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Autor Thema: Republikflüchtling
Zoni

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Hm man hat in der Tat mehr Chancen in gewissen Westlichen Bundeslaendern nen Job zu bekommen als in den Oestlichen.

Man vergleich nur mal die Stellenanzeigen der It Jobs von NRW mit denen von Gesamt Ostdeutschland. Alleine in NRW werden 4 bis 5mal soviele Stellen angeboten

Allerdings sollte man auch bedenken, das es hier (Großraum Duesseldorf) weitaus schlechter sanierte/renovierte Wohnungen zu weit aus hoeheren Mieten gibt.
Desweiteren ist die Kinderbetreuung gegenueber der in Ostdeutschland schlichtweg noch ne Katastrophe.

Und man muss sich auch an den extrem hohen Auslaenderteil gewoehnen, bei Lidl kommt man hier mit tuerkisch oder russisch oft weiter

[Bearbeitet von Zoni (06-09-2011 - 12:57)]

Deluxe

Beiträge: 14.007
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Es gibt auch Leute, die im Westen keine Arbeit finden...

Ich kenne da einen, der hat nach seinem Diplom an die 250 Bewerbungen im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt (dazu gehören auch Österreich, Liechtenstein und die Schweiz - wohlgemerkt) und dennoch Null komma Null Arbeitsplatz dabei bekommen.

Ich.

Also kann mir das ganze Gewäsch gestohlen bleiben. Von wegen es liegt nur am fehlenden Willen, den Ort zu wechseln und dieses ganze Chancenblabla - ales Kokolorus.
Ja, in klassischen Ausbildungsberufen mag das mit den größeren Chancen zumindest rechnerisch alles stimmen - schön.
Und? Deswegen ist der ganze Osten automatisch Sch***e und im Westen ist alles toll? Auf einmal? Weil es mal ein paar Tage versuchsweise ganz gut lief?

Das ist es, was mich an Porschekillers Beiträgen hier massiv stört.

Die sinnlose Pauschalisierung - dort alles Gold, hier alles Dreck, obwohl er noch gar nicht die Zeit hatte, es sich wirklich mal genau anzusehen.
Mal sehen, was von all der Euphorie übrig bleibt, wenn er dort mal zwischenmenschliche Beziehungen braucht, irgendwelche Hilfe oder mal irgendein privates Problem zu lösen ist.

Viel Freude im goldenen Westen.

Anne

Beiträge: 3.555
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Das was man im Westen mehr verdient, gibt man auch mehr aus. Ich habe in Hamburg das gleiche Geld für ein 20m² möblitiertes Zimmer bezahlt, wie jetzt in Rostock für fast 60m² 3 Zimmer, EG mit EBK. Und weggehen? ja, mit weniger als 50€ brauchst nicht los gehen.
Ich war drüben - im (bösen) Westen, Jetzt bin ich wieder im Osten. Ziel: in ein paar Jahren vielleicht wieder in Sachsen arbeiten.
Dr Quincy

Beiträge: 449
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Der Herr Deluxe hat im Westen keine Arbeit gefunden? Bist wohl mit der DDR-Fahne aufgetaucht?
Nee, mal im Ernst. Manchmal gehört mehr als ein Diplom und ein tolles Abitur dazu.
Dann bezeichnest mich als "Berufsopfer". Weil ich gegen drohende Obdachlosigkeit gekämpft habe, mich gegen sämtliche Widerstände unter teils menschenunwürdigen Bedinungen zumindest ein Stück weiter hoch gearbeitet habe als andere, die im Hartz4-Sumpf gefangen gehalten werden? Verdammt! Ich bin stolz darauf, auch nach dem letzten Rückschlag wieder Mut zu haben und halt auch mit dem Vergangenen hier abzuschließen. Und ja, rein für die Arbeitssuche und Karriere ist der Osten sehr hinderlich, wenn man kein Diplom hat, Berufseinsteiger ist und zudem nen Jagdschein mit 50% hat!
Grundsätzlich klingt mir das nach "Ich wurde abgelehnt, obwohl ich mich für das Maß der Dinge halte und bin deswegen auf Lebenszeit sauer und will mindestens die Mauer doppelt so hoch wieder aufgebaut haben!".
Ich glaub, du brauchst'n guten Psycho-Arzt, hat mir auch geholfen. Außerdem gibts da noch Therapiemöglichkeiten außerhalb jeglicher Kliniken und Praxen. Für die muss man aber raus. Und das so weit, dass der Kirchturm vom eigenen Dorf nicht mehr zu sehen ist!

