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Autor Thema: Getriebeinstandsetzung, Schritt für Schritt
Arnsberger

Beiträge: 29
Registriert am: 22.06.2011


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WICHTIGER HINWEIS (verfasst von Beppo/Moderator)

Aus diesem Thema entwickelte sich ein Reparaturhandbuch zur Getriebe-Instandsetzung, erstellt und verfasst von Hegautrabi. Zu finden ist dieses Dokument unter folgendem Link und steht dort kostenlos zum Download bereit

http://dokumente.ifa-vertrieb.de/HB_Trabant%20Getriebe%20Instandsetzung_V1.0_05.01.2014.pdf

Nachfolgend beginnt der originale Text des Themenstarters
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Hallo zusammen,

da bei meinem Trabant 601 BJ. 88 der 4. Gang nicht mehr vernünftig rein geht. Möchte ich das Getriebe gerne tauschen.
Jetzt ist die Frage, welches Getriebe überhaupt in meinem Trabant verbaut ist ( Scharniergelenk oder Tripode).

Dem Baujahr nach müsste es ja eins mit Tripode sein oder?
Gibt es ansonsten irgendwelche Erkennungsmerkmale? Ich habe mal davon gehört, dass man es an den Achsmuttern (32 oder 36) unterscheiden kann...stimmt das?

Ein Getriebe mit Tripode habe ich schon von einem bekannten abgekauft und liegt jetzt zerlegt auf meiner Werkbank.
(Quasi als Lernobjekt, da ich eine Ausbildung als Mechaniker mache)

Mir ist aufgefallen, dass die rechte Tripode (in Fahrtrichtung) ca. 1-2mm Spiel hat. Die linke hingegen garkeins.
Ist das normal?

Habt ihr vielleicht sonst noch gute Tipps auf die ich achten sollte?

Danke im Voraus
Gruß Patrick

[Bearbeitet von Beppo (11-01-2014 - 22:36)]

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Hallo,

Bj 88 hat Tripode. Aber zur Sicherheit kannste ja mal die Plastekappe von der Nabe wegmachen und nachschauen: Ist da ne 32er Bundmutter verbaut, hast Du Tripode, ist es ne 36er mit Sicherungsblech, hat jemand Dein Auto auf Scharniergelenk umgebaut.

Gruß,
Marlene

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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Hast du das Getriebe schon vollständig zerlegt?

Mach doch mal als Erstes das Differential auf, vorsicht, da könnte noch Öl drin sein. Vor dem Zerlegen kontrollierst du ob die Farbmarkierungen noch dran sind damit Gehäuse und Zahnrad wieder in der selben Position zueinander montiert werden können. Fehlen sie machst du dir welche dran.

Arnsberger

Beiträge: 29
Registriert am: 22.06.2011


Ok danke dann habe ich wohl Tripode.

@Hegautrabi: Was meinst du genau? Also ich habe noch nicht alles komplett zerlegt.
Die beiden Getriebe hälften liegen auf meiner Werkbank und da werde ich wohl die Tage mal weiter machen.
Das Differential liegt noch mit den Lagerschalen in ein der hälften....was genau soll ich da vor Ausbau makieren?

Gibt es vielleicht so eine Art Anleitung wie man ein Trabant Getriebe genau zerlegt bzw. regeneriert? Wahrscheinlich eher nicht oder

Gruß Patrick

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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Wenn du möchtest, und fleissig mitmachst, können wir dein Getriebe hier online instandsetzen. Dann gibt es eine Anleitung. Im blauen Werkstattbuch ist das aber beschrieben.

Nimm zuerst mal das Differential aus dem Gehäuse und wische es aussen ab. Dann findest du die von mir genannten Markierungen.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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Die, hier weissen, Farbkleckse sind die Lagemarkierungen.

[Bearbeitet von Hegautrabi (05-10-2014 - 11:45)]

Marlene

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Toll, ein online-Getriebeworkshop! Ich setz' mich mal dazu...

Gruß,
Marlene

Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Jo... Ich setz mich auch mal dazu...

Habe zwar schon 2 von Hegautrabi regenerierte Getriebe da aber auf dem Dachboden liegen noch genug Versuchsobjekte für so einen Workshop

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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Gerne, der TE muss aber auch mitmachen.
Arnsberger

Beiträge: 29
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Ohh geil das is ja nett

Also das Differntial habe ich jetzt herausgenommen und sauber gemacht.
Bei mir stehen die Makierungen (sind bei mir Olivgrün) aber schon nicht mehr übereinander.
Vielleicht war schon einmal jemand am Getriebe dran....
Wofür sind die Makierungen denn wichtig? Verstehe ich nicht genau, da du ja auch gesagt hast, dass wenn keine Vorhanden sind ich mir einfach neue machen kann.

