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Autor Thema: Wie funktioniert ein 2T-Diesel ?
kupy

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Was zu Orbital noch gehört? Na dann schau dir mal die Motoren von Orbital genau an...
Und daß die meisten Zweitaktdiesel überwiegend Langsamläufer sind, hängt mal ganz einfach mit dem Ladungswechsel und der Gemischaufbereitung (und dem Drehmoment aus großem Hubraum) zusammen. Nur deshalb sind die so effektiv und enengiebilanziert vorne. Das ist bei langsamen Vorgängen einfach besser beherrschbar. Eigentlich müßte man einen Lanzmotor in den Trabi setzen und den Rest übers Getriebe lösen.
kat

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@crazychris
Ein Dieselmotorrad, allerdings mit Viertakter, gibt es hier:
http://www.autoservicepraxis.de/sixcms/detail.php?id=255715&_topnavi=32454&_zielcb=32471

Ansonsten hat die Fa. Schrick einen luftgekühlten V2-Diesel (aber auch 4-Takt) gebaut (TKDI 600), der 46 PS bei 6000 U/min leistet und 25 kg wiegt. Er dreht max. 10.000 U/min, das ist eigentlich dieseluntypisch. Er würde sicher auch gut in ein Motorrad passen und war mal in der MTZ beschrieben.

kupy

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Ich wollte es nicht sagen, aber Royal Enfield sehen manche auch als Motorrad, und das fährt schon seit Jahrzehnten mit Diesel (o.k., mit Ventilsteuerung und 4 Takten).

[Bearbeitet von kupy (28-01-2005 - 11:15)]

crazychris

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@Kat: Danke, kenne ich schon. Ich hoffe, dass da mal was auf den Markt kommt. Bloß mit vertretbaren Kosten wird das wohl kaum möglich sein. Nur kann man Motorräder auch schlecht rein wirtschaftlich betrachten, sind nunmal absolute Spassfahrzeuge. (Was mich an 95% der Motorräder übrigens tierisch ankotzt ist die offen laufende Antriebskette
. Irgendwann baue ich noch den MZ-Kasten an meine Yamaha. Und wenns nicht klappt kaufe ich mir ne Kardan-BMW)

@Postkugel:
Kurz gesagt: Ich bezweifle das. Der Lupo 3L kommt inklusive Wertverlust, Wartung, Sprit, Versicherung, Werkstattkosten und so weiter auf ca. 13 Cent/km (Auto Motor Sport).
Was verbraucht denn der Trabbi so?

Mit dem PD-Motor hast Du leider absolut recht. VW baut da absoluten Mist. Ich habe einen Golf III Variant 1,9 Turbodiesel. Mit dem Riemen selbst hatte ich noch keinen Ärger, aber mit dem Riemenrad. Da hat VW eine zu schwache Schraube in den ersten Baujahren verfriemmelt => Motortotalschaden. Und weils gerade so schön war noch neuen Turbolader und Kupplung. Aber das ist kein Dieselproblem sondern das VW-Qualitätsproblem. Der VW-Ruf ist deutlich besser als die VW-Technik. Dagegen kenne ich BMW-Motoren die 500.000km im Außendienst machen obwohl die jeder tritt. Und Riemen ist beim BMW ein Fremdwort. Oder in billiger: der von Fiat/Opel Entwickelte 1,3 l Commonrail-Diesel hat auch keinen Riemen und benötigt eine Wartung nur alle 50.000km oder alle zwei Jahre. In einem neuen Reimport-Corsa macht das mit Klima und n bißchen Firlefanz (Alu, E-fenster, Airbaigs, ESP, E-spiegel, CD-MP3 etc.) so um die 11.000 Euro.
Ich behaupte das ist mit die billigste Art, Auto zu fahren (bei entsprechen vielen km/Jahr) und das bei sehr hohem Komfort.
Einmal Tanja/Woche bedeutet 39.500 km/Jahr.

3 l Diesel => 1066,5 Euro
5 l Diesel => 1777,5 Euro
7 l Diesel => 2488,5 Euro

6 l Benzin => 2488,5 Euro
8 l Benzin => 3318 Euro
10 l Bezin => 4147,5 Euro

Der Golf braucht bei zügiger Fahrt 7,5 l (Tacho 150 - 180) im Schnitt, mit Gewalt 9 l und mit Vorsicht 5,5. Ist halt noch ein altes Vorkammeraggegat. Aber: Problemlos auf Pflanzenöl umzubauen:

5 l PÖL => 1264 Euro
6 l PÖL => 1516 Euro
7 l PÖL => 1770 Euro
8 l PÖL => 2022 Euro

