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Technik » Arbeit über den Trabant 601 |
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Autor | Thema: Arbeit über den Trabant 601 | |
Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Und für alle nicht-überzeugten kannst du dann immer noch das Argument bringen, daß von den 3 Millionen noch etwa 87.500 rumfahren. Und in den 60ern befand sich der Trabi auch im Westen noch in bester 2T-Gesellschaft... |
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Knack
Beiträge: 20 |
Deine mail habe ich bekommen. Nochmal eine Frage über den Vergaser [Bearbeitet von Knack (24-02-2004 - 16:40)] |
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Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Beim Trabi (2T) gab es Horizontalblockvergaser (28HB) und Horizontalstromvergaser (28H). Die 28 gibt den Durchmesser des Ansaugkrümmers in mm an. Der 28H1-1 wurde ab 1984 (85?) eingesetzt. Beim 23PS-Trabant 601 gab es den 28HB2-4, 28HB 2-5 und 28HB2-6. Diese unterschieden sich nur minimal untereinander. 1969 bekam der Trabant im Zuge der Leistungssteigerung auf 26 PS den 28HB2-7 mit größerer Hauptdüse. Die 28HB2-8 -9 folgten und 1981 kam der 28HB3-1. Dieser hatte dann Luftsteuertechnik und war zur Verbrauchssenkung gebaut worden. Dies funktionierte aber nicht so richtig und der 28HB4-1 kam 1983. Der war noch komplizierter und hatte eine Luftsteuerklappe, die das Gemisch unter niedriger Last (im Stadtverkehr mitschwimmen, Landstraße bergab,...) abmagerte und bei Vollast (Beschleunigung aus dem Stand, Bergauf, Autobahn,...) mit Benzin anreicherte. Der Verbrauch konnte aber so auch nicht sehr stark gedrückt werden, so das der 28H1-1 entwickelt wurde, der keine separate Startvorrichtung besaß. Die Startvorrichtung wurde durch eine Luftklappe im Vergaserknie (Ansaugkrümmer) ersetzt. Mit diesem Vergaser wurde der Verbrauch unter 7 Liter/100km gedrückt. Allerdings ist mit diesem Vergaser der Trabi nicht schneller geworden. Das Gemisch wurde im hohen Drehzahlbereich stark abgemagert, daß der Trabi im 4 Gang bei 80 km/h zum klingeln neigte. |
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Knack
Beiträge: 20 |
ja gut diese minmalen abweichungen kann ich ja weglassen So mal was zum Stand meiner Facharbeit. Das größte Problem ist bis jetzt der praktische Teil, sprich ich müsste ein Experiment machen, habe aber noch keine Ahnung was für eins. |
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standard
Beiträge: 19.357 |
Ich würde diese "minimalen Abweichungen" durchaus erwähnen, wurde doch mit dem "Sparvergaser"28H1-1 und der elektronischen Zündung neben der Spritersparnis auch ein deutlicher Beitrag zur Schadstoffreduzierung geleistet (z.B. waren die vorherigen Zündunterbrecherkontakte sehr empfindlich, was oft zu falschen Zündwerten führte). Die erhöhte Klingelneigung mit diesem Vergaser kann man übrigens nicht verallgemeinern - viele Leute sind hochzufrieden mit diesem Teil! |
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Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
@standard: Klingeln tun se alle bei 60-65 im 3. oder 80 im 4. Gang. Vorausgesetzt er ist original eingestellt. Mit dem Experiment habe ich auch keine Ahnung. Beim Öl weiß ich nur so viel: mineralisches ist aus Erdöl gemacht, bei synthetischem Mich würde das auch mal interessieren. Dann kommt es auf die Viskosität an. Um so viskoser (dickflüssig) um so schlechter die Schmierwirkung im kalten Zustand, da das Öl sehr zähe ist. Die dünnflüssigen Öle (meist die synthetischen) sind für den Trabi am besten geeignet. Und: Es gab mal Öl, was sich nicht von selbst mischte, man mußte es mit 3-4 Litern Sprit in einen Kanister kippen und schütteln, dann in den Tank und dann ging das auch. Das Selbstmischende löst sich im Benzin recht schnell auf. Ich weiß nur, daß diese Öle sehr teuer sind. Aber vielleicht meint dein Lehrer den Viskosimetertest. Da ist ein Röhrchen mit einem Gewicht (2 Röhrchen mit je einem Gewicht). Das Röhrchen wird mit der zu messenden Flüssigkeit befüllt und das Gewicht wird eingelegt. Dann wird das Gewicht nach oben gebracht (kippen) und das Röhrchen so gedreht, daß das Gewicht nach unten sinkt. Je nach Viskosität sinkt das Gewicht schnell oder langsam. Aus der Sinkzeit läßt sich dann die Visk. errechnen. Das weiß ich aber nicht mehr, lange nicht mehr gemacht. |