Egal - Sachsen ist ein geiles Land, ich bin und bleib Sachse, auch wenn's auf ein "Neig'schmeckte"-Verhältnis herausläuft und für mich ist derzeit einfach alles nur eine Lösung auf Zeit, die eben nicht die Bedingung "dauerhaft" erfüllt.
Was mich alsgleich auf die Leute bringt, die sich zu gerne für immer in ihrem Dorf verkriechen und lieber heulen, weil sie mit ihrer Einstellung und dem Diplom im Hintergrund keine Stelle im Westen bekommen, andere dafür runtermachen, wenn's so läuft und denken, wer zu sein... Ihr seid leider rufprägend für Sachsen und damit stellvertretend für den ganzen Osten. Und genau das piept mich an und mach ich euch zum Vorwurf.

Nochmal zu Deluxe: Deine 70+-jährigen Garagennachbarn - leiern die wegen deiner spießigen Lebenseinstellung manchmal mit den Augen? Weil wenn nicht mehr, nehmen die dich nicht mehr ernst.

Ruediger

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Deluxe

Beiträge: 14.007
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Ah ja...alles nur auf Zeit...bist und bleibst Sachse...hervorragend...

Und warum erklärst Du uns dann eine ganze Seite lang, daß die Arbeitsverhältnisse im Westen das absolute Paradies, das Nonplusultra schlechthin sind?
Diesen Garten Eden der Arbeitnehmerschaft willst Du nur auf Zeit genießen? Wieso eigentlich?

Und wenn Du ja ein so heimatverbundener Sachse bist:
Wieso läßt Du seitenlang an Deiner angeblich so geliebten Heimat kein einziges gutes Haar?

[Bearbeitet von Deluxe (06-09-2011 - 16:43)]

Dr Quincy

Beiträge: 449
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Das interpretierst du da rein! Alle anderen scheinen es zu verstehen!

Ich werfe dir hiermit einfach mal maßlose Verbitterung vor und das du eine Züruckweisung genau so nicht verkraftest wie eine andere Meinung oder Kritik an deiner Person.
Beim Mitlesen von vor Jahren bis jetzt hab ich festgestellt, dass du in deinem Leben nicht viel hast. Erreicht sicher ja, allerdings hast du reichlich große Scheuklappen, die du dir selbst genäht hast. Klar, man muss sich weder mit Leuten mit anderer Meinung, anderer Religion, anderen politischen Ansichten, anderem Aussehen oder anderer Autoteilelieferanten befassen noch Gedanken an ne andere Sichtweise verschwenden.
Aber! Glaub mir, das bringt's ni!

Ich hab derzeit auch eher wenig vorzuweisen, will das ändern und mach das gerade!
Außerdem ist Heimat nicht gleichzusetzen mit Einwohnern, Ökonomischer und sozialer Situation der Heimat. Vielleicht hast du ein Diplom, ich hab mir dafür Gedanken drüber gemacht, was ich will!

Außerdem - wenn du so heimatverbunden und offensichtlich liberal-links (Komischer Kuddelmuddel und damit auch für viele abschreckend) bist - warum hast ausgerechnet du mit Diplom und echten Chancen - auch in Sachsen, Brandenburg, MeckPomm, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen Blick über den Mauer...Tellerrand gewagt? Seeeehr merkwürdig!

So weit ich das in Erinnerung habe wegen einer gewissen Perspektivlosigkeit und wenn du Arsch in Hose hast, gibts auch die Liebe zum Geld zu.