Ein alter VW-Turbodiesel ist damit ein gutes Auto wenn man viele Kilometer reißt und zum Schrauben bereit ist. Den Riemen muß man natürlich im Auge behalten, eindeutiger VW-Nachteil.
Wer wenig fährt fährt mit dem Trabbi sicher günstig. Trotzdem behaupte ich, dass es da bessere alternativen gibt, der Grund einen Trabbi zu fahren also mehr am Image/Kult liegt. Benziner mit Einspritzung kriegt man heute doch auch schon hinterhergeworfen. Und wenn die km/Jahr extrem werden lohnen sich die Investitionen die das letzte aus dem Sprit rauskitzeln eben immer mehr. Aber man darf das ganze ja auch nicht nur wirtschaftlich sehen. Im Sommer fahre ich ja auch gern Motorrad - und das fährt mittlerweile ungefähr genauso teuer wie das Auto, eher noch teurer (Yamaha XT600 E, 4,5-6,5 l /100, Normalbenzin, 1Zyl 4T, 4 Ventile, Luftkühlung, 45 PS, Vmax ca. 160, 0-100 in 5,7s). Und von einem neuem Opel Corsa erwarte ich gegenüber einem Trabbi deutlich mehr Komfort, weniger Geräusche, wesentlich höhere Geschwindigkeit. Das wäre mir dann auch ein paar Cent mehr wert. Man muß natürlich von gleichen Bedingungen ausgehen... beide Wagen werden in der Werkstatt gewartet.
Jetzt als Studi schraube ich natürlich selber, aber wenn ich dann irgendwann mal Geld verdiene werde ich mir auchmal einen Waagen kaufen wo nicht alle Verschleißteile fünf vor 12 sind (diese Teebeutel-dreinmal-benutzen-Mentalität). Etwas mit Garantie.
Aber den Streit will ich hier eigentlich garnicht vom Zaun brechen, soll doch jeder fahren was er geil findet.
Zum DI-Zweitakter bin ich eigentlich gekommen weil ich in ein paar Jahren Motorschirm fliegen will (was das ist: www.high-above.de). Da kommt man an Zweitaktern aus Gewichtsgründen nicht vorbei. Es gibt auch schon ganz gute Motoren (Simonini und Radne, beim Motorschirm eher Simonini weil Radne etwas zu schwach) die doch recht sparsam mit dem Sprit umgehen. Würde aber der Simonini-Antrieb (www.fresh-breeze.de) noch mit einer Direkteinspritzung ausgestattet werden glaube ich, das ermit seinen 10l Sprit gute 6 statt maximal 4 Stunden in der Luft bleiben könnte. Hier geht es also nicht um Geiz wie beim Auto, sondern darum, mit der vorhandenen Energiemenge lange auszukommen. Mehr Sprit mitnehmen ist da nicht ganz so toll, weil es ein Fußstart-UL ist. Man muß die ganzen Kilos also beim Start erstmal Schultern und dann tüchtig laufen um in die Luft zu kommen. Und nochmal 5l oder 10l extra sind da nicht angebracht. Abgesehen davon ist auch gar kein Platz dafür vorhanden.

crazychris

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ach ja....
autofahren optimiert nach verschiedenen Gesichtspunkten:

minimale Kosten bei wenigen km/Jahr und der Bereitschaft zum Schrauben:
z.B. Fiat Uno 1.0 FIRE
(hatte einen Bj. 90. Elektronische Einspritzung, sehr sparsam (4,5 - 7 l Nomal), gibts heute echt billig)


Kult mit Bereitschaft zum Schrauben:
Trabbi / VW Kübel /alter Mini / Käfer etc.

Minimale Kosten bei wenig km/Jahr ohne Bereitschaft zum Schrauben:
Fiat Seicento von neuwagen-guenstiger.de für 5990 Euro neu. Geringer Verbrauch und günstige Versicherung.

Minimale Kosten bei vielen km/Jahr mit der Bereitschaft zum Schrauben:
Post-Golf/Polo mit LKW-Zulassung und Umbau auf Pflanzenöl.

Minimale Kosten bei wenig Kilometern/Jahr ohne Bereitschaft zu schrauben:
Smart Fortwo CDI / Fiat Punto 1,3 Multijet / Fiat Panda 1,3 Multijet / Fiat Idea 1,3 Multijet / Opel Corsa 1,3 CDTI / Opel Agila 1,3 CDTI

optimales Auto unter Umweltaspekten bei vielen km/Jahr:
Lupo 3L TDI / Audi A2 3L

Viele PS für wenig Geld:
BMW 7er. Die alten Dinger gibts so gut wie geschenkt. Wer will schon nen 12-Ender betanken?

Mix aus günstigen PS und billigen Kilometern:
BMW 5er / Audi 100 mit Flüssiggasanlage

Optimiales Sex-Auto: VW-Bulli (muß man selber für attraktiv sein) ... oder Mercedes SL 600 (freie Auswahl auch wenn man selber nicht attrativ sein sollte . Der Sex muß dann aber mangels Platz außerhalb des Autos stattfinden).

Optimaler Komfort:
Mercedes S-Klasse mit belüfteten Massage-Sitzen, Luftfederung und 7-G Automatik.

Zum Rußpartikelfilter:
Warum sollte die Hersteller ihn serienmäßig verbauen?? Er macht das Auto teurer und die neuen Diesel packen Euro 4 auch ohne Filter. Es gibt also keinen Steuervorteil. Abgesehen davon bietet ihn BMW im neuen 3er nicht serienmässig an, weil es garnicht so viele Filter gibt (!). Die Filter können garnicht so schnell hergestellt werden wie sie benötigt werden.

Und nochwas: die Partikelemissionen die Diesel-PKW in Großstädten ausmachen liegen bei ca. 8%. 60% gehen auf das Konto von Heizungen, alte Lastwagen und Busse machen einen Großteil aus. UND: Benziner stoßen auch Partikel aus. Insbesondere die neuen FSI Motoren bräuchten genauso den Filter wie die TDIs.

