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Autor Thema: Erfahrungen mit dem Rauchverbot
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Nun sind ja einige Wochen ins Land gegangen, das Rauchverbot ist an vielen Stellen angekommen - ob auf Arbeit, in öffentl. Gebäuden oder eben in der viel diskutierten Gastronomie.
Ich persönlich empfinde es - als schon immer gewesener Nichtraucher - sehr angenehm, muß ich feststellen.
Das fängt auf Arbeit in der Kantine an, wo nunmehr beim Essen kein blauer Dunst mehr stört.
Besonders positiv auffällig war es für mich und meine Dame - aber eigentlich auch so ziemlich alle anderen befragten Bekannten aber gestern.
Da haben wir - wie alljährlich traditionell - eine der örtlichen Karnevalsveranstaltungen besucht (hä-hä, hä-hä, hä-hä! - MAL kann man sich das schon antun - zumal, wenn die halbe Kumpelschaft dort aktiv mitwirkt ).
Der Unterschied zu früheren Veranstaltungen war phänomenal! KEIN vollgequalmter Saal - nach Stunden noch gute Luft und KEINE tränenden Augen oder gar Atembeschwerden. Die Klamotten mußten auch nicht - wie früher - erstmal ewige Zeiten auslüften, es hat also durchaus viel positives an sich (was u.U. sogar dem einen oder anderen Raucher auffallen mag?).
Sogar die Mädels von der Tanzgruppe haben gesagt, sie hätten es jetzt deutlich leichter und bekämen wieder besser Luft...
Wie sehen Eure bisherigen Erfahrungen mit den Rauchverboten aus? Betreffen sie Euch eher positiv oder (als Raucher vmtl. zumeist) doch eher negativ?
Schumi

Beiträge: 3.544
Registriert am: 08.11.2004


Man sollte das sehr differenziert betrachten:

Einerseits finde selbst ich als Raucher es störend, wenn beim Essen jemand raucht. Das betrifft vor allem reine Speisegaststätten, die eben nur zum "fein essen gehen" besucht werden, zumTeil auchvon Familien mit Kindern. Auch bei den von Dir angesprochenen Veranstaltungen (Karneval etc.) finde ich ein Rauchverbot sinnvoll und gut, obwohl mich als Raucher der Qualm nie wirklich gestört hat.

Ein Riesenproblem gibt es aber dann, wenn kleine Bierkneipen in den Ruin getrieben werden, weil die Stammgäste nicht mehr rauchen dürfen. Mein Kumpel betreibt selber eine kleine Sportlerkneipe, das Klientel sind dort nun einmal Kegler (die Bahn ist im Keller), Fußballfans (Arena-Sportsbar) oder Fußballer selbst, die nach dem Sport gemütlich ihr Bierchen trinken wollen und dabei seit Jahren (z.T. auch Jahrzehnten) einfach dabei zur Zigarette greifen.

Noch ist es dem Kneiper völlig egal, er stellt weiter die Ascher auf die Tische und raucht selbst, aber wehe wenn erste Kontrollen kommen - ruckzuck bleiben die Kunden weg.

Gerade für Bierkneipen und Pubs sollte der Wirt das alleinige Entscheidungsrecht haben. Schließlich bezahlt er die Miete/Pacht, Personal, Wareneinsatz, Nebenkosten, Steuern, Renovierungen und trägt das unternehmerische Risiko alleine. Dann soll er doch bitte auch alles allein entscheiden können. Die Gäste könnten es dann auch - draußen ein Schild an die Tür: Raucherkneipe, schon sind die Fronten geklärt.

Außerdem ist es dort den 20% Nichtrauchern unter den Stammkunden nach eigener Aussage es sch***egal ob geraucht wird oder nicht.

DUOcalle601

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mir gefällt das bisher

von bisher 5 besuchten gaststätten wurde nur in einer noch geraucht


und warum geht man nich mehr in eine kneipe nur weil man nich rauchen darf ????

versteh ich nich , wo gehen die rauchende leute dann hin, in keller ?

