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Autor Thema: Legalisierung von Blitzerwarngeräten?
Butcherbird

Beiträge: 440
Registriert am: 29.06.2008


Hm? Och je, die wollen Blitzwarner legalisieren. Und jetzt?

Ich sehe die Sache pragmatischer: Es hat doch jeder, der einen will, sowieso schon einen. Passende Software gibt es schon lange für's Streichelhandy.
Ich habe weder Streichelhandy noch Navi mit solch Funktionen und fahre meist nach Begrenzung. Mich haben sie einmal geblitzt, das war's dann auch. Natürlich gehört da auch eine Portion Glück dazu, die ich schon ein paar Mal in Anspruch nehmen musste, aber ich kann sagen: Für mich ist kein Warner nötig.

Allerdings bin ich letzte Woche nach Ludwigsburg gefahren. Auf der Strecke gab es vier Blitzer, drei davon fanden sich in einer gut einsehbaren Strecke am Ortseingang, ohne Gefährdung für Fußgänger, Querverkehr o.Ä. Der Vierte stand auf einer Landstraße, die knappe 800 Meter vor einer Ampelkreuzung auf 50 begrenzt ist. Die 50 wäre nicht nötig gewesen, der Blitzer demnach auch nicht. Ähnlich ist's im Rennsteigtunnel - da hängen auf einer Strecke von 5-6 Kilometern 5-6 Blitzer. Alles ist auf 70 begrenzt, obwohl man m.E. auch 100 fahren könnte.
Womit ich dann zum Schluss komme, dass übereifrige Verkehrsschauen bescheuerte Begrenzungen vorgeben, die aus Unverständnis ständig übertreten werden. Aber anstatt das Problem an der Wurzel zu packen und eine zweite Nachschau zu machen, wird von den Kommunen mit Blitzern geantwortet. Nicht vergessen sollte man in dem Zusammenhang auch die Gedanken an Abzocke, bei denen sich wahrscheinlich jeder Autofahrer schon mal erwischt hat.

So kann ich jeden verstehen, der sich, wenn er eine unbekannte Strecke fahren muss, zur Sicherheit eine App aufs Streichelhandy lädt. Im Moment ist es illegal, aber warum sollte es nicht legal sein? Blitzerwarnungen, sogar für Laser und mobile Blitzer gibt es schon ewig. Man muss dafür nur das Radio einschalten. Klar sind die unzuverlässiger und weniger aktuell, aber das Prinzip bleibt das Gleiche. Das sind Blitzwarnungen und die sind erlaubt. Radiostationen werden sogar in manchen Landkreisen von der Polizei höchstselbst benachrichtigt.
Im Grunde hat ja eine Geschwindigkeitsmessung den Sinn, dass Leute, die die Geschwindigkeit übertreten, auf die Finger geklopft kriegen. Der Effekt soll weniger Gefahr auf der Straße sein. Und daran hat insbesondere die Polizei ein gesteigertes Interesse. Die Polizei hat ja nichts von den Bußgeldern, sie sieht nur, dass die Leute vor der Gefahrenstelle langsamer fahren. Damit haben sie ihr Ziel erreicht.
(So ist eigentlich der Plan - dass manche Kommunen sich damit ein nettes Zubrot verdienen [dürften], steht auf einem anderen Blatt und ist nicht der Sinn der Sache)

Ich glaube auch nicht, dass Deutschland in Raserei ausbricht, wenn Blitzwarner legalisiert werden. Die Meisten, die ich so auf der Straße umherkriechen sehe, würden eher einen Geschwindigkeitswarner, der anschlägt, wenn sie zu langsam sind brauchen. Und jeder normale Autofahrer, der seinen Führerschein braucht weiß, dass er sich alleine schon wegen Maßnahmen wie Laser-Geschwindigkeitsmessungen nicht ausschließlich auf einen Blitzwarner verlassen darf. Die, die das trotzdem tun, tja, die lernen eben durch Schmerzen.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


[zitat:]
"Ich glaube auch nicht, dass Deutschland in Raserei ausbricht,..."

- Ich auch nicht, weil sie das gar nicht mehr braucht! Es wird nämlich sowieso mehr als genug "gerast" / zu schnell (und vor allem auch: unangemessen schnell) gefahren.
Das Problem ist nur, daß den (zweifellos trotz horrender Spritpreise noch immer reichlich vorhandenen) notorischen Rasern ganz legal ein ziemlich effektives Hilfsmittel in die Hand gegeben würde, welches ihr `erwischt werden´-Risiko und somit die Gefahr, als Raser aktenkundig zu werden, minimieren könnte. Warum?! - Und wer (außer den Rasern selbst und eben den Herstellern) hätte einen Nutzen davon
Kann es denn wirklich "gerecht" (und im jurist. Sinne: rechtmäßig) sein, wenn techn. Hilfsmittel legalisiert/protegiert werden, die eigentlich der Rechtsbeugung/der Unterwanderung geltender Verkehrsvorschriften dienen? Schon komisch mitunter, worauf `unsere´ Führungselite so kommt...

Saxonier

Beiträge: 3.515
Registriert am: 10.09.2000


ich hab zwar navi und streichelhandy,aber auf eine software würde ich mich auf keinen fall verlassen wollen(ich habe auch keine software dafür).
mein letztes blitzerbild liegt einige jahre zurück,außerdem hat sich in den letzten jahren mein fahrstil deutlich verändert;von raserorgien bin ich schon ewig weg,ich tuckere lieber gemütlich mit dem "rentner-polo" durchs ländle.mir reichen die 50 PS mehr als deutlich aus und selbst mit dem "großen" auto gehts eher gemütlich-spritsparend voran.
framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


@Saxo
geht mir genauso,sogar mit Rentnerpolo .

Ich fahr einmal im Quartal nach TF und muß sagen das die Raserei auf den Bahnen deutlich nachgelassen,wahrscheinlich auch den hohen Spritpreisen geschuldet.
Ich fahre meistens gute 100 auf der rechten Spur,spart viel Sprit und man kommt ungestresst an .

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


ob das Radarwarndingsel jetzt offiziell dem Beifahrer oder Fahrer gehört ... wegen meiner soll's legalisiert werden. Ändern würde sich für mich aber nichts. Wenn ich schneller fahren will als erlaubt, kann ich das jetzt auch schon. Sogar ganz ohne Warngerät. Ich sag mal so, wenn ich Geschwindigkeitsbegrenzungen flexibel auslege, muß ich mit den Konsequenzen ggfs. leben. Zum drüber Aufregen oder Wellen schlagen finde ich aber spannendere Sachen
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