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Trabiklatsch » Trabant Alltagsauto? |
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Autor | Thema: Trabant Alltagsauto? |
hotrod
Beiträge: 217 |
Also wo nun viele ihre ganze Fahrerbiografie aufgeschrieben haben - ich auch nochmal. Hab bis 2004 noch nen 78er im Originalzustang im Einsatz gehabt, den ich aber jetzt nur noch auf 07er Nummer fahre. Seit dem macht der 1.1 seinen Dienst problemlos und ich werde ihn auch nicht in Watte packen. Alles was ich dran kaputt fahre oder was durch umwelteinflüsse verschleißt muß ich halt erneuern. Früher hat man sich auch keine 3 Autos vorhalten können, damit der "Gute" länger hält. Eben TrabantFahren und nicht mal Sonntags aus der Garage holen (zum angucken und putzen) Is aber mal ganz interessant zu lesen, was ihr so darunter versteht. Laßt die Geräte ganz! Bis die Tage mal |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
quote: Genau! Und der grund war einfach, daß es keine anderen Fahrzeuge gab und daß DIESE Auos eben aktuelle Produktion waren. Die neue Benutzungsweise, eben mehr zum Sonntagsausflugsbetrieb liegt einfach daran, daß der Trabant die Schwelle vom Alltagsfahrzeug über das Billig-Herunterreit-Auto der Nachwendezeit hin zum Oldtimer überschritten hat. Fast 20 Jahre sind seither vergangen. Teile werden knapper, teurer und auch nicht jünger. Die Substanz altert - trotz aller Pflege. Das macht sie auch empfindlicher gegenüber dem Einfluß des Alltagsbetriebes. Insofern eine logische Folge, daß die Trabantbenutzung sich vom reinen Fahrbetrieb immer weiter in Richtung gefühlvollem Erhaltungsbetrieb verschiebt. |
hotrod
Beiträge: 217 |
Sacht ja auch keiner was gegen. Aber so lange es geht, werd ich Ihn eben noch fahren. Wenn der Punkt gekommen ist, daß schwerere Eingriffe von Nöten sind (tragende Karosserieteile replizieren) wird das gemacht und danach kann das Rentnerdasein beginnen. Der 1.1 ist jetzt genau 20Jahre alt - also noch unter Schnitt der DDR -Trabis. Alles wesentliche ist 2002-2004 erneuert worden, also gehts auch noch 5-10 Jahre... Was nicht heißen soll, daß ich ihn nun mutwillig überlasten muß, aber er wird halt genutzt und nicht nur hingestellt. (Fahrzeug statt Standmodell) Das war auch das Anliegen meiner eingangs gestellten Frage. Bin jedenfalls übrrascht, daß es doch noch einige knallhart durchziehen - eben grade weil es nicht mehr das billige Ersatzauto ist wie in den 90ern. In diesem Sinne roll on [Bearbeitet von hotrod (14-10-2008 - 11:15)] |
limokombi
Beiträge: 1.050 |
Aber auch für die Leute, die recht wenig fahren, ist der Trabant in der Alltagsnutzung nach wie vor preislich wohl recht ungeschlagen. Mein Alltagstrabant macht im Jahr so ca. 6 TKM, als nicht wirklich viel. "Mehr" als einen Trabant kann und will ich mir ehrlich gesagt zzg. meinem Saisontrabant nicht leisten, obwohl es natürlich weh tut zu sehen, wie gerade der Winterbetrieb seine Opfer fordert. Ein weiterer Vorteil dabei ist, daß man bei zwei fast identischen Autos nur eine Ersatzteilsammlung unterhalten, und als Theoretiker mit zwei linken, daumenbewachsenen Händen nicht zwei verschiedene Autos reparieren muß. Ewig wird mein Alltagstrabi dies zwar nicht aushalten, wie man dieses Problem sinnvoll lösen soll, weiß ich aber noch nicht...