601 Uncrowned

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In Berlin gibt es einige Kiezkneipen, die Raucherclubs gegründet haben. Da steht dann "Raucherclub sowieso" und "geschlossene Veranstaltung" an der Tür, und wer raucht geht eben rein, wird Mitglied z.B. durch den Erwerb von ein paar Bierchen und gut is.

Meine kettenrauchenden Chefs qualmen ohne Rücksicht auf Verluste weiter das Büro voll - der Großteil meiner Kolleginnen auch, sodass man morgens um halb sechs nach fünf Minuten Aufenthalt im Büro stundenlang nach Aschenbecher stinkt. Besonders lecker ist der Geruch oben im Schwesternzimmer: Dort wird so selten gelüftet, dass die Luft dort nicht mehr nach kaltem Rauch, sondern deliziös nach KATZENPISSE stinkt! Da kann ich auch gut darauf verzichten, dass das Kollektiv zum Schutz der 2-3 Nichtraucher während der 1,5-stündigen Dienstbesprechung alle zwei Wochen nicht raucht

Schumi

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quote:
und warum geht man nich mehr in eine kneipe nur weil man nich rauchen darf ????

versteh ich nich , wo gehen die rauchende leute dann hin, in keller ?


Für Nichtraucher ist das schwer zu verstehen, klar! Aber es ist einfach ein Stück Geselligkeit. Die Zigarette gehört bei den meisten Stammtischen dazu wie das Bier, die Würfel oder die Karten. Und die meisten Stammtischler gehen nunmal in die Kneipen, weil sie (wie ich auch) zu Hause überhaupt nicht rauchen.

Dürfen Sie in der Kneipe nicht mehr rauchen, dann bleiben Sie entweder nur ganz kurz auf ein Bier nach dem Kegeln oder nach dem Fußball und rauchen eine Zigarette vor der Tür bzw. auf dem Heimweg. Oder sie lassen es ganz sein. Oder sie rauchen tatsächlich zu Hause im Keller (und sparen nebenbei noch am Bier) und treiben genau damit die Wirte an den Rand der Existenz.

Was haben wir Raucher den Nichtrauchern denn Schlimmes getan? Ich begreife das nicht.

Deluxe

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@Schumi:
Na das ist ja nun einfach zu beantworten:

"Ihr" habt sie jahrzehntelang Luftschadstoffe und giftige Substanzen einatmen lassen, die sie als Nichtraucher gar nicht einatmen wollten und die nachweislich die Gesundheit schädigen. Und "Ihr" habt sie nie gefragt, sondern das war immer selbstverständlich. Der Nichtraucher, der das nicht gewöhnt ist und dem der Qualm Tränen in die Augen treibt, der mußte das eben aushalten - ob er wollte oder nicht.

Nun ist es eben mal andersrum - da zwingen die Nichtraucher "Euch" in sauberer Luft zu sitzen. Und ich bin sicher, daß es so herum allemal einfacher für Euch ist, als es bisher für die Nichtraucher war. Als Nichtraucher mit Kindern in zugequalmten Gaststätten zu speisen, war kein Vergnügen.

Wo ist das Problem???

Und was die "armen" Gastwirte am angeblichen "Rand des Ruins" betrifft:
Vielleicht geht der eine oder andere Nichtraucher ja jetzt öfter in die Kneipe?
Und sind denn die Gastwirte in Irland, Italien, GB alle in den Ruin geschlittert?


Und mal unabhängig von all den herbeigeredeten Problemen:

Daß Rauchen (aktiv und passiv) die Volksgesundheit massivst schädigt und die Staatskassen damit Milliarden kostet, wird keiner bestreiten wollen. Also ist der Schutz von Nichtrauchern und das zunehmende Beschwerlich-Machen des Rauchens eine gute Tat für das Allgemeinwohl und für die Gesellschaft.

Auf wieviel % des Bruttoeinkommens könnte man vielleicht die Krankenkassenbeiträge senken, wenn man alle gesundheitlichen Folgen des Rauchens auf einen Schlag ausschließen könnte?
Damit lassen sich die paar arbeitslosen Männekens aus der Tabakindustrie nicht nur prima finanzieren, sondern denen kann man damit sogar eine neue Existenz sichern. Vielleicht im Umweltsektor...

