Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


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Autor Thema: öl kaufen,welches??? und woher???
pwb601

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@Chris

Man sollte aber auch berücksichtigen, daß zu Zeiten, in denen Zweitaktmotoren noch massenhaft liefen, es gar kein besonderes Zweitaktöl gab. Und der Trabantmotor stammt konstruktiv definitiv aus diesen Zeiten.

2T-Öl ist doch im Grunde bloß auf eine raucharme Verbrennung (und eine bestimmte Verbrennungstemperatur) ausgelegt, und halt auf die bessere Mischbarkeit, aber schmiertechnisch macht es keinen besonderen Unterschied. Heutiges 2T-Öl ist, wenn schon, eh auf ganz andere 2T-Motoren zugeschnitten als auf die (im Grunde fast noch Vorkriegskonstruktion *fg*) des Trabant. (will sagen, es ist für diesen Motor eigentlich hoffnungslos "überqualifiziert")

Was Ölkohle angeht, da kann ich mit einem untertourig gefahrenen Motor, schlechtem Vergaser und verstellter Zündung auch mit dem besten Zweitaktöl nichts mehr rausreißen. Ich denke, da ist motorseitig ein größeres Optimierungspotential drin als ölseitig (ist nur meine subjektive Erfahrung).

Na ja, Fazit: ich halte die Diskussion für ähnlich ergiebig wie "schadet DOT4 der Bremse" oder "ist Baujahr 86 besser als Baujahr 87" --> sprich, Glaubensfrage. Man kann mit der heutigen Technik gehen und viel bessere Öle als früher fahren, aber es ist auch nicht viel mehr als eine Gewissensberuhigung. Normales "Motorenöl" erfüllt bei normaler Motorbelastung durchaus den gleichen Zweck.

@Vorredner: genau

heckman

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Registriert am: 06.02.2005


Ich nenn es korrekter Weise mal Selbstmischungsadditiv... 15/40er Öl halte ich aber für unzureichend. Dieses Öl entmischt sich nach geraumer Zeit, das ist einfach so. Allerdings völlig in Ordnung bei Getrenntschmierung.
Deluxe

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Die sog. "selbstmischenden" Zweitaktöle sind mit Schwerbenzin vorgemischt - weiter nichts.

Ansonsten ist an der These, daß heutige Billigöle zur Entwicklungszeit des Trabantmotors Spitzenöle gewesen wären, sicher was dran. Man kann aber der veralteten Motortechnologie sicher auch nicht schaden, wenn man bessere Öle heutiger Norm verfeuert. Immerhin läßt sich der Verschleiß damit reduzieren, der Schmierfilm ist beständiger, Reibungswiderstände werden reduziert usw. Warum also nicht - der Motor wirds (im Durchschnitt!) mit längerer Lebensdauer danken.
Und gerade das Ölkohleproblem ist weitgehend gelöst, wenn man nicht billigstes Viertaktöl reinkippt. Siehe MZ 406. Keine Kohle mehr, nur ein feuchter Film, der sich mit dem Finger abwischen läßt - habs erst kürzlich probiert...
Und bis es sich lohnt, billiges Öl und statt dessen lieber eine neue Kurbelwelle zu kaufen, vergeht auch viel Zeit. Mehr, als der Motor hält. Dann lieber teureres Öl und die teuren Wellen und Zylinder/Kolben gespart.

kat

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Registriert am: 25.11.2004


Zitat "Plaste, Blech und Planwirtschaft", S. 184
"Dem Grundöl wurde bereits beim Hersteller, im Hydrierwerk Zeitz, die sogenannte Vormischkomponente von etwa 15 Volumenprozent beigegeben, um die Selbstmischungsfähigkeit mit dem Kraftstoff zu sichern. Diese Komponente bestand aus minderwertigen Kohlenwasserstoffen, die in erster Linie für das klingelverhalten und den stechenden Geruch der damit betriebenen Motoren verantwortlich waren. Gegen alle Einsprüche der Entwicklungsingenieure im Fahrzeugbau, denen die wahre Zusammensetzung des Öls immer verborgen blieb, waren die Hydrierwerke nicht bereit, auf die Vormischkomponente und damit auf die so günstige Möglichkeit gewinnbringender Verwertung von Abfallprodukten zu verzichten."

