Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
 
Autor Thema: Schöne neue Arbeitswelt - bald ohne Menschen?
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


"Industrielle Revolutionen" hatten wir ja schon einige, angefangen mit der Dampfmaschine...
Was jetzt - mit der vielbeschworenen "Vernetzung", Digitalisierung, Automatisierung und Computerisierung bis (fast) in den letzten Arbeitsbereich hinein auf uns zukommt (bzw. -stürmt...) hat aber offenbar eine ganz andere und neue Qualität (und Quantität!).
Ein ganz interessanter (Einstiegs)Artikel zum Thema findet sich z.B. hier:
http://www.welt.de/wirtschaft/article140401411/Maschinen-koennten-18-Millionen-Arbeitnehmer-verdraengen.html
Wohin mit all den potentiell bald "überflüssigen" Leuten?
Ob Staat, Kommunen, die Gesellschaft insgesamt (und vor allem auch: die Sozialsysteme) damit wohl umgehen können oder (auch nur ansatzweise) auf solche potentiellen Folgen vorbereitet sind
Das dürfte "spannend" werden...
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Tja - genau die gleichen Sorgen hatten die Menschen zu James Watts Zeiten auch schon...

Und falls es wirklich so kommt, wird sich das Kapital irgendwann fragen müssen, wer all die Produkte noch kaufen soll - bzw. wovon er sie bezahlen soll.

Es läuft auf die Vergesellschaftung der Kosten hinaus...
Früher oder später wird die Produktivität (und um nichts anderes geht es ja hierbei) ein Maß erreichen, das ein bedingungsloses Grundeinkommen zwingend notwendig macht, weil sonst zu viele Menschen abgehängt werden. Und damit Käufer...Konsumenten.

Das Geld dafür kann nur aus den erzielten Gewinnen kommen - woher auch sonst? Also wird ein anderes Steuer- und Abgabensystem nötig.

Man wird noch viele Jahrzehnte oder auch Jahrhunderte versuchen, das alles zu vermeiden. Aber kommen wird es früher oder später, zumindest solange man nicht vom Geld- und Zinssystem weg kann/will.

Und daß die Produktivität steigt, ist ja als sicher anzunehmen. Das wäre nur künstlich aufzuhalten - aber technischer Fortschritt bzw. Weiterentwicklung läßt sich nicht wirklich aufhalten, lehrt die Geschichte.

[Bearbeitet von Deluxe (02-05-2015 - 21:24)]

framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Man kann nur hoffen,das die Gier nach Macht und Geld vor dem totalen Ausverkauf der Natur gestoppt wird.
Aber 2025 gibts ja kein Geld mehr,habe ich bei Raumschiff Enterprise gelernt .
Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Wer weiß das schon, was die Zukunft bringt. Der Ersatz von Menschen durch Maschinen ist natürlich allenthalben schon weit fortgeschritten. Da reicht ein Blick ins Büro: Eine Schreibkraft, die nichts kann, als Maschine schreiben, gibt es kaum mehr. Oder bei der Eisenbahn: Wer seine Fahrkarte am -so noch vorhandenen- Schalter kauft, zahlt Strafzuschlag. Der Automat hat den Schalterbeamten weitestgehend ersetzt. In Brief- und Paketverteilzentren oder Logistiklagern läuft alles automatisch. Man mag das bedauern, ändern werden wir es nicht. Übrig bleibt ein überflüssiges, beschäftigungsloses Proletariat, das derzeit jedenfalls von den effizient ausgebeuteten Restarbeitnehmern durchgefüttert werden muß, weil sich die hauptsächlichen Nutznießer der Effizienzsteigerung nicht am Unterhalt der "Ausgemusterten" beteiligen.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Die Frage ist - kann man das einfach so "laufen lassen" - oder bedarf es evtl. doch (endlich!) etwas intelligenterer Konzepte?
WENN das mit der Automatisierung/Robotterisierung tatsächlich so weitergeht bzw. kommt, ist das m.E. nicht mehr ´harmlos´ - und auch der Vergleich zu Watt´s Zeiten (zu denen vergl.weise weit weniger Menschen betroffen waren, da - z.B. - in der Landwirtschaft noch WEIT mehr Beschäftigung/Lohn und Brot, möglich war) trifft es nur sehr bedingt.
@framaus: Ich glaube weder an das eine, noch an das andere....
Besonders interessant wird diese Thematik, wenn man sie in direkten Kontext zum Nachbarfred ("Länger arbeiten - bis zum Umfallen?") setzt. - Weil nämlich das dem zugrunde liegende Denkmodell (angeblicher Arbeits- und "Fachkräftemangel") womöglich alsbald ad absurdum geführt werden könnte. Und mit ihm auch gleich noch (in Querverbindung zum Pegida-Fred) die aktuelle Lesart in Sachen Einwanderungspolitik.
Wie gesagt - es dürfte spannend (bzw.: Spannungenen verursachend) werden...

[Bearbeitet von standard (03-05-2015 - 13:24)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Siemens legt schon mal kräftig vor (wenn auch aus angeblich anderen Gründen...).
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-02/siemens-konzern-stellenabbau-kosten-sparkurs
Man fragt sich bei solch massenhaften Stellenabbauten immer wieder, ob all diese 1000en Leute vorher tatsächlich nur "im Sand gespielt" haben.
(tatsächlich wird "umgebaut", ausgecourced und "verschlankt" - also beinhart eingespart, nicht selten bekanntlich voll auf den Knochen der verbleibenden Mitarbeiter...)
framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Das nennt man Gewinnoptimierung .
.....und am Ende wird der Mensch merken,das man Geld nicht essen kann.
 

Springe zu:

Impressum | Datenschutz