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das moss
Beiträge: 7.651 |
ein bischen stellt sich hier die Frage was damit eigentlich gewollt wurde..... Anerkennung für die Nutzung eines 1.1ers im Alltag? (Applaus!) Knallhartes reduzieren des Ersatzteilbestandes durch Nutzung? (Respekt!) Abschätzen wie weich der Rest ist? Ich sehe es als Privileg den/die Pappen als Nebenfahrzeug (bspw. auch im Winter) nutzen zu können, aber nicht zu müssen...... und wer genau diesen Aspekt nicht wahrhaben will...... nun ja, da ists dann besser wenn Punkt 2 dann irgendwann für Ruhe sorgt.
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TV P50
Beiträge: 3.959 |
Ich denke weder noch, ich kenne Steffen gut. Er fragte auch nur wer Trabant fährt. Und da ist Steffen so Tolerant, nicht zu unterscheiden, welche Technik vorn unter der Haube werkelt Den auch mit 2 Zylindern mehr, ist der Wagen immernoch der Kleinwagen von Anfang der 60er Jahre Zumal das Modell innen noch enger ist.
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limokombi
Beiträge: 1.050 |
@das moss "Ich sehe es als Privileg den/die Pappen als Nebenfahrzeug (bspw. auch im Winter) nutzen zu können, aber nicht zu müssen......" Das ist auch ein Privileg! Aber eben ein Privileg, welches sich nicht jeder leisten kann... "PS: mancher möchte im Winter nicht nur Trabant fahren...... " Stimmt! Aber "mancher" möchte eben wiederum im Winter nicht nur Blech fahren... Mal im Ernst, auch ich hätte keine Lust, im Winter bei Glatteis und ordentlichen Schneemengen weite Überland- oder Autobahnstrecken - möglichst noch unter Zeitdruck - mit dem Trabant fahren zu müssen. Aber am Samstag oder am Sonntag nachmittag bei angenehmer Kälte, geräumten Straßen und Sonnenschein zur winterlichen Trabant-Landpartie aufzubrechen, birgt wirklich einen großen Reiz den ich nicht missen will... PS.: Ich fahre morgen (mit dem Zug) zur Messe nach Düsseldorf. Allein die Vorstellung, bis zum nächsten Sonntag nicht mehr Trabant fahren zu können, verdirbt mir im Moment schon wieder die Laune... Noch schlimmer ist allerdings, daß in den verdammten Eisenbahnen von heute nicht mehr geraucht werden darf... Nachtrag: Was waren das früher für herrliche Zeiten, als man noch in der Eisenbahn die Fenster öffnen konnte und den Fahrwind ins Gesicht bekommen hat, als die Sitzbänke noch aus Holz und mit (Kunst?)Leder überzogen waren und noch nicht nach moderndem Stoff gestunken haben, als Rauchen noch erwünscht war, und die Wagons noch mit diesem typischen Geräusch geruckelt haben, wenn die nächste Schiene erreicht war... OT? Na und? Irgendwo muß ich es ja loswerden! [Bearbeitet von limokombi (14-10-2008 - 12:28)] |
das moss
Beiträge: 7.651 |
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RFTUser
Beiträge: 119 |
Auch ich bewege den 601-er im (winterlichen) Alltag, im Sommer wird er allerdings durch meinen 353-er Touri entlastet. Bei einer Gesamtjahresfahrleistung von rund 15 Tkm mit beiden Fahrzeugen hält sich der Verschleiß auch in vertretbaren Grenzen. Schöne Grüße Micha |
Kjeld
Beiträge: 228 |
In Gera gibt es es einen Pizza-Service, der seit Anfang der 90er mit Trabanten ausliefert. Damals war das wohl noch schnell ersetzbares Material, aber heute im Jahre 2008 wird es wohl einigen Aufwand kosten, die Fahrzeuge im täglichen Betrieb zu halten. Damals vor 12-15 Jahren nahmen Sie nur Universals, jetzt können sie nicht mehr so wählerisch sein. |