Auf dauer gesehen werden teurere Autos ihn aber auf jeden Fall serienmäßig haben. Ob billige ihn bekommen hängt davon ab ob es Steuervorteile gibt. Zur Zeit gibt es keine.

crazychris

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hab mich oben verschrieben:
die neuen Diesel-Kleiwagen lohnen sich natürlich genau dann wenn man viel fährt und nicht bereit ist, die Kiste am WE dauernd zu flicken.
kupy

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Naja, einen kleinen Unterschied macht es schon, ob Du einen Motor am Boot/überm Bugrad/ auf dem Rücken betreiben willst, also quasistationär in wenigen Betriebsbereichen, oder auf der Straße (oder per Kunstflug) mit dauerndem Lastwechsel. Aber so langsam wird das jetzt offtopic
Ist eine interessante Betrachtung und Rechnung, was Du voran alles geschrieben hast.
Jetzt fehlt aber immernoch der Soundvergleich vom Kraz.
kupy

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Noch was nachgeschoben: Sparsame Diesel-Kleinwagen lohnen sich eigentlich nur für Vielfahrer, und wenn ich an den 3l-Polo bzw Lupo denke mit sehr hohem Anschaffungspreis, dann dort erst recht. Gerade für Langstrecken in dauernder Folge würde ich dann aber eher nicht so einen Floh bevorzugen. Nunja, und zu den Rechnungen und Betrachtungen: da sind eben viele Freiheitsgrade drin. Die Mentalität des Fahrers ist da nicht zu vernachlässigen.
Und nun: zurück zum Kraz.
Wo gibts nun den Sound? Irgendwer hat doch sicher noch solche Dinger daheim in der Garage stehen.
standard

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@crazychris: Mag sein, daß der Partikel-Emissions-Anteil von Diesel-PKW derzeit nur bei 8% liegt - die Tendenz dürfte aber rasant steigend sein! Außerdem ist eben gerade der Dieselruß der modernen, feinstzerstäubenden TDI/Commonrail-Systeme durch seine gute Lungengängigkeit extrem gesundheitsgefährdend! Dagegen sind die alten LKW/Bus-Partikel >relativ< "harmlos" (da eben bei weitem nicht so fein und sich somit nicht in den Bronchien festsetzend).
Welche Art von Partikeln sollen denn bitte einem Benziner/FSI entströmen DAS täte mich genauer interessieren - noch nie davon gehört/gesehen/gelesen!
kat

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@crasychris
Wegen Deinem Rucksackmotor solltest Du mal mit den Herstellern sprechen, vielleicht auf der AERO in Friedrichshafen. Eine Direkteinspritzung erhöht - wie bereits gesagt - Aufwand und Kosten. Für einen Flautenschieber im Segelflugzeug, der vielleicht 5 Std. im Jahr läuft, kommt sie z.B. mit Sicherheit nicht in Betracht.

[Bearbeitet von kat (28-01-2005 - 13:02)]

kupy

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Kann man so pauschal nicht sagen. Wenn ich es schaffe, mittels Einspritzung und Aufladung über den Auspuff (ich habe ja nur einen sehr engen Lastbereich: 1x Volllast, 1xReise, wenn überhaupt) hohe Leistungen bei kleiner Bauform zu erreichen, dann sind die Motorkosten gegen klassische Seglermotoren (bei Klapptriebwerklern) in dem Gesamtpreis der Plasteorchidee kaum zu entdecken. Auch im UL-Bereich tut sich da einiges.
Aber stimmt schon: am besten dann im Luftfahrtsektor umsehen.
crazychris

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zu kraz: ich nix wissen

zu Lupo 3L: Nein, er rechnet sich auch nicht für Vielfahrer. Es gibt andere Dieselkleinwagen für 5.000 Euro weniger die gerade einen Liter mehr brauchen, das fährt der Lupo erst raus wenn der Liter Diesel 5 Euro kostet. Man muß die Lebensdauer ja realistisch zwischen 150.000 und 250.000 km ansetzen.

zum UL: hab noch keinen Motor und muß erstmal mein Studium beenden. in 2,5 Jahren beginne ich dann die Ausbildung. Meine Hoffnung auf einen DI-Zweitakter liegt bei 0,001% was ich für realistisch halte. Ein Einzelstück werde ich auf keinen Fall fliegen, ich bin zwar CRAZYchris, aber nicht lebensmüde. Klar sind die Kosten sehr hoch. Es geht aber nicht um Wirtschaftlichkeit sondern um Gewichtseinsparung. Als DI-Version könnte der kleine Radne-Motor genug Leistung haben und gleichzeitig leichter sein. Dazu dann noch den geringeren Verbrauch, also kleineren Tank => leichterer Start, bessere Handling und durch das geringere Gewicht ist wieder weniger Power notwendig. Beim Motorschirm kann man natürlich kein ganzes Labor dranbauen. Es heißt nicht umsonst RUCKSACKmotor.
Es gibt nur wenige Hersteller die in Deutschland zugelassene Antriebe anbieten und die stützen sich allesamt nur auf ... ich meine es sind im wesentlichen vier Motoren
Radne/Solo/Simonini/Hirth (nach Leistung sortiert. Der Radne ist soweit ich weiß noch in keinem zugelassenem Motorschirm-Antrieb in Deutschland zugelassen, wird aber wohl noch kommen). Flugmotoren sind im Prinzip unglaublich veraltet. Es geht nicht darum, high-tech Antriebe zu bauen sondern sie müssen zuverlässig sein - das hat im Flugbereich absolute Priorität. Daher ist es nun für Dieselmotoren in Flugzeugen möglich, die Spritkosten um 70% zu reduzieren (Beispiel Diamond DA-40 TDI). Es gibt/gab auch ein Projekt eines UL-Trikes mit dem 1,2 TDI aus dem 3-liter Lupo (der Smart-CDI war zu Planungsbeginn noch nicht verfügbar. Der würde das Gewichtsproblem stark mindern).

