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Autor Thema: OSTDEUTSCHLAND-RUNDREISE
Plaste

Beiträge: 2
Registriert am: 09.03.2014


Hallo,

getreu dem Motto "der Weg ist das Ziel", möchte ich mit meinem Sohn (12) im Frühling für ein (verlängertes) Wochenende eine Kurzreise in die neuen Bundesländer unternehmen. Ich habe noch keine feste Route geplant, würde mir aber gerne möglichst viele Orte anschauen, die noch "ursprünglich" erhalten sind, soll heißen, noch den "Charme der DDR" aufweisen. Letzten Sommer war ich in Grabow-Buckow, dieser Ort hat mir sehr gut gefallen, die Straßen waren noch gepflastert und nicht asphaltiert etc.

Gerne würde ich für einen Tag einen Trabi mieten, vielleicht kann mir jemand einen günstigen Verleiher nennen. Es sollte jedoch abseits von Großstätten sein, die interessieren mich weniger.

Falls es noch irgendwo erhaltene VEB-Gebäude gibt, wäre ich auch über solche Informationen dankbar.

Es müssen keine spektakulären Orte sein, vielmehr "verschlafene Nester" in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.

Ich hoffe, dass der Beitrag nicht als Beleidigung aufgefasst wird, das soll es nämlich auf keinen Fall sein.

Viele Grüße

Tim

guidolenz123

Beiträge: 819
Registriert am: 31.12.2012


Bei meinen Touren hatte ich immer den Eindruck, dass viele kleine Orte (manchmal auch größere) in Sachsen-Anhalt die am ehesten "alt"-erhaltenen in den neuen B-Ländern sind, mit dem Wehmutstropfen, dass dort auch nicht mehr viel Leben ist.
Saxonier

Beiträge: 3.515
Registriert am: 10.09.2000


als kleiner tip:besuche erst den westharz mit den teilweise steril wirkenden orte und fahre dann in den östlichen teil,hier sind die dörfer noch urig,aber nicht altbacken
Dachzelt_Ulli

Beiträge: 1.204
Registriert am: 28.02.2002


Und vom Harz aus fährst du weiter in den Landkreis Mansfeld-Südharz. Da ist in den kleinen Orten tatsächlich die Zeit stehen geblieben....
Die ehemalige Knopffabrik in Kelbra, nach Absprache mit der Touristeninfo könntest du im Ort auch den (leeren) Brauereikeller besichtigen, dann über die Dörfer Tilleda, Hackpfüffel weiter gen Halle. Immer schön abseits von Autobahn und Bundesstrasse.
Saxonier

Beiträge: 3.515
Registriert am: 10.09.2000


genau,die besten sehenswürdigkeiten sind eh abseits der großen strassen.
im mansfelder land kann man auch die alten halden bestaunen.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Die gibt es auch im Saarland.
Saxonier

Beiträge: 3.515
Registriert am: 10.09.2000


die heißen aber nicht thälmann-schacht oder so.

601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


Im Saarland sind sie nicht mal nach dem Herrn Honecker benannt.
Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


In Brandenburg findet man auch noch viel ursprüngliche Orte, z.B. die Gegend um Neuruppin ist (auch) in dieser Hinsicht reizvoll. Das Vogtland bietet ebenfalls eine Menge morbiden Charme, z.B. in Reichenbach. Finde ich ne tolle Idee! Machst Du uns nen Fotobericht fürs Forum?

Gruß,
Marlene

Plaste

Beiträge: 2
Registriert am: 09.03.2014


Hallo,
Vielen Dank für die vielen tollen Anregungen!!!

Werde auf jeden Fall die besten Fotos hier veröffentlichen

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Na dann: viel Spaß auf dieser ´Tour de N´Ostalgie´...
Apropos: in Eisenhüttenstadt gibt es ein `Museum der DDR-Alltagskultur´, noch (weil es wiedermal akut am Geld dafür mangelt - es droht offenbar demnächst das Aus ).
Für den Fall, daß Ihr soweit gen Osten fahren wollt/könnt. Auch McPomm bietet (ebenso wie die brandenburgische Pampa) mitunter noch sehr viel von dem, was Du suchst - je weiter ab von den vielbefahrenen Touri-Routen, je mehr...
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


@Plaste

Sorry, irgendwie passt wohl der Titel dieses Fred's nicht zum Innhalt oder bin ich einfach schon zu alt? Ob es in Polen oder Königsberg Trabivermietungen gibt, weiss ich nicht, aber zumind. in Polen waere es denkbar.