wilhelminus
Beiträge: 1.980 |
Auch ich gehöre zu den ganzjährigen Trabantfahrern: den Kirchenkombi für die schönen Frühlings- und Sommertage, meine Alltagslimousine für den Löwenanteil. Noch nie in meinem Leben habe ich ein Auto mit mehr als zwei Zylindern besessen. Seit über 11 Jahren habe ich nun schon den Lappen und habe in der Zeit erst einen einzigen Trabant verschlissen (eine Limousine von 1984 (mit langem Mäusekino), die ich von 1998-2001 gefahren bin). So auf 13.000 bis 14.000 Kilometer komme ich im Jahr. Das ist eigentlich nicht viel. Dabei entfallen so etwa 1500 auf den Kirchenkombi, den Rest hat die Alltagslimou zu leisten. Und das auch an den Tagen mit Neuschnee! Wenn man das hier so liest, das mit der Kritik am alltäglichen Einsatz, möchte man sich fast genötigt fühlen zu einer Apologie anzuheben, dass man sich erdreistet auch an den schmuddeligen, streusalzintensiven Tagen mit der Pappe über Land zu reisen. Kleiner Einschub: ich brauche den Trabant eigentlich nur für die Wochenenden, denn alltags greife ich gern auf die Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs zurück. Zweitens habe ich keine kleinen Kinder, denen man (heutigentags) gern ein höheres Maß an Sicherheit offerieren möchte (und zu Recht auch vom Gesetzgeber her muss). Drittens hätte ich auch keine Lust den Trabant täglich als Dienstwagen mit vielen Kurzstrecken im Stadtverkehr zu nutzen. Also warum sollte ich unter diesen Bedingungen meine Limou nicht sukzessive verschleißen? Seit Anbeginn (also Pfingsten 2001) war dieser Trabant für Wintereinsätze abgeordnet. Und als ich ihn kurz nach dem Erwerb auch noch verbastelt habe (vom 87er Sonderwunschmodell mit Elektropaket hin zum Wolpertinger mit gleichzeitig runden Stoßstangen, Aluklinken und Warnblinkwippenschalter plus Ausstellfenstern), war er auch für die Königsklasse verloren. Er ist kein Referenzfahrzeug, dessen Erhalt dringend geboten ist. Darum zum Geier macht mir hier kein schlechtes Gewissen! Was die Kosten betrifft, so beschränkte es sich bei dem Wagen bislang wirklich nur auf Verschleißteile wie Keilriemen, Kerzen, Bremsbacken und ähnliches und den Wechsel diverser Betriebsflüssigkeiten. Also alles Dinge, die auch bei einem Sommersaisonfahrzeug der Aufmerksamkeit bedürfen. Und einen neuen Vorschalldämpfer nach 8 Wintern halte ich für akzeptabel. Abschließend - Stichwort Baumarkt: Sicher, ich hätte mir die vielen Meter Kantholz auch anliefern lassen können. Aber ich habe es genossen mit meiner Alltagslimou und dem Eigenbauanhänger (EZ 1968!!!) zum Sägewerk im Nachbardorf zu fahren und Bilder wie diese entstehen zu lassen: So, und jetza könnts mir am Buckel aufesteiga
[Bearbeitet von wilhelminus (07-11-2008 - 11:09)] |
standard
Beiträge: 19.357 |
Wieso - ist doch DEIN Auto... Sieht jedenfalls nach recht ungünstiger Lastverteilung und Schwerpunktlage aus... |
wilhelminus
Beiträge: 1.980 |
Was denn, meine Limou stand schon lange nicht mehr so gut in der Hinterfeder... Eigentlich wollte ich nur verhindern, dass mir die Balken durchs Heckfenster schießen, im Falle eines Falles... |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Ich bin mal mit einem fast identisch beladenen Hänger am Trabant bei knapp 40km/h so ins Schlingern geraten, daß ich froh war, das ganze dennoch geistesgegenwärtig auf der Piste gehalten zu haben. SO lädt man jedenfalls keine Hölzer...schon gar nicht bei dem leichtgewichtigen Zugpferd... |
