Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
Seite: 1 2 3 4 « Vorherige Seite | Nächste Seite »
Autor Thema: Autokorso und Demonstration am 19.11.2006 um 10:00 Uhr in Berlin Treffpunkt Olympia
pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


Tja Deluxe, aber diese Umweltzonen sind nun mal schon beschlossen und damit geltendes Recht, samt aller Fahrverbote. Da ist nichts irgendwann mal geplant, da ist etwas gesetzlich/behördlich bereits veranlaßt und durchgezogen worden - jede Einführung einer Ausnahme für a ... b ... c wäre eine Änderung der bestehenden Verordnung. Und besonders viele dieser Ausnahmen sind bisher noch nicht geplant (jetzt stellenweise für H-Kennzeichen-Besitzer, netterweise aber z.B. NICHT für Anwohner).

Trotzdem ... erst mal abwarten, was da kommt.


Glaubt Ihr im Ernst, daß

1. Anwohner vor der Stadt parken müssen?
2. Berufskraftfahrer nichts mehr anliefern dürfen?
3. nur noch Neuwagen unterwegs sein werden/dürfen?

1. ist im Moment geltendes Recht und Gesetz, kannst Du in den Stadtverordnungen nachlesen
2. ist auch geltendes Recht, wobei die meisten Firmen Ausnahmegenehmigungen beantragt haben und die wohl auch bekommen werden
3. hat ja niemand was von gesagt, da die Verordnungen erst mal nur alles unter Euro2 beschreiben, und das ist ca. 1995 als Stichjahr, wobei alles ab ca. 1990/1991 relativ problemlos Euro2 erreichen kann - damit dürften auch 15 Jahre Autos ziemlich unbehelligt fahren, von einer "Neuwagenvorschrift" kann da keine Rede sein

Erst mal abwarten, was da kommt.
Nix wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Sag ich doch.

Ich denke nämlich, daß ein großer Autokorso, der mehrheitlich aus ziemlichen Altfahrzeugen bestehen wird, eher Öl ins Feuer gießen dürfte als die Situation zu entschärfen.

Und andereseits:
Ich kenne Leute, die keine Gelegenheit auslassen um auf die modernen Diesel zu schimpfen. Ich gehöre selber dazu - wenn solche Dreckschleudern im jahre 2006 neu zugelassen werden dürfen, dann stimmt etwas nicht.
Warum die gleichen Leute aber andererseits dafür demonstrieren wollen, daß der ganze Dieseldreck als LKW, PKW und v.a. Kleintransportern (ob alt oder neu ist mir dabei ziemlich wurscht) weiterhin die Innenstädte verpesten darf, ist ein Rätsel...

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


...weil eben die angedachten Fahrverbote nachweislich absolut nix bringen (Beweis: Feinstaubmessungen in Mainz, als die Innenstadt dort für Mr. Bush hermetisch abgeriegelt und völlig verkehrsberuhigt war).
Es soll da nämlich z.B. auch solche Naturerscheinungen wie >Wind< geben...
Außerdem halte ich es für recht unwahrscheinlich, daß nur "Rostlauben" antreten werden - da dürfte auch so mancher nette Oldtimer mit von der Partie sein, zumal auch das Meilenwerk betroffen ist/wäre und an diesem Tag ebenfalls aktiv sein wird.
Was ich als großes Risiko ansehe ist das Credo: "Ist doch nur die Berliner/Münchener City - sch..ß drauf!" - ja, jetzt! Morgen ziehen andere größere Städte nach, übermorgen die Kleinstädte,...
Und dann läuft da noch eine große Umwelt/Klimakonferenz im Moment, auf der ziemlich laut über eine "Sondersteuer für Klimakiller" nachgedacht wird, die deutsche Politik würde sich da sicher gerne wieder in einer Vorreiterrolle sonnen wollen...
"Abwarten und Tee trinken" ist kein schlechtes Lebensmotto - immer wird es aber auch nicht zu wirklichem Erfolg führen.
Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


...also ich bin da....

@Standi: Manchen fällt es eben schwer, sich auch mal für Andere einzusetzen. Auch wenn mal nicht die eigenen Interessen im Vordergrund stehen. Wahrscheinlich biste nur ´n verkappter und engstirniger Ossi, der zuviel Solidarität inhaliert hat.

[Bearbeitet von Icke (16-11-2006 - 19:42)]

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


"Manchen fällt es eben schwer, sich auch mal für Andere einzusetzen."