Von mir aus kann es ansonsten weiter gehen

Arnsberger

Beiträge: 29
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BildUpload.com

Ich habe die andere grüne Markierung noch mit rot sichtbar gemacht

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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Gut, mache ich mal den Anfang.

Vorab ein paar einleitende Worte. Das 601er Trabantgetriebe ist ansich ein recht solides Bauteil, leider wird es aber allzuoft solange vernachlässigt bis es Ausfallerscheinungen zeigt. Über das Öl im Tank und dessen Herkunft, Zusammensetzung und Mischungsverhältnis machen sich viele Fahrer die größten Gedanken, da tobt geradezu ein Glaubenskrieg. Das Getriebeöl aber wird oft einfach vergessen. So kommt es daß beim Ablassen dann nur noch ein paar schwarze zähe Tropfen rausfliessen. Das Getriebe hat aber trotzdem noch sehr lange klaglos seinen Dienst getan.
Das soll jetzt keine Aufforderung zur weiteren Ignorierung sein, das Gegenteil ist der Fall. Ein Ölwechsel alle 4 Jahre und eine Füllstandskontrolle jedes Jahr muss einfach sein. Undichtigkeiten kann man somit natürlich nicht verhindern, das Trabantgetriebe hat aber etliche gleitgelagerte Paarungen die kaum Notlaufeigenschaften haben. Hier zeigt sich nach der Demontage bei diesen Getrieben dann auch der meisste Verschleiß.
Ich rate auch davon ab, einfach ein anderes Getriebe unbekannter Herkunft einzubauen. Beim Zerlegen solcher Teile fand ich schon heftig vom Rost zerfressene Bauteile. Damit fährt man dann auch nicht lange herum. Also immer wenigstens öffnen, kontrollieren und mit neuen Dichtungen zusammenbauen.
Durch den langen Bauzeitraum wurden viele Teile irgendwann mal leicht verändert, es ist also nicht ohne Weiteres möglich diese in Getriebe anderer Baujahre einzubauen. Wer das machen möchte um Neuteilkäufe zu vermeiden muss sich vorher genau vergewissern was getauscht werden kann und welche Teile ggf. mit gewechselt werden müssen.
Zur Schmierung bitte nur das Hydrauliköl HLP68 ohne jegliche Zusätze verwenden.

Aus dieser Anleitung sind keine Ansprüche abzuleiten. Es sind Erfahrungen die ich beim Umgang mit etlichen Trabantgetrieben gemacht habe, mehr nicht. Wer hiernach arbeitet und dabei irgendein Schaden entsteht der handelte auf eigene Gefahr. Ansonsten bitte das blaue Werkstattbuch zur Hand nehmen und und sich daran halten.

Zerlegen des Getriebes.

Öl ablassen.

Die 2 Clipse die den Ausrückring halten werden durch Verdrehen entfernt. Dadurch löst sich der Ring von der Gabel.


Den Kerbstift aus Gabel und Gabelwelle treiben.


Die Welle nach oben hin entnehmen, auf die Anlaufscheibe zwischen Gehäuse und Hebel achten.


Die 4 Schrauben M6 des Deckels für die Abtriebswelle und den Deckel selber entfernen. Die Mutter in der Mitte bleibt drauf, damit ist die Ölförderschnecke am Deckel innen befestigt.

Da es sich hier um ein Getriebe mit geschraubten Simmerringhaltern handelt werden diese nun entfernt. Die späteren, gesteckten, lösen sich beim Trennen der Gehäusehälften.


Tachoantrieb entfernen.


Führungsbock der Schaltstange, Schaltrolle mit Hebel (hier eine ganz alte Version), Gummibalg und Öleinfüllschraube entfernen.


Die Gehäuseschraube M8 in der Nähe der Anlasserbefestigung herausdrehen, sie ist die einzige die von oben geschraubt ist und wird sonst gerne vergessen.


Getriebe umdrehen und die restlichen Gehäuseschrauben entfernen.


Nun können die Gehäusehälften an 2 gegenüberliegenden Gehäusetaschen bzw. -nasen auseinandergehebelt werden. Nichts zwischen die Dichtflächen treiben!


