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Autor Thema: Wen Wählt ihr und warum
Wartburg311

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Fachkräftemangel ? Schaut doch mal wieviele Ingenieure es gibt ! Dieser Fachkräftemangel ist eine Mär und dient nur dazu um von den wahren Problemen abzulenken.

Mindestlohn ? Um Gottes Willen. Prof. hat ja schon einiges dazu geschrieben. Abgesehen davon sind diese Entwicklungen wie Mindestlohn und das vorschreiben wollen, wieviel jemand max. zu verdienen hat, erste Schritte zur Wiedereinführung des Kommunismus.

[Bearbeitet von Wartburg311 (15-03-2013 - 11:50)]

Deluxe

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Ah - na da sind wir ja mal wieder am Ziel:

Wir beschwören den drohenden Kommunismus. Ok - das hilft immer, denn mit diesem Vorwurf kann man jeder sachlichen Diskussion die Grundlage entziehen.

Wenn die Gegenargumente nicht gefallen, erzählen wir etwas von Kommunismus, Unfreiheit - am Ende muß dann noch kommen, daß die Vertreter der Mindestlohn-Forderungen die DDR wiederhaben wollen. Und die Mauer. Und das nur, indem sie eine faire Bezahlung für alle fordern.

Pffffff....

Und überhaupt - wieso Wiedereinführung des Kommunismus? Wieder würde ja bedeuten, daß es Kommunismus schonmal gab. Aber wo? Und wann?

[Bearbeitet von Deluxe (15-03-2013 - 11:57)]

das moss

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Ich vermisse irgendwie den Obelix.....
standard

Beiträge: 19.357
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Man darf also zusammenfassen: bloß keine Lohnmindestgrenzen (zur Absicherung des Existenzminimums OHNE staatliche Alimentierung von Vollzeitjobs - was bekanntlich längst perverserweise Gang und Gäbe geworden ist. - Und zwar beileibe nicht nur bei den auch hier so gerne beschworenen Unternehmen, die "sich das nicht leisten können" (es mag ein paar geben), sondern vor allem bei denen, die sich eine ordentl. und alleinige Entlohnung nicht mehr leisten WOLLEN. - Stattdessen den Profit lieber noch um ein paar %e mehr aufstocken - auf Kosten der Allgemeinheit, von uns allen!
Wie kommen wir - Du und ich und all die anderen Otto-Normalverdiener - eigentlich dazu, bestverdienenden "Mittelständlern" bis hin zu Weltkonzernen einen (inzw. oft gar nicht mehr so unbedeutenden) Teil ihrer Lohnkosten zu subventionieren?!
Kommt der Mindestlohn, droht der Untergang des westlichen Abendlandes im Allgemeinen (wo es diese Mindestlöhne teilw. schon seit vielen Jahren gibt...) und Deutschlands im Speziellen - das steht felsenfest...
Aber klar - solche Ansichten sind, ganz ähnlich wie die LÄNGST überfällige Einführung von Mindestlöhnen, der blanke Kommunismus!
By the way: was war bzw. wäre denn eigentlich Kommunismus? Das, was seinerzeit in der SU, der DDR und dem restlichen Ostblock bestand? Oder gar aktuell in China besteht? Sicherlich...

Das Gespenst der ("neuen") Massenarbeitslosigkeit wird in diesem Zus.hang natürlich nur allzu gerne an die Wand gekliert, Roesler und Co haben ganze Arbeit geleistet (zu gerne würde ich mal jemanden kennenlernen der es tatsächlich auch zugibt, deren merkwürdige Partei noch zu wählen. Offiziell will´s nämlich immer keiner gewesen sein...)
Personaleinsparungen durch den Mindestlohn? - Noch mehr, als über die letzten Jahre quasi flächendeckend schon wegrationalisiert wurde? Kann ich nicht so recht daran glauben, weil in den allermeisten Betrieben eh schon am oder unterm Limit gefahren wird.
Wofür dann natürlich der herbeigeredete "Fachkräftemangel" eine wunderhübsche Ausrede ist...

