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Autor Thema: Wer aus dem Westen war eigentlich schon mal in der DDR, als es sie noch gab?
Elfriedewilli

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@Deluxe: wo Du recht hast hast Du recht. Genau so ist das. Aber es gibt schon einige Dinge, die sind echt besser, und kulinarisch profitiere ich davon auch als Wessi.

[Bearbeitet von Elfriedewilli (06-02-2006 - 19:07)]

icke WES

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Ich zog 1984 vom Niederrhein nach Berlin-West um.
Dabei überfuhr ich die DDR-Grenze bei Helmstedt zum ersten mal. Es war ein beklemmendes Gefühl. Auf der gesammten Fahrt bis Berlin fühlten wir uns beobachtet und waren es auch wohl.
Nach dem Umzug besuchte ich des Öffteren die "Hauptstadt des ersten Sozialistischen Staates auf Deutschem Boden". 1988 dann auch die übrige DDR bei einer Fahrt zur Leipziger Messe und einer eintägigen Rundreise mit einer Fahrt mit der Harzquerbahn als Höhepunkt.
LWB601

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Wer von den Ostgermanen war den schon zu Friedenszeiten mal im Westen?
zwigge79

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Öhm, nun, da ich kein Aüsnahmesportler war und auch heute nicht bin , fiel das für mich schonmal raus.
trabi

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also ich zwar nicht, aber meine eltern waren immer abwechselnd drüben.. und mutter 76 in canada
standard

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Registriert am: 26.01.2002


Jau - die Rentners waren öfters drüben, jüngere Leutz auch eher selten, siehe Vorredner...
Mein Vater durfte als Invalidenrentner mit ca. 60 Jahren mal nach Berlin/W.. Die Freunde bzw. deren Schwiegersohn waren mit ihm u.a. am Flughafen Tegel. - Mein Vater zuhause trocken: Das ist ja bloß ´n besserer Feldflugplatz...
Saxonier

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@standard,isser heute noch
standard

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Stimmt - erst recht, wenn man mal einen >richtigen< Airport gesehen hat...
zwigge79

Beiträge: 880
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Als mein Großvater `88 zurück war und ich ihn fragte wie`s denn nun drüben aussähe, meinte er nur äußerst phantasielos:"Die Straßen grau und die Wiesen sind auch grün." Mit dieser Antwort wurde ich als 9jähriger einigermaßen enttäuscht, muß ich sagen. Wenigstens gab`s nen Matchboxer mitgebracht, das hat einiges wieder gut gemacht,damals. Ist übrigens echt keine Erfindung.
wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


Wer "grenzmündig" war, also Rentner, der durfte schon mal 'ne Reise in den Westen unternehemen. (Wenn die Rente reichte)

Wißt Ihr übrigens, wie dies zustande gekommen sein soll?

Es heißt, Thüringens Landesbischof Moritz Mitzenheim habe Walter Ulbricht während eines Gespräches am 18. August 1964 auf der Wartburg den Vorschlag, DDR-Rentner sollen ihre Verwandten in der BRD besuchen dürfen, unterbreitet.

icke WES

Beiträge: 767
Registriert am: 12.11.2004


Auf jeden Fall hatte die DDR gehofft, dass ein Teil der Rentner, die ja nur Geld kosten, würden im goldenen Westen bleiben und der DDR-Rentenversicherung nicht mehr auf der Tasche liegen. Die jenigen, die zurück kommen, sollten dann nach Möglichkeit Valuta aus dem Feindesland in die Heimat bringen.
apollo11

Beiträge: 2.507
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@ickeWES
Lustige These.
Man schicke die Alten ausser Landes und hofft,daß diese drüben bleiben oder wenn diese zurück kommen hunderte DM mitbringen umd die dann den Alten abzunehmen und mit nen paar hundert Tausend DM die DDR Wirtschaft zu retten.

Viel eher würde ich die Reisevereinbahrungen die damals für ältere DDR Bürger auf psychologischer Basis suchen.
Wenn jemand über 60Jahre ist und verreist,wird er nicht seinem "Heimatland" wegen wirtschaftlicher Aspekte den Rücken so schnell kehren,wie ein junger Mensch.
Zumal in der DDR auch meist Kinder und Heim zurück bleiben würden.
Und da sich ein älterer Mensch in höherem Alter nicht nochmal alles von vorn aufbauen will,wird er den Schritt in die "Freiheit" selten wählen.
Schliesslich mussten die damals 60jährigen Leute sich nach dem Krieg schon einmal alles von vorn aufbauen.
Und das verwurzelt!!!

