Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV |
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Technik » richtig Ausmotten |
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Autor | Thema: richtig Ausmotten |
amphibius
Beiträge: 97 |
Hallo zusammen, ich habe meine 1987 Trabant vor ca. fünf Jahren eingemottet. Ich habe damals, weil ich es irgendwo gelesen habe, etwas 2T-Öl in die Zylinder gefüllt. So, nun möchte ich ihn im April wieder zulassen. Wie gehe ich am besten vor um ihn wieder fit zu machen? |
Toni
Beiträge: 5.932 |
Hallo! Also ich würde empfehlen, von unten her anzufangen. Bremse angucken, gegebenenfalls (sehr warscheinlich) RBZ tauschen (Adresse vom Regenerierbetrieb spuckt die Suche aus, Suchwort "Mallin" ) und gucken, ob der Hauptbremszylinder noch dicht ist. Also auch mal vorn im Fußraum den Teppich rausnehmen. Löst sich schon fahre oder ist eine spur sichtbar die die Spritzwand runterläuft, isser undicht. Dann Kerzen raus, mal von Hand durchdrehen. Keine Garantie auf Vollständigkeit |
Chris601
Beiträge: 9.390 |
5 Jahre? Lächerlich. ; ) Ich würde wenig Schwierigkeiten erwarten - wenn überhaupt. Hast ihn ja ordentlich gepflegt und so lange war die Zeit ja auch nicht. Ich würde mich fast auf "Motor per Hand durchdrehen" beschränken wollen. Ein wenig Augenmerk -besonders auf die Bremskomponenten- ist selbstverständlich. Die ein oder andere Schraubverbindung zu kontrollieren/nachzuziehen kann auch nicht schaden. An der Elektrik könnten sich auch Kontaktschwierigkeit eingeschlichen haben. Der Rest zeigt sich dann. Ernsthafte Probleme sind meiner Meinung nach nicht unbedingt zu erwarten. Über die Betriebsflüssigkeiten (so viele sind es ja beim Trabant auch nicht) sollte man sich langfristig Gedanken machen. |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Mal gucken ob der Tank innen rostig ist, am Vergaser den Benzinschlauch abziehen und etwas Benzin ablassen. Kontrollieren ob auch auf der Reservestellung genügend läuft und wie der Sprit riecht. Wenn alles in Ordnung ist, Kerzen raus und Anlasser betätigen um das Öl loszuwerden. Dann Kerzen rein und normal starten. Bremsflü würde ich neu machen, kommst du an einen Bremsenprüfstand heran? Reifen und Bremsschläuche auf Ozonrisse kontrollieren. Guck mal ob sich Nagetiere eingenistet haben, das wäre nicht der erste. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Stimmt - da finden sich mitunter gewaltig (ggf. auch gewaltig stinkende) Nester - z.B. gerne hinter der Fondverkleidung. Bei meinem Camping reichte es vom Boden bis zur Fensterbank....) Bin gespannt, was Bremse und Kupplung beim Ausprobieren sagen werden - letztere rostet ja recht gerne fest, schon bei deutl. kürzeren Standzeiten. Bremse kann auch Standschäden haben, also erstmal vorsichtig antesten! - Ob der Sprit nach all den Jahren noch voll zündwillig ist, wird sich herausstellen. Ansonsten immer wieder schön, einen altbekannten und fast vergessenen Namen hier wiederzulesen, @ amphibius! |
wartburg
Beiträge: 246 |
Habe unlängst einen 21Jahre gestandenen Neuwagen ausgemottet. Von Hand durchgedreht,frischen Sprit eingefüllt,2 defekte Radbremszylinder alle 4 Bremschläuche,und Bremsflüssigkeit gewechselt.Dann zum Tüv und fertig.Müssen nur noch bei gelegenheit Reifen neu und fertig |
Toni
Beiträge: 5.932 |
Radialreifen? *interessanmeld an altreifen wenn P33* |
amphibius
Beiträge: 97 |