So, zu mir: Ich weiß, dass ich dort auch nichts im samtenen Tuch vor die Füße gelegt bekomme, mir ist klar, die erste Zeit wird hart und bis ich mir da was aufgebaut habe, das dauert einige Zeit! Allerdings habe ich die Chance, mir dort was aufzubauen. Heute alleine echt 5 mal am Telefon echtes Interesse! Ich bin grad noch dabei, die Bewerbungen zu tippen, wird also dann noch ne lange Nacht.
Übrigens keine Bewerbung mehr im Osten. Verschenkte Liebesmühe und reine Fehlinvestition.

Ich habe heute übrigens versucht, bei der ARGE, jetzt Jobcenter, für mich Kuchenbude, jemanden zu erreichen. Von um 8 bis jetzt permanent belegt, was ich zwar nicht glaube aber trotzdem als Frechheit und die Art hinnehmen muss, wie in Dresden mit Menschen seitens der Ämter umgegangen wird. Noch ein Grund, da ich mit einem Job und der Chance eines schnellen Wechsels im Falle des Falles nicht mehr so auf so was angewiesen bin.

Hegautrabi

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Wird das jetzt hier ein Privatkrieg?
Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


aber ob DU im Westen der Republik eine Arbeit findest die einerseits deinen Vorstellungen entsprechend bezahlt wird und andererseits deine Qualifikationen mit denen gesuchter und entsprechend bezahlter Jobs übereinstimmen, ist meines Wissens der unbekannte Faktor.

Von den Leuten, die ich kenne, sind nur Fachleute in den besser bezahlten Branchen angestellt. Alles andere wurstelt da auch nur so vor sich hin....

Dr Quincy

Beiträge: 449
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Nö. Ich bin eh in Ungnade gefallen.
Außer dem Auto haben wir nix gemein.
Zoni

Beiträge: 3.538
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Ob Quincy damit gluecklich wird muss er am Ende selber entscheiden.
Zumindest versucht er aber was aus seinem Leben zu machen, auch wenn es Ihm sicherlich schwer faellt.
Eins sollte Quincy aber klar sein : Leicht verdient man sein Geld im westen auch nicht und das was Du evtl. am Ende mehr raus hast bezahlst Du auch drauf an hoeherer Miete und hoeheren Preisen etc....

Dennoch wird nachwievor (und das finde ich nach 20 Jahren deutscher Einheit erschreckend) im Westen fuer Fachkraefte noch DEUTLICH mehr gezahlt als im Osten, man hat also auch nach abzug der Lebenshaltungskosten noch mehr im Portmonaise.

In meiner Branche betraegt der Unterschied etwa 1000 Euro brutto.

Aber es kommt natuerlich auch immer auf die Branche an und wo Arbeitskraefte gesucht werden.
Ich kenne auch hier viele Leute mit Diplom die Taxi fahren, haben schlicht weg das "falsche" studiert.

ITler, BWLer und Maschinenbauingenieure werden es leichter haben als Sozialpaedagogen mit Diplom und auch wesentlich mehr verdienen.

Auch Geologen und Architekten habens momentan schwer.

Chemiker hingegen sind gesucht.

usw....

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Da der Kollege Porschekiller/Dr Quincy sowieso alles besser weiß, bin ich hier jetzt 'raus...

Was meine Person betrifft: es gibt noch ander Gründe hierzubleiben als Jobs. Das versteht zwar kaum einer, ist aber so.
Erklären muß und werde ich mich gewiß nicht.
Mir genügt, den Ton und die Art & Weise zu lesen, mit der Kollege Quincy über seine Mitmenschen und seine Heimat spricht. Da interpretiere ich nicht - da nehme ich nur das, was hier geschrieben wurde. Wie er auf dem Amt aufgetreten ist, kann ich mir ganz gut ausmalen. Kein Wunder, daß er überall als ungeliebtes und gemobbtes Opfer 'rausgegangen ist.

