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Autor Thema: Bremsflüssigkeit wechseln
Pascal

Beiträge: 121
Registriert am: 12.09.1999


Guten Tag!

In der "Bibel" Wie helfe ich mir selbst, Trabant 601 wird erklärt wie man die Radbremszylinder entlüftet, jedoch nicht wie man die alte Bremsflüssigkeit 100% rauskriegt...

Wie wechselt ihr die Flüssigkeit aus dem Bremssystem?

Bis bald
Pascal

Little

Beiträge: 1.815
Registriert am: 04.09.1999


Einfach solange pumpen (entlüften) und nachfüllen bis Du "komplett" neue Flüßigkeit drin hast.
Dann hast Du sie zu 99 % Prozent gewechselt.
Zu 100%, also erst alte raus und dann das System reinigen und dann neue rein, ist viel zu aufwendig und braucht eigentlich auch keiner.

[Bearbeitet von Little (12-05-2000 - 10:51)]

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Gut Spülen...
Du fängst am Rad an, welches am weitesten vom Hauptbremszy. weg ist also Reserverad (nee, im Ernst hinten rechts)
machst den Entlüfungsnippel lose und pumpst mit der Bremse die Alte Flüssigkeit raus und noch ne ganze weile die neue (nicht so sparsam sein und ruhig so 150ml neue Bremsflüssigkeit durchpumpen. Dann ist so gut wie keine alte mehr drinne. nun die anderen leitungen (HiLi, VoRe, ViLi) (bei einkreis nun noch den Hauptbremszylinder)
Wenn du nicht so sparsam mit der neuen Bremsflüssigkeit umgehst brauchst du insgeasmt 1-1,5 Liter. Dann hast du aber auch keine alte mehr drinne.
Immer Auspassen, daß keine Luftbläßchen mit drinne sind! Und aufpassen, daß der Behälter immer voll ist. Wenn du ihn mal leer gepumpt hast, kannste glatt wieder von vorn anfangen.
Viel Spass
Pascal

Beiträge: 121
Registriert am: 12.09.1999


Hallo zusammen!

Danke vielmals für die schnelle Antwort!
Werde heute Abend Eure Tipps mal anwenden... grins! TüV! ich komme!

Bis bald

Pascal

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Damit Dir die oft festgerosteten Entlüftungsschrauben nicht abbrechen beim Lösen, die vorher etwas mit Kriechöl einsprühen und dann mittels strafffff sitzendem Ringsachlüssel und einem kräftigen Ruck (Schlagschrauberprinzip) lösen. Die Gefahr, daß Du sie dabei abreißt ist sogar geringer als bei zögerlichem rumschrauben. Sind sie aber erstmal weggebrochen, hilft meist nur noch ein neuer Zylinder... Ausbohren packen selbst die Profis nicht immer...
OJ

Beiträge: 573
Registriert am: 05.01.2000


Kupy: sehr guter Tip, wie die Erfahrung zeigt
Joost

Beiträge: 358
Registriert am: 16.09.1999


Und bei der nächste Entlüftung wird man dankbar sein, wenn bei der Montage der Entlüftungsschrauben etwas Kupferfett auf den Gewinde ist angebracht.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Guter Tip, Joost! Oder Graphitfett, und dann um die Gewindereste nach dem Eindrehen viel Fett schmieren, damit kein Wasser mehr rankommt.
Abbrechen kann man die Dinger aber auch beim Reindrehen , also mit Gefühl schrauben, denn nach "Fest" kommt "Ab".

[Bearbeitet von kupy (15-05-2000 - 09:35)]

Little

Beiträge: 1.815
Registriert am: 04.09.1999


Bremsenteile rosten deshalb so gern, weil die Bremsflüssigkeit Wasser anzieht.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ja, von innen. Daß alles äußere an den Ankerplatte so gerne verrostet liegt daran, daß sie nunmal die tiefsten TEile sind, die von Straßendreck und Nässe und Lauge das meiste abkriegen. Oder Little, wäscht Du Deine Bremsen regelmäßig von außen mit Bremsflüssigkeit ab ?
Natürlich ist Bremsflüssigkeitr hygroskopisch, darum soll sie ja auch regelmäßig gewechselt werden.

[Bearbeitet von kupy (16-05-2000 - 08:07)]

Little

Beiträge: 1.815
Registriert am: 04.09.1999


jetzt wirds technisch

Danke für das hygroskopisch, ich wußte nicht genau wie es geschrieben wird.
Beim Entlüften drückst Du die Bremsflüßigkeit ja immer mit ins Gewinde der Entlüftungsschraube und deshalb rostet sie nun mal so gern fest.