zu den Partikelemissionen:
wenn ab sofort ALLE neu verkauften Diesel-Pkw Filter bekommen wird das kaum was verbessern. Interessanterweise waren in vielen Städten Stäube aus der Landwirtschaft stark vertreten. Der Wind treibt die wesentlich weiter als man vermutet hat. Im Dezember ist die Partikelbelastung wesentlich höher als sonst ... Adventskranz nicht anzünden sorgt schlagartig für Verbesserung .... geht euch ein Licht auf? Wer raucht muß sich um Partikelemissionen keine Gedanken machen. Aber tun wir mal so als wären wir alle Ökos, Vegetarier und Nichtraucher (ich rauche tatsächlich nicht ).
Die Diskussion um den Filter ist eigentlich ziemlich unsachlich. VW hielt bis vor kurzem ja daran fest, die Verbrennung so sauber stattfinden zu lassen, dass die Partikel garnicht erst entstehen. Eigentlich schlauer, oder? Aber das Thema wurde in den Medien so aufgebauscht, dass er nun halt Pflicht ist. Und alle teuren Autos werden ihn bekommen. Billige nicht, solange sie auch ohne die beste Abgasnorm erfüllen und der Gesetzgeber ihn nicht per Gesetz vorschreibt. Aber geht das nicht zuweit? Dann kann der Gesetzgeber ja auch vorschreiben, nur Benziner zu bauen. Oder nur Rot-Grüne Autos (naja... bis 2006). Tatsächlich gibt es noch keine Normen die über Euro 4 hinausgehen. Und die erfüllt der 100 PS TDI schon seit 5 Jahren.

Warum sollten die Partikelemissionen stark ansteigen? Ich sehe keinen Grund dafür. Wegen dem größer gewordenen Dieselanteil? Nein nein. Wie gesagt, so knapp 10% lassen sich in Städten vermindern wenn 100% der Diesel-PKW Filter haben. Der Rest kommt woanders her.
Zum Beispiel von DI-Benzinern. Das Rußverhalten haben Benziner genauso wie Diesel. Das hat damit zu tun, dass das Gemisch eben nicht wirklich homogen ist und daher nicht vollständig verbrennt. Das ist bei einer Suagrohreinspritzung genauso, bloß hat das Gemisch mehr Zeit sich homogen zu verteilen, daher gibt es weniger Ruß. DI-Benziner haben aber ein wesentlich inhomogeneres Gemisch und daher auch deutlich mehr Partikel (dass man nichts sieht heißt nicht, dass da nichts wäre). Das habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen sondern aus der Vorlesung Verbrennungsmotoren des Institutes für technische Verbrennung der Universität Hannover vor ein paar Tagen erfahren. Ich war auch überrascht, aber es macht Sinn. Wodurch unterscheiden sich denn ein FSI und ein TDI?
1. Verdichtung
2. Einspritzdruck
3. Kraftstoff
Die Technik ist vom Prinzip her sehr ähnlich.
Der Sprit wird in beiden Fällen fein, aber nicht fein genug zerstäubt. Aber die Motoren entwickeln sich hier weiter und es geht weiter und weiter zum quasi emissionsfreien Motor. Es ist schon sehr erstaunlich wie weit die Motoren heute sind. Man muß sich mal vor Augen halten, dass die zulässigen Emissionen für NOx zum Teil geringer sind als das was vorne in den Luftfilter reingeht... je mehr Golf V also in unseren Städten unterwegs sind desto weniger NOx ist da in der Luft... ist das nicht krank?

crazychris

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nochmal kurz zu den Partikeln, damit da kein falscher Eindruck entsteht:

Da muß auf jeden Fall was getan werden. Trotzdem glaube ich, dass das Thema höher aufgehangen wird als es nötig ist. Und der Gesetzgeber sollte den Partikelfilter nicht per Gesetz vorschreiben sondern eine Euro 5-Norm entwickeln die so enge Grenzwerte vorschreibt, dass es keine Probleme mit der Gesundheit gibt. Wie die Hersteller das anstellen sollte ganz allein ihnen überlassen sein.
Um die Partikel in den Städten zu vermindern müßte man Partikelfilter für Heizungen vorschreiben. Ebenso strengere Auflagen für die Industrie. Ungelöst bleibt das Problem der Stäube aus der Landwirtschaft.
Und wollte man wirklich etwas tun => die alten Kisten müßten sofort von der Straße. Und dazu zählen quasi alle Fahrzeuge aus dem letzten Jahrtausend (das wird Opel retten...). Weiterhin ein generelles Rauchverbot - überall (hey, ich wär dafür... ...da sollten wir anfangen).

Nun mag jeder für sich entscheiden für wie notwendig er welchen Schritt hält.

standard

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Fakt bleibt, daß man immer nur (filterlose) TDIs beim beschleunigen kräftig rußen sieht, bei FSIs ist mit dieses Phänomen bisher nicht ins Auge gestochen...
Eine ganz ähnliche Diskussion - von "zu teuer" über "unnötig" bis "übertrieben" wurde übrigens Anfang der 80er auch geführt...vor der flächendeckenden und schließlich doch problemlosen Einführung des Katalysators.