Hoffen wir, daß es heute besser ist.

trabi1995bis1999

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@Deluxe: Wie gesagt, alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Wer wie Du unersetzbare Oldtimer behütet, kann auch ruhig 4€ für das Öl ausgeben, Hauptsache, es ist perfekt. Man wird ja mit einem technischen Kulturgut kaum 10Tkm im Jahr schrubben.
Wer seinen Trabi als Arbeitpferd für Haus & Hof nutzt und ihn auch selbst wartet und ihn nicht als Kulturgut unserer Nachwelt überlassen will, nimmt 1€-Öl.

Daß es - wenn man seine Motoren nicht ständig bis in Grenzbereich belastet - meßbare Lebensdauerunterschiede zwischen MZ406 und 1€-Öl gibt, wage ich zu bezweifeln. Das einzige, womit Du recht haben magst, ist Ölkohle. Man vergrößert halt die Wartungsintervalle.

Ach ja, und nun kommen wir noch zu einer ganz kuriosen steuerrechtlichen Frage (da wiehert der Amtsschimmel ) Bei Motoröl handelt es sich um ein "steuerbegünstigtes Mineralölprodukt", d.h., energetische Verwertung in Motoren ist verboten. Wenn ein Teil des Öls im Motor verbrennt, begeht man dann Steuerhinterziehung?

POSTKUGEL

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4T Oel als Mischoel beim 2T-Motor

Irgendwie erinnert mich das an ein altes DDR-Motti: "Wirt muessen sparen, koste es, was es wolle!"

Aczh ja, putzt Du auch alle 5 Tkm die Kobenringnuten? Denn dort ist die Oehlkohle besonders schaedlich...

trabi1995bis1999

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Gegenfrage: Hat man denn zu Zeiten des IFA F9, P70, 311er Warti auch alle 5Tkm die Kolbenringnuten geputzt? Oder hatten die alle schon MZ406?

Ich denke, die ewige Drohung vor dem Bösen ist ein Wesenszug von Religionen

Ach ja, und noch was: Zu meinen Trabi-Zeiten hatten noch alle Tanken in der Umgebung Gemisch, auch die Billigtanken. Glaubt ihr im Ernst, daß im No-Name-Gemisch besonders gutes Öl drin war? Ich hatte meine Kolben nach 40Tkm mal draußen. Die Nuten waren wie geleckt. Die Billigtanken hatten also alle MZ406 drin? Na klar, logisch, sonst wären meine Nuten ja schwarz wie die Nacht gewesen

kat

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Das Hyzet-Öl für Zweitakter kam so Ende der 50er Jahre raus, also ungefähr gleichzeitig mit dem Trabi.

Höherlegierte 4-Takt-Öle haben einen größeren Sulfataschegehalt, der für die Ablagerungen sorgt. Besonders hoch ist der bei Ölen für Dieselmotoren.
Es gibt auch Viertakt-Öle, die für aschefreie (oder -arme) Verbrennung ausgelegt sind - Flugmotorenöle für Lycoming und Co. Aber die sind sicher nicht billiger als Zweitaktöl

Deluxe

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Der F8 bekommt ebenso 406er wie mein 70er Sonntagsoldtimer. Und mein Alltagstraber bekommt es auch. Insofern versorge ich die "unersetzbaren Oldtimer" genauso wie den Alltagstraber...

