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Technik » -14,7° ohne Probleme bewältigt |
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Autor | Thema: -14,7° ohne Probleme bewältigt |
CBronson
Beiträge: 316 |
So heute morgen war es ja seit langem mal wieder etwas kälter. Wir hatten genau -14,7°C. Ich hatte meinen Trabi mit gezogenem Choke abgestellt und siehe da er sprang ohne irgendwelche Probleme heute Morgen an. Jetzt bin ich mal gespannt auf Morgen früh, da soll es ja noch kälter werden. Alles knarrte im auto etwar mehr als sonst und die Tachowelle hat sich auch mal wieder bemerkbar gemacht. |
TrabiHerne
Beiträge: 1.014 |
4 Tage Standzeit, ca. minus 8 Grad. Einmal Schlüssel umgedreht und ab gings mit dem B1000. Null problemo - nur etwas Qualm - hehe. |
Christian K
Beiträge: 3.150 |
Etwas Qualm? Hoffentlich rufen meine Nachbarn nicht gleich die Feuerwehr, wenn ich meinen nach genau 4 Monaten zum laufen bringe. Ja, habt ihr (Saisonkennzeichenler) in den Kalender geguckt? Morgen ist der 1. März! |
Mr Coke
Beiträge: 150 |
Wer hat diesen tollen Trick mit dem "Abends Choke ziehen" erfunden? Ich find's totalen Blödsinn! Vor 6 Jahren im Winterurlaub wars bei uns oft um die 20° Celsius. Und der 601er ist immer ohne mit über Nacht gezogenen Choke angesprungen! Lediglich die Batterie sollte i.o. sein! |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Bei 12V-Autos ist das mit dem Choke ziehen nicht wirklich notwendig. Aber ich machs auch, denn es erleichtert der Batterie die Arbeit doch ein wenig. Warum also nicht - 1 Umdrehung ist besser als 8 oder 10. |
schleicher
Beiträge: 172 |
Ja is doch klar, dass das beste Auto immer anspringt . Hat ja keine überflüssige Ölwanne in der das Öl erst mal in Bewegung kommen muss. Blos schade, dass man bei solchen Temperaturen die Innentemperatur eher durch Zittern als durch die Heizung in einen angenehmen Bereich aufheizt ... |
Beppo
Beiträge: 12.828 |
Wenn ich da an mein erstes Auto denke: 500er Bj. 1960, natürlich 6-Volt und Laternengarage. Frühmorgens 4:30 Uhr mit Anorak, Schal, Mütze und Handschuhen rein ins Auto und anlassen - man konnte die Umdrehungen des Anlassers in Ruhe mitzählen aber angesprungen ist er immer! Dann ab in Richtung Schacht und dort angekommen wurde es auch langsam etwas warm im Auto, aber dann die Handschuhe auszuziehen war auch nicht sinnvoll Leider gibs von dem Auto keine Foto´s |
das moss
Beiträge: 7.651 |
@ coke: du scheinst keinen 6Ver im Winter zu bewegen...... sonst würdest du sowas nicht so in Frage stellen.... |
trabi1995bis1999
Beiträge: 155 |
Hi Leute! Hier ein Trick, wie man sich ultimatives Polarkreis-Benzin basteln kann! Je niedriger die Temperaturen, um so schlechter verdunsten bekanntlich die höhersiedenden Anteile im Benzin, so daß es bei starkem Frost Schwierigkeiten gibt, ein zündfähiges Gemisch bis in den Brennraum gelangen zu lassen. Butan wird bei -3°C flüssig und ist gut geeignet für normalverdichtende Ottomotoren. Wenn eine übliche Butankartusche aus dem Campingbereich auf unter -3°C abgekühlt ist, ist sie drucklos, und man sie mit dem Dosenöffner öffnen und das flüssige Butan ins Benzin kippen. Ordentlich umrühren, und schon hat man ein ausgezeichnetes Winterbenzin, was mehr leichtverdampfende Anteile enthält. Der Motor startet schneller und man kann den Choke eher (oder sogar sofort) zumachen. |
icke WES
Beiträge: 767 |
@ trabi1995bis1999! Hast Du denn keine Angst, dass Dir die Plaste um die Ohren fliegt, wenn dann wieder Tauwetter einsetzt? Solange mein Wagen mit dem Öl-Benzingemisch einwandfrei anspringt und störungsfrei läuft, kommt diese Panscherei für meinen Trabi nicht in Frage. |
kat
Beiträge: 1.194 |
Zumindest dem Normalbenzin wird im Winter meist sowieso Butan zugesetzt. Der Dampfdruck vom Winterbenzin ist ja auch höher als der von der Sommerware. |
Trabi Strietzl
Beiträge: 3.045 |