[Bearbeitet von standard (29-01-2005 - 10:55)]

steppi

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Soweit ich weiß hat das Rußverhalten keinen Einfluß auf die Schadstoffklasse.
Überhaupt scheint mir das Studium von crazychris sehr von VW gesponsert zu sein dem Hersteller der den Dieselwahn in Deutschland ausgelößt hat.
standard

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Eigentlich war´s Audi, die hatten den TDI nämlich zuerst. Mir ist es allerdings auch unverständlich, daß diese Rumrußerei ( ) sogar von den sonst ach so Umwelt-apostelnden Grünlingen recht großzügig übersehen (bzw. in persona Trittin: der Schwanz eingezogen)wird - seit nunmehr zig Jahren! Aber wehe, ein Zweitakter räuchert kalt...
steppi

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Audi ist Volkswagen.
Deluxe

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Ich glaube, das weiß der standard...
kat

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@crazychris
Der Smart-CDI fliegt auch schon, bei Otto Funk in Speyer.
Die 13 Cent pro km bei dem Lupo sind aber ohne Anschaffungskosten bzw. Abschreibung?

Zum "Dieselwahn":
Der ist meines Erachtens schon berechtigt, immerhin ist der Diesel z.T. im Pkw der Motor mit dem besten Wirkungsgrad.
Auch im Trabi wollten ihn schlaue Leute schon vor Jahrzehnten einsetzen, wie Ihr sicher wißt. Nur scheiterte der Diesel in der DDR wohl nicht aus Verbrauchs- oder Schadstoffgründen ...

[Bearbeitet von kat (30-01-2005 - 15:08)]

standard

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Auch der Benziner hätte sich mit den eingesetzten Forschungsmilliarden problemlos auf ein noch weit besseres Effizienz-Niveau bringen lassen, wenn man es denn gewollt hätte. Aber vorher ist halt der rußende Dieselwahn ausgebrochen...
P.S.: Auch wenn es gut laufende Prototypen gab zu DDR-Zeiten - ein Dieselmotor hätte zum Trabi ungefähr so gut gepasst, wie ein Schwein in einen Armani-Anzug.
kat

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Warum hätte ein kleiner Diesel nicht in den Trabi gepaßt? Wäre doch ideal und zu DDR-Zeiten günstig zu betreiben gewesen, Diesel von der Baustelle oder Petroleum für -,40 M
Deluxe

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Zum Trabi passen halt nur und ausschließlich Zweitaktmotoren.

(Sagen manche... )

kupy

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Klaro: 2-takt-Diesel! Nur um mal wieder zurück zum Thema zu kommen. (Und ich wollte es nicht sagen: der Smart-Diesel hat inzwischen eine Abnahme für den Einsatz in "Luftsportgeräten".)
Frage an Crazy: Welche Leistrungen brauchst Du eigentlich im Rucksack konkret? Da solltte sich, bis Du fliegst, schon eine ganze Menge in der Zwischenzeit machen lassen.
crazychris

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-Lupo 3L: Die 13 Cent/km sind inklusive allem, also auch Wertverlust, Wartung, Versicherung etc. Hab ich mir nicht ausgedacht sondern gelesen. weiß nicht mehr genau wo, ist schon ein paar Monate her. Wahrscheinlich wars die Auto Motor Sport. Von Diesel-Wahn würde ich nicht sprechen. Wenn man die Fakten halt zusammenzählt ist ein bei der Neuanschaffung eines Wagens mit 15.000km/Jahr ein Diesel halt wirtschaftlicher. Die Schwelle zwischen BMW 320D und 318i liegt bei 12.000km /Jahr. Inzwischen wahrscheinlich schon darunter. Der Golf rechnet sich als Diesel schon ab 8.000 km /Jahr. Hinzu kommt, dass der Diesel sich angenehmer fährt wegen dem hohen Drehmoment und der Widerverkaufswert ist auch einfach besser. Weshalb er in der DDR nicht kam - keine Ahnung. Aber an Schadstoffen kanns nicht gelegen haben. Fahrt doch mal hinter einem Trabi statt in einem Trabi - ihr werdet euch wünschen es wäre ein rußender TDI.

-VW: Die Verbrecher sponsern mich ganz und garnicht und von deren Technik halte ich nicht besonders viel, weil ich ja selber Geschädigter bin. Weil die zu doof waren die Nockenwellensteuerung ordentlich zu bauen hats mein Konto in 2003 komplett blankgeräumt. Sollten die mir nach dem Studium nen guten Job geben werde ich bestimmt nochmal nen VW kaufen, ansonsten wars das wohl mit dieser Marke. Als günstiges Auto würde ich mich derzeit für nen Opel Corsa entscheiden, würde ich etwas mehr ausgeben wollen wäre es ein Mercedes. VW hab ich öfter angeführt weil ich über den Verein halt ein bißchen mehr weiß als über andere. Und VW hat den Diesel ja schon salonfähig gemacht. Hat inzwischen Sogar BMW eingesehen und bietet den 3er als Dieselcabrio an.

-Schadstoffverhalten: Doch, die Euro 4 schreibt schon mächtig wenig Ruß vor, die Euro 5 ist noch nicht festgelegt, wird aber den Diesel zwingen, scharfe Geschütze aufzufahren um die Vorschriften zu erfüllen. Das wird ihn wieder um einiges teurer machen. Klar sieht man immer rußende TDIs. Was heute gebaut wird ist ja noch ca. 10 bis 20 Jahre auf den Straßen. Und wenn da dauernd irgendwelche Prolos meinen den 90PS TDI auf 150 chippen zu müssen geht das auch nicht ohne Ruß.
Noch wichtig bei Euro 4: Da wird ein Wert vorgeschrieben der in Gramm Ruß/Kilowattstunde angegeben wird. Wenn ich also nun viel kW raushole erlaubt Euro 4 auch viel Ruß. Jedenfalls genug so dass man es sehen kann.