Mal sehen, ob das in den gebrauchten Bundesländern anders wird...gleiche Gesetze, gleiche Gesellschaft, gleiches System - nur 40 Jahre länger in Übung.
Viel Glück und Erfolg - aber bitte nicht wundern, wenn die heile Welt dann wider Erwarten doch zusammengebrochen ist.

Joey_A

Beiträge: 914
Registriert am: 15.09.2004


Mal meine Meinung von hier unten: (ich versuche mich im Zitieren)

Dr Quincy:
„...Lohndumping, Hire&Fire, Hartz4, das Geheule darüber und meinen beschissen niedringen Lebensstandard!...“
gibt’s im „Westen“ nicht.. nirgens.. nie... nein... ich kenne nicht einen egal in welcher Branche, dem das mal passiert sein könnte, denn hier blühen die Landschaften.. selbst im Winter... Wahnsinn...

„...Egal, was ich mache und wo ich mich bewerbe! Und an den Bewerbungen oder meiner Einstellung zur Arbeit,...(..)“
es liegt nie an einem... sind immer die anderen.. da muss man sich auch nicht anpassen oder drüber nachdenken... einfach wo anders hin gehen und dann wird alles gut... weil da is immer schöner... wenn dann doch nicht.. siehe Anfang..

„...Heute alleine echt 5 mal am Telefon echtes Interesse!“
... ach.. echt? So ganz nett und höflich ala schicken se ma her und gerne doch jajaja? Ich notier mal Ihre Nummer??? Prima... erzähl ich den Leuten auch täglich am Telefon... und? Ruf ich die dann zurück? Selten... aber ich hatte echtes Interesse!!! Wirklich...

Anne:
„...Das was man im Westen mehr verdient, gibt man auch mehr aus.“
... Jo

Murphy :
„...aber ob DU im Westen der Republik eine Arbeit findest die einerseits deinen Vorstellungen entsprechend bezahlt wird und andererseits deine Qualifikationen mit denen gesuchter und entsprechend bezahlter Jobs übereinstimmen, ist meines Wissens der unbekannte Faktor.“
... EbenDTH


Deluxe:
„... es gibt noch andere Gründe hierzubleiben als Jobs. Das versteht zwar kaum einer, ist aber so.“
... stimmt
„...Mal sehen, ob das in den gebrauchten Bundesländern anders wird..“

... die Spannung steigt *Runde Popcorn verteil

mfG

Joey

Jabberwockey

Beiträge: 1.391
Registriert am: 14.11.1999


Alter Schwede ... dass ausgerechnet Deluxe darüber urteilen mag, wer welchen Ton anschlägt, ist ja Hohn schlechthin ...

@PoKi:Ich wünsche dir alles Gute und vor allem viele wertvolle und schöne Erfahrungen!

Gruß, Jabberwockey

Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
Registriert am: 09.03.2005


@Joey_A: - recht haste
Trabantfan

Beiträge: 754
Registriert am: 18.03.2000


Übrigens. Ich hab nen Job in der Nähe von DD gefunden! Bin also innerhalb des Ostens umgezogen.

Schlecht gezahlt wird nicht, aber ich würde trotzdem gern wieder in meiner Heimat arbeiten.

Das gibts auch.

Aber 250 Bewerbungen und nix gefunden? Was hat Deluxe denn für ein Diplom? Und hat er denn dann was gefunden?

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


So ein Quatsch hier.
Deluxe hat vor Allem Eines gemacht: Den Weg in die Selbständigkeit gewagt und das nicht nur einmal.
Ich kann mich hier über gewisse Personen nur noch totlachen...
Beste Grüße ausm Westen (und ja, ich finde auch im Osten genug Arbeit....)
trabi

Beiträge: 2.162
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1.) Deluxe gehts gut. da bin ich ziemlich sicher.

2.) Wenn - und ich betone: nur wenn - poki aka dr. q. sich "irl" so aufführt wie er hier rüberkommt dann würde ich ihn auch nicht einstellen.

3.) Kann man sich täuschen wenn man persönlichkeiten nach ihrem verhalten im netz beurteilt.