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Knack
Beiträge: 20 |
Ist auch nicht schlimm. Ihr habt mir schon wirklich sehr gut geholfen. Das mit dem Öl wedre ich noch heruasfinden. Ich kenne noch ein paar Leute, die ich fragen werde. Mit dem Experiment frage ich nochmal meinen Lehrer. Ein Freund von mir darf im selben Fach seine Arbeit über den Wartburg schreiben. |
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Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Na, ich bin mal gespannt. Du mußt unbedingt mitteilen, wie es gelaufen ist. |
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Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Und evtl. mal das Script hier reinstellen oder den Interessenten per Mail schicken! |
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kupy
Beiträge: 7.303 |
Was die Abgase angeht, so spielt auch das Luftverhältnis (da ist der Chemielehrer sicher ganz heiß drauf, weil es da um Reaktiongleichgewichte geht) eine Rolle. Dazu die Stichworte "mageres" und "fettes" Gemisch, also mit mehr Luft als zur vollständigen Verbrennung nötig oder weniger Luft als dafür nötig. Bei Lambda=1 geht das genau auf, womit die Abgasbilanz recht günstig wird. Ein Vergaser (und dann nauch noch ohne Regelung) kann sowas unter allen Betriebszuständen nur teilweise ermöglichen. Probleme der älteren Einstufenvergaser war die gnadenlose Überfettung im Teilastbereich. Gut für den Anzug, schlecht für Verbrauch und CHx-Gehalt im Abgas. Der 28H1-1 magert darum im Teillastbereich stärker ab als die HB-Typen, bei Vollast greift eine zweite Stufe, sodaß auch der Vollastverbrauch der verschiedenen Vergaser, optimal eingestellt vorausgesetzt, sich kaum noch unterscheidet, ebenso wie Lambda. Aber das nur als Exkurs, der nicht unbedingt nötig ist. Vielleicht meint Dein Lehrer ja ein Verbrennungsexperiment: 1x etwas Benzin in einer Schale verbrannt (rußt), 1x etwas Benzin zerstäubt und mit Luft vermischt (brennt effektiver). Wenn Du hast, nimm für Part 2 eine Lötlampe, die vorgeheizt werden muß. Damit erzeugst Du an der Brennerdüse nur noch gasförmiges Benzin, das sich intensiv mit Luft mischt und dann hocheffektiv verbrennt (so sollte eine Gemischaufbereitung auch fürs Auto aussehen: Sprit vollständig vergast). |
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Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Und als besonderes Schmäckerchen machste mit einer zweiten Lötlampe den Test mit Gemisch 1:50 oder 1:33. |
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kupy
Beiträge: 7.303 |
Und danach wirfst Du die Lötlampe in den Müll, weil die Dochte fertig sind und die Düsen dicht. Lötlampen und Gasoline-Brenner sollte nur mit Lötbenzin oder Normalbenzin betrieben werden! |
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Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Dieses Experiment kann man mit besseren Benzinfeuerzeugen durchführen. Die verbrennen auch 1:50er. Kenne solche Äggsberdn, die machen sowas. |
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kupy
Beiträge: 7.303 |
Feuerzeug- und Lötlampenprinzip unterscheiden sich aber etwas, und gerade darauf kommt es ja an. |
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standard
Beiträge: 19.357 |
@Porsche: Ich kann Dir problemlos 2 Autos mit "originaleingestellten" H1-1 vorführen, die auch im von Dir genannten Bereich NICHT klingeln. |
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Knack
Beiträge: 20 |
