Hubraumsegment bis 1,6l eigentlich nahezu alles abdecken, was normale PKW benötigen..."

Leistung und Hubraum sind aber nicht nur dazu da, um eine bestimmte Höchtsgeschwindigkeit zu erreichen, sondern um auch mal einen Überholvorgang auf der Landstrasse zu ermöglichen, ohne das einem irgendwann der Gegenverkehr das Manöver gefährlich macht.
Dann sollte man auch weiterhin Autos mit 2,5 oder 3 Liter Hubraum bauen dürfen, nur das die Höchstgeschwindigkeit bei 150 km/h abgeregelt wird.

Deluxe

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Wie auch immer...jedenfalls würde es theoretisch reichen. Es sagt ja auch keiner, daß man sowas ab morgen per Gesetz umsetzen muß - aber zumindest als Grundlage für eine neue Denk- und Herangehensweise ans Thema Automobil ist es doch geeignet.

Und allemal realistischer als die Öko-Nasen, die das individuelle KFZ grundsätzlich in Frage stellen und private Mobilität am liebsten innerhalb der nächsten 50-100 Jahre abschaffen würden.

phi

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@ Deluxe: Rechne mal den dt. Fahrzeugbestand x durchschnittliche Jahresfahrleistung x mittlerer Benzinverbrauch und überlege, was dem Finanzminister an Einnahmen entgingen, würde ab sofort jedes Auto 0.5-1 Liter weniger verbrauchen... Dann merkt man, warum die Politik sich wohl kaum sehr aktiv um die Senkung des Spritverbrauchs bemühen wird.
guidolenz123

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@Deluxe
Zitat:
"Individuelle Freiheit (falls man sie denn hat, denn sie ist ein kostenintensives Gut und somit bei weitem nicht für alle real verfügbar, in dieser Gesellschaft)"

Individuelle Freiheit ist kein kostenintensives Gut , Sebastian,
das sehe ich anders als Du und habe es auch anders erfahren.
Die größte Freiheit ,die ich ausleben konnte ,war zu Zeiten meines Studiums,das von vielen interessanten Phasen des Nichtstudierens unterbrochen, für mich eher durch etwas knappe pekuniären Resourcen gekennzeichnet war.Ich war nicht wirkl. arm ,aber eben auch nicht reich (d.h. kostenintensiv wäre GAR NICHT gegangen).
Freiheit bedeutet --denke ich-- das Fehlen künstlicher, nicht sachbezogener Einschränkungen von außen aufgrund ggf ideologischer oder sonstwie gesellschaftl. aktzeptierter Denkweisen, die nicht rein argumentativ zwingend begründet sind. Sowas macht MICH dann rebellisch. UND ,wenn ich 10x NICHT über 100kmh fahren will,und es mir dann verboten wird schneller zu fahren,so bekomm ich Bauchgrimmen...außer es ist naß oder Glatteis..dann fahr ich eben FREIWILLIG weit unter 100kmh. Ich finde es halt ein Unding ,dass/wenn einem (mir oder auch Dir) die Option per Gesetz genommen wird, selbst zu entscheiden. Ich bin zB Nichtraucher,aber finde es sowas von daneben was aktuell mit den Rauchern fabriziert wird..Das meine ich u.a. mit der Amerikanisierung bei uns auf dem Verbots-und-Gebots-Sektor.

framaus

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Unbegrenzte Fahrgeschwindigkeiten als ultmatives "Freiheitssymbol"zu küren finde ich schon etwas grenzwertig.
Ich denke das schnelles fahren eine emotionelle Entscheidung ist,die überwiegend bei jüngeren Fahrern anzutreffen ist(Ausnahmen bestätigen die Regel).
Ich kannte früher mit meinem E300 auch nur die linke Spur auf der Autobahn und ich bin wahrlich nicht mehr stolz darauf,das ich auch durch Baustellen mit 120, nach Blitzern suchend, gefahren bin.
In der DDR gabs 100 und Pumpe.Das war nicht mein Problem in meiner Freiheitsempfindung.Man ist auch nicht eingeschlafen,na und mehr oder weniger langweilig ist Autobahn ja sowieso.
Aber in Hinblick das die Ölreserven auch immer mehr schrumpfen,ist Spritersparnis auch eine gewisse Form von Solidarität für die Zukunft.
Ich persönlich hätte mit 120 oder 130 Limit kein Problem(fahr eh selten schneller)und würde mich damit auch nicht in meiner Freiheit eingeschränkt sehen.
Deluxe

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@Guido:
Wir beide kommen politisch mit ziemlicher Sicherheit nicht zusammen...wir gehören unterschiedlichen Generationen an und sind sehr unterschiedlich sozialisiert.
Insofern sehe ich unsere unterschiedlichen Auffassungen von Freiheit & Co. eher entspannt...