[Bearbeitet von standard (15-03-2013 - 12:53)]

wilhelminus

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... ach schade, das war so ein schön banales Thema. Nun ist es durch zu viel Substanz und Ernst verdorben ...
standard

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Ich warte ehrlichgesagt auf den (schönen!)Tag, wo wilhelminus´ Beiträge zu früher gewohnter Substanz zurückfinden...
TV P50

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quote:
bestverdienenden "Mittelständlern"

Kannst du mal bitte eine Zahl nennen, wo in etwa diese Region beginnt? Und meinst du auch bestimmte Berufsgruppen, oder einfach quer über alle ab einer Summe x?

Zur Diskussion, ich denke den Fachkräftemangel werden viele nur aus dem persönlichen Umfeld heraus betrachten und beobachten.
Ich meine das es Branchen gibt, wo es Mangel gibt und ganz sicher auch Bereich mit deutlichem Überschuss.

Aktuell habe ich eine Studie der IHK gelesen, die aufzeigt, dass für viele eine Berufsausbildung kaum noch erstrebenswert ist. Viele möchten doch eher studieren. Über 40.000!!! Lehrstellen blieben unbesetzt.
In der Schweiz hat man das gekonnt gelößt. Man läßt Studenten nur zur Akademie zu, wenn sie eine abgeschlossenen Berufsausbildung vorweisen können.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass es Branchenbezogen sehr wohl einen Mangel gibt. Und wenn die derzeit studierenden fertig sind, so wird vermutlich ein Akademikerüberschuss zu verzeichnen sein.

Aber was will man machen, man kann ja keinen zu irgendeinem Beruf zwingen. Folglich muß man versuchen dem Mangel entgegen zu arbeiten. Das kann man u.U. auch dadurch, dass man einen Mindestlohn einsetzt. Viele Berufe sind heute auch nicht mehr gefragt, eben weil man dort nicht ausreichend erwirtschaften kann, um seinen Lebensunterhalt davon zu bestreiten.

Und spätestens wenn die, die einen Mindestlohn ablehnen mal 50 oder mehr km bis zum nächsten Frisör fahren müssen, oder auf einen Termin beim Elektriker 3-6 Monate warten müssen, werden sie merken welch einen Sinn so ein Mindestlohn haben kann.

phi

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quote:
In der Schweiz hat man das gekonnt gelößt. Man läßt Studenten nur zur Akademie zu, wenn sie eine abgeschlossenen Berufsausbildung vorweisen können.

Was verstehst du unter Akademie?

Universitäre Studiengänge (Uni, ETH) sind auch direkt nach der Matura (Abitur) möglich.

Die Fachhochschule (FH) verlangen in der Regel eine vorgängige einschlägige Berufserfahrung oder zumindest ein Praktikum.

Jeder, der sich Lehre und/oder Studium alleine erarbeitet hat (inkl. Wohnung, Essen, Fahrten etc.) weiss, dass man mit weniger als den diskutierten Mindestlöhnen auskommen könnte. Klar, ist es sehr wenig Lebensqualität wenn man sich überlegen muss, ob man sich lieber ein Bier oder ein Brot kaufen will...

Die Frage ist nur, was bleibt überhaupt als Anreiz, eine entsprechende Ausbildung anzugehen und sich mit ehrlicher Arbeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen...

Ich glaube Sarrazin hat es mal auf den Punkt gebracht: Nicht der tiefe HIV-Satz ist das Problem, sondern die sehr geringe Distanz desselben zu den untersten Löhnen.

Ich (wohl auch Mittelschichtler) frage mich manchmal schon, wozu man studiert hat (Zeitaufwand, Lohneinbussen), Verantwortung im Job übernehmen und viele Stunden auf Arbeit sitzen muss, während das mehr erwirtschaftete fast vollständig durch höhere Steuern, wegfallende Subventionen (bspw. für Krankenkasse) und teure Krippenplätze aufgefressen wird. Das positivste sind wohl die besseren Jobchancen und eine interessante Tätigkeit.

Dank unserem nicht allzu üppigen Lebensstil können wir doch jeden Monat etwas beiseite legen und ich kann mir den Luxus gönnen, 80% zu arbeiten und einen Tag pro Woche für die Kinder da zu sein. Hätten wir aber nicht ein relativ preiswertes, altes Haus kaufen können und müssten die hier in der Gegend üblichen ca. 1'500-2'000 Euro monatlich für eine Familienwohnung ausgeben, würde die Rechnung schon wieder anders aussehen...

