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Autor Thema: Verbot von DDR-Symbolen?
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Vielleicht sollte Deli ein neues "Kapital" schreiben.

Es muß ja nicht so umfangreich wie das Original sein, eher kurz und auf den Punkt gebracht. So, wie sein Text hier (auf der Seite 1 unten) - der meine volle Zustimmung findet.

[Bearbeitet von Beppo (26-01-2012 - 20:55)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Wenn ich z.B. eine Frau Lengsfeld/Wo.berger lamentieren höre, daß "die Schüler in Bayern besser über die DDR informiert" seien, "als es die in BRB, Sachsen oder Thüringen sind", dann wächst mir ´ne Feder. "Informiert" heißt in diesem Zusammenhang sicherlich nicht allseitig oder auch nur annähernd objektiv oder wenigstens neutral informiért, sondern eben ganz klar EINseitig. Sozusagen "anti-ostalgisch". - Was unterm Strich auch nicht viel besser ist, als `ostalgisch verklärend".

By the way: was ist das eigentlich für eine merkwürdige Wortschöpfung: "Ostalgie" ?
Warum ist denn eigentlich noch niemand auf die Idee gekommen, die in den gebrauchten Bundesländern nicht weniger verbreitete Vorwende-BRD-Nostalgie dementsprechend als "WESTALGIE" zu bezeichnen? Wäre doch eigentlich nur logisch, oder?

[Bearbeitet von standard (26-01-2012 - 22:55)]

trabi

Beiträge: 2.162
Registriert am: 26.12.1999


das müsste dann aber in einigen teilen bayerns "reichtalgie" heißen...

allein schon die wortschöpfungen...

hier gibts noch sportgauleiter...

das das bayrische finanzministerium jetzt die urheberrechte an "mein kampf" einklagt ist da hingegen nur ein treppenwitz der geschichte...

Emmentreiber

Beiträge: 181
Registriert am: 19.11.2006


Ist der ADAC heute nicht auch noch in Gaue aufgeteilt?.
Hauptsitz ist München.

Gruß Mike

trabi

Beiträge: 2.162
Registriert am: 26.12.1999


ich wohn ja auch im kraichgau...

ist ja nur ein süd-wort für "bezirk". aber der mentale duktus ....

kat

Beiträge: 1.194
Registriert am: 25.11.2004


Also ich möchte die DDR nicht zurückhaben, auch wenn dort das eine oder andere besser geregelt war.

Aber allen kann man es sowieso nicht recht machen.

Ansonsten ist das vielleicht auch eine Alternative: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kaelte-und-hunger-ausbrecher-will-zurueck-ins-gefaengnis.7077b416-1303-48c7-8c5a-96f81806b357.html

Die DDR im kleinen sozusagen

TrabantRegisterde

Beiträge: 33
Registriert am: 15.01.2012


@Deluxe
Muss dir mit deinem Statement uneingeschränkt Recht geben. Das schlimme dabei ist, das man die Ellenbogen auch schon innerhalb der "Familie" zu spüren bekommt...

Teile und Herrsche - das trifft das Prinzip dieses Systems wohl leider auch recht gut.


Gruß

framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Das schlimme ist,das man immer erst merkt das was gut war wenn es weg ist.
Als junger Mensch spricht man eben doch auf den ganzen Commerzkrempel an.Wenn man etwas älter geworden ist merkt man,das man Geld nicht essen kann ,und das ein Freund besser ist als ein Videorecorder.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


@kat: wohl keiner will die DDR so zurückhaben, wie sie war - da sind wir uns wohl relativ einig. Nur ist das, was wir jetzt haben, wohl auch alles andere als der Stein der Waisen, oder? (und zunehmend wacklig obendrein...)
All die vielgepriesene (auch Reise- ) Freiheit nützt nur dem etwas, der das nötige Kleingeld zu deren Nutzung hat. Wer das nicht hat, steht ziemlich dumm daneben (und nein, nicht jeder kommt da aus eigener Kraft, als "eigenen Glückes Schmied", jeweils wieder heraus...)
Hast Du Dich tatsächlich "wie im Gefängnis" gefühlt? - Also damals, "in Echtzeit" sozusagen? Oder ist das vielmehr so eine Art "Nachgefühl", daß sich rückblickend und in Kenntnis so mancher Dinge, die man damals gar nicht wußte/kannte/wollte, so ganz pö á pö eingestellt hat inzwischen?
Ich habe mich jedenfalls NICHT wirklich eingesperrt gefühlt... hier und da etwas gegängelt - keine Frage! Aber "eingesperrt / gefangen" ? - Eher nicht....