Nur...Freiheit ist (frei nach Rosa Luxemburg) eben immer auch die Freiheit der anderen...und während Deine 240km/h ggf. die Freiheit und die Rechte anderer sehr stark einschränken oder der Qualm des Rauchers den Nichtraucher in seiner Freiheit beschränkt, frische, saubere Luft atmen zu wollen, wäre eine generelle Beschränkung für ALLE eben gerechter als 240km/h für diejenigen, die es sich leisten können...

"Leisten können" bedeutet dabei nicht die finanzielle Seite der Medaille...

guidolenz123

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@Sebastian
Zitat:

"Wir beide kommen politisch mit ziemlicher Sicherheit nicht zusammen...wir gehören unterschiedlichen Generationen an und sind sehr unterschiedlich sozialisiert."


Sowas macht eine Diskussion doch gerade interessant.
Gegenseitiges Meinungsabnicken ist doch fad und bringt keinen weiter.

Kurz zur Sache noch.
Wenn meine 240kmh "andere einschränken", mache ich was falsch. Also marschier ich (oder wünsche auch nur die Freiheit --natürl. verantwortungsvoll genutzt-- dazu zu haben) so auch nur ,wenn ich anderen nicht auf die Füsse trete. Das einzige anderen auf die Füsse zu treten ,dass ich mir herausnehme , ist das intolerante Eintreten gegen Intoleranz (ist jetzt aber wirkl. keiner aus der Diskuss-Runde gemeint).
Ich finde den alten Ami-Spruch recht sympatisch,der sagt:
"Das Recht eines Mannes seine Faust zu schwingen ,endet vor der Nase des anderen."

[Bearbeitet von guidolenz123 (13-05-2013 - 12:36)]

Deluxe

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Leider liegt die Nase des anderen bei 240 Sachen auf deutschen Autobahnen mit (für mich) zu großer Wahrscheinlichkeit noch innerhalb des Anhaltewegs - er wird sich die Nase also brechen, obwohl er gar nichts dafür kann, daß da ein anderer die Faust schwingen mußte...
das moss

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Freie Fahrt für freie Bürger!

Geht bei über 200 überhaupt noch Sichtfahrregel?

wilhelminus

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Tja, die Sache mit dem Freiheitsbegriff...

... die Freiheit, rasen zu "dürfen" (die Richtgeschwindigkeit mal ausgeklammert) und die Freiheit es zu können, weil es die Motorisierung des Hobels hergibt, ist nur die eine Seite.

Die Freiheit, darauf verzichten zu können – ohne jegliche Reglementierung durch den Gestzgeber – obwohl man könnte und dürfte, ist die wahre Freiheit. Aber das gelingt nur denen, die ausgeglichenen Wesens sind und die nichts kompensieren müssen.

guidolenz123

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Ist was dran. Wenn ich muß ,weil ich mein, ich muß, ist's auch nicht frei..
Toni

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Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, legal und ohne Gefährdung anderer zügig zu fahren..
http://www.lausitzring.de/?id=208
http://www.nuerburgring.de/?id=2347
http://www.stc-motodrom.de/angebote/freies-fahren.html

mal so als Anregung zum schnell fahren

Murphy

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Wilhelminus Aussage setze ich ganz vorne an.

In meiner Drangzeit wurde ich auf 100km/h gesetzlich begrenzt. Obwohl der Hobel 170 hätte gekonnt. In der Zeit, wo die Autos alle reichlich mehr schafften und die Autobahnen so langsam in den Zustand kamen, wo man denn auch konnte und durfte, wenn man wollte, habe ich auch Gas gegeben. Mit dem Ergebnis, daß ich nicht wesentlich schneller, aber wesentlich gestresster am Ziel war.