[Bearbeitet von phi (15-03-2013 - 19:10)]

Wartburg311

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[QUOTE]
"Jeder, der sich Lehre und/oder Studium alleine erarbeitet hat (inkl. Wohnung, Essen, Fahrten etc.) weiss, dass man mit weniger als den diskutierten Mindestlöhnen auskommen könnte."

So und nicht anders. Wenn ich bedenke, dass HartzIV-Empfänger mehr als das Dreifache (!) an verfügbarem Einkommen haben und trotzdem nur rumheulen.

Wobei das ja garnicht mal stimmt, die müßen z.B. auch keinen Rundfunkbeitrag usw. zahlen, da wirds wohl eher das vierfache werden !!!

[Bearbeitet von Wartburg311 (15-03-2013 - 20:32)]

TV P50

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Glaubst du wirklich, dass du mit deinen Parolen von Kommunismus und rumheulenden H.-IV Empfänger, dich auf angemessenem Niveau bewegst?
standard

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Wobei dieser Diskussionsstrang eines ausblendet: WARUM jemand studiert. - Zumeist sicherlich, um nach dieser (je nach elterlicher Unterstützung und/oder dem Willen, sich nebenher etwas dazu zu verdienen) mal mehr, mal weniger argen Durststrecke gut bis sehr gut zu verdienen - zumeist wohl deutlich mehr, als die `normale Arbeitnehmerschaft´. Ausnahmen bestätigen die Regel.

@Tim: "Mittelständler" meint keine reale Person sondern ist lediglich einer jener herrlich schwammigen ´Modebgriffe´, welcher Unternehmer/Unternehmen irgendwo zwischen Krauter und Konzern beschreiben soll.

[Bearbeitet von standard (15-03-2013 - 20:47)]

phi

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@ Wartburg311: Jemand, der normal arbeitet, hat ja auch viel weniger Zeit, Geld auszugeben als ein Hartzer.

Man muss nur mal ein bisschen Hartz-IV-Sendungen im TV gucken: grossformatige Flachbildfernseher, Streicheltelefone und oft genug sind die Protagonisten noch Raucher... Wenn man den ganzen Tag noch die Kiste am Laufen hat, ist wohl auch die Stromrechnung höher als bei einem Arbeiter

Ich könnte mir zwar durchaus einen Flachbildfernseher leisten, aber wozu meinen alten TV wegschmeissen, wo doch so schön ein Blumentopf draufgestellt werden kann und man sowieso nicht richtig Zeit hat, mal was zu gucken oder gleich nach ein paar Minuten einschläft...

@ Standard / TV P50: Zum Thema "Mittelschicht" gab es bei uns in einer Zeitschrift mal einen interessanten Artikel. Es zählen sich selber fast alle dazu...

[Bearbeitet von phi (15-03-2013 - 20:57)]

Wartburg311

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@TV P50

Das sind keine Parolen sondern Wahrheiten. Ich werde selbst wohl am besten Wissen, wieviel ich zur Verfügung habe, oder ?

Toni

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Thema Fachkräftemangel: Eine Fachkraft ist nicht mit Ingenieuren gleichzustellen, da sollte man sich ggf. erst informieren bevor man groß rumposaunt.

Man könnte das ganze auch einfach (nicht 100% richtig, aber auch nicht ganz falsch) "Nachwuchsmangel" nennen.
In Richtung KFZ sehe ich da nicht so das Problem, aber wer hat mit Anfang 20 noch Lust, mitten in der Nacht aufzustehen, den ganzen Tag auf dem Bock zu sitzen, ggf. auch über Tage/Wochen auf 5m² zu leben und dann mit Geld heimzugehen, das andere mit geregelten Arbeitszeiten 07:00-16:00 übertreffen?
Oder bei Wind und Wetter auf Autobahnbaustellen, Gerüsten, Dächern,.. rumoxidieren?

Ich kann nur von der Transport- und ÖPNV-Branche reden, weil ich da in der Materie drinstecke, aber da wird in den nächsten Jahren noch häufiger vom Fachkräftemangel zu hören sein.

Thema Mindestlohn: Wie läuft das bei denen, die Gehalt auf den Monat gerechnet kriegen? In den 3 Monaten beim Subunternehmer hatte ich diesen Fall, da war es egal, ob 30, 40 oder 77,80 (mein Rekord) Stunden pro Woche. Am Monatsende stand immer das gleiche da.

