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Autor Thema: Verbot von DDR-Symbolen?
standard

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Registriert am: 26.01.2002


Es ist mal wieder soweit:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13714920/Junge-Union-fordert-Verbot-von-DDR-Symbolen.html
Da wir ja auch wahrlich keine anderen/größeren/wichtigeren Probleme haben...
Ich finde vor allem bedenklich, daß wiedermal diese "DDR-Symbole" mit jenen des "3.Reiches" bedenken- und unterschiedslos in einen Topf geworfen, beide Regime also quasi auf eine Stufe gestellt werden sollen. Was gleichzeitig erstere sozusagen `verschlimmert´, während letztere damit m.E. deutlich verharmlost werden. Eine ähnliche Diskussion/Anfrage um "kommunistische Namen von Straßen und kommunalen Einrichtungen"
gab es erst kürzlich im Brandenburger Landtag. All das runde 22 (!) Jahre nach der Wende! Über die 11 Millionen Euronen, für die Mielkes Amtssitz der Nachwelt erhalten (und heute wieder eröffnet) wurde, diskutiert merkwürdigerweise niemand...
Christian K

Beiträge: 3.150
Registriert am: 27.04.2004


Und das ganze dient natürlich wie immer auch dazu, um von der immer wieder durch unsere Politiker bestrittenen Tatsache abzulenken, das das heutige politische Sytem eigentlich auf der gleichen Stufe steht, wo nach Ansicht dieser Idioten die DDR und Nazideutschland sind.
Gabriel

Beiträge: 1.188
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Also gut, sollen sie das doch verbieten, dann aber auch Autobahnen und den VW Käfer nebst dem New Beetle...
Ist doch nur Wichtigtuerei von denen, weil sie ja sonst keine Beachtung finden.
framaus

Beiträge: 4.316
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Der Chef der jungen Union ist 27Jahre alt,war zur Wende stattliche 5 Jahre alt.Aus Erfahrung wird der sein Wissen ja eher nicht gezogen haben .
Sind mit Wulff noch nich mal ganz fertig,und fangen den nächsten Unsinn an.
Leider scheint die"weiße Friedenstaube"auch keine wirkliche Lobby mehr zu haben.
Wobei mich die Begründung für das Verbot der"weißen Friedenstaube"schon besonders interessieren würde.Kann man kein Geld mit verdienen
Professor

Beiträge: 1.648
Registriert am: 14.04.2001


Der Antrag ist lächerlich. Wobei wie einige mit den DDR-Symbolen umgehen, meist junge, die zur Wende noch mit der Trommel um den Christbaum gerannt sind oder die ewig gestrigen Rentner,das kann auch nicht sein. Jedoch würde ich es nie mit den aus dem 3.Reich gleich setzen.


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Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Die Meldung ist nicht aktuell, sondern vom November der vergangenen Jahres...

Sachsenring601

Beiträge: 803
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Das hieße im Klartext: Das wir in den Augen der Jungen Union ein verfassungsfeindliches Forum betrieben und verfassungsfeindliche Symbole verherrlichen! Wer zukünftig Trabant fährt, den Fortbestand eines Trabanten unterstützt oder sich Bilder von einem Trabanten beschafft verunglimpft die Errungenschaften der Bundes Republik Deutschland und handelt strafbar. Er gefährdet in gröbster Weise das Ansehen der Bundes Republik Deutschland und wehrt sich somit absichtlich gegen den Bestand unseres Staates!
framaus

Beiträge: 4.316
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Ein Trabant ist ja kein Symbol.
Allerdings muss ich Professor recht geben,das manche so tun als sei es das Paradies gewesen,mit dem 3.Reich hat es allerdings nun gar nichts zu tun.
Staatsfeinde werden wohl in keinem Land hofiert .Ich denke da an den Film"Die verlorene Ehre der Katarina Blum".
Sachsenring601

Beiträge: 803
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quote:
Ein Trabant ist ja kein Symbol.