4.) Ist - wie von einigen richtig bemerkt - hier im süden (absichtliche umformulierung von "hier drüben"; denn glaubt mir, baden und z.b. rheinland-pfalz ist weiter voneinader entfernt als dresden von wladiwostok) nicht alles gold was glänzt, aber das muss jeder selbst rausfinden.

5.) Ist es zum schießen wie hier alte "dan mag ich aber nicht" allüren durch den flur wehen.

6.) prost.

standard

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Prost und amen!

Irgendwie erinnert´s etwas an die beinahe legendäre 3er BMW-Diskussion: es kann natürlich nur einer recht haben...und alle Andersdenkenden/-argumentierenden sind demzufolge etwas beschränkt, vernagelt - oder eben `spießig´...
Da ich mich ansonsten noch recht gut an Dr. Q.´s riesengroße Euphorie beim damaligen Antritt seines jetzt verlorenen (und dementsprechend von vorn herein eigentl. ziemlich unzumutbaren und besch...eidenen) Job´s erinnern kann, bleibe ich bei meinem: warten wir´s ab. Die Ernüchterung zieht irgendwann auch in jedes noch so strahlende Paradies ein....

Dr Quincy

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Nun ja. Ich sehe, es gibt hier ausschließlich Arbeitsmarktexperten. Da bin ich ja beruhigt und frage mal in die Runde, wer unter folgenden Umständen einstellt:
-Schwerbehindert (50%)
-anerkannte chronische Erkrankung seit 2005
-eingeschränkte Einsatzmöglichkeiten ohne die Möglichkeit auf so was wie einen Personenbeförderungsschein o.ä.
-abgeschlossene Ausbildung nahezu ohne Berufserfahrung
-kein LKW-Führerschein
-keinerlei finanzielle oder materielle Rücklagen
-derzeit wegen einer schweren Depression in Behandlung
-2009 bis 2010 fast ein Jahr arbeitslos gewesen, aktuell wieder arbeitslos.

Meine Vorstellung ist einfach, dass ich ne ordentliche Bude, was zu essen und ne gewisse Mobilität habe.
Konkret: Die Bude darf nicht so winzig sein, dass ein Zahnstocher an zwei gegenüberliegenden Wänden gleichzeitig anstößt, Stadt, Land, Stadtrand,... ist da zweitrangig
-was zu essen heißt, selbst is(s)t der Mann! Ich hab derzeit niemanden mitzuversorgen, also sollten 30 bis 50 Euro die Woche reichen. Vielleicht im Monat zwei mal ausgehen für so nen zwanziger währe optional, da die erste Zeit eh erst mal alles für andere Sachen draufgeht.
-gewisse Mobilität heißt, dass ich derzeit den Trabi noch im Alltag nutze, optional allerdings auch gewillt bin, die ÖPNV in die Stadt zu nutzen, da ja meist eh Umweltzone und Parkplatzsuche in der Stadt nervt. Und unter 7 km wird erfahrungsgemäß eh alles gelaufen.
Ich bin bis jetzt mit recht wenig ausgekommen und der Alpina B6 kann auch noch bissl warten.

Zur Arbeitsstelle - möglichst meine Branche, allerdings kann ich gut verkaufen und bin auch gewillt, mir neues Wissen anzulesen, zu probieren, Schulungen zu besuchen und mich Abends hinzusetzen und zu lernen, wo andere in der Kneipe sitzen oder feiern gehen usw. Arbeitszeiten... jo, ich bin alleine und hab keine sozialen Verpflichtungen, die meinetwegen durch Kinder oder pflegedürftige Personen und Tiere entstehen. Die Tabletten konnte ich Ende März erfolgreich aus dem Speiseplan verbannen und obwohl mir dringend davon abgeraten wird, kann ich auch wieder auf Schichten gehen.
So, das sind im Allgemeinen die Verhältnisse und Gegebenheiten, mit denen ich im Osten seit März keine Arbeit finde.
Ich schaffe es sogar, im Vorstellungsgespräch weder politische Meinungen, sexuelle Vorlieben, die hässliche Karre des Chefs oder die schiefe Krawatte des mir gegenüber zu erwähnen.