Einverstanden - über die Eckkneipen läßt sich reden. Raucherlaubnis ab 22Uhr oder so, das wäre vielleicht etwas.

Aber daß ausgerechnet in einer SPORTLER-Kneipe das Rauchverbot SOOOOO ein großes Problem darstellt, das läßt mich schon am Zustand unserer Gesellschaft und am Geisteszustand der sogenannten "Sportler" zweifeln...*kopfschüttel*...

[Bearbeitet von Deluxe (27-01-2008 - 19:57)]

Schumi

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Für mich kann ich behaupten, keinem Nichtraucher irgendetwas aufgezwungen zu haben, schon gar nicht schlechte Luft und Schadstoffe.

Seit Jahren gibt es nahezu überall klare Abgrenzungen, Raucherecken, Raucherabteile - alles in mehr und mehr zunehmenden Maßen. Größere Gaststätten haben schon ewig zwei getrennte Räume, und dass in reinen Speiselokalen zur Mittagszeit bzw. Abendessen nicht geraucht wird, war mir als Raucher schon immer geläufig. Erst Recht, wenn am Nebentisch Kinder sitzen.

Wenn jedoch ein Nichtraucher in eine explizit gekennzeichnete Raucher-Räumlichkeit geht, weiß er doch was ihn erwartet. Warum also sollten Ausnahmen so schwer zu realisieren sein?

Wer keine Volksmusik mag, geht eben nicht zum Heino-Konzert, oder?

Die von mir in meinem Beispiel angesprochenen 20% Nichtraucher wollen vielleicht auch gar nicht vor irgendwas geschützt werden?

Und apropos Milliarden... würden heute alle Raucher mit einem Schlag aufhören ... gute Nacht, Steuereinnahmen

Beppo

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Ich rauche mittlerweile seit *ups* Jahren, aber:
Selbst ich kann es geniessen, in einer "feinen" Gaststätte in sauberer Luft zu essen. Allerdings hatte ich mein Laster schon vor dem offiziellen Rauchverbot selbst im Griff, rauchen an einem Tisch, an dem noch gegessen wurde (oder an Nebentischen), war ganz einfach tabu. Man weiss ja, was sich gehört.

Aber es ist ebenso ein absoluter Genuß, beispielsweise zum Treffen in DD unter freiem Himmel zusammen mit einem Gleichgesinnten eine Zigarre zu genießen
Gut kommts auch beim schrauben: Kippe im Mund, das der Filter manchmal an der Lippe anklebt *autsch* und abaschen muß nicht sein. Irgendwann fällt die Asche alleine ab und bei den Arbeitsklamotten isses einfach egal, wohin

Trabantfan

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Raucherbereiche in Gaststätten, sind wie Pissbereiche im Pool!

Militante Nichtrauchergrüsse, Trabantfan!

umtc

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Zu einem richtigen Kneipenbesuch gehört auch Zigarettenqualm, das war immer so und meiner Meinung sollte das auch so bleiben. Ein Trabi ohne blaue Wolke ist auch kein richtiger Trabi. Soll man doch Raucherkneipen ausschildern und Nichtraucherkneipen ebenso. Das wäre eine demokratische Lösung. Jeder kann dann selbst entscheiden, wo er hingeht.
Schumi

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Wer behauptet noch nie im Leben in einen Pool/Schwimmbad gepinkelt zu haben, lügt!

Kleiner Denkanstoß:

- Malt schwarze Warnhinweise auf Schokolade!
- Schließt Fast-Food-Buden!
- Richtet überall Nichtfettesserzonen ein!
- Besteuert Zucker und Fleisch!
- Verbietet den Konsum jeglicher alkoholischer Getränke!

DAS tut der "Volksgesundheit" gut.

Und "die paar Arbeitslosen" füttern wir mit den ersparten Krankenkassen-Milliarden durch

Oder geben ihnen Jobs als Salatbauern.

Deluxe

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quote:
Raucherbereiche in Gaststätten, sind wie Pissbereiche im Pool!