Übrigens nützt regelmäßiges Putzen auch nix, denn kein Mensch zerlegt dabei jedesmal den Motor komplett. Die meisten nehmen mal die Köpfe ab, der Rest bleibt wie er ist. Ich frage mich auch wirklich, was einfacher und angenehmer ist. Ein paar Euros für Öl ausgeben, oder jedes Jahr einmal das Ding zerlegen. Ich hätte da keine Lust drauf...
Eins ist fakt: Ölkohle reduziert die Lebensdauer und erhöht den Verschleiß! Zugesetzte Ringnuten begünstigen Kolbenklemmer usw...

Aber bitte - der eine ißt gern Bienenhonig, der andere gern Schmierseife. Und so verbrennt der eine eben gern gebrauchtes Frittenöl, der andere lieber hochwertige Mineralölprodukte der aktuellen Generation. Jeder wie er will...

trabi1995bis1999

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@Deluxe: Ich verbrenne im SDI NEUES Frittenöl, 66% davon verestert.

Untenrum bekommt er vollsynthetisches 5W40 vom Kaufland für 19€ / 5L.

das moss

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um den Gegentausch zu machen: füll doch einfach gutes 406 in deinen SDI, unterscheidet sich doch kaum...... nach deiner Argumentation ist es ja egal ob 4T oder 2T

hast auch weniger Ölschlamm......

bei 4,5 € /l kannst du da doch saftig was sparen......

und warum eigentlich vollsynthetisch..... son Diesel kann doch auch normales mineralisches ab, das gabs doch als der Diesel im PKW kam (im großen Stil ja in den 50ern) auch nicht..... und für son Alltagsauto ist doch sowas viel zu schade......

und das bischen Vormischkomponente wird sich schon verflüchtigen.....

pwb601

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Rein mineralisches Öl hält hier bei mir schon seit 200 tkm den (Wirbelkammer-)Dieselmotor am Leben
kat

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@moss
Öle für Dieselmotoren waren aber auch schon in den 50er Jahren anders legiert.

Ach so, 5W/40 vollsynth. gibt es aber auch schon für ca. 10€/5l, z.B. Addinol im Praktiker

[Bearbeitet von kat (20-02-2005 - 19:39)]

trabi1995bis1999

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Nein, das_moss, meine Konstruktion ist 43 Jahre jünger als der Trabimotor, sie stammt aus der Zeit, als Vollsynthetiköle langsam auch in den Supermarkt-Regalen etablierten. Die Flächenpressungen an Gleitpaaren dürften Gleitpaarpressungen des Trabis um Größenordnungen übertreffen, daher verzichte ich auf MZ406, solange es nicht VW-Norm 50500 einhält Im übrigen müssen bei mir 5L für 15Tkm ausreichen, beim Trabi entspricht das 20L verbrauchtes MZ406. (was im übrigen den Mehrpreis meines Öls wieder relativiert, MZ406 dürfte dann bei gleichen Ölkosten nur 1,20€ kosten ) Vielleicht hast Du jetzt eine Vorstellung davon, warum ich beim Möl minimal mehr investiere, ohne daß es auf die kosten/km nennenswerte Auswirkungen hat.

Wenn MZ406 einen guten Heizwert hat und für deutlich unter 1€ zu bekommen ist, würde ich es gern dem Kraftstoff zumischen. In einem Dieselforum hat das jemand gemacht und wollte Verbrauchsrückgang beobachtet haben.

Und jetzt noch mal meine Logik, da Du sie scheinbar nicht ganz verstanden hast:

Motorkonstruktion aus den 50er Jahren + Kein Interesse am Langzeit-Werterhalt + Wartungsbereitschaft + Kosten-Nutzen-Rechnung bei Betriebskosten = Billig-4Taktöl

Motorkonstruktion aus den 50er Jahren + Interesse am Langzeit-Werterhalt + vermeidung häufiger Wartung +... = MZ406

kupy

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So langsam finde ichs ein bißchen albern, wie es hier ausufert. Sag mal, Dein so hochwertiges 5W40-Vollsynthese von Kaufland stammt aber nicht zufällig von der Hausmarke "PowerOil"?
trabi1995bis1999

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@kupy: sorry, ich wollte es nicht ausufern lassen, hielt es aber für nötig, dem moss noch angemessen zu antworten. So, und nun ist gut mit Albernheit. Jeder, der seinen Trabi ganz doll lieb hat und ihm nicht so oft den Popo putzen will, tankt MZ406. Ist das ein Wort?