Es war ja auch nur ironisch gemeint

Aber was, wenn der Trabi das Symbol der Einheit wird...?

quote:
das manche so tun als sei es das Paradies gewesen

Die DDR sollte nie ein Paradies sein, insofern geben ich dir recht!
Aber die DDR gab Geborgenheit, soziale Sicherheit und jeder konnte im Wohlstand leben.
Mit Wohlstand meine ich natürlich nicht den „materiellen Wohlstand“ sondern: Jeder konnte sich satt essen, hatte eine beheizte Wohnung etc.

Gabriel

Beiträge: 1.188
Registriert am: 14.06.2003


Ich frage mich ernsthaft, warum wir komplett unserer Vergangenheit beraubt werden sollen. Vor allem verlangen diesen Schwachsinn meißt Leute, die diese Zeit gar nicht erlebt haben. Will ja nicht sagen, das ich überall mitreden kann, aber hab doch meine Kindheit und einen Teil meiner Jugend in der DDR verbracht. An diese Zeit habe ich vor allem schöne Erinnerungen, denn meine Eltern haben immer versucht, uns ein schönes Leben zu bereiten. Muß ich nun alles aus dieser Zeit verdammen? Was ich schlimm und schrecklich fand (da gibts auch diverse Sachen) das entscheide ich immer noch selbst und wenn es sein muß, auch öffentlich...
Wir sind so ziemlich die einzige Nation, die sich scheinbar immer zu schämen und zu verleugnen haben, damit meine ich aber nicht nur uns "Ossis" sondern allgemein uns Deutsche
framaus

Beiträge: 4.316
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Da hast du wohl leider Recht .
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Wenn es ein auch über Ländergrenzen hinaus bekanntes, ja "das" DDR-Symbol schlechthin gibt, dann ist es wohl ganz klar unser Trabant.

Und es ist mir tatsächlich auch schon (und vor gar nicht allzu langer Zeit) passiert, daß mir jemand das "wohl vom Trabant nicht loskommen" mit "dann können wir ja auch gleich die DDR zurückholen" gleichsetzt hat. Auf meine Gegenfrage, was denn das eine bitte schön mit dem anderen zu tun habe, kam keine verwertbare Antwort...
@Deli: "vom Nov. vergangenen Jahres" - jau, glatt schon einen ganzen Monat alt. Und durch ist das Thema - allen voran bei der CDU - noch lange nicht!

[Bearbeitet von standard (15-01-2012 - 21:54)]

Deluxe

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Zwei...
Zwei Monate...

standard

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Registriert am: 26.01.2002


macht den Kohl auch nicht allzu fett...
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Wie aktuell das Thema allgemein noch ist, beweisst der Geistesblitz des Herrn Ramsauer:
http://www.morgenpost.de/berlin/article1883406/Ramsauer-will-Marx-und-Engels-verbannen.html
framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Dazu fällt mir jetzt nichts mehr ein .
Wie blöd muß man eigentlich sein,um Politiker zu werden
Uwe

Beiträge: 576
Registriert am: 03.05.2001


" Wer nicht weiss woher er kommt, weiss gar nichts"

soviel zur Geschichtsverdrängung....

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Klar, daß ein CSU-Bayer sowas will - ist nicht wirklich neu...

Übrigens stehen Marx und Engels schon jetzt nicht mehr am ursprünglichen Platz, sondern ungefähr 150m weiter an einer Ecke.

Grund:
Der Neubau der U5-Verlängerung.
Angeblich jedenfalls...als wir im Sommer da waren hab ich zu meiner Frau gesagt:
Wetten, daß die beiden nie wieder an ihren Platz zurückgestellt werden?