Eine Reise durch Ostdeutschland habe ich mit mit meiner Frau 2008 per Fahrrad genacht und hinter der Oder ist es noch *richtig* weit!. Im Koenigsberger Gebiet gibt es noch reichlich Spuren der Vergangenheit, um nicht zu sagen, die Zeit ist dort vielerorts stehengeblieben. Auf jeden Falls eine sehr, sehr spannende Sache, eine solche Reise.

Nur vermute ich, es geht Dir nicht um eine Reise durch Ost- sondern durch Mitteldeutschland. Andernfalls muesstest Du sonst wohl nach Bayern fahren, wenn Du die Bundesrepublik dabei nicht verlassen willst, denn München liegt nunmal östlicher als Erfurt. Aber Tips fuer Bayern kann ich als Mitteldeutscher leider nicht geben.

Sorry, aber mir rollen sich die Fussnaegel um, wenn Mitteldeutschland als "Ostdeutschland" bezeichnet wird.

[Bearbeitet von POSTKUGEL (18-03-2014 - 16:11)]

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Ostpreussen und seine Hauptstadt Königsberg sind noch deutsch? Warum brauchten wir dann im vergangenen Jahr einen Pass mit Visum drin um dort hinzufahren?

Aus historischer Sichtweise mag deine Betrachtung stimmen, aktuell gibt es aber kein deutsches Staatsgebiet östlich der Oder. Das kann man bedauern oder auch nicht aber es ist nunmal so.

Wenn ich "ostdeutsch" höre impliziere ich damit nicht Gumbinnen oder Insterburg sondern Frankfurt/Oder und Eisenhüttenstadt.

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


@Postkugel:
Siehste - und bei mir ist es genau anders'rum...

Ich verstehe bis heute nicht, warum Bautzen, Löbau und Görlitz zu "Mitteldeutschland" gezählt werden, wenn einen Steinwurf weiter östlich Deutschland ja nunmal zu Ende ist.

Noch seltsamer:
Der Sender MDR ist für Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen zuständig. MITTELdeutscher Rundfunk.
Für Brandenburg war's bis der RBB kam, der ORB - der OSTdeutsche Rundfunk Brandenburg.

Nur liegen Görlitz und Zittau aber weiter östlich als die östlichsten Gebiete Brandenburgs...gehören zum verbliebenen Rest von Niederschlesien, innerhalb des Freistaats Sachsen, sollen aber zu Mitteldeutschland gezählt werden.
Hä? Wozu das?

Große Teile Bayerns liegen deutlich östlicher als das halbe Thüringen - das stimmt.

Aber bei diesem ganzen Mitteldeutschland-Begriff schwingt mir irgendwie immer ein bißchen unterschwellig so eine Stimmung mit, als sei da weiter östlich noch 'was zurückzuholen...und das ist ja nunmal nicht so. Egal wie wir's drehen und wenden...

Ich fahre ja auch nach Breslau, Krummhübel und Hirschberg und nicht so sehr nach Wroclaw, Karpacz und Jelenia Gora - kein Ding, es spricht sich auch leichter...

Aber Mitteldeutschland ist doch am Ende genau nur so ein historischer Begriff wie diese deutschen Ortsnamen, denn das eigentliche Mitteldeutschland liegt heute irgendwo im hessisch-thüringischen Grenzgebiet...

Und das historische Ostdeutschland gibt's eben nicht mehr - weswegen heute der Landesteil so genannt wird, der politisch-geographisch im Osten des aktuellen Deutschlands liegt. Und dieser Osten endet an der Oder - und das wird so bleiben.