Übrigens - Zeugnisse sind alle vollständig und sehen sogar richtig gut aus! Berufsabschluss und die Arbeitszeugnisse...
Die Bewerbung sieht laut einem mit persönlich bekannten Personaler, der kein Blatt vor den Mund nimmt, wirklich richtig gut aus, sowohl E-mail als auch schriftlich. Dafür leiste ich mir sogar 100er bzw. 120er Papier.

[Bearbeitet von Dr Quincy (07-09-2011 - 17:06)]

Professor

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hier haben alle etwas Recht, wobei die schon mal auf beiden Seiten gearbeitet haben, eher den Nagel auf den Kopf treffen. Ich arbeite jetzt schon 13 Jahre in Bayern, jedoch bin ich jedes WE in Sachsen. Ich verdiene sehr gut, aber wie Anne schreibt, mit höheren Verdienst, steigt auch der Lebensstandard. Bei mir ist ende des Monats auch das Konto leer. Ich kann mir garnicht mehr vorstellen, wie ich vor 13 Jahren mit 12,50DM/h ausgekommen bin.
Ich hab aber fest gestellt, das es Leute gibt, die immer jammern, die könnten 20€/h verdienen.

Was ich aber auf dem Arbeitsmarkt im Osten zu kotzen finde. Es gibt fast keine Firmen die selbst Jobs ausschreiben. Ich schau immer mal nach Jobs in der Heimat. Jedoch geht alles über Arbeitsvermittler und man braucht einen Vermittlungsgutschein oder muss selbst in die Tasche greifen. Da beißt sich ja die Katze in den Schwanz, die wollen qualifizierte Arbeitskräfte, aber die sind sicherlich nicht arbeitslos und haben einen Vermittlungsgutschein.

Was ich auch immer sage, das das wichtigste die Mobilität ist und da ist ein Trabi nicht gerade hilfreich.

Es sollte aber jeder mal über den Tellerrand schauen wie das im Westen so läuft, aber wenig qualifizierte verdienen hier aber auch nichts, da ist die Schere noch größer als im Osten. Wenn man da in einer Stadt arbeitet, wo die Durchschnittslöhne sehr hoch sind, wird man fast keinen bezahlbaren Wohnraum finden.


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Dr Quincy

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Also, mein bester Freund, den ich seit 1999 kenne, war der Letzte seiner ehemahligen Abschlussklasse (24 Leute, Hauptschule, 9. Klasse), die aus dem Landkreis PIR abgehauen sind. Alle Schweiz, Österreich, Süddeutschland, NRW,...
Der ist hier jahrelang unter eigentlich nicht vertretbaren Bedingungen für meines Wissens 5,50 Euro brutto als hochqulifizierte Fachkraft (Tierwirt, mittlerweile mehr als 10 Jahre Berufserfahrung) arbeiten gegangen.
Der geht jetzt in Bayern auf'm Bau arbeiten und es geht ihm besser.
Aus meinem Abschlussjahrgang sind diejenigen, die noch hier sind, auch sehr übersichtlich und wursteln sich hier so einigermaßen durch. Und immer wieder ein Problem: Heute Job, morgen A. Geht ni!
Dagegen einer, der da eher immer gelinde ausgedrückt Problemchen hatte - in der Schweiz Karriere gemacht und der würde sich nie wieder diese beschissenen Bedingungen hier antun. Seine Schwester ist paar Jahre älter, lebt bei Dresden und wurstelt sich auch durch, obwohl sie sicher weniger vorbelastet war, was die kleinen Problemchen und Konflikte mit bestehenden deutschen Gesetzen angeht. Der ist übrigens nie wieder negativ aufgefallen, dafür hat der dank eines wirklich richtig geilen Jobs gar keine Zeit mehr.

