Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


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Autor Thema: Motorrestauration
CDHSTA

Beiträge: 25
Registriert am: 03.01.2006


Der motor stand 9 jahre sprang aber sofort an jetzt wollte ich wissen weil der Motor eingebaut wird ob man daran noch etwas machen muss z.B Lager Fetten? oder sonst was das ich ihn einbauen kann und er auch noch lange hält oder kann der nen standschaden haben?
Trabi Strietzl

Beiträge: 3.045
Registriert am: 03.10.2001


Also gefettet werden am Motor keine Lager, die Schmierung übernimmt das Zweitaktöl. Bei so langer Standzeit kommts jetzt drauf an, ob der Motor während der Einlagerung mit Öl konserviert wurde. Wenn ja, gut, wenn nicht, äußerst schlecht! Dann kannn sich Rost im Motor bilden, was nicht grad das Beste ist.
Ich würde vor dem Einbau auf jeden Fall die Zylinderkopf- und Fußdichtungen erneuern. Jetzt kann man noch leicht dran schrauben, ist der Motor erst mal eingebaut, hat man ne unnötige Rumfummelei, beim Abbauen der Zylinder, falls was an den Dichtungen sein sollte.
CDHSTA

Beiträge: 25
Registriert am: 03.01.2006


Muss man die erneuern weil der hat noch ne morts kompression
Trabi Strietzl

Beiträge: 3.045
Registriert am: 03.10.2001


Müssen tut mans nicht, ich würde es nach der langen Zeit aber vorsichtshalber machen. Die Dichtungen kosten ja nur ein paar Euro und man erspart sich, wie bereits gesagt, die Rumfummelei, wenn man sie in nächster Zeit bei eingebautem Motor wechseln muß.
Bei meinem Trabant kommt nächsten Dienstag auch der Motor raus, weil ich ein anderes Getriebe und eine neue Kupplung einbaue. Da nutze ich auch gleich die Gelegenheit und wechsle die Dichtungen der Zylinder, die noch die Originalen von 1987 sind.
Dr Neslihan

Beiträge: 819
Registriert am: 15.04.2005


Dem kann ich nur zustimmen. Die Dichtungen kosten insgesamt weniger als 5 Euro. Der Arbeitsaufwand ist bei ausgebautem Motor nicht der Rede wert. Anders sieht es aus, wenn er eingebaut ist. Außerdem kannst du dir beim wechseln der Dichtungen auch gleich ein Bild von den Zylindern machen. Bei hoher Laufleistung kann es schonmal tiefe Rillen darin geben. Nimm di aber das WHIMS dabei zur Hand. Ich war überrasscht, was man dabei alles beachten muss. Und noch was. Unten an dem zylinderfuß sind kleine dünnne Unterlegscheiben verbaut. Pass auch, dass dir diese nicht in den Motor fallen. Dies hat mich beim ersten mal den Motor gekostet.

Nun hab ich aber auch ne Frage. Lohnt es sich, dann auch gleich die Kolbenringe neu zu machen, oder sollte man dass nur machen, wenn mann auch die Zylinder neu hat schleifen lassen?

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


Neue Ringe in gut gebrauchten Zylindern würde ich persönlich nicht nehmen. Übertrieben gesagt laufen die Zylinder oval aus, während die neuen Ringe annähernd kreisrund sind -> das wird niemals richtig dicht.

Und wenn eh schon die Zylinder runterkommen, dann trenn doch gleich das Kurbelgehäuse und guck nach dessen Zustand, nach den Drehschiebern, den Kurbelwellenlagern etc.

Trabi Strietzl

Beiträge: 3.045
Registriert am: 03.10.2001


Es gibt also geniug Gründe, den Motor vorher gleich anständig herzurichten und ihn dann einzubauen.

Und auch nicht vergessen, die Zylinderköpfe innen von Ölkohle zu befreien!

[Bearbeitet von Trabi Strietzl (03-01-2006 - 20:24)]

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Falls der Motor ne Radialwellenringabdichtung hat (Kupplungsseitig), diese auch wechseln.
TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Meine Meinung dazu ist--> nach so langen Standzeiten immer ausbauen und zerlegen ggf reinigen Dichtungen tauschen, Verschleiß ermitteln.

Mit dem ÖL hatten wa schon das ist egal. Ohne zerlegen kann man nie sagen was los ist.

Vor drei Wochen erst wieder erlebt. Motor zerlegt der 16 Jahre im Auto im Freien war.
Man hätte ihn starten können er war innen wie neu und gerade erst überholt worden. Und er ist nicht konserviert worden und es waren auch keine Öffnungen verschlossen.

Problem ist meist das die Motoren eigentlich immer anspringen und laufen, aber sich nach und nach durch den frischen Sprit die alte abgelagerte Ölkohle im Motor löst und dann fatale Schäden verursachen kann.
Das hab ich schn mehrfach erlebt. Motoren nach ewigen Jahren gestartet und sie liefen eigentlich immer, aber nach ca 300km (mal mehr mal weniger)dann Lagerschaden oder Zylinderlaufbahn hinüber.