-zum FSI: nur weil man nichts sieht heißt das nicht, dass da nichts ist und scgon garnicht, dass das nicht schädlich wäre - großer Irrtum. Anschauliches Beispiel: Stasi und Gestapo hat man auch nicht dauernd gesehen - ein Problem stellten sie aber trotzdem dar, oder?

-Zum Motorschirm: Die Leistung ist stark von der Wampe des Piloten abhängig. Ein 50kg Pilot kommt mit 12 PS locker aus. Piloten über 100 kg nehmen meist einen Motor mit knapp 30 PS. Für meine 75kg sollten 18 PS ausreichen. Dabei ist die Höchstleistung nur für den Start wichtig, damit der nicht zur Kraftanstrengung wird. Für den Nullschieber wird man wohl mit 50% Leistung auskommen. Kommt aber auf den Schirm an. Ein großer Schirm braucht weniger Leistung, fliegt aber langsamer. Hängt an dem gleich großen dafür ein dickerer Pilot fliegt er wieder schneller, braucht aber auch mehr Leistung.

Der Smart Diesel hat eine Anwendung in der Luftfahrt gefunden? Cool, ich wußte bisher nur von dem Benziner der in einem Flugzeug eingesetzt werden sollte. Vorteile: Billige Ersatzteile, geringerer Verbrauch, lange TBO-Zeiten (Zeitangabe zwischen den Wartungen in Stunden). War aber soweit ich wei0 kein Ultraleicht.

Ich werde wohl nur Motorschirm fliegen. Die Kosten dafür sind überschaubar (Größenordnung Motorradfahren) und die Ausrüstung passt in fast jeden Kofferaum. UL-Trikes oder gar Dreiachser sind wesentlich Teurer.

Aber nochmal zum Zweitakter:
Ein Diesel-2T als Motorschirm wäre cool, würde aber bestimmt zu schwer werden. Als UL-Trike sehe ich das schon eher. Für den Motorschirm wäre aber ein modifizierter Zweitakter mit Orbital-Direkteinspritzung toll. Würde ins Kurbelgehäuse dann reine Luft und etwas Schmieröl saugen. Ein 120cc-Motor würde dann vielleicht noch etwas leichter sein als ein jetziger 200cc Motor, bei gleicher Leistung und vielleicht 50% mehr Flugzeit mit gleicher Spritmenge.

standard

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Soso, mit dem FSI verhält es sich also wie mit "Stasi und Gestapo" - ein technisch durchdachtes und sehr überzeugendes Argument...
Ich für meinen Teil fahre übrigens 3mal lieber hinter einem 2-Takter her, als hinter einem "rußenden TDI". - Dessen (im Gegensatz zum aromatisch duftenden 2-Takter ) beißender Gestank nimmt mir persönlich nämlich wirklich die Luft. Man sollte bei diesem (wiedermal Apfel und Birnen-) Vergleich nicht unterschlagen, daß der TDI (angeblich?) aktuelle High-Tech ist (das sichtbare Rußen ist nebenbei beileibe kein alleiniges Phänomen alter TDIs!), während der 2-Takter Technik von Vorgestern repräsentiert. - Und dieser kann man somit den Gestank als sozusagen zeitgenössischen Stand der Technik zubilligen, während sowas bei einem halbwegs modernen Triebwerk eigentlich nicht tolerierbar sein sollte.
POSTKUGEL

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Ich habe die 13 Cent-Rechnung fuer den Lupo mal nachvollzogen. Mit gleichen Bewertungsgrundsaetzen komme ich beim Trabi ca. 1,5 Cent billiger hin - u.a. auch, weil ich keine VW-Wucherwerkstatt brauche, wenn mal ein paar Instandhaltungsarbeiten anfallen.

Und dass sich ein Golf Diesel gegenueber einem Benziner bereits ab 8 Tkm pro Jahr rechnet, halte ich in D fuer ein derbes Geruecht.

Das Problem: Weil die Dieseltechnologie im Wirkungsgrad ueberlegen ist, halten hierzulande einfach viele mit die Haende auf, ganz nach dem Motto: "Na wenn sie so wenig beim Tanken bezahlen, darf der Rest ruhig etwas teurer sein".

Man braucht sich doch nur mal anzuschauen, wie der Preisunterschied zw. Diesel und Benzin, der bei der Einfuehrung der 1. Oekosteuerstufe mal vorhanden war, inzwischen zusammengeschrumpft ist. Die deutlich hoeheren Kosten fuer Versicherung+Steuer haben sich aber seitdem nicht vermindert.

Ich selbst halte die Dieseltechnologie, im Gegensatz zu sonstigen alternativen Antriebskonzepten, mittelfristig schon fuer die aussichtsreichste Variante. Aber weder die oekologische- noch die Kostenseite wuerden mich derzeit motivieren, mir einen Diesel anzuschaffen.