Hallo ich bräcuhte für ein paar Sachen nochmal eure Hilfe. 1) eine Verständnisfrage? Wo enau befindet sich der Vergaser? 2)Es haben hoffentlich welche Öl zuhause, welches sie zur Beimischung benutzen? Könnten die Leute mal auf die Packung schauen, ob dort etwas in der Art draufsteht, was sich im Öl befindet oder etwas anderes interessantes? 3)Mein Lehrer meinte zu mier, dass ich mal schauen sollte, ob ich folgendes herausfinde: |
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Sven 2
Beiträge: 396 |
Hallo, also der Vegaser sitzt zwischen Tank und Motor, genauer gesagt ist er am Kurbelgehäuse angeflanscht. Wenn Du in einen Trabi reinschaust ist das das Teil wo der schwarze Gummischlauch vom Luftfilter rangeht. Mit dem Öl kann ich leider nicht helfen. Und das was so riecht müssten die aromatischen Kohlenwasserstoffe sein, die entstehen durch die Verbrennung des Öles. Allerdings riechen Viertakter manchmal ganz ähnlich, vorallem wenn der Motor und der Kat noch kalt sind. MFG |
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kupy
Beiträge: 7.303 |
CO2, CO und H2O riechen nicht, Stickoxide entstehen kaum. Ich schließe mich daher dem Vorredner an. Es sind Kohlenwasserstoffe, die riechen, hervorgerufen durch unvollständige Verbrennung, u.a. auch Öl, und die sogenannten Spülverluste. Da Frischgemisch das verbrannte Altgas praktisch vor sich her in den Auspuff schieben soll, aber keine Steuerorgane außer der Kolbenkante vorhanden sind, gelangt auch immer etwas Frischgemisch mit ins Abgas. Auf den Ölflaschen steht übrigens nichts über die Inhaltstoffe drauf. Du kannst aber davon ausgehen, daß das Zweitaktöl mit Schwerbenzin derart vorgemischt ist, daß es sich leichter mit dem Benzin mischt. Über das Öl im Einzelnen schweigen sich die Hersteller meist aus. |
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Sven 2
Beiträge: 396 |
Juhu, schön das Du mir zustimmst Kupy. Habe ich also doch was an der Uni gelernt. Zu dem Öl findet man nichtmal im www irgendwelche Infos, is halt alles streng geheim. MFG |
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Knack
Beiträge: 20 |
Das mit dem streng geheim ist ja echt blöd. Jetzt muss ich mir glatt was aus den Fingern saugen. Naja der vorteil ist, dass ich dabei kaum was falsch machen kann. Danke für eure Infos. |
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kupy
Beiträge: 7.303 |
Die genaue Zusammensetzung, auch wenns nur ganz normales 4T-Öl ist, verrät im allgemeinen niemand. Da hat jeder sein Rezept. Trotzdem ist allem gemeinsam: es ist Motoröl, zugesetzt sind bestimmte Additive zur Einstellung diverser Eigenschaften. Beim Zweitakter soll es sich gut mischen mit dem Benzin, daher ist es meist "vorgemischt eingestellt", enthält also Schwerbenzin. Weiterhin soll es scherstabil sein und dann aber auch, wo es in der Gasphase geführt wird, gut verbrennen. Vorletzteres ist Tribologie und eher Physik als CHemie, dürfte den Lehrer also kaum intereressieren. Und der Rest ist dann einfach "Verbrennung von längerkettigen Kohlenwasserstoffen", zusätzlich zu den Verbindungen im Benzin. Mit entsprechendem Öl kannst Du beim Trabi (warmgefahren) fast gar nichts mehr riechen bzw. nicht mehr nachweisen, daß es nun das Öl ist, was man schnuffelt. Daher rate ich, eher allgemein die Spülverluste zu erklären als unvollständige Verbrennung. |
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phi
Beiträge: 2.760 |
Also ich habe grad im Reparaturhandbuch von Autoteile Baller etwas interessantes entdeckt:
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kupy
Beiträge: 7.303 |
Wenn allerdings auf der Flasche die Mischung nicht anders angegeben ist, dann ist davon auszugehen, daß das entsprechende Mischungsverhältnis sich auf Flaschenvolumen bezieht, und zwar incl. der Vorverdünnung. Anderenfalls stehen die Verhältnisse zum Erreichen einer bestimmte Mischung auf der Flasche. Aber prinzipiell stimmt das mit der "Verdünnung" natürlich. 1:50, 1:33 und dgl. beziehen sich nicht zuerst auf die erforderliche Ölmenge (die Menge allein macht es noch nicht), sondern die mit der Ölmenge zu erzielende Wirkung. |