Ohne zerlegen ist es mir viel zu ungewiß was mit dem Motor ist. Ich weiß lieber vorher mit wieviel Laufleistung ich noch rechnen kann, als drauf zu hoffen das er einfach nur hält.

Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
Registriert am: 09.03.2005


@TV P50: verstehe ich Dich richtig:

Du meinst, das selbst wenn ein gut laufender Motor, der aus welchen Gründen auch immer die unbrauchbar gewordene Karosserie verlässt, und zu diesem Zweck geplant und kontrolliert ausgebaut wird (also: er läuft 100%, wird dann richtig warmgefahren, abgestellt und mit gute brauchbaren Öl konserviert, ausgebaut, Öffnungen verschlossen und eingelagert) trotzdem die eventuell anhaftende Ölkohle durch den (moderneren, agressiveren ??) Sprit gelöst wird?

Meinst Du, das sich auf jeden Fall Ölkohle löst, weil der heutige Sprit diese löst, was der DDR Sprit möglicherweise nicht getan hätte?

Das würde bedeuten, das ich meinen 2. kontrolliert außer Betrieb genommenen und konserviert eingelagerten Ersatzmotor irgendwann doch noch öffnen sollte? Bei Motoren die man nicht kennt ist das logisch, aber bei Motoren die man kennt und "erfahren" hat sträube ich mich eigentlich davor, diese zu öffnen wenn es unnötig wäre. Das ist für mich so etwa wie "jemanden den Brustkorb öffnen und nach dem Herz schauen" obwohl er bis dato beschwerdefrei ist

standard

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Registriert am: 26.01.2002


Bei einem derart "kontrolliert abgestellten", bekannten Motor hieße das sicherlich Eulen nach Athen tragen...
Meine Erfahrungen diesbezüglich: hatte einen 20tkm-Motor aus ´nem Unfaller gerettet und mit ´nem ordentlichen Schluck Öl in jedem Zylinder durchgedreht sowie Krümmer und Verg. mit ´nem Lappen verschlossen. - Einbau nach ca. 5 Jahren Standzeit mit etwas Öl in die Kerzenlöcher/ohne weitere Maßnahmen: lief und läuft seit Jahren und knapp 40tkm wie einst im Mai.
Dann mein 88er Kombi: nach ca. 8 Jahren Standzeit und mit knapp 8000 Orig.-km aus ´ner Garage geborgen - nichtmal die Kupplung war angerostet. Dies lies auf trockenes "Raumklima" schließen - also Motor ebenfalls durchgeölt, Vergaser/Tank gereinigt und: läuft seit mittlerweile knapp 15tkm ebenfalls anstandslos und klingt wie niegelnagelnau! FÜR zerlegen würde ich auch bei gänzlich unbekannten/unbekannt gelagerten Motoren sprechen und bei solchen mit Simmeringen an der KW (da diese sich tatsächlich "kaputtstehen" meist).
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Es ist schon was dran, unbekannte Motoren aufzumachen, obwohl ich auch nicht unbedingt ein Freund davon bin.(Es ist aber nunmal keine große Sache, die Zylinder, Köpfe und Kolben ab zunehmen und zu säubern).
Moderne Kraftstoffe und Öle lösen unter Umständen wie beschrieben Ölkohleablagerungen, besonders dann, wenn der Motor noch zu DDR-Zeiten mit den damals üblichen Betriebsstoffen (aus Braunkohle) lief.
Ich denke es ist eine Abwägungssache, den Motor aufzumachen.
Aber wenn man sich nicht sicher sein kann, aufmachen.
CDHSTA

Beiträge: 25
Registriert am: 03.01.2006


Wie sollte man die ölkohle am besten entfernen.Der Schraubenzieher ist meines erachtens nich so geignet weil der würd ja alles zerkratzen wie wärs denn mit Sprit,Bremsenreiniger,oder sowas was ist am besten und am schonensten?
TV P50

Beiträge: 3.959
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Sicher muß man das bei so kontrolliert abgestellten Motoren nicht.
Es ging ja auch mehr um unbekannte Motore.

Wie gesagt den ich letztens auf hatte, hätte auch nicht sein müssen, aber so konnte ich Gewissheit haben

Für Ölkohle hab ich ein spezielles Mittel von Arbeit was für Ölkohle in Ölleitungen von Triebwerken angewandt wird.
Das Zeug ist agressiv und löst die Kohle bis auf letzte. Die Lager sehen nach der Behandlung echt aus wie neu.

Was das genau ist........ ich wills garnicht wissen es hilft super und das reicht

Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
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@TV P50: verrätst Du mir was das für ein Mittel ist?

@CDHSTA: bis jetzt hab ich mit Biodiesel gepinselt bis es weg war. An unproblematischen Stellen nehme ich einfach Schleifpaier ab Körnung 400 und feiner bis es wieder glatt ist.