Scheener Spruch...ähnliches gilt für die Raucherinseln auf Bahnhöfen und anderswo. Habt Ihr schonmal Rauch gesehen, der sich an Verbotsschilder hält?

quote:
Man weiß ja, was sich gehört.

@Beppo:
DU weißt es...aber wieviele wissen es eben auch nicht...

Mein Vorteil:
Ich kann das Rauchverbot uneingeschränkt begrüßen, bin sogar dafür es weiter zu erweitern. Und rauche trotzdem hin und wieder ein Pfeifchen...aus Freude am Rauchen...ganz ohne Sucht...stilvoll und bequem statt hektisch und ständig. Lecker...

Nebenbei:
Studien haben ergeben, daß die Kosten für die Folgen des Rauchens die Steuereinnahmen durch das Rauchen bei weitem übersteigen.

Rauchen und Rauchen sind eben auch 2 unterschiedliche Dinge.

Die Mehrheit der Raucher quarzt Zigarette um Zigarette, ist definitiv abhängig und kann sich weder beherrschen noch beschränken.
Die Minderheit der Raucher raucht zum Genuß, selten und in größeren Abständen und dann meist auch etwas teurere "Rauchware", die von Natur aus besser riecht und sogar von manchem echten NICHTraucher ganz gern mal gerochen wird.

Das schlechte Image des Rauchens hat die Zigarette verursacht, dieses stinkige Ding, das nach verkohltem Papier riecht, zur Hälfte aus Parfumstoffen und Chemikalien besteht und dabei noch vergleichsweise billig ist.
Der echte Genußraucher hat diese widerlichen Glimmstengel einfach nicht nötig - er kann sich besseres erlauben, weil er weniger davon benötigt. DEUTLICH weniger...

Ich kauf für vielleicht 10-20€ Tabak im Jahr.

[Bearbeitet von Deluxe (27-01-2008 - 22:12)]

magiceye04

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Bei mir auf Arbeit wurde ohnehin nirgends geraucht als im Raucherzimmer (10m² für 3000 Leute...).

Allgemein finde ich es OK, daß man nun auch als Nichtraucher mal in die Kneipe gehen kann, ohne vergast zu werden.
Mag ja sein, daß viele Gaststätten schon Maßnahmen gegen Passivrauch ergriffen haben, aber so lange es noch genug gab, die das nicht taten, ist eine Anordnung von oben halt nicht weiter verwunderlich. Ob das nun gleich in der so krass erfolgten Form sein mußte, steht aufm anderen Blatt.

Wir haben aus Kuba ein paar Zigarren mitgebracht und die raucht man mal nicht schnell in ein paar Minuten vor der Tür. Da wären Raucherzimmer durchaus nützlich. In Sachsen möglich, in anderen Bundesländern ist ja nicht mal das erlaubt.

Außerdem habe ich heute im Radio gehört, daß es zu ersten Beschwerden gekommen ist und die Miete theoretisch gemindert werden darf, wenn man in unimttelbarer Nähe einer Kneipe wohnt. Mal sehen, wann auch das noch verboten wird...

Wie in vielen anderen Bereichen haben sicher auch bei den Rauchern einige wenige unangenehme Zeitgenossen (die sich z.B. an der Bushaltestelle im Wartehäusel einfach ungefragt ne Kippe anstecken und dann möglichst noch in Windrichtung stehen) dafür gesorgt, daß ein ganzer Bevölkerungskreis drunter leiden muß.

CASI

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Tja...
Meine Stammkneipe (gemütliche Eckkneipe) macht am 1.7 zu... ((
Warum nur... ((
Ich zünde auch gerne mal ne Kippe durch und habe auch nichts gegen ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, Restaurants, etc...
Nur in der Eckkneipe am Tresen...
Nee, dann wird das Sparfach gekündigt, und gut!
Die Gastronomen tun mir jetzt schon Leid.
Ich kenne das Südwestpark Hotel in Nürnberg schon seit Jahren. Da ging jeden Abend in der Bar die Post ab.
Ich war letze Woche wieder da...
Null, Nada!
Ich war da mit meinem gemütlichem Weizenbier fast allein!
Alle 5 Minuten haben Gäste an der Bar nen Bier geordert und sind dann mit der Pulle in der Hand auf das Zimmer gewandert, ohne ein zweites zu ordern.
So kann man auch Umsatz kaputt machen!
Der Baarkeeper sagte nur:
Die gemütliche Kneipen und Bar Kultur hat sich erledigt! - Dem schließe ich mich absolut an!