Jetzt liegen die Wellen offen und können entnommen werden. Dabei muss auf die Einbaurichtung des Aussenringes des Zylinderrollenlagers geachtet werden um es später genau so wieder einzubauen. Im Reparaturbuch steht zwar daß die Beschriftung von aussen lesbar sein muss, ich habe jedoch schon etliche, vorher noch nie geöffntete Getriebe, zerlegt bei denen das genau andersherum war.
Vorsicht, im Differentialgehäuse kann eine nicht unerhebliche Menge Altöl verblieben sein.

An der vorderen Trennfuge ist auf der hervorstehenden Nase auch das Baujahr des Getriebes eingeschlagen, dieses hier zeigt 268, also 26. Woche 1988.


Steht dort nichts dann sind die Zahlen neben der Öleinfüllöffnung zu finden und bedeuten Baujahre von 1972-81. Noch ältere Gehäuse haben das Baujahr vor der Nummer an der selben Stelle eingeschlagen, das oben zerlegte ist also eines von 1966. Ausserdem ein Hycomatgetriebe, daher das zusätzliche "H" in der Nummer.

Demontage des Differentials.

Wenn am Tellerrad und am Gehäuse keine Farbmarkierungen zu finden sind, dann diese neu anbringen um die Stellung der Bauteile zueinander zu definieren.
Wellendichtringe mit den Haltern abziehen, beide Kugellager abziehen, das geht zumeisst ganz leicht von Hand. Wenn nicht dann einfach mit 2 Hebeln abdrücken.
Das Differentialgehäuse hat auf einer Seite 2 Flächen, hier kann man es im Schraubstock leicht einspannen.
Die 6 Schrauben M8 herausdrehen und das Zahnrad mit dem Achswellenrad abnehmen.
Achswellenrad seitlich herausschieben, beide Kegelräder und ihre Anlaufscheiben entnehmen.
Steigröhrchen herausdrehen.
Das andere Achswellenrad und die Anlaufscheibe entnehmen.

Alle Teile reinigen und begutachten.

Scheibe wieder einlegen, auf die Verdrehsicherung achten.


Achswellenrad einsetzen. Laufspuren der Simmerringe sind harmlos wenn keine scharfen Kanten vorhanden sind die den neuen beschädigen können.


Steigrohre einschrauben.

Die Ausgleichradachse kann wiederverwendet werden wenn sie im Bereich der Kegelräder nur blank ist. Ist sie dort aber fühlbar eingelaufen dann muss sie, und auch die Kegelräder, ersetzt werden.

[Bearbeitet von Hegautrabi (05-10-2014 - 11:50)]

Hegautrabi

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Die Anlaufscheiben der Kegelräder ins Gehäuse einsetzen.


Nun setzen wir die Kegelräder ein und schieben die Achse durch sie und das Gehäuse.


Jetzt das 2. Achswellenrad in das Tellerrad einsetzen, hier gibt es keine Anlaufscheibe.


Beides aufsetzen. Dabei auf die Deckungsgleichheit der Farbmarkierungen achten. Diese werden beim Auswuchten der Bauteile aufgebracht.


Die Schrauben mit Federringen einsetzen. Hier sind alle 6 gleich lang, manchmal gibt es 4 kürzere und 2 längere Schrauben. Die längeren kommen dann neben die Ausgleichradachse und verhindern somit deren herausrutschen.


Die Schrauben ziehe ich über kreuz mit 30Nm an.
Achtung: sie haben die Festigkeit 10.9 und sind nicht durch "Baumarktschrauben" austauschbar.

[Bearbeitet von Hegautrabi (05-10-2014 - 11:51)]

Hegautrabi

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Kugellager mit Bremsenreiniger gut sauber machen, etwas einölen und in der Hand laufen lassen. Meistens machen sie keine Geräusche und können wiederverwendet werden wenn die Kugelkäfige auch in Ordnung sind. Wenn nicht dann ersetzen. Beide Lager aufsetzen.


Die neuen Simmerringe in die gereinigten Deckel einpressen, zur Sicherheit klebe ich sie ein. Nicht einschlagen denn dabei bekommen sie Beulen. Ich presse sie mit einer grossen Scheibe ein. Die Dichtlippen leicht einfetten und sie dann aufsetzen. Um Beschädigungen zu verhindern lege ich Papier im oberen Bereich um das Achswellenrad.
Achtung, originale WeDiRi's sind laufrichtungsgebunden, hier muss man darauf achten daß sie auf der richtigen Seite eingebaut werden.