(Bin übrigens Fachkraft )

[Bearbeitet von Toni (16-03-2013 - 12:05)]

WW Trabi

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Was für eine Jammergesellschaft!
Deluxe

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Findest Du?

Die Forderung, vom Arbeitslohn ohne zusätzliche Almosen vom Staat leben zu können, kann ich nicht als Jammergeselschaft empfinden...

TV P50

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@311 wenn du 3-4 mal weniger als H-IV hast, so solltest du versuchen das zu ändern.
Es gibt da ja div. Möglichkeiten:
-aufstocken
-umschulen
-weiterbilden
-kündigen und H-IV beantragen
-Job wechseln
-mehr arbeiten usw.

Und wenn du ein geringes Einkommen hast, dann würde doch für dich der Mindestlohn etwas bringen, oder nicht?

Ich kenne auch Leute, die ein Einkommen auf H-IV Niveau und darunter haben. Es ist dabei aber auch zu beobachten, dass viele sich damit abgefunden habe, bzw kaum bis garnicht bestrebt sind das zu ändern. Darüber zu jammern ist doch viel einfacher.

Und da diese Gruppe der wenig Verdiener ein nicht unerheblicher Teil in der Gesellschaft ist-ebenso wie die H-IV Empfänger-ist man bestrebt in seinen Wahlprogrammen für Abhilfe zu sorgen. Mindestlohn oder staatliches Grundeinkommen sind die Ergebnisse.

Und selbst wenn die Geringverdiener durch einen Mindestlohn arbeitlos werden, was soll denn passieren? Sie haben ohne ihren Job ja dann keine Einkommenseinbußen

Ich würde vielleicht eine Partei wählen, die die Beschränkungen der Leiharbeit, die die Schröder-Regierung aufgehoben hat, wieder einführt. Ganz wichtig dabei die 12-Monate Regel. Mit der Aufgabe dieser, ist die Leiharbeit erst zu modernen Sklaverei geworden.

[Bearbeitet von TV P50 (16-03-2013 - 09:34)]

Wartburg311

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@TV

Alle Maßnahmen die du nanntest, treffen nicht auf mich zu. Ich würde nichts von diesem Staate bekommen, nichtmal das Schwarze unterm Fingernagel. --> Bin Student im letzten Mastersemester.

Und ja, ich habe in meinem Job davor schon genügend Steuern gezahlt.

Professor

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@TV P50, vor 15 Jahren gab es noch ein 3 Monatsregel für Leiharbeit. Was wurde da gemacht, die Leute wurden mal eine Woche auf eine andere Firma geschrieben oder eben mal kurz durch getauscht, weil ja auch die meisten Arbeiter froh waren, nicht aller paar Wochen wo anders hin fahren zu müssen. Deswegen finde ich, das so eine Reglung, keinen Vorteil bringt und zu leicht "ausgetrickst" werden kann. Deswegen finde ich die Reglung, die einige Gewerkschaften schon durch gesetzt haben, mit gleichen Lohn für Leiharbeiter und Stammbelegschaft effektiver.

Wer glaubt mit einem flächendeckenden Mindestlohn die Aufstocker abzuschaffen, der lebt in einer Traumwelt und sollte mal mit so einem Einkommen in München eine Wohnung suchen.
Achso, Mieten sollen ja auch gleich zwangsweise gesenkt werden, dann könnte es doch gehen . Aber ich als Vermieter lass lieber meine Wohnung leer stehen, als einen nörgelnden Mieter drin wohnen, wo mir auch noch der Staat den Preis vor gibt.


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Deluxe

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Man schafft die ufstocker mit Mindestlohn nicht ab - da stimme ich Dir zu.
Man reduziert sie aber immerhin.

Ein Mindestlohn von 10,-€ bedeutet 1600€ Brutto im Monat. Netto also irgendwas zwischen 1100 und 1300€ - je nach persönlicher Situation.
Das ist nicht viel. Weiß ich.
Aber genug, um in normalen Gegenden unseres Landes davon einen Monat lang zu leben.