Unternehmer in Ostdeutschland jammern über freie Lehrstellen, Mangel an Fachleuten und schlechte Kaufkraft ohne darüber nachzudenken, dass das alles hausgemachte Probleme sind!
Die derzeitige Generation 10. Klasse-Abschluss sind die Jahrgänge 1994/95, nächstes Jahr 1995/96. Zu der Zeit gab es ja eine Abwanderung, die ja für einen dramatischen Rückgang der Schülerzahlen, im Nachhinein für einen Rückgang der Geburtenzahlen und allgemein der Altersgruppe bedeutete, die jetzt eben potentielle Lehrlinge sein könnten!

Mir ist in Baden aufgefallen, dass die Zahl der Leute u20 im Vergleich zum Osten sehr hoch ist und auch bei verschiedenen Gelegenheiten hört man halt das Sächsisch, Preußische,... raus, verstärkt auch in der Altersgruppe, die sich jetzt als Aushilfen in Restaurants was zum Studium verdienen oder einfach auch die Koffer gepackt haben.
Und entweder bekommt der Osten nach nunmehr 21 Jahren wirklich mal die Kurve oder das wird früher oder später das größte Freilichtmuseum! Ich werde dank mittellosigkeit daran nicht viel ändern können, mach mich also wegen Chancen- und Alternativlosigkeit auf die Suche nach Arbeit in einer anderen Region.
Außerdem habe ich von einigen Menschen hier die Schnauze voll.

Zoni

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Zu Denken gibt mir auch, das man als Verkaeufer bei Aldi hier mehr verdient als viele Handwerker im Osten...

Meine Schwester ist ausgebildete Mediengestalterin mit mittlerweile 10 Jahren Berufserfahrung.
Letztes Angebot aus Halle an der Salle: 6,50 Euro Brutto fuer eine Teamleiterstelle !

[Bearbeitet von Zoni (08-09-2011 - 17:29)]

Dr Quincy

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Bitte?!? Das hatte ich in etwa netto als Fachverkäufer PC/TK als Berufseinsteiger in Freital! Und das ist tiefstes Hartz4-Land und die älteste russische Stadt Ostdeutschlands!
standard

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Wenn man Eure Negativbeispiele so liest könnte man glatt den Eindruck gewinnen, hier im Osten arbeiten fast alle auf (oder unter?) HIV-Niveau. Was wohl denn doch ein "Bisschen" übertrieben ist, oder? Ich persönlich verdiene sicher keine Reichtümer, bin aber halbwegs zufrieden (und mir ist dabei relativ schnuppe, ob ich z.B. in Karlsruhe vielleicht 1/3 mehr für die gleiche Arbeit bekommen könnte - 1. gibt man dieses "mehr" sicher fix wieder vor Ort aus (wie oben bereits mehrfach eingeworfen wurde) und 2. will ich da auch gar nicht hin(ziehen).
Mir fehlt vor allem (Frei)Zeit, viel eher als der schnöde Mammon.
Und wenn ich sowas lese [zitat]
"dafür hat der dank eines wirklich richtig geilen Jobs gar keine Zeit mehr."
schwant mir, daß dieser "geile Job" in der Schweiz so geil auch wieder nicht sein kann. Man arbeitet um zu leben und eigentlich nicht umgekehrt, oder? Diese Workoholics waren mir schon immer etwas suspekt...
WW Trabi

Beiträge: 1.027
Registriert am: 23.12.2001


Ich persoenlich glaube niemandem irgentwas Dahergesagtes, ohne es schwarz auf weiss gesehen zu haben. Auch in der eigenen Verwandschaft nich...
Bei fast nichts wird soviel in die Tasche gelogen was Verdienst, Verguenstigungen u.a. derlei egomanisch besetzte Eigenwerbung betrifft.
Elfriedewilli

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@Zoni: "Zu Denken gibt mir auch, das man als Verkaeufer bei Aldi hier mehr verdient als viele Handwerker im Osten..."

Hast Du auch mal nach den Stunden gefragt, den "Mehrarbeitsstunden" die einfach erwartet werden, die körperlich doch schwere Arbeit, dem Druck, der Inventurverantwortung die manch einem Filialleiter schon den Job gekostet hat und die er selbstverständlich auch weitergibt, etc., etc.?