Okay, vielen Dank für die Tipps! Im März werde ich mir meinen Papyrusweißen mal vornehmen. Ersatzteile für die Bremsanlage kann ich ja schon mal vorher organisieren Ein bisschen Bammel habe ich vor der Vollabnahme aber in jedem Fall ... |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Vollabnahme brauchst du nicht, nur ganz normale HU. Wenn die Papiere noch alle da sind. |
amphibius
Beiträge: 97 |
@Hegautrabi: Das klingt ja vielversprechend! |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Ja, das ist jetzt so. Wir haben 2010 ein Motorrad Bj. 1939, das noch ein Kennzeichen aus der französischen Besatzungszeit dran hatte, mit einfacher HU wieder in den Verkehr gebracht. |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Was aber auch nicht ganz richtig ist, alles, was länger als 7 Jahre zurückliegt, braucht ne 21. |
das moss
Beiträge: 7.651 |
Wenn Papiere dabei sind, ist es von der Zulassungsstelle abhängig, ob sie einen 21er fordert. Manche bei Autos ja, andere bei Anhängern nein - hängt vom Landesverkehrsministerium sowie den Durchführungsverordnungen für die Zulassungsstellen ab..... |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Brauchten wir aber nicht. Der TÜV-Prüfer hat eina HU gemacht und damit sind wir zur Zulassungsstelle gegangen und haben die BSW angemeldet. |
Jabberwockey
Beiträge: 1.391 |
Wo wir das Thema "Ausmotten" haben: Welche Pflege lässt man einem Getriebe angedeihen, welches 15 Jahre gestanden hat? Mein Plan: neues Öl, 50km fahren und nochmal neues Öl. Der Wagen hat trocken gestanden, Tank beispielsweise ist rostfrei, so dass ich mir um Feuchtigkeitsschäden recht wenig Gedanken mache. Aber: Gibt es im Getriebe Wellen, die über verhältnismäßig kleine Löcher oder Fördermechanismen geschmiert werden, die nach der Standzeit verharzen können? Gruß, Jabberwockey |
Dr Quincy
Beiträge: 449 |
Richtig, das kann verharzen und verkleben. Es empfielt sich daher, das Getriebe zu öffnen, vollständig zu reinigen und vor allem die Dichtungen an den Antrieben zu erneuern. Die Dichtmasse zwischen den beiden Gehäusehälften zu erneuern ist auch kein Fehler. Dann bist du auf der sicheren Seite und hast vor allem auch noch mal alles kontrolliert und kannst ggf. defekte Teile auswechseln. |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Eine Generalinstandsetzung würde ich nur machen wenn etwas am Getriebe auffällig ist. Ob ein zweimaliger Ölwechsel nötig ist hängt davon ab was beim Ablassen zum Vorschein kommt. Ist das Altöl hell und kommt auch noch ein knapper Liter heraus dann genügt ein einfacher Wechsel. Kommt jedoch nur ein Klecks teerartige Masse heraus dann würde ich auch spülen. Beim anschliessenden Probefahren zeigt sich ja ob es noch brauchbar ist. |
Jabberwockey
Beiträge: 1.391 |
Ich nehme Antwort b) -- Danke Klaro - wenn ich 100%ig sicher gehen will, nehme ich das Getriebe auseinander. Mir fehlt aber Zeit, ich habe den Aufwand der restlichen Instandsetzung schon arg unterschätzt. Wenn die Wahrscheinlichkeit, das Getriebe mit der Aktion kaputt zu machen, irgendwo bei 20% rumdümpelt, kann ich das Risiko ganz gut in Kauf nehmen. Wenn mir beim ersten Ölwechsel Käfigteile oder ähnliches entgegenkommen, werde ich meinen Plan so oder so ändern müssen Die Wellendichtringe sind auch nicht mehr die besten nach rund 15 Jahren Standzeit, das heisst, in nicht all zu ferner Zukunft steht das Getriebe sowieso auf dem Plan ... Gruß, Jabberwockey /Edith sagt, ich hätte bei der Formulierung geschlampt .... [Bearbeitet von Jabberwockey (06-03-2011 - 13:35)] |
Toni
Beiträge: 5.932 |