Wer genau hinsieht erkennt den Richtungspfeil vorne auf dem Simmerring, der neben dem Tellerrad muss also gegen den Uhrzeigersinn zeigen.

Damit ist das Differential einbaufertig.

[Bearbeitet von Hegautrabi (05-10-2014 - 11:51)]

Marlene

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Sehr schön erklärt, vielen Dank!
Hegautrabi

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@Arnsberger: ja, komisch. Ich würde die Farbkleckse wieder in Deckung bringen. Sie markieren die so ausgewuchteten Teile.
Andi

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Welche Funktion haben denn diese gelben Steigröhrchen?

Ich werd morgen auf dem Dachboden auch mal ein Getriebe viraziagn und mit auf Arbeit nehmen zum öffnen.

Arnsberger

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Mist...bei mir sieht es nicht so gut aus.

Meine Ausgleichradachse ist schon ziemlich eingelaufen und hat einige Riefen. Dann muss die wohl zusammen mit den Kegelrädern neu....

BildUpload.com

Hegautrabi

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Durch das Röhrchen welches gerade in der unteren Position steht kann das Getriebeöl bei Stillstand ins Differentialgehäuse einlaufen. Während es im Betrieb rotiert wird es aus dem Gehäuse nicht herausgeschleudert sondern "klebt" an der Innenwand des Gehäuses und kann damit die Kegelräder schmieren. Ganz frühe Getriebe haben noch ein Gehäuse mit 2 grossen Fenstern, bei denen gab es wohl Probleme bei längeren Fahrten, da lief das Differential dann quasi trocken. Dafür hatten diese aber Ausgleichswellen mit Anfräsungen im Bereich der Kegelradlaufflächen.

[Bearbeitet von Hegautrabi (03-11-2013 - 14:03)]

Hegautrabi

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Ja, das ist definitiv Schrott. Leider.
Guck mal bei Reich, der hat beide Teile recht günstig.
http://www.reich-tuning.de/ersatzteile/ifa/trabant/601/getriebe/getriebeteile/ausgleichsradachse-fuer-trabant-601.html

[Bearbeitet von Hegautrabi (06-04-2013 - 19:48)]

Hegautrabi

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Womit wollen wir nun weitermachen? Vorschläge bitte.
Gunnar

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Ich klink mich hier auch mal ein, weil ich auch noch 4 Getriebe liegen habe.

Also an dieser Stelle (Getriebe offen, Differential offen) ist ein guter Moment, eine Einkaufsliste der benötigten Teile zu erstellen. Sinnvoll wären also vielleicht Tipps, wie man an dieser Stelle Verschleiß an den Bauteilen (z.B. Synchronringe, Schaltmimik etc.) erkennt, sofern das ohne weitere Demontage überhaupt geht.

Der Themenstarter hat wie immer das letzte Wort.

hotwheelz

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mmh, Freilauf, Synchronringe, Wellenlager?
Hegautrabi

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Ich mache mal mit der Abtriebswelle weiter.
Sie steht dabei auf dem Zylinderrollenlager.

Als Erstes ziehen, drücken wir das Rillenkugellager ab.


Dann ziehe ich alle Teile der Reihe nach ab und lege sie so wie ich sie herunter nehme, ohne sie umzudrehen, nebeneinander auf die Werkbank. Dazu braucht man am Ende etwa einen Meter Platz.

Nach dem grössten Zahnrad, 1.Gang, kommt auch schon der erste Syncronring zum Vorschein.
Diese Ringe auch Reibkegel genannt, gab es auch in einer Version komplett aus Aluminium. In der Serie wurden sie für alle Gänge eingeführt und dann wieder, schrittweise, gegen die in Verbundbauweise hergestellten ersetzt. Die haben sich also nicht bewährt.


Um den Ring zu entnehmen drücke ich das Rückwärtsgang-Rad/Schaltmuffe nach unten.


Nun vorsichtig den Ring entfernen und dabei immer die Sperrklinken sichern damit die kleinen federbelasteten Kugeln nicht wegzischen. Die findet man kaum wieder.

Sperrklinken entnehmen und auch dabei die Kugeln mit einem Finger sichern.

Schaltmuffe abziehen.
Nun kann der 1. Drahtsprengring entfernt, und der erste Muffenträger abgezogen werden.


Das 2.Gang-Rad mit Syncronring abnehmen und die Distanzscheibe kommt zum Vorschein. Hier messe ich gleich den Abstand zum 3.Gang-Rad, in dem Fall 0.4mm. Das ist zu viel.