Und richtig, ALDI zahlt gut, ALDI zahlt Tarif, und ALDI ist Ost wie West ein guter Arbeitgeber, wenn man sich an die Spielregeln hält.

Und es kommt schließlich in dieser Gesellschaft nicht auf die individuelle Ausbildung an, was man "mal" gelernt hat, wie toll man qualifiziert ist, etc..

Es kommt einzig und alleine darauf an, was man selbst macht, wie man sein eigenes Leben gestaltet und daraus macht. Und wenn jemand mit 1,0 Abi kein Medizinstudium antritt und sich bei ALDI hocharbeitet und dann entsprechend Geld verdient, warum soll der weniger verdienen als eine "ausgebildete Mediengestalterin mit 10 Jahren Berufserfahrung"?

Wer sich als Mediengestalter unterbezahlt und nicht ausgelastet fühlt, dem steht ja frei, was anderes zu machen.

trabantini

Beiträge: 383
Registriert am: 21.09.2002


Hi, viel hab ich nicht zu erzählen, da mir glücklicherweise schlichtweg die negative Erfahrung fehlt.
Arbeite im Osten und habe Kollegen u.a. im Westen, in der Schweiz, in Irland, Malaysia und den USA. Klar kommt bei allen genannten Ländern mehr Kohle am Ende bei rum. Die aber aufgefressen wird von Dingen wie: private Krankenversicherung für die Familie, Babysitter weil es keine Ganztagsbetreuung für Kiddies gibt oder diese abartig teuer ist (in Irland ist's günstiger mit 2 Kiddies zu Hause zu bleiben als arbeiten zu gehen und nebenbei die Kita zu finanzieren) und noch viel mehr.
So Dinge wie: Für's Kind zahlt die Kasse nahezu alles kannste in den genannten Ländern vergessen. Ja, ich kenne auch viele Leute die jetzt in CH arbeiten und nie wieder zurückkommen wollen. Ich kenne aber auch die Aussagen von Leuten die schon immer dort wohnen und Dinge differenzierter sehen.
Klar kann es einem woanders materiell besser gehen - aber was einem das Wert ist, ist die andere Frage.
Anne

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Registriert am: 26.02.2001


wenn du 50% schwerbehindert bist, dir dabei keine Gliedmaßen fehlen und du lesen und schreiben kannst sollte es keine Probleme geben. jede Firma muss eine Behindertenquote erfüllen und viele firmen sind froh, wenn die jemand dickes mit 2 neuen Knien bekommen, als nen wirklichen Kloppie, der nicht lesen und schreiben kann. Ähm ich rede hier aus Erfahrung.
Hab mir jetzt nicht alles genau durchgelesen, aber ich Schulden > 10.000€ die durch mein Studium entstanden sind.
Geh doch in Westen - kann gut gehen oder nicht.
Zoni - hast gepackt das blühende Leben
Ich - bin nach 2 1/2 Jahren wieder zurück
trabi - hat auch Fuß gefasst
Joey - durchwachsen. bergauf und bergab - hat sich aber durchgebissen.

Achja, ich arbeite jetzt in MV und verdiene mehr als 10,-€ die Stunde.

So, ich fahre jetzt nach Gotha zum rummeckern, wie scheiße alles dort ist. das wird ein Spass

Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
Registriert am: 09.03.2005


@Anne: grundsätzlich hast Du recht bzgl. der Einstellung von Behinderten, dennoch streuben sich viele Firmen dagegen (Kündigungsschutz, Vorurteile, passt nicht in´s Konzept, etc.) (die Firma in der ich arbeite übrigens auch), und erschwerend kommt hinzu, das die Fehlbelegsabgabe so verschwindend gering ist, das so etwas nicht in´s Gewicht fällt. Wir zahlen pro Jahr für 3 unbelegte Plätze lächerlich geringe 0,00092 % vom Umsatzt, das ist Portokasse ...............
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