Letztendlich trifft dann auch der Spruch zu"einen Alten Baum soll man nicht umpflanzen".
Das wird der "Baum" dann auch ungern selber machen.


@Wilhelminus Nach dem Besuch von Brandt(1970) in der DDR wurde infolge langer Verhandlungen 1973(ich glaube im Juni von der Volkskammer abgesegnet) die bekannten Reiseregelungen getroffen.
Dies lief auf langwierige Verhandlungen seit Erfurt 1970 zurück.
Und da wird denk ich mal die Kirche nicht ganz unbeteiligt(auch wenn nur in gewissem Rahmen) gewesen sein

[Bearbeitet von apollo11 (08-02-2006 - 12:52)]

icke WES

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apollo!
Aber nicht nur Altersrentner, auch Invalidenrentner durften in den Westen reisen. Ich hatte damals in der BZ von einem Fall gelesen, dass eine - ich glaub - 39 järige kleinwüchsige Frührentnerin, nachdem sie ihren Sohn zum Kindergarten gebracht hatte, des Öffteren West-Berlin besucht hatte. Sie hatte bei Grenzübertritt vor Allem die Zöllner (nicht die Musik-Band) beobachtet. Als sie sich sicher genug fühlte, da steckte sie ihren Sohn, den sie im Kindergarten zuvor krank gemeldet hatte, in ihre fahrbare Einkaufstasche und fuhr mit ihm zum Bahnhof Friedrichstraße. Dort passierte sie ein letztes Mal die Grenze.
Wer von den DDR-Rentnern noch ausreichend fit war, der hat im Westen dann teilweise noch schwarz gearbeitet. Ein Großteil dieser Einnahmen landeten dann im Intershop. Hier gab's zwei verschiedene Typen und Preisklassen: 1. Der Intershop für DDR-Bürger und Touristen in den Städten, 2. der Transitshop. Dieser befand sich an den Transitautobahnen und auf dem Bahnhof Berlin-Friedrichstraße. Im Transit-Intershop waren die Waren billiger als in der Bundesrepublik bzw. in Berlin-West. In den Intershops für DDR-Bürger dagegen teilweise auf West-Niveau.
DDR-Bürger, die im Intershop einkaufen wollten, mussten zuvor zu ihrer Bank um ihre DM in Forum-Schecks umzutauschen. Dadurch flossen diese DM in die DDR-Wirtschaft, bevor sie in Ware umgesetzt wurden.

[Bearbeitet von icke WES (20-02-2006 - 12:33)]

standard

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Aus diesem Umstand resultierte auch der bei so manchem Handwerker beliebte Spruch: "Forum geht´s denn?!"
Berni2103

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Ich kenn ja beide seiten vor der wende ,da ich zum einen in der DDR geboren bin und da gelebt habe.Zum anderen aber auch die BRD also den westen vor dem mauerfall,da ich ja der vaterlandsverräter war und nach dem westen gegangen bin.In dieser zeit hab ich geschichten gehört von beiden seiten ,darüber könnte man ein buch schreiben.Aber ich muss auch sagen die geschichten haben beide seiten erzählt so wie die einen erzählten wie schlecht es uns im osten ging um auf die tränendrüse zu drücken und die anderen sich groß taten wie toll der westen ist und ihre schow mit dem leihwagen abzogen und sich wirklich im osten mal "satt gefressen" haben.(entschuldigt den ausdruck aber es gibt kein passenderes dafür).Geändert hat sich in den ganzen jahren für mich fast nichts da die politiker genau so korrupt sind wie im osten und das was ich im osten nicht hatte mir im westen aus den taschen gezogen wird damit ich mir es gar nicht erst leisten kann.Nur eines bringt mich immer noch auf die palme wenn einige im westen meinen besser über den osten bescheid zu wissen wie wir die da gelebt haben und unsere sachen noch mal neu erfinden wollen.Und wir aus dem osten sollten bei der frage wie es war, nichts weglassen aber auch nichts dazuerfinden.
Ich für mich habe die ganz klare meinung,das auf beiden seiten das eine oder andere voll daneben war aber eines ist für mich klar: Das wir wieder ein land sind ist richtig so!
Schorschle