Das sind wieder Vorwürfe! Nur weil einige hier Schreiben das sie eine solche Aktion für unnütz halten, wird ihnen Gleichgültigkeit vorgeworfen, und wie @deluxe es schon schreibt, ist eine solche Aktion am Ende eher noch kontraproduktiv, aber Hauptsache wir haben was gemacht, ist schon klar! Wenn man überhaupt eine Möglichkeit hat eine solche Sache zu verhindern dann wohl mit anderen Mitteln, z. B. mit Gutachten oder wirtschaftlichen Argumentationen.

PS.: @Deluxe kann am 19.11. was viel erbaulicheres machen, um 17:00 Uhr wird "Ein deutsches Requiem" von Johannes Brahms in St. Annen gespielt.

Zoni

Beiträge: 3.538
Registriert am: 15.11.1999


Ich halte die ganze Diskussion und Demos fuer absolut sinnlos und ueberfluessig. Aber das postete ich schon in einem anderen Thread

Sorry wer heutzutage freiwillig in eine Innenstadt mit dem Auto faehrt dem ist eh nicht mehr zu helfen. Anwohner etc. duerfen ja nachwievor reinfahren. Und nur weil eine Minderheit davbon evtl. Betroffen ist soll man das nicht machen ? Bloedsinn.

Ich bin nachwievor fuer Autofreie Innenstaedte.

Aber demonstriert mal fleissig und macht Euch zum Gespött der Leute.

[Bearbeitet von Zoni (17-11-2006 - 17:14)]

Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


@limokombi: Na wenn man seinen Eintrag schon mit den Worten beginnt: "Ich sehe eigentlich keinen Grund, aus Sachsen 300km auf eigene Kosten nach Berlin zu ballern, um dort gegen ein Fahrverbot zu demonstrieren was mich nie wirklich betreffen wird."

Was soll man da denken?

Außerdem, was soll das mit Gutachten etc. Schon der normale Menschenverstand zeigt auf, dass die wenigen Oldies wohl kaum an den überhöhten Werten beteiligt sein können. Das hat doch völlig andere Ursachen, die hier auch aufgezeigt bzw. angedeutet wurden. Warum soll also wieder der kleine Mann bluten?

Wenn, dann wäre eine kostenfreie Ausnahmegenehmigung für Young- und Oldtimer sinnvoll.

Aber das wäre ja keine wirtschaftlichen Argumentation limokombi.

Und darum geht es doch bei der Demo. Nicht um die neuen Dieselfahrzeuge oder den gewerblichen LKW-Verkehr.

Und Autofreie Innenstädte zu fordern.....(ohne Worte). Wer macht sich jetzt zum Gespött? Völlig gedankenloses Gelaber von Jemandem, der wahrscheinlich das Programm seiner gewählten Partei nicht mal kennt. Aber nach mehr Gras ... äh Grün schreit.

[Bearbeitet von Icke (17-11-2006 - 18:11)]

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


@Icke:
Na dann erklär mir doch einfach mal, warum ich oben Zitiertes tun sollte.
Bzw., warum im Internet, in sämtlichen Foren und darin auch noch mehrfach aufgerufen wird, daß die Leute aus ganz Deutschland nach Berlin karren, um dort für ein paar Einzelne zu demonstrieren.
Warum?
Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


Weil Berlin und München erst der Anfang sind. 20 Großstädten (u. a. Dortmund, Düsseldorf, Augsburg) drohen derartige Regelungen.

Aber sind solche pauschalisierte Maßnahmen tatsächlich sinnvoll?

Düsseldorf geht andere Wege. Das Maßnahmenpaket sieht unter anderem die werktägliche Nassreinigung der Straße, ein generelles Durchfahrverbot für Lkw von über 3,5 Tonnen sowie eine stärkere Begrünung vor.

Nochmal, bei der pauschalisierten Regelung - generelles Fahrverbot für Benziner ohne G-KAT bzw. für Dieselfahrzeuge ohne mindestens Schadstoffklasse Euro II - sind die wenigen Young- und Oldtimer ebenfalls betroffen, die ganzsicher rechtlich wesentlich nicht an den Grenzwertüberschreitungen beteiligt sind.

Klar, in Annaberg-B. wird es nie zu einer Grenzwertüberschreitung kommen. Aber ist Solidarität so verwerflich???

[Bearbeitet von Icke (17-11-2006 - 19:42)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Verwerflich ist sie sicher nicht, aber wohl nicht mehr "up to date"...
Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


Jeder ist sich selbst der Nächste. Müssen wir wohl noch lernen.