Zurück zum eigentlichen Thema: bei Edeka gibt es hier derzeit Apfelsaft von Werder-Frucht - in den "originalen" 0,7er Mostflaschen, wie sie damals üblich waren und mit einem netten Nostalgieetikett vom "VEB Süßmost- und Weinkelterei Hohenseefeld". Lettes Jahr hatten die so eine Aktion schonmal mit dem bekannten Werderketchup.
- Ob man sowas also gleich mitverbieten sollte, wenn doch damals alles derart schlimm gewesen ist?

[Bearbeitet von standard (28-01-2012 - 22:37)]

kat

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Registriert am: 25.11.2004


Wenn man im Gefängnis aufwächst, empfindet man das auch als normal, weil man nichts anderes kennt.
Die DDR hätte als offene Gesellschaft nicht existieren können. Internet hätte es in der DDR wohl nicht gegeben, wenn schon eine Westzeitung suspekt war.

Aus meiner Sicht ist die gegenwärtige Gesellschaftsform von allen Übeln das kleinste.

[Bearbeitet von kat (29-01-2012 - 13:28)]

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


...vielleicht, vielleicht auch nicht.

Aber ein Übel ist und bleibt sie eben trotzdem. Wie groß das Übel ist - nunja...

kat

Beiträge: 1.194
Registriert am: 25.11.2004


An den Grundprizipien hat sich sowieso nichts geändert

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001



Hübsch.

Aber unvollständig...

Wenn die Jungs von oben nach unten schauen, sehen sie nur ihre eigene Scheiße, während die von unten nach oben schauen müssen, immer nur in fremde Arschlöcher gucken...

Und das ist vermutlich der feine, entscheidende Unterschied...der einem das Leben manchmal so bitterlich schmecken läßt...

framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Aber wo ist es wirklich besser???
Da gibts die Geschichte mit der Kuh die nicht mehr viel Milch gibt.Sie denkt,wenn ich auf der Nachbarkoppel grasen könnte,dann würde ich auch wieder mehr Milch geben.Hier in meiner Koppel sind überall braune und kahle Flecken,da DRÜBEN ist der Rasen satt und grün.
Eines Tages springt sie über den Koppelzaun und ist endlich auf der GELOBTEN Nachbarwiese.Wie sie so nach unten schaut ,sieht sie lauter braune und kahle Flecken.Als sie hochschaut und auf die alte Koppel guckt ,stellt sie fest wie grün sie doch von hier aussieht.
Die Moral von der Geschicht:Von weitem sieht vieles besser aus .
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


So isses wohl...
Außerdem hatte unser sogen. "Gefängnis" ja auch jede Menge Schaufenster gen Westen - in fast jedem Wohnzimmer (außer in den Tälern der Ahnungslosen) stand eines. Und auch deren Bilder verhießen oft mehr `grün´, als tatsächlich da war...
Zum Thema "kleineres Übel" - mag so sein, aus materieller Sicht sogar sicherlich. Aber dieses `kleinere Übel´ wird langsam aber sicher noch zum größeren, fürchte ich. Die Entwicklungen seit 2009 verheißen zumindest nix allzu Gutes mehr für die nähere Zukunft.
Und auch mit dem `entspannt dem Rentenalter entgegensehen´ ist´s wohl allmählich Essig.
Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Man sollte auch dran denken, dass die Agendarepublik von heute kaum noch etwas mit der BRD der 1970er und 1980er zu tun hat, auf die der DDR-Bürger schauen konnte.
Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Ich glaube, daß diese Feststellung viel zu selten und von viel zu wenigen getroffen wird.

Es ist immer so schön einfach, Kritik am Heute gleichzusetzen mit dem Wiederhabenwollen der alten DDR.

Daß aber das heutige Deutschland gegenüber der alten BRD mindestens soviel soziale Sicherheit verloren und Raubtierkapitalismus gewonnen hat, verschweigt man.

Tja - die Schaufensterfunktion ist weggefallen, schon hat man den Kapitalismus entfesselt und ihm die Zügel abgenommen.

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