Mal gut, das wir in NRW noch eien Karenzzeit haben!

[Bearbeitet von CASI (28-01-2008 - 12:24)]

DUOcalle601

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da kann ich wirklich nicht mitreden , bin bisher nicht in solche gegangen


aber das mit dem schoki essen und so , wem stört es, wenn ich in einer gaststätte oder aufm bahnhof oder in der u-bahn was esse, trinke usw

aber rauch stört mich in dem moment persönlich, ich müsste wegen anderen, diesen ort verlassen

(gesundheitsbedingt)

das stört mich , und ich habe bisher noch nicht erlebt , das ein raucher auf meinen wunsch einging und aufhörte in meiner gegenwart zu rauchen, soviel zum thema toleranz, die standart antwort war: dann geh doch woanders hin

und ich kann mir beim besten willen nich mehr in eine von mir jahrelang besuchte stammkneipe zu gehen, nur weil nicht mehr geraucht werden darf, klönen ,karteb spielen, molle schlürfen geht doch trotzdem noch

Whysker

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Nun ja, als fast militanter Nichtraucher finde ich übrigends auch, dass mit diesem Gesetz und seiner restriktiven Anwendung das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Bahnhöfe,Flughäfen, Busse, Bahnen, Öffentliche Gebäude, Speisegaststätten, Arbeitsstelle alles O.K.. Aber Kneipen?! Jeder, der sich dorthin begibt, weis auf was er sich einlässt. Familien mit Kindern, die dort zu Mittag speisen wollen, wird man da wohl eher nicht antreffen.
magiceye04

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Wenn in den Kneipen nun angeblich so viel weniger los ist, frag ich mich, ob das dann wieder an der deutschen Mentalität liegt? In anderen Ländern, wie Irland scheint es doch hervorragend auch mit Rauchverbot zu klappen, dort soll sogar gerüchteweise mehr Umsatz sein.
U_N_Bekannt

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Unsere Kiez- und Gartenkneipen hier setzen auch auf das Clubmodell. Müssten sonst wohl auch zumachen, das Thema Rauchen oder Nichtrauchen war dort nie ein Thema, auch nicht für die Nichtraucher.
Warum muss man uns neuerdings nur so gängeln? Weil man in der EU gerade sonst nichts mehr anderes zu "bevorschriften" gefunden hat? Weil es gerade Mode ist? Wegen der Volksgesundheit (und wer zahlt das Krankengeld für die in die Kälte verbannten Raucher?)? Oder weil die Leute keine Kinderstube haben?

Zu Letzterem: ich habe es noch quasi mit der Muttermilch eingesogen, dass man an einem Tisch, an dem Leute essen, nicht raucht...

Und warum müssen die Nichtraucher uns Rauchern immer hinterher kriechen? Schönes Beispiel ist ein Jubiläum im Hause meiner Eltern (Nichtraucherhaushalt): Da hatte man für die wenigen Raucher extra ein "Kabüffchen" als "Blauen Salon" deklariert und zeitweise drängten sich dort zwei Drittel der anwesenden Gäste aller Altersstufen... Genau so war es doch bei der Bahn, als es dort noch Raucherabteile gab - die Nichtraucher machten sich auch im (teiweise einzigen) Raucherwagen breit und schimpften dann.

Im Beruf (Gesundheitswesen, Gastronomie, Handel mit Kundenverkehr) kenne ich es schon von Jugend an, dass man, um seinem Laster zu frönen, vor die Tür zu gehen hat - und konnte damit leben.

Bei uns zuhause gilt jedenfalls: My Home is my Castle! Wer zu uns kommt, weiß, dass hier geraucht wird (zum Essen kommt der Aschenbecher allerdings vom Tisch). Das lassen wir uns nicht nehmen!