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Knack
Beiträge: 20 |
Das ist ja schonmal nicht schlecht. So ich habe überlegt, dass ich noch den Aspekt des Katalysators reinbringe, also ob der Katalysator etwas bringen würde. |
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Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Ein normaler 3-Wege Kat besteht aus poröser Keramik. Diese ist in wabenförmigen Röhren (Bienenstock-System) so eingebaut, daß die Abgase direkt in die Röhren einströmen und sich die Stoffe auf der Keramikoberfläche anlagern und zu "ungefährlichen" Stoffen reagieren. Der Katalysator hat dabei die Aufgabe, die Stoffe anzuziehen und die benötigte Reaktionsenergie so weit zu senken, daß die Stoffe sehr schnell und optimal reagieren können. Das funktioniert aber nur dann optimal, wenn die Fläche des Katalysators groß genug und sauber ist, optimale Sauerstoffverhältnisse vorhanden sind (Lambda-Fenster - Sauerstoff, Abgasverhältnis, wird von der Lambda - Sonde beim 3-Wege-KAT geregelt) stimmen und der Katalysator keine internen oder externen Beschädigungen aufweist. Im 2T-Motor und im Dieselmotor wäre die Sauberkeit nicht gegeben. Im 2-Takter kommt zu viel unverbranntes Öl im KAT an und im Diesel der Ruß. Ich hoffe, damit kannst du was anfangen. |
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Knack
Beiträge: 20 |
Danke erstmal. Jetzt müsste ich nurnoch wissen, was das unverbrannte Öl im Katalysator bewirkt. |
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Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Es setzt sich auf der Keramikoberfläche ab und damit wird diese für das Gas unerreichbar. Und ohne Kontakt keine chem. Reaktionen. Das Hauptkriterium ist, daß das Gas Kontakt mit der Keramik hat. Verbleites Benzin hat übrigens den selben Effekt. Es gibt zwar einen Trabi-KAT, wie der funzt weiß ich auch nicht. Aber ich bin mal gespannt, wie deine Arbeit ankommt. |
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kupy
Beiträge: 7.303 |
Kats funktionieren (theoretisch) auch bei Zweitaktern und auch bei Kohlenwasserstoffen. Problem ist, daß ein U-Kat keinen besonders guten Wirkungsgrad hat. Ein Kat arbeitet nur optimal, wenn seine Betriebstemperatur erreicht und konstantgehalten wird und wenn das Abgas über die Gemischaufbereitung der Ansaugseite her beeinflußt werden kann. Dann wird aus dem U-Kat ein G-Kat. Dazu brauchst Du aber eine Lamdbasonde und einen elektronischen Vergaser oder eine Einspritzung. Das hat der Trabi schonmal nicht, zudem schwankt die Abgastemperatur stark, also entweder Du erwischt einen notorisch zu kalten Einbauort oder hast Überhitzungsgefahr. Und die Lambdasonde verträgt den Ölnebel nicht (vor allem im Kaltlauf): die Keramik setzt sich zu und wird zerstört. Als theoretischer Ausblick Deiner Arbeit wäre es aber auf jeden Fall eine Idee, das anzusprechen. Vielleicht noch als Hinweis: die Fa. Waschkuttis hat mal einen gesteuerten Kat gebaut, der extern beheizt wurde, wenn er die Betriebstemperatur nicht erreicht hat. Das Teil hat gut funktioniert, war nur recht teuer und nach Erlöschen der steuerlichen Förderung hat es einfach keiner mehr gekauft. |
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Knack
Beiträge: 20 |
Wenn ich das richtig verstanden ahbe, lohnt sich ein kat also kaum,da a) sich das öl angelagert hat und so die reaktion verhindert hat b) die betriebstemperaut nicht erreicht wurde |
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Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Grünau. Und das Finanzamt interessiert sich nicht die Bohne dafür. Auch beim 1.1er hast du da kaum Chancen. Aber das mit der Betriebstemperatur... Die Abgastemperatur ist beim 2T sehr unterschiedlich. Also von zu hoch für den KAT bis zu niedrig für den KAT. Aber mal was anderes: Wie weit bist du denn? |
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