Hier mal der Standpunkt vom ADAC, der aufzeigt, welche wesentlichen Gesichtpunkte bei der zurzeit beabsichtigten Novellierung keine Berücksichtigung finden würden:

www.adac.de/images/Standpunkt%20Ausnahmeregelungen%20von%20Fahrverboten%20aufgrund%20von%20Feinstaub_tcm8-158267.pdf

Es wird deutlich, dass zurzeit keine Ausnahmeregelungen für Anwohner oder Young-/ Oldtimerbesitzer festgeschrieben sind!!!!

[Bearbeitet von Icke (17-11-2006 - 20:23)]

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Wir haben in unserem Land de facto 10 Millionen Arbeitslose.
Mal sehen, wann mal für die demonstriert und von Solidarität geredet wird...

Wenn ein paar Hundert Automobilisten, die unbedingt durch die Innenstädte der großen Metropolen heizen müssen UND die Kriterien der aktuellen Regelungen erfüllen, ein Grund sind, sollten 10 Millionen Existenzen erst recht einer sein.

Nebenbei - da sich wie so oft einige SO GUT auskennen:
In ANA gibts Buslinien. Und mit dem Auto habe ich auch ganz gewiß nichts im Zentrum zu suchen...die Hälfte davon ist sowieso autofrei. Also gehe ich persönlich meistens zu Fuß. Das ist aber etwas, das viele schon längst verlernt haben. Nicht wahr???
Grenzwerte werden auch bei uns überschritten - ja, es gibt an Schwerpunkten sogar Meßstationen dafür. Und eine große Diskussion, wie man den Irrsinn auf 2 Bundesstraßen aus dieser Kleinstadt irgendwie heraushält zukünftig.

Tjaaa - wenns den Deutschen ans Auto geht, kennen sie keine Gnade...deshalb ist die ganze Sache nichts weiter als blinder Aktionismus.
Wenn als nächstes eine Lösung gefunden wird, die nachweislich mehr Umweltschutz bringt als die derzeitige, werdet IHR nämlich wieder genauso auf die Barrikaden gehen. Weil nicht die Sache als solche den Anlaß gibt, sondern weil keiner auch nur ein Fünkchen von seinem (vermeintlichen) Recht aufgeben will. Freie Fahrt für freie Bürger - nichts wurde so schnell übernommen wie dieser Slogan. Koste es, was es wolle.

Und der größte Witz ist, daß ein gut Teil der Schreihälse selber mindestens ein Auto hat, das von diesen Neuregelungen nicht die Bohne betroffen ist. Man kann sozusagen getrost weiter durch die Stadt fahren - auch MIT neuen Gesetzen.
Das Problem ist nur die Angst, zukünftig vielleicht selber mal irgendwo Abstriche machen zu müssen. Wer private Probleme mit Bus/Bahn hat, kann aber auch nicht wirklich das Kriterium für die gesamtdeutsche Gesetzgebung sein...

[Bearbeitet von Deluxe (17-11-2006 - 20:33)]

Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


Warum kommst Du jetzt mit den Arbeitslosen? Steht doch hier nicht zur Diskussion?
Wer sagte von uns, das diesbezüglich keine Solidarität gefordert wäre?

Deine 10 Millionen führen also am jetzigen Thema völlig vorbei und Dein Aufzeigen ist wohl eher als Blog zu werten, der emotionale Gefühle hervozurufen soll, um das doch für uns wichtige Thema zu bagatellisieren. Es gibt vielle andere und wichtigere Dinge, die in diesem Land falsch laufen. Aber die sind jetzt hier nicht Thema.

Annaberg kann man bestimmt zu Fuß in kurzer Zeit durchlaufen.

Ich fahre auch Bus, S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn (oder auch Metrotram genannt).

Auch habe ich ein Auto, "das von diesen Neuregelungen nicht die Bohne betroffen ist." Aber ich habe auch ein Hobby und ich erkenne eine von vielen undurchdachten Regelungen. Und da ist auch wieder das Wort Solidarität.

Ich habe keine Angst für das Allgemeinwohl Abstriche zu machen. Das tue ich gehaltsmäßig schon seit Jahren.

Parolen hast allein Du jetzt geliefert.

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Um das andere Thema nicht vollzumüllen, mach ich mal hier weiter, wo es hingehörtund zitiere icke:
quote:
Eben. Dein individuelles "Interesse" besteht darin, dass Dir die Feinstaubregelung in Berlin und in anderen Großstädten bzgl. der Young- und Oldtimer am A.... vorbeigeht, weil Du nicht betroffen bist.

Eben Standpunktfrage. Ich zeige eben keine Solidarität für Deine Gedankengänge. Ich will auch nicht mit Dir streiten - Dich eher überzeugen.

Jeder andere soll nachdenken.