Marlene

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Als Nichtraucher begrüße ich das Rauchverbot prinzipiell. Die sogenannten freiwilligen Raucherzonen habe ich niemals bemerkt: Geht man in ein Restaurant, Kneipe, Cafè: Man stinkt nach Rauch. Wo die Nichtraucherzonen gewesen sind, ist mir ein Rätsel. Gleichwohl wurde mit den Gesetzen aus Vereinfachungsgründen das Kind mit dem Bade ausgeschüttet: Man konnte schlecht nach "Eckkneipe" usw. differenzieren, da es z.B. bei den Betriebserlaubnissen für Gaststätten solche Abstufungen mangels klarer Kriterien auch nicht gibt. Außerdem hätte die Gefahr bestanden, daß es plötzlich eine Menge "Eckkneipen" gegeben hätte... Fazit: Hätte die Gastronomie die Bedürfnisse der nichtrauchenden Mehrheit wirklich berücksichtigt, hätte es nie eine gesetzliche Regelung geben müssen. Sie waren stur, also kam es zur gesetzlichen Regelung; wer jetzt jammert, hätte früher handeln sollen.
Gruß,
Marlene
Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


quote:
Fazit: Hätte die Gastronomie die Bedürfnisse der nichtrauchenden Mehrheit wirklich berücksichtigt, hätte es nie eine gesetzliche Regelung geben müssen.

Ein nicht zu verachtendes Argument!
Immerhin ist noch immer die Mehrheit der Bevölkerung NICHTraucher. Und angeblich leben wir ja in einer Demokratie...einer Mehrheitsgesellschaft.

Und im Gegensatz zu den Pseudo"mehrheiten", die durch mangelnde Wahlbeteiligung in der Politik entstehen, ist die nichtrauchende Mehrheit sogar echt!

601F

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Registriert am: 12.09.2005


Ich als Raucher habe kein Problem mit dem Raucherverbot. Ich sehe das eher als Anlass damit aufzuhören. Kostet schließlich nur Geld, dass anderweitig besser investiert wäre.
SzeneReinsdorf

Beiträge: 50
Registriert am: 02.08.2004


quote:
Wenn in den Kneipen nun angeblich so viel weniger los ist, frag ich mich, ob das dann wieder an der deutschen Mentalität liegt? In anderen Ländern, wie Irland scheint es doch hervorragend auch mit Rauchverbot zu klappen, dort soll sogar gerüchteweise mehr Umsatz sein.

In Irland sind ca. 13000 Kneipen an dem Rauchverbot kaputt gegangen. Da ist wohl klar, das die, die noch in die Kneipe gehen, sich auf die restlichen verteilen müssen.
Man bekommt einfach keine Kneipe mit Nichtrauchern voll. Wer von den Nichtrauchern geht denn jetzt in die Kneipe, der vorher nicht auch gegangen ist? In meinen Stammkneipen sind jeweils ca. 98% Raucher. Wenns hochkommt kommt man auf ca 5 regelmäßige Besucher, die Nichtraucher sind (mich eingeschlossen). Damit kann man keinen Umsatz machen.

Hier in Bayern gibt es bis 14.2. noch die Möglichkeit, dass man, wenn man dem Gast aufklärt, dass seit 1.1. Rauchverbot in Bayern ist, ihm dann einen Aschenbecher geben darf. Man darf die Ascher nur nicht einladend auf den Tisch stellen.

Danach werden sich wohl die meisten Kneipen in einem(!) gemeinsamen Verein zusammenschließen, wo man für 1 Euro pro Monat eine Mitgliedskarte erhält und dann in allen diesen Kneipen Zutritt hat.

Man kann sehr wohl den Begriff "Eckkneipe" definieren. Möglich über die Anzahl der Sitzplätze bzw. Größe der Kneipe in qm, oder Anzahl der Räume.