Christian K

Beiträge: 3.150
Registriert am: 27.04.2004


Erinnert sich eigentlich noch jemand daran, das Politiker Anfang der 1990er Zwangsstillegungen für Trabant und Wartburg gefordert haben? Gründe weiß ich jetzt nicht mehr so genau, ging wohl wegen der mangelnden Sicherheit und Abgasen.
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


Welche Symbole sollen denn konkret verboten werden? Es waren bei weitem nicht alle - soviel zur undifferenzierten Aufregung....

Und: wenn ein Artikel so beginnt:

"Provokante Idee: Ramsauer will"

sollte einem klar sein, das dies zur Profilierung dienen soll - bad publicity is good publicity.

Und solange die "hohlen Gedanken aus den noch hohleren Köpfen" rieseln, wird ein Teil jubeln und der andere maulen....

Gunnar

Beiträge: 923
Registriert am: 28.05.2004


Und letzten Endes ist es ja auch gar nicht schlimm, wenn Politiker solchen geistigen Dünnsch... von sich geben. Schlimm wird's doch erst, wenn sich tatsächlich immer wieder Wähler finden, die solche Leute bzw. ihre Parteien wählen...
Da kann man dann durchaus fragen: wer ist denn nun hirnloser? Die Politiker oder das Wahlvolk?
Da lautet die Devise wohl eher: nicht so viel maulen, sondern über Alternativen nachdenken und handeln...
TrabantRegisterde

Beiträge: 33
Registriert am: 15.01.2012


Ha... die Condome im Ju-Shop sind ausverkauft. Hoffe die haben sich damit langfristig eingedeckt und Folgegenerationen bleiben uns erspart.
standard

Beiträge: 19.357
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@ moss: die Rede war u.a. von DDR-Emblemen und Fahnen (was würden die Treffen doch unbunt werden... ) , FDJ-Symbolen/Fahnen (wiedermal), bis hin zu Pionierkram und "Ostalgieprodukten" etc. - und all das in einem Atemzug mit Nazi-Symbolen!
Es geht m.E. weniger um "undifferenzierte Aufregung" als vielmehr um ein "wehret den Anfängen". Nicht daß nachher jemand (hier) sagt, er hätte von rein gar nix gewußt...
Der Herr Ramsauer (welch ein passender Name das doch ist... ) wird sich vmtl. nicht nur über Worte, sondern gerne auch über Taten profilieren wollen (nachdem das neulich erst mit der versuchten Zurückhaltung des ihm nicht genehmen Fluglärmgutachtens gründlich nach hinten losgegangen ist).
@Gunnar: Die C -S- U wird quasi nur in Bayern gewählt, darauf haben wir anderen herzlich wenig Einfluß...

[Bearbeitet von standard (20-01-2012 - 22:24)]

Gunnar

Beiträge: 923
Registriert am: 28.05.2004


Ich meinte das ja auch viel allgemeiner. Über alle Parteien wird gemeckert, aber komischerweise werden die gleichen Parteien immer und immer wieder gewählt.
Und auch die CSU hätte ohne CDU nix zu sagen, aber letztere wird ja nach Leibeskräften gewählt... immer wieder
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Wo Du recht hast, hast Du recht - ich verstehe das auch seit Jahren nicht mehr...

Das sind zwar keine wirklichen Volksmehrheiten, wenn bei lächerlichen 50% Wahlbeteiligung um die 35% CDU wählen. Aber es sind und bleiben in unserem Wahl-rechensystem nunmal nutzbare Mehrheiten.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Bevor ich bei CDU oder FDP ein Kreuz mache, würde mir wohl eher die Hand nebst Kugelschreiber abfallen...
Das Problem besteht allerdings zunehmend darin, daß die guten Gewissens wählbaren Alternativen allmählich ausgehen...
torschl

Beiträge: 6
Registriert am: 16.01.2012


Ich finde schon, dass in Sachen DDR mehr Aufklärung geleistet werden sollte. Mein Sphn wurde früher in der Schule jedes Jahr aufs Neue im Geschichtsunterricht mit dem zweiten Weltkrieg konfrontiert. Jüngere deutsche Geschichte, wie zum Beispiel die Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands wurden dabei kaum behandelt.
Natürlich kann ich verstehen, dass der Fokus auf der Nazi-Zeit liegt, es ist wichtig das ausführlich zu behandeln. Aber es sollte auch über die DDR und ihre Verbrechen gesprochen werden, es stimmt schon, dass Ostalgie oftmals verherrlicht. Was ich in den letzten Jahren alles online verkaufen konnte! Die Leute sind wirklich verrückt nach all dem Ost-Zeug.