Wenn die Siegermächte damals statt der Oder/Neiße die Elbe zur Grenzlienie gemacht hätten, wäre DD-Neustadt heute polnisch...und die Altstadt deutsch. Dann wäre Dresden-Neustadt sowas wie Sgorcelez oder Slubice...

[Bearbeitet von Deluxe (18-03-2014 - 16:35)]

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


@POSTKUGEL: im Königsberger Gebiet haben wir so viele Spuren der über 700-jährigen preussischen Kultur garnicht gesehen wie wir erwartet hatten. Viele Ortschaften wurden 1944 von der Roten Armee total geschleift und nie wieder aufgebaut. In Pommern, Hinterpommern, Masuren und dem Samland gab es eigentlich davon mehr zu sehen.

Wenn ich alleine an Königsberg denke, das gibt es ja überhaupt nicht mehr. Die paar Stadttore, Kasematten, eine Replik des Domes und wenige einzelne Häuser die noch übriggeblieben sind. Und auf dem Land erst, da ist ja so ziemlich alles verfallen und verkommen.

Rex

Beiträge: 1.449
Registriert am: 29.11.2000


@ Deluxe:
Guckst Du hier, warum Mitteldeutschland Mitteldeutschland heißt.

[Bearbeitet von Rex (18-03-2014 - 17:34)]

Allgaeutrabi

Beiträge: 363
Registriert am: 04.02.2012


Hegau: Gast du die Leute auch mal gefragt ob sie nicht wieder zu Deutschland gehören wollen,wenn ja, holen wir uns die Gebiete einfach wieder zurück.
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


@Rex:
Du wirst es nicht glauben - aber das wußte ich schon. Ich habe auch nicht gefragt warum es so heißt, sondern warum man Gebiete so nennen soll und aktuell so nennt, die de facto nicht (mehr) in der Mitte liegen.

@Allgaeutrabi:
Davor möge uns die Geschichte bewahren...
Und von "wieder zu Deutschland gehören" kann bei den Menschen, die heute dort leben, auch keine Rede sein, da es zu 99% keine Deutschen sind.
Im Gegenteil - die armen Teufel, die in den ehemaligen Ostgebieten leben, wurden ja selbst zum großen Teil aus ihrer Heimat vertrieben, als Polen nach 1945 westwärts verschoben wurde.

[Bearbeitet von Deluxe (18-03-2014 - 17:42)]

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Deutschland ist nunmal voraussichtlich (hoffentlich, weil anders gäbe es Krieg) endgültig das Gebiet vom Saarland bis an die Oder-Neiße-Linie. Thüringen wäre Mitteldeutschland, wenn mans noch in drei Hälften teilen will. Wie war das bei Asterix? "Warum müssen wir nach Osten gehen, wenn wir zu den Westgoten wollen?"

Gruß,
Marlene

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Wir sollen das wohl so machen wie Russland das gerade mit der Krim vormacht??? Lieber nicht!
Die Bundesrepublik Deutschland hat sich an den 5 neuen Ländern schon schwer verschluckt, das wird hoffentlich noch eine Weile nachwirken.
Saxonier

Beiträge: 3.515
Registriert am: 10.09.2000


was inseln betrifft,hätte ich ne idee.auf mallorca sind so viele deutschen,das knöpfen wir den spaniern auch noch ab
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


Deutsches Hawaii.....
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Die persoenliche Sichtweise darueber, um welche Landstriche es sich bei Ost/Mittel/Westdeutschland handelt, ist wahrscheinlich auch ein wenig von der familiaeren Biographie, dem Umgang mit der DDR-Sozialisation sowie dem Medienkonsum gepraegt.

Aber geographische Bezeichnungen sind zum Glueck unabhaengig von der Politik. Und damit bin ich genausowenig Ostdeutscher wie Bayer

@Hegau
In Koenigsberg sieht man tatsaechlich nur noch wenig von der deutschen Grosstadt, da war die Allianz von britischen Bombern, russischer Artillerie und sowjetischer Stadtbaukunst zu gruendlich. Dafuer gibt's aber jede Menge Sowjetfolklore.