Und klar dient der Umweltschutz der Allgemeinheit. Aber muss man da, wie so oft, wieder beim "kleinen Mann" anfangen? Zumal die Altautofahrerszene gar nicht an der Überschreitung der Grenzwert wesentlich beteiligt ist.

Warum keine klar definierten Forderungen an die Auomobilindustrie, Frachtverkehrhandel etc.? Weil die Lobbyisten mehr Macht auf die Politik ausüben, als das Volk. Und daran ist das Volk nicht unerheblich unbeteiligt


Ich habe nur eine einzige Frage:
Wo steckt mehr Solidarität dahinter - wenn die wenigen Autofahrer die überhaupt betroffen sein werden, wie die Verrückten auf die Straße gehen um sich selbst das Weiterfahren zu ermöglichen? Oder wenn die wenigen Autofahrer, die überhaupt betroffen sein werden, im Sinne der Allgemeinheit die Kisten mal etwas weiter draußen stehenlassen.

Folgendes:
Ich weiß doch, daß diese Regelungen in puncto Feinstaub absolut unsinnig und wirkungslos sind. Und ich weiß auch, daß sie die falschen treffen - Stichwort moderne Diesel usw. das ist alles soweit klar.

Was mich so stört ist, daß es hier doch nicht mehr um die Feinstaubproblematik oder Youngtimerfahrer geht.
Es geht darum, daß die Leute immer nur ungehindert fahren wollen - und zwar in Städten, die vom Verkehrsinfarkt bedroht oder schon betroffen sind. Und damit natürlich auch von Umweltproblemen.
Vor dem Hintergrund, daß in diesen Städten ein funktionierender ÖPNV existiert, der letztlich für den Einzelnen sogar billiger sein kann als das Autofahren bis zum Ziel im Zentrum mit Parkplatzproblem und Parkplatzkosten, Stadtverkehrsbdingtem erhöhtem Verschleiß, erhöhtem Verbrauch, Unfallgefahr etc.

Aus der Diskussion um Sinn oder Unsinn der Feinstaubverordnung ist ein trotziges "Wir wollen Autofahren - und zwar um jeden Preis" geworden. Und das ist der falsche Weg. Punkt.


@icke:
Nimm mal ein bißchen den persönlichen Ton raus, dann finden wir sicher auch wieder zum Diskutieren um die Sache zurück. "Meine" Arbeitslosen übrigens passen sehr gut hier her - als Beispiel für die VON DIR angeregte Diskussion um Solidarität.

Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


"Nimm mal ein bißchen den persönlichen Ton raus"

Da gebe ich Dir mal Recht. Aber wenn man eine Meinung mit Herz vertritt, so spielt auch die Persönlichkeit bzw. Verbundenheit eine große Rolle. Also wirklich nicht böse nehmen, wenn ich mal emotional reagiere.

Wenn Du dich mal in der Innenstadt von Berlin umschaust - und ich bin viel im Westen und Osten von Berlin unterwegs - so wirst Du feststellen müssen, dass wirklich wenige Young- und Oldtimer unterwegs sind. Im normalen Berufsverkehr siehst Du selten Fahrzeuge, die unter dieser Regelung fallen würden.

Und den Young- und Oldtimerbesitzern geht es auch nicht um ungehindertes, sinnloses Fahren wollen. Dies musst Du doch selbst wissen. Sondern einfach um Spass am Auto, an der Technik, an der Geschichte, am Basteln und am Fortkommen, weil man vielleicht kein Geld für einen entsprechenden "Neuwagen" hat.

Mal am Wochenende mit der Freundin und Kind mit ´nem Volvo 142, Mini Cooper, Trabi, Ford etc. in die City von Berlin und einen schönen Tag verleben. Blicke genießen. Stolz sein auf die Restauration bzw. den Umbau. Zeigen, was man geschaffen hat. Rein nach Berlin, um Kohle ranzuschaffen.

Alles vorbei.

Berlin ist groß, und so gibt es viele Restaurationsbetriebe, die sich dem Kulturgut Auto annehmen. Aus unternehmerischen und persönlichen Gründen, deren Existenz ebenfalls nun bedroht ist.

Und es gibt Leute, die sich kein anderes Fahrzeug leisten können. Die froh sind, wenn die Kiste sie von Berlin nach MOL, OHV etc und umgekehrt (oder auch innerhalb von Berlin )trägt , damit sie dort Geld verdienen können.

All die Genannten sollen nun büßen für etwas, woran sie im Wesentlichen keine Schuld haben?

PS: Mit dem Auto brauche ich innerhalb von Berlin 30 Minuten zur Arbeit. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln 60 Minuten. Wie sieht es bei den Leuten aus, die von Außerhalb kommen ? Was ist nun ökonomisch wert- bzw. sinnvoller?