Was soll denn der über Nacht gezogene Choke bewirken? Ich ziehe ihn halt, bevor ich starte und es hat auch im Winter immer problemlos funktioniert. |
das moss
Beiträge: 7.651 |
über nacht muß er nicht gezogen.... nur beim ausmachen...... |
trabi1995bis1999
Beiträge: 155 |
@icke WES: Da fliegt nichts um die Ohren, auch nicht, wenn du den Trabi ins Wohnzimmer stellst. Butan benötigt zum Verdampfen seine spezifische Verdampfungswärme, eine Energiemenge, die ihm zugeführt werden muß. Zunächst entzieht es diese Verdampfungswärme sich selbst, es kühlt also ab. Wenn es unter Siedepunkt abgekühlt ist, kann es die Wärme nur noch von außen über die Behälterwände beziehen, und das geht sehr langsam,da der Temperaturunterschied von 20K ja auch nicht sooo groß ist. Deshalb kann man auch ein Feuerzeug problemlos aufsägen. Es zischt nicht sofort alles schlagartig raus. Erst sprudelt es kurz, und dann hat sich das Butan soweit abgekühlt, daß die komplette Verdampfungswärme über das Plastegehäuse bezogen werden muß, und das geht sehr langsam. Das gehäuse überzieht sich dabei mit einer Reifschicht, und es "kocht" nur noch im Schneckentempo. Das ist übrigens das Grundprinzip jedes Kühlschranks, wo Butan seit einiger Zeit wegen FCKW-Freiheit gerne als Kältemittel genommen wird. @Trabi Striezl: Der gezogene Choke vor dem abstellen war ein beliebtes, weit verbreitetes Ritual und wurde - wenn ich mich richtig erinnere - in "Ich fahre einen Trabant" auch kritisiert. Ganz logisch gesehen - was kann er in kalten Nächten bewirken? Der Benzinanteil im stark angefetteten Gemisch wird über Nacht an den Kurbelkasten- und Brennraumwänden kondensieren, also Null Wirkung. Bleibt noch der stärkere Ölfilm, der sich durch die Anfettung überall niederschlägt. Da die Stärke des Ölfilms auf die Kalt-Viskosität ebenfalls keinen Einfluß hat (Zähflüssig bleibt zähflüssig), dürfte auch hier der Sinn zweifelhaft sein. Bleibt noch die Wirkung des Benzin-Kondensats beim Kaltstart. Das verdunstet im Betrieb wieder und unterstützt den Choke. Der sollte jedoch stark genug dimensioniert sein, um von sich aus für genügend Anfettung zu sorgen. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Falsch! Wirkung Null stimmt definitiv nicht. Der Trick ist einfach, daß man ein total überfettetes Gemisch bereits im Kurbelgehäuse hat, welches nicht erst vom Vergaser aufbereitet zu werden braucht. Man erzeugt sozusagen eine vorgezogene Chokewirkung und spart sich den Weg des fetten Gemisches vom Vergaser über das Kurbelgehäuse bis zum Brennraum, weil das fette Zeug schon fast oben ist. Außerdem (wenn es wirklich komplett am Gehäuse kondensiert) kommt ja beim Anlaßvorgang neues Gemisch durch den Ansaugtrakt - eine Art Spülung gibts also wohl auch noch. Im übrigen - das geht so: Gasstoß geben, im selben Moment Choke ziehen und gleichzeitig Schlüssel rumdrehen und ausmachen. Das ist Übungssache - im Grunde genommen läßt man ihn absaufen, aber ganz kurz bevor er von selber ausgeht, macht man ihn selber aus. So bleiben die Kerzen gerade noch trocken. Und am nächsten Morgen, während die kalten Viertakter rundum orgeln, springt der Trabi bei der ersten Umdrehung sofort an. Macht man das nicht, kann man mit 6V echte Probleme bekommen. Bei 12V dauerts dann einfach ein paar Anlasserumdrehungen länger und kostet entsprechend mehr Batterie. Deshalb mach ich das auch bei 12V - erst vorhin wieder. [Bearbeitet von Deluxe (28-02-2005 - 22:57)] |
Magnumdriver
Beiträge: 535 |
Auf die Erklärung habe ich gewartet. Danke! |
icke WES
Beiträge: 767 |