die Wellendichtringe kann man aber auch wechseln ohne das Getriebe zu zerlegen maximal ne Stunde Arbeit wenn nicht noch die Manschetten mitgewechselt werden. |
Jabberwockey
Beiträge: 1.391 |
Danke, du hast recht. Mal schauen, da die Antriebe gerade raus sind, bietet es sich ja geradezu an Gruß, Jabberwockey |
amphibius
Beiträge: 97 |
So, am Wochenende werde ich mir meine 87 mal ansehen. Batterie muss ich noch besorgen. Die Alte habe ich nämlich zwischenzeitlich woanders verbaut und samt Auto verkauft. 12 V mit wie viel Ampère? |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
36 Ah reicht. Nicht zu gross sonst passt sie nicht zwischen die Bügel. Ich habe eine 50Ah von Bosch, die ist trotz der grösseren Kapazität noch kompakt genug. |
amphibius
Beiträge: 97 |
So das Ausmotten hat sich bisher als mäßig spaßig entpuppt. Der Kleine hat stand wie festbetoniert in der Garage: Bremse vorne links total fest. Mit voll blockiertem Rad haben wir ihn dann aus der Garage gezogen. Mein heiß ersehntes därängdäräng hat er dann auch erstmal nicht von sich geben wollen. Was mach' ich jetzt mit 15 Liter Sprit der nicht zünden will? Heute habe ich ihn mal aufgebockt und die Bremsanlage in Augenschein genommen. Fazit bisher: |
das moss
Beiträge: 7.651 |
Kuhfuß an die Nabe |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Bei der Bundmutter hilft entweder ein "richtiger" Schlagschrauber oder ein Hebel der auch gerne mal einen Meter und länger sein darf. Das Rad muss dafür aber wieder dran sein. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Entweder nochmal Rad ran und wieder auf die Erde stellen/dort lösen (bei angezogener Handbremse bzw. Vorlegeklotz am Rad - oder eine passende Stange zwischen die Radbolzen stecken/auf dem Boden in Löserichtung aufsetzen und dann versuchen, die Mutter zu lösen. Ich verwende dazu einen mittig abgesägten 32er gekröpften Ringschlüssel, auf den ich ein etwa 1m langes Rohr aufstecke. [Bearbeitet von standard (04-04-2011 - 22:04)] |
amphibius
Beiträge: 97 |
okay, das klingt machbar. Noch eine Frage: Das Gewinde der Bundmutter ist ein normales? |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Ja, auf beiden Seiten ist Rechtsgewinde. |
amphibius
Beiträge: 97 |
@Bundmutter: Das mit dem Kuhfuß hat prima geklappt merke ich mir. 1. RBZ: Ich habe von dem Satz mal ein Foto gemacht, weil sie nicht die Bezeichnung haben, von denen die aktuell verbaut sind. Hier: → Die Neuen sehen augenscheinlich noch ganz gut aus. Wie kann ich das testen, ob die okay sind? 2. Zu den Bremsbacken: 3. Trommel: Hier bin ich mir allerdings sicher, dass es sich um ein 601 Teil handelt Worin besteht der Unterschied zwischen geschlitzt und ungeschlitzt? Im Moment habe ich welche mit Schlitz drauf. 4. Wenn wir schon beim Thema sind. Wie teste ich, ob mein HBZ noch okay ist? Den habe ich kurz vor der Stilllegung 2005 erneuert Grüße [Bearbeitet von amphibius (05-04-2011 - 21:51)] |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Oben rechts und unten links auf deinem Bild sind rechte Bremszylinder, die anderen 2 sind für die linke Bremse. Drücke die Kolben, mit einem Stift durch den Anschluss hindurch, aus den Zylindern und schaue dir die Zylinderinnenwand an. Wenn da Rost ist, lass es. Wenn nicht dann reinigen, mit Bremszylinderpaste einsalben und wieder zusammenbauen. Wenn möglich mit neuen Manschetten. Die ungeschlitzten Bremstrommeln sind für die Hinterachse, die geschlitzten für die Vorderachse. |
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