CHRREI

Beiträge: 37
Registriert am: 13.04.2000


Musst aber aufpassen, dass beim befüllen und entlüften keine Bremsflüssigkeit an den Lack kommt. Egal ob im Motorraum oder an der Ankerplatte. Das Zeug ist bestialisch und greift direkt den Lack an. Wenn es doch mal passiert sein sollte, direkt mit Wasser abspülen, und aufpassen dass man die Gießkanne nicht direkt auf den Vorratsbehälter hält, denn die Dinger besitzen eine Entlüftung, und dadurch kann schnell Wasser eindringen, was nicht so optimal ist. Wenn man alles beachtet hat, kann man ruhig sagen, GUTE FAHRT oder besser GUTE VERZÖGERUNG
markus

Beiträge: 425
Registriert am: 17.02.2000


Ich hab auch noch ne Frage. bei mir sinkt der Bremsflüssigkeitsstand im Behälter so alle 2000-3000 km bis zum minimum oder noch weiter, da kann ich wohl davon ausgehen das da was undicht ist? Das Bremspedal bleibt jedoch bei längerem Druck auf der Stelle, sprich es gibt nicht nach. Ich hab auch das Gefühl als Bremst es hinten links nicht richtig, weil das rechte Hinterrad öfters mal bei Vollbremsungen blockiert. Ist ziemlich unangenehm, wenn man auf der Autobahn zwei Spuren braucht um vor dem Stau zu stehen.
Bremsentest bei HU und in freier Werkstatt haben aber ergeben, dass die Bremsen in Ordnung sind
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Dann ist irgendwo ein Zylinder etwas undicht. Ich schlage vor, Du ziehst zuerst mal die Trommeln hinten ab (beim Zusammenbau aber das Handbremsseil ganz lösen, Kolben und Rücksteller reinschieben!). Ein Leck ist nicht immer mit dem totalen Einbruch gleichzusetzen. Oft suppt es nur minimal und versaut Dir so ganz langsam die Bremsbeläge. Spätestens bei der Bescheibung Deiner Autobahnbremsversuche würde ich allerdings (egal was die Werkstatt sagt, und da sind immerhin bis 30%Differnz je Achse noch "o.k.") auf einen Defekt tippen. Vorne mal nachzusehen schadet auch nicht, zumal das die wichtiger Bremse ist.
markus

Beiträge: 425
Registriert am: 17.02.2000


zum Abziehen schraub ich also den Abzieher an , zieh danach dessen Druckschraube an und hoffe das mir dann die Radnabe entgegenkommt. Hab ich was vergessen?
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ja, vorher Achsmutter entfernen ! Kegelachsstümpfe (alte Ausführung) klemmen meist recht fest; hier hilft u.U. auch mal ein Hammerschlag unter Spannung auf die Spannschraube. Zylinderachsstumpfnaben gehen aber leichter runter. Achtung: Auto gegen Wegrollen gut sichern und für hinten Handbremse lösen!
markus

Beiträge: 425
Registriert am: 17.02.2000


na dann werd ich mich mal versuchen, die hinteren Trommeln dürften noch nie ab gewesen sein.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Je nach Fahrweise, Belastung und Belagshersteller kannst Du vorne mit max. 40000km und hinten mit etwa (max.) 70000km Haltbarkeit rechnen.
phi

Beiträge: 2.760
Registriert am: 08.03.2000


Demnächst werde ich auch mal meine Bremsen neu entlüften -> bzw. Bremsflüssigkeitswechsel.

Ich hab irgendwo mal aufgeschnappt, dass man vor dem Befüllen mit neuer Flüssigkeit am besten das System mit Spiritus "ausspült". Hat jemand damit Erfahrung; ist das eine gute oder schlechte Idee? Was sollte man beachten?

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


ICH würde es nich machen.
1. weil ich nich weiß, wie die Gummis in den Zylindern darauf reagieren
2. weil ich nich weiß, wie die neue BF auf den Rest Spiritus reagiert, der zwangsläufig drinbleiben wird
3. weils eigentlich gar nich nötig is und ein gutes ausspülen mit neuer BF eigentlich mehr als ausreichen sollte..

ich glaube, sowas wird kein profi für Gut werten..