Die wissenschaftlichen Vorgänge sind mir ziemlich wurscht. In der Praxis zeigt es sich aber, dass ein im Winter so - wie von Deluxe beschrieben - abgestellter Trabant im Winter besser anspringt, als im heißesten Sommer ein Traber ohne Choke. Wenn ick meinen Trabanten mit Choke abends abstelle, dann ist der Motor schon da, bevor ick den Anlasser überhaubt gehört habe. Der springt im Winter 10x besser an, als mein Astronautenkombi von Oppel. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Genau so isses. Allerdings muß man wieder individuell jeden Motor einzeln betrachten. Der eine braucht viel Choke (auch im Sommer geht er ohne nicht an), der andere springt sogar ganz ohne Choke an, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht ist. Heißt also: Ein Motor, der bei Normaltemperatur auch ohne Choke anspringt, kann bei dieser Aktion trotz Eiseskälte absaufen, wenn man ihn dann am nächsten Morgen startet. Muß man auf jedes Auto inividuell abstimmen. Ein korrekt eingestellter Vergaser ist hilfreich... |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Das mit dem Butan würde ich tunlichst lassen, allein schon mit Blick auf die Siedetemperatur. Das mit dem Selbst-Runterkühlen stimmt zwar, klappt aber auch im Hochsommer. Allerdings führt Flüssiggas keine Schmiermittel mit sich. Wer partout Extremlösungen will, nimmt eine Flasche Starthilfe in den Innenraum und legt einen Schlauch nach vorne in den Luftfilter. Das ist dann nach Loslassen des Sprühknopfes auch wieder dicht und wiederverwendbar im Gegensatz zu einer aufgeschnittenen Gasbüchse. |
CBronson
Beiträge: 316 |
So, bin grad wieder im Geschäft abgekommen. Heute Morgen hatten wir -16,2°C. Also bei mir bringt der beim Motorabstellen gezogene Choke auf alle Fälle was. Nach vielleicht einer Sekunde ist er heute früh sofort angesprungen. Ohne Ziehen vom Choke brauchte er bei wesentlich wärmeren Temperaturen sicher 4-5 Sekunden, und warum sollte ich meine Batterie länger belasten wie nötig? Man merkte heute auf den ersten paar Metern aber deutlich, dass die Schaltung schwerer ging und die Tachowelle hat sich auch sehr stark bemerkbar gemacht. Und ohne meine Zusatzheizung wäre die Temperatur wohl auch nicht über +5°C geklettert. |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
Ich muß gestehen, Startschwierigkeiten hab ich motorseitig keine, und der Anlasser braucht keine Umdrehung mehr oder weniger, ob der Choke vorher jetzt draußen war beim Abstellen oder nicht. Kann evtl. am "guten, weil einfachen" HB2-9 liegen. Die Geschichte vom vorm Ausmachen noch mal kurz gezogenen Choke ist im Übrigen älter als der Trabant selber. Ich finds momentan nicht mehr, aber nicht nur in den 50ern, sogar schon in Vorkriegs-Zeitungen wurde drüber berichtet, und das ganze als Ammenmärchen abgestempelt ... manche Dinge überleben in den Köpfen halt recht lange Ich halte das ganze für eine Glaubensfrage, wieder mal... ein ordentlicher guter Vergaser dürfte allemal die wichtigere Voraussetzung für einen guten Motorstart am Morgen sein.
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Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Nochmal zum Mitmeißeln: JA - er startet auch ohne diese Maßnahme. Aber MIT dieser Maßnahme startet er einige Anlasserumdrehungen FRÜHER! Das ist alles. |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
Nochmal zum Mitmeißeln Meiner startet (zugegeben nur bei -12 Grad) innerhalb 1,5 Sekunden Anlasserbetätigung, ganz gleich, ob am Abend der Choke draußen oder drin war |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
...weswegen ich weiter oben schrieb, daß jeder Motor anders reagiert - der eine so, der andere so. |
TV P50
Beiträge: 3.959 |
Ihr solltet aber bedenken was passiert wenn ich den Motor mit Choke ausmache. Das Gemisch wird angesaugt ohne das es verbrannt wird und sammelt sich dann als Pfütze im Kurbelgehause. Wenn der Sog weg ist ist auch kein Gemisch mehr da. Und was passiert dabei? Durch die nicht stattfindene Verbrennung wird das Öl nicht freigesetzt und es wäscht schön die Laufbahn ab und wäscht auch die Lager aus. Aber macht ruhig weiter mit Choke aus es ist ja nicht mein Motor und jeder kann für sich entscheiden was das beste ist |
Obelix
Beiträge: 653 |