Ähm, ja, mein 5W40 ist von Power Oil. Warum erwähnst Du das? Muß ich befürchten, daß bei dieser Marke die angegebenen Normen nicht eingehalten werden? Übrigens, ich habe nie behauptet, daß es hochwertig ist Dachte halt nur, Preis/Leistung stimmen einigermaßen im Vergleich zu z.B. mineralischem 10W40 von Castrol für 27€. Mit dem erwähnten Addinol vollsynt.5W40 für 10€ beim Praktiker sieht es im Raum Stuttgart bestimmt schlecht aus. ciao

Fg601

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Ich finde diese Diskusionen immer lustig.Ich glaube die Leute die die größte Angst vor Ölkohle haben,sind nur zu faul den Motor mal nachzuschauen.Ich fahre ja nun auch schon ein paar Jahre Trabi,und habe einiges ausprobiert.4T öl verursacht hauptsächlich Kohle an den Auslaßschlitzen und am Krümmer.Von Kurbelwelle und Kolbenringen kann keine Rede sein.Wer ein bischen Ahnung hat weiß auch warum.Für die anderen erkläre ichs mal.2T öl verbrennt bei ca. 120-150°vollständig.4T Öl dagegen bei ca. 300°.Kohle bildet sich kurz vor der Verbrennungstemperatur.Daher kommt zbs.die Kohle im Kurbelgehäuse.
Das einzige Öl welches totales Gift ist ist Rizinus Öl.Da kann innerhalb von 2000 km alles fest sein.
Der einzige Nachteil von 4T Öl ist die blaue Fahne,aber das habe ich ja schon erklärt.Ich fahre jetzt ca.10 Jahre 15/40 in Trabi-Motoren von 26-75PS ohne irgendwelche Nachteile für mich oder der Technik.
mein Fazit für die ,die noch richtig Überdruck im Geldbeutel haben,kauft ruhig euer 2T öl und beruhigt euer Gewissen.Die Mineralölfirmen werdens euch bestimmt danken.
So viel wie in der heutigen Zeit wurde noch nie beschissen,das beweißt ja auch Auto-blöd.
Deluxe

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Aha - wer Zweitaktöl fährt ist demnach faul und blöd. Nagut - dann bitte....
Nur - mein Auto soll FAHREN und nicht aller paar Wochen eine Motorzerlegung nötig haben.

Ganz schön arrogant, manche hier...

das moss

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Registriert am: 20.03.2001


vor allen Dingen schlau..... und so humorlos......

PS: dozieren macht meistens blind für feinsinnige scherzlein.....

kat

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@trabi1995bis1999
Bei dem Öl im Praktiker steht High Star oder sowas drauf, Addinol nur ganz klein gedruckt als Abfüller. Zuletzt kostete es 10,99€.
Ansonsten haben wohl real oder Walmart auch ein 5W40 für 10€ im (Dauer?)Angebot, wenn man den Prospekten glauben darf. Ich kaufe immer gleich mehrere Kartons, bin daher nicht so up-to-date. VW-Norm haben sie alle. Das Kauflandöl ist IMHO zu teuer.
Chris601

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öffentlich falsche Tipps zu geben würde ich nicht unbedingt als Homur bezeichnen..
TV P50

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Geil, geil ne Öldiskussion ich will auch mitmachen