Auf dem platten Land wurde auch viel geschliffen. Aber mit dem Fahrrad ist man da doch naeher dran und in Orten wie Cranz, Gumbinnen, Walterkehmen oder Rossitten steht man schon noch in den alten Orten. Das Hotel "Kaiserhof" in Gumbinnen duerfte vor 100 Jahren kaum anders ausgesehen haben und auf edlichen Gullideckeln vor der Tuer steht auch noch der Name der deutschen Giesserei.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Geschleift, nicht geschliffen.

Durch Cranz sind wir nur durchgefahren, auf dem Weg zur Kurischen Nehrung. Baden waren wir in Rauschen.

POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
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"Geschleift, nicht geschliffen. "

Nö. Bei mir isses auch der Klemp*t*ner, egal was die Dudenredaktion schreibt. Un de Lewwerwurschd bleiwed auch de Lewwerwurschd. Aber mach Dir nichts draus: Gegen den Mansfelder Dialekt klingt Sächsisch fast schon Hochdeutsch

Rauschen war uns zu nobel Wir sind die Nehrung "falschrum" gefahren, d.h. von Memel nach Cranz. Haben dort wunderschoen am Strand gezeltet (der Nationalparkwaechter war genug mit seinem Blumenbeet beschaeftigt ) Am Cranzer Strand stehen noch edliche alte Villen (in erbaermlichen Zustand) und die ehemalige hoelzerne Strandpromenade aus deutscher Zeit ist einer robusten sozialistischen Betonade gewichen. Dennoch ganz lustig.

[Bearbeitet von POSTKUGEL (18-03-2014 - 18:38)]

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Schreib was du willst, das Wort "geschleift" bezeichnet die Zerstörung von Bauwerken, vorzugsweise Festungen und Wehranlagen. Das hat mit "schleifen" nicht viel zu tun.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


[OT]
Wen man lang genug schleift, dann ist das Bauwerk auch irgendwann geschliffen
[/OT]

Das Problem im Koenigsberger Gebiet bestand uebrigens darin, dass nach dem Krieg kaum noch Ziegeleien vorhanden waren (bzw. keiner wusste, wie man mit denen umgeht) und viele der alten Gutshoefe (Vorwerke) deshalb als Ziegelbergwerke herhalten mussten. Deshalb muss man oft unterhalb der Ackersohle (um es mal bergmaennisch auszudruecken) suchen, wenn man noch was finden will.

[Bearbeitet von POSTKUGEL (18-03-2014 - 18:50)]

framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Deutsche Sprache,schwere Sprache .
Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Jedenfalls will ich persönlich nichts "zurück" haben, weil mir nichts weggenommen wurde. Trotz eines Teils schlesischer Vorfahren aus Hain im Riesengebirge, die ihrerseits auch nie irgendwas zurück haben wollten, sondern verstanden hatten warum es so gelaufen ist wie es war.
Die sind dann eben Jahr um Jahr in den Urlaub in die alte Heimat gefahren...

Touristisch gern - zum Gucken und auch Genießen. Gerade im Riesengebirge ist's jedes Mal wieder schön (wenngleich mir die böhmische Seite noch besser gefällt als die schlesische)...

[Bearbeitet von Deluxe (18-03-2014 - 19:12)]

POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Irgendwie verstehe ich nicht, was die korrekte Verwendung geographischer Gebietsbezeichnungen mit irgendwelchen Restitutionsanspruechen zu tun hat?

Ich wehre mich einfach dagegen, dass meine Heimat als "Ostdeutschland" bezeichnet wird. Sie war ist und bleibt Mitteldeutschland. Und wer DDR-Folklore sucht, darf sich halt nicht in Ostdeutschland umsehen sondern muss nach Mitteldeutschland fahren. Mag ja sein, dass man einige Landstriche oestlich der Elbe noch zu Ostdeutschland zaehlen kann, wobei selbst NOL geographisch nicht mehr zu Schlesien gehoert. Und Westpommern zu Ostdeutschland zu zaehlen, nunja.... Ok, ueber Westbrandenburg streiten sich die Geister

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