[Bearbeitet von torschl (27-01-2012 - 11:08)]

torschl

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Registriert am: 16.01.2012


EDIT - Beitrag wurde doppelt veröffentlicht

[Bearbeitet von torschl (26-01-2012 - 10:20)]

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Ist das ein Wunder?

Machen wir uns nichts vor: unsere Ellenbogengesellschaft hinterläßt in den Menschen Spuren. Tiefe Spuren. Sie ist - obwohl farbenfroher und mit mehr augenscheinlichen Freiheiten ausgestattet - eine in meinen Augen zutiefst inhumane und unmenschliche Gesellschaftsordnung.

Weil sie, bei allen Möglichkeiten die sie dem Einzelnen bietet, eins - und zwar das hauptsächliche menschliche Interesse vernachlässigt:
Das Gefühl sozialer Sicherheit.

Permanente, niemals sicher zu vermeidende Existenzangst halte ich für eine der schlimmsten Formen von Folter...
Und jeder ist mehr oder weniger davon betroffen. Viele denken nur nicht soweit, weil sie sich zu sicher fühlen und gar nicht bemerken, wie wacklig ihr Wohlstand in Wahrheit ist. Oder es nicht wahrhaben wollen.

Und wenn das, was man uns hierzulande bis 1989 als Sozialismus verkaufen wollte, eins konnte, dann war es das:
Dem überwiegenden Teil der Bevölerung solche individuelle Existenzangst zu nehmen. Vorm nächsen Ersten mußte niemand Angst haben, weil dafür gesorgt war, daß die Grundbedürfnisse stets in bezahlbaren Größenordnungen zu befriedigen waren.

Daß es dabei sowohl Ungerechtigkeiten als auch ökonomisch wahnwitzige (und schlußendlich in den Bankrott führende) Fehlentscheidungen gab, würde ich nie bestreiten. Denn daraus wurde letztlich wiederum Existenzangst - und zwar eine kollektive, die schließlich zu den Demonstrationen des Leipziger Herbstes führte.
Aber getreu dem Motto "Geteiltes Leid..." bietet kollektive Angst immer die Möglichkeit, kollektiv nach Lösungen zu suchen und sie auch zu finden - wie ja die Geschichte bewiesen hat. Leider war "Bei Kohl geht's uns wohl" offenbar auch nicht der Weisheit letzter Schluß - obwohl kollektiv entschieden. Tja...

Unsere jetzige Gesellschaft vereinzelt die Leute, schürt individuelle Angst des Einzelnen, die er allein aber eben NICHT bewältigen kann, gegen die er allein NICHT ankämpfen kann und gegen die er allein nichts auszurichten vermag.

Wir schaffen Sozialneid innerhalb der Unterschichten - wie booten den Niedriglohnempfänger gegen den HIV-Empfänger aus - wir machen aus jedem Einzelnen einen rücksichtslosen Egoisten, der entweder den anderen niedertrampeln muß oder selbst untergeht.
Divide et impera - das wußten nicht nur die alten Römer, das weiß auch die herrschende Klasse von heute. Teile Dein Volk in Gruppen, schüre Neid und Mißgunst untereinander und Du kannst in aller Ruhe Dein Heu einfahren...

Die größte Angst des Kapitalismus ist die vor einer größeren Kollektivierung der unteren Bevölkerungsschichten...

WW Trabi

Beiträge: 1.027
Registriert am: 23.12.2001


Nettes Traktat.
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