Was falsch ist und was nicht muß jeder selbst entscheiden Chris

Und in punkto Motoren weiß der Fg601 schon wovon er redet

Und für den Rest: immer locker bleiben

kupy

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Am Ende kann jeder gerne verheizen, was er will. Ich habe auch schon ein paar Motoren im Laufe meines Lebens auf dem Tisch gehabt und zerlegt, gefahren mit den unterschiedlichsten Ölen und jeder hielt seine Version für das Beste (für die Technik oder für den Geldbeutel...). Allerdings sagt der Aufdruck von VW-Norm und Viskositätsklassen nicht immer die Wahrheit. Daher auch meine Nachfrage, ob Power-Oil oder nicht.
POSTKUGEL

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Das Addinol 5W40 beim Praktiker hat im Gegensatz zum "Power Oil" eine echte VW-Freigabe, nicht nur den Aufdruck.

Wer Zugang zu den internen Oelfreigabelisten von VW hat, wird meine Aussage bestaetigen koennen.

POSTKUGEL

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Ach ja, und was die Auswirkungen irgendwelchen Oels in irgendwelchen Motoren betrifft: Da brauchen wir hier nicht zu reimen und zu raetlseln. Wer bei Addinol anruft, kann sich die Tel. Nummer des fuer die jeweilige Oelsorte zustaendigen Chemikers geben lassen (hab ich mal fuer das Praktiker 5W40 gemacht) und sich von dem eine halbe Stunde lang den langen Weg vom (machnmal) Acetylen zum Oel erklaeren lassen, sowie das, was sich der Kuenstler bei den verschiedenen OH-Gruppen so dachte.
heckman

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@ fg601

Ich hatte damals auch mit dem Gedanken gespielt, meinen Alltagstrabanten mit billigstem 15/40er zu fahren. Grund: nichts anderes als billiges 2-T Öl, nur mit benanntem Selbstmischer.Und mit Ölkohle habe ich nicht allzuviel Erfahrung(bin kein Heizer oder Teilefahrer) , ich finde aber das dies hier zu sehr hochgespielt wird. Zu DDR-Zeiten wurde das Öl aus Braunkohle gewonnen, da war das auch noch ein Thema. Und Motorschäden durch Ölkohle treten m.E. nur auf, wenn man einen gebrauchten Motor von früher ohne Reinigung überhitzt (dann löst sich der ganze Rotz). Ich habe viele viele zehntausende Kilometer Trabant gefahren, nicht immer wie eine Hebamme....
kupy

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Niederschläge, Ölkohle oder sonstiges machen sich auch ganz gerne ohne Überhitzung auf den Weg. Was mich aus manchen Kurbelgehäusen schon angelacht hat, damit könnte man fast heizen. Ohne würden aber vermutlich geschätzte 50% der Wellen noch leben. Die Urachen dafür liegen aber nicht nur im Öl begründet...
paddy

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Registriert am: 01.02.2004


Hallo Leute.

Nun möchte ich auch mal was zum besten geben, auch wenn ich mit Sicherheit fachlich nicht so tief drin stecke wie Ihr.
Mein Bekannter (Laborleiter in einer Raffinerie) hat mir folgendes Berichtet:

Die Ablagerungen im Verbrennungsraum entstehen nicht nur aus dem 2Takt Öl selber, sondern auch aus den Additiven, die heutzutage beigemischt werden (z.B. um es selbstmischender zu machen). Und genau die lagern sich im Verbrennungsraum ab. Die Originalzusammensetzung des DDR-Öls hat er sich in meinem Minol Katalog angesehen (habe eine Kopie davon) und meinte, ein so schlecht legiertes Öl könnte man heute nicht mehr bekommen.

Sein Fazit: Mineralisches Öl hat heute sehr viele Zusätze, deshalb sollte man auf teilsynthetisches umsteigen (außer bei alten 18PS Motoren wegen der anderen Materialien die dort verbaut wurden), da man dort weniger Zusätze drin hat, die durch die Verbrennung sich ablagern können.

Das bestätigt die Berichte, dass MZ406 so gut sei.