Mindestlohn 8,50€ sind 1360,-€ Brutto...und bedeutet bei einigen dann ein dreistelliges Nettoeinkommen. Diesen Mindestlohn könnte man wahrscheinlich tatsächlich weglassen - was unter 10€ liegt, ist wahrscheinlich relativ sinnlos. Aber es wäre zumindest ein Anfang und würde am unteren Ende der Stundenlöhne erstmal einen Strich ziehen.

standard

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Und um nicht mehr und nicht weniger als eben diesen "Strich" geht es doch letzten Endes!
Damit diese Lohnabwärtsspirale wenigstens mal angehalten wird.
Leiharbeit mit all ihren Auswüchsen wieder zurück in halbwegs vertretbare Bahnen zu lenken ist das eigentlich wichtigste Thema.
(daß sich der Schröder dieser Tage - anläßlich der "Feierlichkeiten" zu 10 Jahren Agenda 2010 hinstellt und sich selbst beweihräuchert/beweihräuchern läßt, ist beschämend genug - finde ich zumindest. Er und die damals seinen haben das mitzuverantworten, was auf dem statistisch zurechtgelogen "positiv entwickelten Arbeitsmarkt" im Argen liegt. Was nützen ein riesen Haufen aus der Statistik getrickste Gering(st)verdiener, die schließlich doch der [sogenannten] Allgemeinheit weiter auf der Tasche liegen?)
In der Fleischindustrie (was für ein Wortmonster eigentlich...) sollen mittlerweile runde 90% (!) der Zerleger aus dem Ausland stammen, vornehmlich vom Balkan. Mit Wo-Arbeitszeiten von 50-60h zu h-"Löhnen" von teilweise nur 3 €. Was bitte ist daran noch legal? (wenn es das, zumindest lt. einer kürzlich auf arte gesendeten Reportage, angeblich lt. EU-Recht dennoch sein soll)
Die (teureren) deutschen Kollegen wurden dafür übrigens nach Hause geschickt, massenweise... Ursache hierbei wiederum unterm Strich unsere "Geiz-ist-geil"-Mentalität in Tateinheit mit der Allmacht der Discounter.
Professor

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träum weiter. Was denkst du, was bei Mindestlohn passiert? Die Arbeit machen auf einmal wieder die Deutschen? Das kannst du vergessen, da holen die nicht mehr die Leute vom Balkan, sondern schaffen das Fleisch dort hin.

quote:
Man schafft die ufstocker mit Mindestlohn nicht ab - da stimme ich Dir zu.
Man reduziert sie aber immerhin.

@Deluxe, könntest Politiker werden. Weniger Aufstocker aber mehr Hartz4-Empfenger bzw. Arbeitslose. Linke Tasche <-> rechte Tasche, wie immer. Aufstocker bekämpft, Wahlziel erreicht.


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Deluxe

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quote:
Was denkst du, was bei Mindestlohn passiert? Die Arbeit machen auf einmal wieder die Deutschen? Das kannst du vergessen

Schonmal dran gedacht, daß die Zumutbarkeitsregelungen mit Mindestlohn in einem ganz anderen Licht stehen?

Und ja - ich gebe es gern zu:
Mir sind statistisch erfaßte, abrechenbare "richtige" Arbeitslose lieber, als die schöngefärbte Schwachsinns-Quote die wir jetzt haben und bei der sich hinter ach so toll vielen Menschen "in Arbeit" auch nur Arbeitslose mit Minijob oder Dumping-Aufstockerlohn verbergen.

Arbeit, die so schlecht bezahlt wird, daß man obendrauf noch Stütze braucht, ist sinnlos!

[Bearbeitet von Deluxe (16-03-2013 - 14:03)]

Gunnar

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...zumindest für die Arbeitnehmer
pwb601

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"Arbeit, die so schlecht bezahlt wird, daß man obendrauf noch Stütze braucht, ist sinnlos!"

Vollste Zustimmung.

In einer Gesellschaft auf so hohem Lebensstandard/Niveau wie der westeuropäischen ist das aber ein unlösbares Dilemma. Es gibt immer Drecksarbeiten, die im Grunde von kleinen Kindern erledigt werden könnten, und die dementsprechend auch wenig Bezahlung wert sind. Allerdings ist das Leben in Westeuropa so teuer (weil so gut), daß man mit derlei Arbeiten eben NICHT existieren kann. Benötigt werden diese Arbeiten aber a) trotzdem und b) gibt es auch Menschen, die körperlich/geistig gar nicht zu qualifizierteren Jobs fähig sind. Die fallen in diesen Gesellschaften grundsätzlich durch, denn entweder gehen sie stempeln oder sie arbeiten sich tot und können trotzdem den Strom nicht zahlen. Bildung hilft da auch nur eingeschränkt, denn nicht jeder ist gleichermaßen bildungsfähig.