Beiträge: 688
Registriert am: 18.03.2003


Das trifft den Kern der Sache!
Amen!
bzw.
Prost!
standard

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Wobei die Politiker heute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit doch die eine oder andere Nuance korrupter sind, als es die zu Ostzeiten durchschnittlich waren...
Berni2103

Beiträge: 237
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Ach eine ganz lustige sache hab ich noch....Wußtet ihr überhaupt das die SED nur eine scheinpartei war?? Da wenn man heute so fragt und hört hatte sie ja gar keine Mitglieder,denn keiner war ja in der SED wenn man mit den leuten so spricht.Ist wohl mit dem Mfs das gleiche haben wir uns alles wohl nur eingebildet..lach*
limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


@ Berni2103

Das ist eben leider die Erbkrankheit unseres Volkes, der deutsche Opportunismus, diese immerwährende Anpassungshaltung.

Dieser "Spaß" wiederholt sich jetzt seit fast 100 Jahren kontinuierlich, das war nach dem Ende des Kaiserreichs so, nach der Weimarer Rep., nach dem 3. Reich und zu letzt nach dem Untergang der DDR! Ich bin gespannt was passiert wenn die BRD eines Tages abgewickelt wird, da wird das sich alles wieder wiederholen.

Zitat: "Das wir wieder ein land sind ist richtig so!"

Bei allen Problemen die es in diesem Land gibt, da gebe ich Dir recht, ich sehe das genau so!

standard

Beiträge: 19.357
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- Über die Richtigkeit des dazu zurückliegend eingeschlagenen Weges könnte man allerdings ein wenig diskutieren...

@Bernie: Also allgemein mag Deine Feststellung in Sachen SED schon stimmen - ich habe allerdings doch einige Leutz im Bekanntenkreis, die zu ihrer Ex-Mitgliedschaft und zu ihrer damaligen Überzeugung durchaus noch stehen. Ausnahmen bestätigen wohl wiedermal die Regel...

icke WES

Beiträge: 767
Registriert am: 12.11.2004


Wieviele der damaligen Bevölkerung Deutschlands waren denn bis 1945 in der NSDAP?
Keiner ist's gewesen! Ist doch klar.
Berni2103

Beiträge: 237
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@standard ich finde es ja auch nicht schlimm wenn jemand in der SED war da ich ja weiß wie es war ,nur sind mir die leute lieber die den arsch in der hose haben und sagen ja ich war da, als die jetzt von nix mehr wissen oder besser wissen wollen.Ich hatte zBsp. hier im westen mal nen Vorarbeiter welcher auch aus meiner alten heimat kam und bis ich in der firma anfing den großen max gemacht hat.Nur war es dann leider vorbei als ich anfing da es ausgerechnet der mitarbeiter war der damals meine ausreise bearbeitet hat und mir mitgeteilt hat das ich nie wieder einen fuß auf den Boden der DDR setzten werde,womit er nicht recht haben sollte.Er hat dann aus freien stücken geküngigt und den wohnort gewechselt.Mir war damals eigentlich so ziemlch egal was er im osten gemacht hat nur standen mir die haare wie draht als ich sein gequatsche gehört habe wie er auf die DDR geschimpft hat und das da alles nur verbrecher gelebt hätten.Es gibt halt leute die haben nix dazugelernt.
Im übrigen stehe ich dazu das auch in meiner Fam. so einige in der SED waren, warum auch nicht.Der sozialismus war ja schon ne feine sache nur hat er leider nicht für alle leute in der DDR gelangt.Und gut finde ich den soz. auch nur warum mussten sie ihn damals gerade an uns ausprobieren..lach.
standard

Beiträge: 19.357
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Ich würde eher sagen, daß die Leute (oder genauer ihre persönl. Einstellung) nicht für den Sozialismus gelangt haben - und es auf absehbahre Sicht wohl auch nicht tun werden...
Mein Vater war übrigens auch in der Partei - und dabei eigentlich eher keine "rote Socke"...
icke WES

Beiträge: 767
Registriert am: 12.11.2004


Es gab ja auch einige, die in der Partei waren, um diese von unten zu verändern. Auch Gregor Gisy war einer. Er hat es ja auch geschafft.
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