das moss
Beiträge: 7.651 |
sieht nach negativer stützlast aus.... viel Spaß..... am Ortseingang von W´münde mahnten früher fehlende Masten.... |
Elfriedewilli
Beiträge: 1.918 |
Oh haua-haua-ha - ohnehin kaum Gewicht auf der Hinterachse bei den Limousinen und dann noch mittels kurzem Anhänger die Hinterachse weiter entlastet. Was Gottvertrauen alles bewerkstelligen kann Ich vertraue da lieber auf die Gesetze der Physik |
phi
Beiträge: 2.760 |
Hab mir grad am WE beim Fahren meines Trabis über die Diskussion Überlegungen gemacht. Momentan habe ich ihn so gegen 90'000 km in 7 Jahren gefahren. Verschleiss nach Komplettüberholung 99-01: 1 x Kupplung ca. 2 Sätze Reifen NSD/VSD immer mal wieder entrostet und neu angepinselt, eigentlich fast nur gebrauchte DDR-Ware eingebaut, aber noch keinen richtig tot bekommen - nicht mal der H-NSD, der mit abgerissenem hinteren Haltewinkel auf Schweissen und anschliessenden Einsatz wartet. div. Dichtungen und Dichtungsmasse sowie Sicherungen und Leuchtmittel etliche Liter 2-Takt- und Getriebeöl sowie Fett, Elaskon und Farbe. Das allerwenigste sind wirklich seltene DDR-Teile, die ausgetauscht wurden. Das Argument von Substanzverzehrer kann also nicht wirklich gelten für Alltagsfahrer, die zu ihren Autos Sorge tragen. Schwenklager und Batterie sind übrigens nicht vergessen - da noch kein Grund, zu tauschen. [Bearbeitet von phi (10-11-2008 - 16:48)] |
Trabbichris
Beiträge: 188 |
Hier ich auch Hand hoch! Jeden Tag 50km nur Arbeit und zurück! Und was sonst noch alles anfällt! Im Monat ca 1500km |
YA
Beiträge: 810 |
Vielleicht OT, vielleicht auch nicht - immerhin wird ein wenig Alltagsnutzung von Zweitaktern erzählt: Wer eine kurze Episode zum Anhängerbetrieb im Winter lesen möchte, der darf jetzt zuschauen, wer nicht, blättere bitte weiter... Es war ein klirrend kalter Tag und ich im Wartburg unterwegs. Am Haken hing der HP 300, mit einem Saporoshez-Motor beladen. Dieser sollte in eine Garage transportiert werden, zwei Dörfer weiter. Die Straßen waren weitestgehend frei; der graue Salzschleier unverkennbar, aber meine Route führte mich bei minus 10 Grad durch ein Waldstück, welches aufgrund Hangbefestigungsarbeiten nur einseitig befahrbar - das gegenseitige Auskommen der Strassenbenutzer regelte eine Baustellenampel. Ich hatte zuerst nicht gleich mitbekommen, dass das letzte Straßenstückchen vor dem roten Licht gefroren war, betätigte routiniert die Fussbremse - nicht ahnend, dass ich auf einem Meter Glatteis gelandet war. Der Wartburg entwickelte plötzlich ein ungeahntes Eigenleben... In Panik zerrte ich das Lenkrad nach links, der mir ebenso wohlgesonnene wie vollbeladene Anhänger tat sein Übriges und schob kräftig nach, so dass ich mich nach einer 180-Grad-Drehung mit meinem Gespann just in Gegenrichtung der von mir vorgewählten Route befand. Zum Glück gab es keinen Gegenverkehr. Puh! Einmal tief durchatmen, Gas geben und ca. zwei Kilometer bis zur nächsten Wendemöglichkeit zurückfahren. Diesen Winter werde ich so schnell nicht vergessen ... ebenso wenig wie den acht Jahre später, als ich mich mit dem Trabant auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch befand. Die markerschütternden Geräusche aus dem Vorderwagen entpuppten sich zum Glück als das Rotieren der eiskalten Tachowelle ... aber das ist schon wieder eine ander Geschichte. |
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