crazychris

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@Standart
Du empfindest den Dieselgeruch als beißend? Also ich nehme den bei TDIs (sofern sie nicht gechippt sind) überhaupt nicht wahr. Was mich am meisten stört ist wenn ich mit dem Motorrad hinter Lastwagen herfahre die ganz offensichtlich Einspritzdüsen haben die man schon lange hätte austauschen sollen. Der Diesel läuft bei verschlissenen Düsen und altem Turbo zwar auch noch, aber er fängt an zu rußen. Was viele noch nicht als Anlass sehen die Düsen zu erneuern - kostet halt.
Dass Leute im Tranbantforum gerne 2T schnüffeln ist wohl verständlich. Ich hab trotzdem ungern nen Trabbi vor mir. Am liebsten hab ich das wenn da keiner vor mir ist...
Nur eine schöne leere Straße, vielleicht Sonnenuntergang, das Meer...sowas halt.
2T riecht finde ich ganz cool wenn man mit diesem Rennöl fährt das die iatlienischen hochgezüchteten 125er oft haben (34 ps aus 125cc).
Diesel riecht enorm besser wenn man Bio tankt. Der Geruch ist zwar wesentlich penetranter aber ich merke da ist jemand ökologisch korrekt unterwegs. Wenns besonders stark riecht deutet das auf Pflanzenöl hin. Biodiesel riecht bei mir so gut wie garnicht mehr seitdem ich nen Oxikat hab. Wenn der richtig heiß ist scheint der den Geruh komplett zu tilgen. Pflanzenöl im Diesel ohne Kat riecht dann richtig fies nach Pommesbude.

@Postkugel
Wenn Du mit dem Trabbi günstiger fährst - Glückwunsch. Für anderen ist der VW trotzdem sinnvoller, weil: Mehrpreis minimal, Fahrkomfort, ESP, Airbags, jetzt auch mit Klima, Automatik, 61 PS, bei Bedarf Tach 180 möglich. Die ersten 2 Jahre Garantie, in den weiteren 2 Jahren sind keine großen Reparaturen zu erwarten, da der Wagen bei der Rechnung erst 30.000 km raus hat. Die Rechnung sieht ja einen Neukauf und 4 Jahre Haltdauer vor. Das ist natürlich dumm, weil der Wertverlust jedes Jahr danach geringer wird.
Für den Opel Corsa hab ich die Rechnung jetzt nicht gemacht. Wäre aber interessant. Man darf natürlich nicht den Listenpreis zugrunde legen sondern den Reimport-Preis. Der kann beim Corsa über 6500 Euro unter Liste liegen. Und da der Corsa dann 4000 oder 5000 Euro billiger als der Lupo 3L ist und bei ähnlicher Fahrweise auch nur nen liter mehr braucht dürfte der noch um einiges billiger sein.

Das mit den 8000 Dieselschwelle fürt den Golf hab ich mir nicht ausgedacht sondern gelesen. Halte ich aber für gut möglich. Anderes Beispiel: Mercedes E320 gegen E320 CDI => Der Diesel ist in der Anschaffung billiger, verbraucht deutlich weniger, hat zwar etwas weniger PS aber deutlich mehr Drehmoment und war bei Zulassung noch in 2004 dank Euro 4 zunächst mal steuerbefreit. In dem Fall lohnt sich der Diesel schon ab dem 1. Meter. Warum also nicht 8.000 km beim Golf? Weiß jetzt nicht welcher Motor gegen welchen das war. Den 2.0 TDI darf man wohl nicht nehmen. Eher so den alten 90-PS TDI der jetzt billig angeboten wird.
Die Versicherungskosten sind bei jedem Auto individuell verschieden. Da ist Diesel kein Nachteil. Steuer, ja ist teurer, hat man trotzdem sehr schnell drin wenn man Diesel statt Super Plus tankt. Es ist ja nicht nur, dass Diesel billiger ist, sondern der Verbrauch ist ja auch immer geringer. Selbst wenn der Diesel teurer wär als Benzin könnte sich das noch rechnen. Ein Wagen der 8 liter Super braucht würde als Diesel eher 5,5 nehmen.
Ökologisch ist ein mit Pflanzenöl betriebener Diesel das derzeit beste was es gibt. Gefolgt von Dieselfahrzeugen mit Biodiesel und danach kommt dann wohl ein Erdgasmotor.
Wo der Diesel mit fossilem Kraftstoff nun genau liegt...weiß ich nicht. Ich würde auch den nächsten Wagen auf Pflanzenöl umbauen oder umbauen lassen. Bei einem Literpreis von 64 Cent und dazu den Dieselvorteilen wie Langlebigkeit, große Reichweite, starkes Drehmoment, geringer Verbrauch - was will man mehr?

POSTKUGEL

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Genau wegen der oekologischen Seite und der Nutzbarkeit des bestehenden Tankstellennetzes (im Gegensatz z.B. zu Wasserstoff) sehe ich ja auch im Diesel die mittelfristige Zukunft des automobilen Antriebes.

Aber derzeit ist die Situation halt so, dass sich die verschiedenen "Abzocker" (Werkstaetten, Ersatzteilhersteller, Versicherungen, Staat) etwa 2/3 des durch den Dieselantrieb eigentlich entstehenden Mehrwertes (im Vergleich zum Ottomotor) unter den Nagel reissen.

Und so lange es so bleibt, werde ich mich schwer hueten, mir ein Dieselfahrzeug anzuschaffen. Weshalb sollte ich denn andere Leute durch meine Investition reich machen wollen?

trabi1995bis1999

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Hi Leute! Da in diesem Thread sehr viele interessante Aspekte angesprochen wurden (auch wenn einiges off-topic ist), möchte ich mal auf einiges antworten.