TV P50

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Sur Tec 128
flüssiger hochalkalischer Reiniger/ätzend
Natriumhydroxid
POSTKUGEL

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Klingt irgendwie nach "Abfluss frei"
TV P50

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Hab etwas davon ins Auge bekommen und bin seit 28.12. krank geschrieben
das moss

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Registriert am: 20.03.2001


Weg mit der Hornhaut, freie Sicht auf die Netzhaut! *grusel*

Ich denke es gibt demnächst bei der Reinigung neue Arbeitsschutzvorschriften......

Chiba

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Hier ist mal das Merkblatt für das Sur Tec 128.
www.hugohaeffner.com/de/productdatabase/download/105/

Für Aluminiumteile ist es nicht verwendbar laut diesem Merkblatt.

@Mossi gib mir bitte mal deine Postadresse. Hier wartet eine Flasche HLP68 seit geraumer Zeit auf die verschickung. Auf meine Mails hast du leider nicht geantwortet.

[Bearbeitet von Chiba (06-01-2006 - 11:50)]

kupy

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Ganz klar: Alu ist amphoter, reagiert also mit Basen (nicht nur mit Säuren) und wird von denen angeätzt. In Jugendzeiten habe ich damit mal übers Wochenende einen Laborkocher unter dem Kalilaugenglas entfernt. Daher auch mit Waschmittel am Motor nicht so übertreiben.
TV P50

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Daher nutze ich das auch nur mit nem Pinsel und streiche damit die Lager ein.
Dann abspülen und gut.
Nur aufpassen das man den Mittelring aus Alu nicht erwischt oder bei den alten einfach das Lager abnehmen.

Komplett drin tauchen geht auch nicht, weil es die Käfige der Pleule angreift.
Hab ich beim ersten mal auch gemacht (wegen nicht informiert über das Zeug)
und die Welle sah dann echt aus wie neu, hielt aber nur 2000km, dann stand eines der Pleule und war wie festgeschweißt.

standard

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Ich frage mich allerdings doch, ob man den Lagern mit einer derartigen "chemischen Keule" auch wirklich etwas gutes tut...
kupy

Beiträge: 7.303
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"An meine Motoren lasse ich nur Wasser und Spee dran" Nunja, Wellen kriegt man sicher auch anders sauber. Zerlegte Motorenteile machen aber in Geschirrspüler und Waschmaschine auch ne ganz gute Figur. (Achtung: keine Trommelwaschmaschine nehmen und nicht von Muddi erwischen lassen!)
Elfriedewilli

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@Kupy: wobei es mir nicht gefällt, das z.B. Zylinderköpfe im Geschirrspüler grau anlaufen. Am besten hat mir die Variante mit Biodiesel im Ultraschallbad gefallen. Nach einer gewissen Zeit ist der Diesel richtig schön heiß und die Teile werden sauber wie neu.
kupy

Beiträge: 7.303
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Das Grauanlaufen ist leider eine Reaktion der Alulegierung. Biodiesel ist ne feine Sache, nur mangelts bei mir an Ultraschallbad in der richtigen Größe. Hätte da jemand vielleicht nen Bauplan?
TV P50

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@standard
Wenn das Zeug genommen wird um Flugzeugteile zu reinigen, die dann auch wieder eingebaut werden, wird es sicher den Lagern der TrabiKW nichts tun was ihre Lebensdauer verkürzt
standard

Beiträge: 19.357
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Bei den Flugzeugteilen wird sich´s aber vmtl. nicht um bereits eingelaufene Kugellager bzw. Rollenlager handeln, die weiterlaufen sollen. Man weiß ja nicht, was dieses agressive Zeug an deren Laufflächen, Kugeln bzw. den Lagerkäfigen letztenendes tut - müßte man schon mikroskopisch untersuchen vorher/nachher, um "sichere Entwarnung" aussprechen zu können. Bei simplem Bremsenreiniger hätte ich jedenfalls weniger Bedenken...

[Bearbeitet von standard (08-01-2006 - 19:21)]

Elfriedewilli

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@Kupy: mit einem Bauplan kann ich nicht dienen, so ein Gerät hätte ich auch gerne da Heim. Ich leihe mir das immer (zweckentfremde ) im firmeneigenen Labor aus, und höre mir dann montags das Gejaule von wegen "stinkt alles nach Öl .... bl-bla-bla"" an.
trabi schrauber

Beiträge: 62
Registriert am: 10.12.2005


Hallo!
Wer würde denn für einen kleinen verdienst meinen Motor mal auseinandernehmen, säubern und Verschleißteile wechseln? Traue mich selber nicht so recht daran. Aber ich denke mal das es gemacht werden muss, da er 15 Jahre stand und im Sommer oder herbst wieder wie ein Nagel neuer fahren soll. Müsste aber irgendjemand sein der im Raum Chemnitz wohnt.
Bitte meldet euch! Halli_Hallo7@web.de
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