Mögen harte Worte sein, aber: ein gerechtes Umverteilungssystem, in dem es unterm Strich gar keine Verlierer gibt, werden wir nie haben. Irgendwer ist am Ende immer der Dumme. Klar daß jeder versucht, selber nicht derjenige zu sein, welcher ...

Deswegen ist der Mindestlohn ein guter Ansatz, aber nicht zuende gedacht. Vielleicht muß man das System einfach umdrehen, jeder bekommt ein ausreichendes Einkommen vom Staat unabhängig von der Arbeit, und der Staat teilt die Arbeit zu anstatt das Geld

Deluxe

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In diese Richtung könnte/muß es eines Tages wahrscheinlich gehen...

Bis dahin wäre es aber ggf. schon ein Ansatz, für deinen Teil der genannten Drecksarbeiten einen öffentlichen Beschäftigungssektor ins Leben zu rufen, bei dem vorher klar ist daß er nicht gewinnorientiert arbeiten wird, aber dafür den dort Beschäftigten ein auskömmliches Leben ermöglicht.

pwb601

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Das wäre in der Tat ein Ansatz.
Dachzelt_Ulli

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Registriert am: 28.02.2002


Mit "Arbeit teilt der Staat zu" hätte ich aber ein Problem. Zu DDR-Zeiten mussten Studenten unterschreiben, dass sie nach dem Studium 3 Jahre dort arbeiten, wo der Staat sie hinschickt. Sonst kein Studienplatz. Aus meiner Seminargruppe (20 Leute) mussten 15 nach Bitterfeld bzw. Wolfen, wo nie einer freiwillig hingegangen wäre (Stichwort: gesundheitsschädigende Luftverpestung). Nur 1 durfte, auf Grund echter(!)Krankheit (Lungenprobleme) in den Harz. Die noch übrigen 4 hatten Beziehungen....
Dieses System möchte ich nicht zurückhaben!
Wartburg311

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@Deluxe

das trotz Arbeit aufgestockt werden muss ist nat. indiskutabel. Aber wieviel Menschen betrifft das ?

--> gerade 400.000 von 41.000.000 AN.

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


@Dachzelt_Ulli:
Woher nimmst Du die Gewißheit, daß hier irgendjemand das alte DDR-System zurück haben will, nur weil er von staatlicher Verteilung spricht?????
Ich kann einfach nicht begreifen, daß jede Kritik am Hier und Heute immer sofort und reflexartig gleichgesetzt wird mit "DDR-Zurückhaben wollen"...manchmal denke ich, das wird nur gemacht weil es die einfachste Lösung ist, sich mit neuen Ideen nicht auseinandersetzen zu müssen.

1. Gibt es wohl in ganz Deutschland keinen Ort mehr, der so unzumutbar ist wie Bitterfeld, Wolfen, Espenhain oder Mölbitz zu DDR-Zeiten. Insofern kann man davon ausgehen, daß jeder Ort hinsichtlich der Lebensqualität wohl zumutbar wäre...der Vergleich mit damals ist also gleich doppelt unsinnig.

2. Wäre mancher Absolvent über nichts glücklicher, als hinterher einen Arbeitsplatz zugewiesen zu bekommen.

Die Sache mit dem Besserverdienen, die der Kollege standard so gern bringt, gilt nämlich nur für einen Teil der Studierenden. Und es sind eben nicht nur einzelne Ausnahmen, die diese vermeintliche Regel bestätigen. Nein - ganze Wissenschaftszweige haben heute nach ihrem Studium keine Chance,

Wirklich besser dran sind nur ein Großteil der Ingenieure, ein Teil der sonstigen Naturwissenschaftler und ein paar IT-Leute.

Alles andere, wofür das Land der Dichter und Denker einst berühmt war, fällt hinten 'runter: Geisteswissenschaften aller Art...
Wir leisten es uns, Jahr um Jahr Millionen Euro von Kapital in Form arbeitsloser Akademiker brachliegen zu lassen...

@Wartburg311:
Selbst wenn diese Zahl stimmen würde - 400.000 Leute sind eine komplette, nicht zu kleine Großstadt...
Mir sind das definitiv zuviele.

[Bearbeitet von Deluxe (19-03-2013 - 12:04)]

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