@standard: Ich denke, Du siehst die Sache mit dem Partikelfilter zu einseitig und zu euphorisch. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn vor 3 Jahren sah ich das ganze ähnlich wie Du. Mit der Serieneinführung ist dem PSA-Konzern vor ca. 3 Jahren eine gewaltige Marketing-Kampagne gelungen, die eine wahre Euphorie ausgelöst hat - auch bei mir! Auch ich war damals wütend auf die "bösen" deutschen Konzerne, die sich sträubten.
Doch je umfassender ich mich informierte, um so schneller brach der Elfenbeinturm "Partikelfilter" zusammen. Diese Technologie hat gewaltige Nachteile in Bezug auf Verbrauch, CO2-Emission, Standzeit und Störanfälligkeit, und zuguterletzt wurde festgestellt, daß der Partikelfilter nach heutigem Stand der Technik ungeeignet ist, die besonders gefährlichen Kleinstpartikel <5µm zurückzuhalten. Zudem entstehen in der Abrrandphase giftige Dioxine und Furane. Hier wird der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. Was bleibt, ist eine gewaltige Marketingblase - nix ökologisch.
Deshalb kann man hier IMO auch keine Analogie zur Einführung des 3-Wege-Kats aufzeigen. Der 3-Wege-Kat ist eine sehr elegante Möglichkeit, die homogene Gemischbildung bei der Saugrohreinspritzung über Lamda so zu balancieren, daß im Kat 3 Teil-Hauptreaktionen gleichzeitig ablaufen,: Oxidationen und Stickstoff-Reduktion.
Mit der Partikel-Problematik ist der 3-Wege-Kat beim Saugrohr-Otto überhaupt nicht vergleichbar. Der Partikelfilter nach heutugem Stand der Technik ist eine Krücke. Ein System, welches einen Motor, der eigentlich auf Effizienz getrimmt ist, ineffizienter und störanfälliger macht, ist ein Provisorium, keine Dauerlösung.

@alle "TDI-Hasser": Hier kann ich Euch in einem Teilbereich zustimmen: Der Zahnriementrieb ist und bleibt eine gewaltige Schwachstelle bei allen VW-DI's. Spätestens hier hat VW mit der traditionellen Unverwüstlichkeit (Käfer & Co) gebrochen. Nur um die Fahrzeuge ein paar Mark billiger produzieren zu können und um das Betriebsgeräusch und Gewicht um eine Nuance reduzieren zu können, wurde dem Kunden eine tickende Zeitbombe in den Motor verpflanzt. Nicht nur, daß an einem Stück Gewebegummi für 20€ 5000€ Motorkosten hängen (Zahnriemenriß bedeutet oft mehrfachen Nockenwellenbruch, verbogene Ventile, beschädigte Kolben, eingeknickte Pleuel) - nein - als ob das noch nicht reicht, ist der Zahnriementrieb so schwer zugänglich, daß bis zu 6 Stunden Arbeit und Spezialvorrichtungen nötig sind. Hier wurde knallhart für die Hochglanzprospekte konstruiert - nicht für die Kunden.

ABER: Abgesehen von anderen kleinen Schwachstellen Luftmassenmesser) war V.AG mit der Einführung des TDI's sehr innovativ und hat jenseits von Zahnriemen, Kurbelwellenschraube und LMM zusammen mit Bosch-Vertieilereinspritzpumpen ein sehr zuverlässiges und langlebiges Produkt auf den Markt gebracht. Ich selbst habe seit 100.000km einen SDI (TDI ohne Turbo und LMM) und habe ihn lieben gelernt. Biodiesel und Pöl kein Problem, hohe Zuverlässigkeit und geringer Verbrauch (4,xL/100km). Wenn man sich mit den Schwachstellen arrangiert (bei mir eigentlich nur Zahnriemen), hat man durchaus ein preiswertes Auto für die Ewigkeit.

trabi1995bis1999

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Noch was zum 2-Takt-Diesel:

Ich halte die oben geäußerte Variante der Kurbelkasten-Vorverdichtung mit Druckschmierung der Pleuellager und Absaugen des Restes aus dem Kurbelgehäuse für sehr interessant. Prinzipiell hat der Kurbelkasten-Zweitakter für Kfz einen unschlagbaren Vorteil: Die geringe innere Reibung. Weder Nockenwellen noch irgendwelche Spülluftgebläse müssen zusätzlich angetrieben werden. Das Spülgebläse beim Kurbelkastenmotor arbeitet praktisch mit Null Reibung, da die Kolben/Kurbeltriebreibung ja dem Motor zuzurechnen ist (wenn man das Spülgebläse als isoliertes Aggregat betrachtet)

Trotzdem würde man Ölnebel im Kurbelkasten nicht verhindern können, zumal die Kolben-Laufbuchsen ja auch geschmiert werden müssen. Da der Ölnebel sehr homogen, die Dieselverbrennung im Brennraum dagegen inhomogen ist, hätte solche ein DI-2-Takter immense Partikel/Aerosolprobleme, zudem einen relativ hohen Schmierölverbrauch.

Vielleicht könnte man aber gerade hier ansetzen und einen Partikelfilter in Kombination mit aschefrei verbrennendem Schmieröl einsetzen, denn hier besteht ja nun wirklich Handlungsbedarf.

Zusammenfassung: Ein Kurbelkasten-Zweitakt-TDI mit Trockensumpfschmierung und billigem Spezialöl wäre ein Traum. Das ganze Zahnriemen-Nockentrieb-Gedöns würde automatisch wegfallen, die Einspritzpumpe würde direkt auf der Kurbelwelle sitzen (da 2-Takter halben Zündabstand haben!)....naja, da kann man schon träumen, aber in der Praxis gäbe es sicher Schwierigkeiten, auf die man jetzt gar nicht kommt.

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