Schumi

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quote:
soviel zum thema toleranz, die standart antwort war: dann geh doch woanders hin

Toleranz wäre aber auch, wenn Du es duldest, dass jemand raucht. Wo steht denn festgeschrieben, dass der Raucher einem Nichtraucher weichen muss? Warum nicht umgekehrt? (Wohlgemerkt in Bereichen, in denen man es noch darf.) Mangelnde Toleranz dürften sich wohl in erster Linie die Nichtraucher nachsagen lassen

quote:
In anderen Ländern, wie Irland scheint es doch hervorragend auch mit Rauchverbot zu klappen, dort soll sogar gerüchteweise mehr Umsatz sein

Du sagst es selbst: "gerüchteweise"! Gib mal bei google "Pub-Sterben" ein

In Großstädten mag das funktionieren, da kommen eben 200 Raucher pro Wochenende weniger, dafür aber plötzlich zahlreiche Familien mit Kindern. In kleinen Orten, wo die Claims fest abgesteckt sind und die kleinen Kneipen fast ausschließlich von Stammkundschaft leben, sieht das anders aus. Niemand kommt als typische "Laufkundschaft" mit Familie in eine abgelegene Bierkneipe, in der es neben Flüssignahrung höchstens mal ne Currywurst oder ein Steak auf Brot gibt.

Nochmal: wer zwingt einen Nichtraucher, in eine kleine, gemütliche aber verräuchterte Bierkneipe zu gehen? Niemand! Also lasst die Raucher doch dort rauchen.

quote:
Immerhin ist noch immer die Mehrheit der Bevölkerung NICHTraucher. Und angeblich leben wir ja in einer Demokratie...einer Mehrheitsgesellschaft.

Die Mehrheit der Deutschen ist auch Nicht-Vegetarier. Mich stört es ungemein, wenn ich jemanden ausschließlich Salat essen sehe. Wird deshalb der Fleischverzicht verboten oder unter Strafe gestellt? Und liegen denn die Körnerpicker mit irgendwelchen Mangelerkrankungen nicht auch früher oder später dem Gesundheitssystem auf der Tasche?

Die Mehrheit der Deutschen fährt keinen Trabant, viele empfinden ihn sogar als störend, stinkend, langsam, gefährlich, etc. Willst Du Dir deswegen Deim Hobby verbieten lassen?

Warum also ausgerechnet die Raucher? Es gibt Tausende Randgruppen in Deutschland, nur die reglementiert keiner in diesem Maße!

quote:
Habt Ihr schonmal Rauch gesehen, der sich an Verbotsschilder hält?

Nein, aber Menschen, die sich daran halten. Ein vernünftig denkender Mensch weiß genau, dass er einen halben Meter direkt neben dem Kreidestrich aufm Boden immernoch passiv Qualm abbekommt. Also kann er sich doch drei oder vier Meter daneben stellen.

Ich lese hier recht viele typische Beispiele von Intoleranz:

- Ich gehe in eine Kneipe und störe mich am Zigarettenrauch. Warum gehe ich dann dort hin?

- Ich stelle mich einen halben Meter neben einen gekennzeichneten Raucherbereich und beschwere mich über den Gestank. Hallo gehts noch?

[Bearbeitet von Schumi (28-01-2008 - 11:53)]

YA

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Ein ausschließlich Salat-Essender ist kein Vegetarier, sondern ein Veganer oder im extremen Falle ein Rohköstler.

Und ein Körnerpicker ist er gleich gar nicht!

Schumi

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das moss

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ich freue mich über die jetzigen Regelungen (etwas mehr Fingerspitzengefühl wäre sicherlich sinvoll gewesen)

Schön das Tabak nicht zu den Grundnahrungsmitteln zählt...... und (süchtige) Raucher entsprechend gezwungen sind sich anzupassen.....

601 Uncrowned

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Ich glaube nicht, dass wir Nichtraucher (oder in meinem Fall ehem. Raucher) die intoleranten sind.
Wir möchten Euch und ebenso dem Eckkneipenpublikum das Rauchen nicht verbieten. Wir möchten den Rauch einfach nur nicht eintatmen, da er echt bestialisch stinkt. Und da hilft's auch nicht auf dem Bahnsteig 4 oder 5 Meter vom Raucherbereich wegzugehen. Das Zeug verteilt sich einfach und man darf's über den ganzen Bahnsteig riechen.
Aber (und da spreche ich aus Erfahrung) als Raucher merkt man einfach nicht, dass und in welchem Maße man Leute, die lieber rauchfreie Luft atmen möchte, stört.