Sprengring abnehmen und Distanzscheibe entfernen. Diese hier hat ziemlich deutliche Einlaufspuren innen, ich werde beim Zusammenbau mal eine neue, gleichdicke Scheibe, probieren.


[Bearbeitet von Hegautrabi (05-10-2014 - 11:52)]

Hegautrabi

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Nun können die restlichen 2 Räder mit dem Muffenträger dazwischen ebenso wie beim 1. und 2. Gang abgenommen werden. Der letzte Sprengring kann drauf bleiben wenn er noch heil ist.
Die Welle wird wiederverwendet wenn kein Losrad gefressen hat und nichts ausgebrochen ist. Klemmt ein Losrad dann muss es natürlich auch erneuert werden, es ist sinnlos nur die Welle zu tauschen, das defekte Rad aber weiterzuverwenden. Das frisst wieder weil das Tragbild nichts mehr taugt.

Achtung, der 3. und der 4. Gang wurden im Laufe der Zeit verändert, hier passen nur baugleiche Teile! Beim 3. änderte sich der Winkel der Zähne, gekennzeichnet wurden diese neuen Räder mit einem kleinen Einstich in der Mitte der Zähne. Dummerweise entfiel diese Erkennungsmöglichkeit dann später wieder bei den Rädern auf der Antriebswelle. Der 4. Gang bekam ein anderes Übersetzungsverhältnis, hier merkt man gleich daß etwas nicht stimmt.

Das Zylinderrollenlager lasse ich drin wenn die Lauffläche am Innenring noch gut aussieht. Hat sie aber starke Einlaufspuren, hervorgerufen durch zu dreckiges Öl, dann muss es raus.


Bewertung der Syncronringe.
Sie dürfen natürlich nicht gebrochen sein, das geschieht im Bereich der 3 Ausfräsungen.


Um den Verschleiss der Rillen einzuschätzen braucht man auch wieder die Fühlerlehre. Ein neuer Ring hat einen Spalt von etwa 1,5mm zum Losrad. Alles was weniger als 1,3mm hat tausche ich aus.


Wenn alles noch gut aussieht kann man auch die Ringe von Gang 1 und 4 gegen die höher belasteten von den Gängen 2 und 3 tauschen. Oder eben neue nehmen.

[Bearbeitet von Hegautrabi (05-10-2014 - 11:53)]

das moss

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Das Problem ist, sofern man soweit vorgedrungen ist, auch die Teilebeschaffung. Ich weiß nicht was der Markt derzeit noch hergibt, größtenteils wird es ja auf Schlachtung hinauslaufen?
Hegautrabi

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Für die Syncrongetriebe gibt es noch alle Teile.
Hegautrabi

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Weiter mit dem Zusammenbau.

Das 4.Gang-Rad mit dessen Syncronring (immer die glatte Seite dem Rad abgewandt) den Muffenträger und die Schaltmuffe aufsetzen. Dabei auf die richtige Lage der Muffe achten.


Den Syncronring, wie gezeigt, ausrichten.

[Bearbeitet von Hegautrabi (05-10-2014 - 11:54)]

Hegautrabi

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Der 2 Drahtsprengring muss jetzt auch schon drauf.
Nun die Sperrklinken mit den Federn und den Kugeln schräg einsetzen. Wieder aufpassen daß sie nicht wegspringen. Ersatz gibt es im Fahrradladen.


Syncronring für den 3. Gang in die Klinken einsetzen, nun mit dem Rand nach oben.


Jetzt kann das 3.Gang-Rad aufgesetzt werden.

[Bearbeitet von Hegautrabi (05-10-2014 - 11:54)]

Hegautrabi

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Nun wird der Bereich der Welle axial abgestimmt, Voraussetzung dafür ist eine gewisse Auswahl an Abstimmscheiben. Es gibt sie von 1,5 bis 2,0 mm Dicke.


Die ausgebaute Scheibe ausmessen, sie hat 1,6 mm, und davon erstmal eine neue, nicht eingelaufene, einsetzen, Sprengring aufsetzen.


Das hat nur 1/10 mm gebracht, ich bin erst bei 0,3. Die Distanz muss aber auf 0,1 eingestellt werden, ich brauche also eine Scheibe mit 1,8 mm. Nun passt es.

[Bearbeitet von Hegautrabi (05-10-2014 - 11:55)]

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