Mit einem 320 SL von Leipzig nach Berlin... linke Spur und immer den Horizont absuchend, nach einem, der es wagte nach links auszuscheren..... und schon wieder am Lenkrad ziehen, um den linken Fuss in die Bremse zu stemmen. Endlich hat der Kasper Platz gemacht, wieder Gas gegeben. Der Begrenzer kommt ja erst bei 250...

Fazit: Ich war unwesentlich schneller als heute, wo ich bei 130 den Tempomat einklinke, habe in Berlin tanken müssen, damit ich den Heimweg schaffe, und ich hatte Schmerzen im Genick, vom ständigen geradeaus- gestiere nach dem nächsten Hindernis.

Im übrigen... Auch ich fehre heute noch mindestens 35000 km im Jahr, und das nur Stadtverkehr. Was sind da lächerliche 40000 auf der AB?

standard

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"Die Freiheit darauf verzichten zu können" ist mir auch wesentlich sympathischer, als das geschwindigkeitsmäßige "Faustrecht"...
@guido: ich glaube Dir gerne, daß Du DAMALS/zu Deiner Studentenzeit große Freiheit mit kleinem Geld genießen konntest. Heute funktioniert das m.E. so eher nicht mehr. Das Geld ist zwar weniger wert - seine Wertigkeit/Bedeutung in sämtl. Lebensbereichen ist inzw. demgegenüber erheblich angestiegen. Freiheit westlicher Lesart ist eine des Geldes, bzw. weitgehend von dessen zur Verfügung stehender Menge abhängig.
Apropos damals: warst Du nicht schon leicht jenseits der 7. Dekade angekommen? Sollte man es da mit dem Gasfuß nicht doch ein wenig ruhiger angehen lassen? Du mußt doch eigentl. gar niemandem mehr etwas beweisen, oder?

[zitat phi:] "Rechne mal den dt. Fahrzeugbestand x durchschnittliche Jahresfahrleistung x mittlerer Benzinverbrauch und überlege, was dem Finanzminister an Einnahmen entgingen, würde ab sofort jedes Auto 0.5-1 Liter weniger verbrauchen... Dann merkt man, warum die Politik sich wohl kaum sehr aktiv um die Senkung des Spritverbrauchs bemühen wird."

Genau DAS ist wohl der Punkt, warum sich der sonst so große Umwelt- und Klimaaktivismus der merkelschen Gilde in dieser Frage in derart überschaubaren Grenzen hält...

guidolenz123

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@standart
Bloß weil ich fast 60 Jährchen auf dem Buckel habe bin ich doch noch nicht zwangsläufig ruhiger.
Ne --im Ernst. Ich schrieb doch,dass ich im Normalfall eher tempomatmäßig schleiche. Ich will nur nicht rundumschlagsmäßig automatisch reglementiert werden. Mit Beweisen hat das GERNSCHNELLFAHREN auch nix zu tun.
Aber hin und wieder machts halt eben Laune,wenn die Bahn fast menschenleer ist. Sonst ist es mir auch zu stressig.
Wie es mom ggf im Westen tatsächl. ausschaut,weiß ich gar nicht mehr. Meine einzige Verbindung in den "Westen" ist nur noch mein im Rollstuhl sitzender 87-jähriger Vater in Düsseldorf und ein Sandkastenfreund am Tegernsee,der vom Schickimicki auch nicht mehr überzeugt ist,obschon er noch mittendrin steckt.
Fürs Benzinsparen (da wos nutzt, näml. innerorts) ,habe ich meinen Schleicher Microcar und für den Spaß ohne Stress zwischendurch den Trabant. Auf Langstrecke genieß ich meinen Benz (den OPA) und ab und an gehts mit dem Explorer ins Gelände.Meist fahr ich als Beifahrer mit meiner Frau im Materia mit und entspanne. Mir gehts gar nicht ums Dauerrasen,sondern im Grundsatz darum, dass ich mir die persönl. Entscheidungen--egal wobei--nicht anonym abnehmen und vorschreiben lassen will.Nach dem Motto:
Wehret den Anfängen !!

[Bearbeitet von guidolenz123 (13-05-2013 - 22:51)]

das moss

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Zu spät.....
guidolenz123

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@das moss,
wenn Du das auf meinen letzten Satz beziehst,kann ich Dir mit tiefster Befürchtung nur beipflichten..aber vlt kann mans noch bremsen ?

[Bearbeitet von guidolenz123 (14-05-2013 - 16:07)]

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