Im übrigen schmeckt das Bier ohne Kippe viiiel besser

Edit:
@ Schumi: Schön übrigens, dass Du als toleranter Raucher wenigstens wohlformuliert respektierst, dass manch einer kein Fleisch isst!

[Bearbeitet von 601 Uncrowned (28-01-2008 - 12:02)]

pwb601

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Ich bin Nichtraucher, mich hat es aber auch nicht in geringsten gestört, wenn neben mir in der Kneipe jemand geraucht hat ... aber übertriebener Aktivismus ist in Deutschland ja nichts neues, mal errichtet man Umweltzonen, mal verbietet man das Rauchen, mal führt man Blitzkriege
das moss

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das war aber ein Östereicher.... und hier sind nur alle mitgelaufen weil gerade nix besseres lief.....

Ist alles eine Frage der argumentatorischen Plattform....

weil einige Rohre gelekt haben ist Hartlöten an Frischwasserkupferleitungen verboten....

Weil einige Diesel rauchen dürfen alle nicht mehr rein....

weil früher natürlich nur einige im Straßenverkehr getrunken hatten, war fahren UND saufen verboten... (jedenfalls in dem Land, wo der Staat die Mittel besaß es entgegen einer Lobby durchzudrücken....)

ich überlege immer welche Lobbyisten (außer denen mit ordentlich M-L im Blut) früher überhaupt beim ZK oder Staatsrat vorgesprochen haben...

Deluxe

Beiträge: 14.007
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@Schumi:
Deine "Argumente" fangen wirklich langsam an, mich zu entsetzen. Und ich frage mich, wieviel Ignoranz/Arroganz seitens der Raucher es eigentlich gibt.

Was soll der blödsinnige Vergleich mit dem Vegetarier?
Wenn einer neben mir etwas anderes ISST, dann hat das auf mich keinerlei Auswirkung. Wenn er aber neben mir qualmt, dann muß ich mitqualmen!

quote:
Wo steht denn festgeschrieben, dass der Raucher einem Nichtraucher weichen muss? Warum nicht umgekehrt?

Weil es der Raucher ist, der dem anderen etwas Gesundheitsschädliches (und letztlich auch Unnatürliches) zumutet - und zwar ohne Rücksicht auf das Wohlbefinden des Nichtrauchers!
Als wir geboren wurden, waren wir alle Nichtraucher...nur mal als Denkanstoß...

quote:
- Ich gehe in eine Kneipe und störe mich am Zigarettenrauch. Warum gehe ich dann dort hin?

Weil eine Kneipe in erster Linie des Essens und Trinkens dient - und nicht des Rauchens. Die Zigarettenraucherei ist nur ein Nebeneffekt - aber Gaststätten/Kneipen etc. sind ursprünglich zum Essen und trinken erfunden worden. Fürs Rauchen gabs früher sogar extra Rauchsalons. Warum soll es nicht möglich sein, so etwas wieder ins Leben zu rufen? Mit angeschlossenem Bierausschank zum Beispiel...?
Erklärst Du mal bitte, warum ein Nichtraucher, der sich so verhält wie er von der Natur geschaffen wurde, Deiner meinung nach nicht das recht hat, in eine Kneipe zu gehen? Wer gibt dir als Raucher das Recht, über die Gesundheit und das Wohlbefinden anderer Menschen zu richten? Wer gibt Dir die Legitimation für die Diktatur über die Nichtraucher?


Ich finde es schon bezeichnend, wenn jemand durch Rauchen jahrelang keinen echten Gechmack mehr im Mund hatte aber sich hinstellt und lauthals auf diejenigen schimpft, die einen Brathering noch vom Suppenhuhn unterscheiden können, auf der Zunge...
Laß die Qualmerei mal 4 Wochen bleiben (falls Du das kannst) und gib dann ein Urteil ab...

[Bearbeitet von Deluxe (28-01-2008 - 13:16)]

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