Zum Thema Zusätze wie Bleiersatz, Ventilsauber,... gilt das Gleiche. Je mehr anderer "Fusel" drin ist, desto mehr kann sich ablagern, weil Teile der Additive sich zusammen mit dem gerade verbrennenden oder noch nicht brennenden Öl niederschlagen.

Ich selbst fahre meine Motoren immer wieder mit anderem Öl (aber nur 2takt) und schaue, wie Sie sich dann verhalten und der Verbrennungsraum danach aussieht. Ich möchte keine Patentrezepte geben, da jeder offensichtlich anders darüber denkt, und das ist auch logisch!!! Es sollte sich jeder mal überlegen, dass das Ablagerungsverhalten nicht nur vom Öl und seinen Additiven abhängt, sondern auch vom Zustand der Pleuellager (bei älteren Motoren kann es zu leichtem Spiel kommen), der Zündung, Kompression, Zündkerze,.... um nur einige zu nennen. Hätten wir alle genau die gleichen Komponenten und Einstellungen, wäre das mit der Ablagerung vergleichbar und wir hätten vmtl. nur 1 bis 2 "Lieblingssorten". Da aber jeder Motor anders ist (und auch dessen Peripherie), kann man nie eine optimale Empfehlung geben, sondern nur eine Richtung.

Der Rest ist "learning by doing".

heckman

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Registriert am: 06.02.2005


@ kupy
SO IST ES.Immer hat die Ölkohle schuld...
Mein Vater hat den ersten Motor knapp 100.000 gefahren( Trabant BJ.82) und der fuhr nie wie ne Hebamme. im Gegenteil. Der
Motor mußte 1990 raus weil er nicht mehr die Abgaswerte bekam und etwas schlapp wurde.Geklappert hat er nicht, er klang halt etwas hart unter Vollast und hoher Drehzahl.Irgendwelche ölkohle wurde da nie entfernt. Und das bei dem Braunkohlesprit. Vielleicht (so meine Meinung) hat der neue Sprit an vielen kaputten Motoren Schuld. Ein nach der Wende mir bekannt auftretendes Phänomen waren "schleifende Hauptlager", entstanden durch Dampfblasenbildung an den Lagern. Jedoch nur bei neueren Motorengenerationen+Sparvergaser.
kupy

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Registriert am: 11.10.1999


Letztlich kann sich jeder selber seine Theorie zurechtlegen... Dampfblasenbildung an den Lagern ist da natürlich auch mal was Schönes. Ich wüßte allerdings nicht, wieso der Sprit dran schuld sein sollte, wenn selbst mit VK79 noch gefahren werden konnte. (Im Übrigen auch eine Frage der Ölmischbarkeit mit dem Sprit.)
DDR-Öl aus Braunkohlenschwelteer war schon in der KFT zu Beginn der 70Jahre eher als katastrophal eingeschätzt worden (zu recht, wenn man das dort liest) und ich selber kennen keine Motoren, die die Abgaswerte nur wegen Laufbuchsenverschleiß nicht geschafft hätten. Das heißt nicht, daß es das nicht gegeben hat. Es gibt immer die seltenen, aber bewundernswerten Ausnahmen. Wenn Du mir jetzt aber noch sagst, daß das Kurbelgehäuse schön sauber gewesen ist, gehe ich mal wohl doch zum Arzt. Niederschläge und Kohlebildung sind vielleicht nicht immer das Aus, aber in ganz vielen Fällen die Ursachen. (Nochwas anzumerken: Öl, daß nicht an der Verbrennung beteiligt ist, verschmaucht mit der Zeit schön die übrige Abgasanlage und brennt sich auch nur schwer noch frei. Klingeln kann auch darin eine Ursache haben.) Jetzt habe ich aber wieder schöne Hilfestellungen gegeben, erneut einen "welcher Motor hat die meisten km"- und "Klingeln, woher kommt es"-Topic zu reaktivieren.
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