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Jaja, das stammt noch aus den Zeiten, als Bremsflü noch selber gemischt wurde. Das Durchspülen, bis nur noch frische aus den Entlüfterschrauben kommt, reicht. Prinzipiell verträgt der Gummi Spiritus ohne Probleme und mischbar mit DOT3 und 4 wäre der auch (zumindest die Restmenge). Aber warum das machen?
Otto Sykora

Beiträge: 397
Registriert am: 20.06.2002


@Chris

hast Recht wenn du da gewisse Zweifel hast.
Die Manschtten in den RBZ und wohl auch im HBZ sollen nur mit zwei Flüssigkeite in Kontakt kommen:
Bremsflüssigkeit (wohl DOT4 gemeint)
Rizinusöl

Alles andere lieber unterlassen auch wenn Bremsflüssigkeit eine Art von Spiritus ist, der normale Aethylalkohol ist da nicht besonders mit den Teilen kompatibel.

robschnob

Beiträge: 365
Registriert am: 23.07.2003


wenn ihr grad beim mischen von bremsflüssigkeit seit, will ich darauf hinweisen, das auf gar keinen mineralöle mit gummiteilen des bremssystems in verbindung kommen dürfen. schon kleinste mengen beschädigen die gummiabdichtungen. passiert gern beim befüllen der bremsanlage mit ner spritze, mit der vorher getriebeöl oder ähnliches aufgefüllt wurde. Bremsflüssigkeit Dot 3 und Dot 4 darf auch nicht gemischt werden
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Was mischbar ist und was nicht, sagt Dir der Hersteller. Das kann man nicht pauschalisieren, da beim Durchdrücken der alten Dot3 mit Dot4 ja auch eine Art Mischung stattfindet und womöglich auch kleine Reste verbleiben (z.B. im Kolbenspalt). Zudem kann es passieren, daß man zum dringen den Nachfüllen unterwegs nicht immer die passende zur Hand hat. Es wird schon versucht heutzutage, eben aus diesem Grund Reaktionen zu vermeiden. D.h. aber nicht, daß ich aus 0,5l Dot3 und 0,5l Dot4 mir 1l Bremsflü mixen soll. U d es gibt Flüssigkeiten, die 100% nicht mischbar sind (Dot5.1).
Spiritus grundsätzlich ist nicht schädlich, bringt aber auch keine Vorteile mehr. Das Stammt aus Rizinus-Zeiten. Rizinus zum manschettenaufziehen schadet echt nicht und greift auch Gummi nicht an. Silikonöl geht auch gut. Von Mineralöl die Finger weg, wie schon gesagt wurde. Das zerstört die Gummi-Matrix, weil es sich in die Struktur einlagert. Ganz früher wurde übrigens Bremsflü aus Spiritus und Rizinus selber gemixt.
robschnob

Beiträge: 365
Registriert am: 23.07.2003


mensch kupy, du wirst mein vorbild. da ich mit meinem berufsschulwissen vor dir meinen hut ziehen muss, fang ich jetzt auch an mit studieren. zwar nich in ilmenau aber jena ist ja auch nicht schlecht. dein detailwissen ist immer wieder überzeugend
Muldentaler

Beiträge: 603
Registriert am: 27.09.2002


Hallo, sollte man bei längerem Stillstand des Trabis (über Jahre) die Bremsflüssigkeit vor dem "Einmotten" nur wechseln, um Korrosion im Bremssystem zu verringern, ganz ablassen oder durch eine andere Flüssigkeit ersetzen?
fryday

Beiträge: 481
Registriert am: 27.05.2002


Keine Ahnung was man soll, aber ich würde:
- die Bremsflüssigkeit nicht durch was anderes ersetzen (auch nicht durch Luft beim ganz ablassen)
- mir den Aufwand eines Bremsflüssigkeitswechsels aufgrund Faulheit sparen, auch wenn es korrosionstechnisch wahrscheinlich besser wäre
robschnob

Beiträge: 365
Registriert am: 23.07.2003


@Muldentaler: ich würd gar nichts am bremssystem machen. nach mehreren jahren standzeit sind die radbremszylinder sowieso kaputt und wenn die dann gewechselt werden, wird die alte bremsflüssigkeit eh getauscht.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Dann viel Erfolg beim Studium, Rob! (Was studierste denn in J?) Ich würde auch allerhöchstens wenn sie schon braun ist, vor dem Einmotten neue Bremsflü durchdrücken und ggf. die RBZ mit Bremsenpaste behandeln. Dann keimt auch nichts fest. Oder ich plane für die Re-Inbetriebnahme dann eine komplette Bremsensanierung ein. Auf jeden Fall würde ich weder Luft noch irgendwas anderes "einfüllen".
Wartburg311

Beiträge: 291
Registriert am: 23.06.2009


Hallo, bei mir sauts hinten links aus der Bremse. Nach ungef. 1 Woche ist jetzt nur noch gut ein Finger breit im Behälter, Rest ist hinten raus gelaufen (Auto stand die ganze Zeit).

Muß ich jetzt Angst um meinen Reifen haben, der ja nun seit ner Woche mit Bremsfl. befleckt ist ? Und ich wollte heute neue nachkippen, hab aber keine Ahnung welche Sorte die alte ist, wegen Mischung versch. Sorten. Oder ist es an und für sich egal, ob ich DOT 4, 5, 5.1 nehme ?

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