>Das Gemisch wird angesaugt ohne das es verbrannt wird und sammelt sich dann als Pfütze im Kurbelgehause. Wenn der Sog weg ist ist auch kein Gemisch mehr da.< öööhhmmm...wo geht denn das Benzin-Luft-Gas hin, so ganz ohne Sog? Aufgrund der geringen Benzinmenge im Gemisch entsteht mit Sicherheit keine Pfütze. >Und was passiert dabei? Durch die nicht stattfindene Verbrennung wird das Öl nicht freigesetzt und es wäscht schön die Laufbahn ab und wäscht auch die Lager aus.< Die alte Mär vom "Schmierfilm". Wozu sollte das Öl "freigesetzt" werden? Ich finde es gut, das die Lager mit Öl und nicht mit Wasser "ausgewaschen" werden. Für diesen Vorgang wird es nämlich extra dem Benzin beigemengt. >dauert dann wieder länger bis ein Schmierfilm aufgebaut ist wenn alles ausgewaschen ist.< Den "Schmierfilm" hat es im Motorenbau nie gegeben. Erfunden wurde er Anfang der 90er von diversen "Wundermittel-Herstellern" für Shopping-Sender. Selbst bei einem Viertakter wird nur tröpfchenweise Öl an die Zylinderlaufbahn geschleudert. Ein durchgehender "Film" ist schon daher unmöglich, da es sich um schnell bewegende/rotierende Teile handelt. Beim Zweitakter ist eh nicht genug Öl im Sprit, um einen "Film" erzeugen zu können. Man spricht daher auch von Frischölschmierung, weil ständig mit dem Sprit das Öl "nachgeliefert" werden muss. |
das moss
Beiträge: 7.651 |
jetzt möchte ich mal eins wissen: wer von den 6V-Theoretikern hier fährt noch 6V?? soweit ich weiß fährt pwb, Tim und auch unser "Super-Neurer" für den Technik-Bereich eher 12V..... (auch wenns täglich ist) ich biete folgendes an: PS: das mit dem Auswaschen ist reell und bekannt, tritt aber eher bei sehr hohen Gasdurchsätzen auf, wie z.B. das Mittellager vom Zylinder 2 beim Warti.... aber ich nehme dieses Risiko stillschweigend in Kauf schlimmer ists bei einem nötigen 2. Versuch keinen 2. Versuch zu haben..... ich bin nämlich mehrere Jahre im Alltag 6V gefahren und habe meine Schüssel bei -10°C notfalls zum nächsten Berg geschoben (weil ich abends ohne Choke ausgemacht habe und morgens nur noch ein sanftes Durchrutschen der Kurbelwelle da war........ PS2: 12V fahren kann jeder..... sogar Frauen.... aber wer erst den Motor und dann das Licht ausmacht hat sich enttarnt... [Bearbeitet von das moss (01-03-2005 - 18:27)] |
TV P50
Beiträge: 3.959 |
Das ist eben der Kompromiss der eingegangen werden muß. Und eben auch der Grund warum mein Alltagstrabant trotz Bj. 60 keine 6V mehr hat den auch ich hab meine Erfahrung damit gemacht Ich fahr 6V wenn dann nur noch im Sommer (mit Nachbar seinem 78er) Und meine Empfehlung für 12V ist, das sein zu lassen. |
standard
Beiträge: 19.357 |
@moss/PS 2: Stimmt nicht! - Meine Dame konnte >nicht< 12V fahren, behauptete bei morgendlichem Frost immer: "Der springt nicht an!" Des Rätsels Lösung war, daß sie den Choke die letzten 2-3mm nicht rauszog (zu schlapp ), womit´s beim Sparvergaser eher schlecht war mit anspringen. Meinen 89er stelle ich abends übrigens schon immer OHNE Choke ziehen ab - springt früh IMMER astrein an, Bakterie ist relativ neu. Wobei auch die alte sehr gut und lange gehalten hat, macht also in Punkto Lebensdauer wohl eher wenig aus. Bei 6V und Winterbetrieb hingegen ist das "choken" ein absolutes Muß - selbst meine 6V-Saisonkräfte springen (mit Choke im Herbst abgestellt) im Frühjahr so deutlich besser an! [Bearbeitet von standard (01-03-2005 - 19:07)] |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Ich hab erst letzte Woche mit einer frisch geladenen 6V-Bakterie den neuen Motor erstmalig angelassen. Bei etwa -5°C. Da hatter ganz schön zu tun - alles schön durchgekühlt, alles noch straff. Die Batterie kam ausm relativ warmen Keller und hatte trotzdem ziemlich zu würgen. Wie auch immer - jeder soll es so machen, wie er denkt. Und bei den derzeitigen zweistelligen Minustemperaturen hier oben stell ich auch den 12V-Trabant mit Choke ab. Wenns wärmer ist natürlich nicht. @TV P50: [Bearbeitet von Deluxe (01-03-2005 - 19:13)] |
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