[Bearbeitet von Icke (17-11-2006 - 22:35)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


"Den persönlichen Ton rausnehmen" (bzw. daß sich wegen konträrer Meinung scheinbar irgendwie doch auch ´persönlich´ angegriffen fühlen ) trifft allerdings nicht nur auf den Icke zu, oder?

"In ANA gibts Buslinien. Und mit dem Auto habe ich auch ganz gewiß nichts im Zentrum zu suchen..."
- Oh schocking - und ich schlechter Mensch bin vor wenigen Tagen ZWEI mal in Downtown A.berg gewesen bzw. durchgefahren - mit dem Auto! Hätt ich meine Besuche doch lieber mit dem Bus erledigt...

Zitat Icke: "...Und den Young- und Oldtimerbesitzern geht es auch nicht um ungehindertes, sinnloses Fahren wollen. Dies musst Du doch selbst wissen. Sondern einfach um Spass am Auto, an der Technik, an der Geschichte, am Basteln und am Fortkommen, weil man vielleicht kein Geld für einen entsprechenden "Neuwagen" hat.

Mal am Wochenende mit der Freundin und Kind mit ´nem Volvo 142, Mini Cooper, Trabi, Ford etc. in die City von Berlin und einen schönen Tag verleben. Blicke genießen. Stolz sein auf die Restauration bzw. den Umbau. Zeigen, was man geschaffen hat. ... "

Genau DARUM geht es eigentlich bei dieser ganzen Aktion, das würde ich genau so unterschreiben!
Und man darf eben absolut nicht vergessen, daß diese Fahrverbote eben nur der Anfang einer Entwicklung mit unabsehbaren Folgen für uns alle und unser Hobby sein können!
Und noch eins, lieber Deli: auch Du bist ein großer Freund von schönen Fotos á la "Mein Trabi vor dem ...". Auch diese nette Option stirbt mit dieser sinnlosen Verordnung.
Die Arbeitslosen-Millionen sind ein völlig anderes Paar Schuhe - das passt in diesen Thread nun wirklich nicht rein...

In diesem Sinne wünsche ich allen Teilnehmern morgen schönes Wetter, viel Spaß und Erfolg (im Sinne von viiiielen Mitstreitern). Bin in Gedanken bei Euch...

[Bearbeitet von standard (18-11-2006 - 20:12)]

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


Anwohner etc. duerfen ja nachwievor reinfahren. Und nur weil eine Minderheit davbon evtl. Betroffen ist soll man das nicht machen ? Bloedsinn.
Nee, stimmt nicht, Anwohner dürfen eben nicht mehr reinfahren. Und genau deswegen ist das absoluter Quatsch. Autofreie Innenstädte sind eine Illusion, das geht nicht in einer Gesellschaft, die vollkommen auf individueller Mobilität basiert!

Im Grunde stimm ich Dir ja zu und die Idee ist defintiv gut und vernünftig, aber man muß dazu _zuerst_ die Rahmenbedingungen schaffen (ÖPNV, Arbeit am Wohnort, Einkaufen in der Innenstadt und nicht auf der grünen Wiese etc. etc. etc.), und _dann_ kann man Verbotsmaßnahmen aussprechen. Andersherum wird das nichts weiter als entweder heiße Luft oder eben ein Wirtschaftskiller erster Güte. Ist leider so.

Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


Hier einige Bilder von der heutigen Demo:

http://www.trabantserie.de/html/bilder__fotos.html

Schumi

Beiträge: 3.544
Registriert am: 08.11.2004


Komisch, warum sieht man auf den meisten dieser Bilder gut gepflegte Oldies, mit denen die jeweiligen Besitzer zu 99,9% niemals gezwungen sind, unbedingt wichtige Wege im Stadtzentrum zu erledigen...?
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Weil die eben trotzdem davon betroffen sind - siehe Beiträge oben...

Auf dem Weg zur Arbeit heute früh war jedenfalls schon ein sehr schöner Bericht im Radio, der auf die Demo und explizied auf die mit dem Fahrverbot entstehnden Probleme - u.a. auch für die ca. 1400 Berliner Trabi-Fahrer hinwies. Incl. Interview mit dem Chef des Berliner Trabi-Clubs.

Schumi

Beiträge: 3.544
Registriert am: 08.11.2004


Naja, ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum man mit nem schicken Oldie mit H-Kennzeichen in Berlins Innenstadt rumkutschen muss. Zum Brötchen holen könnte man ja den "Zweitwagen" nehmen...

Manche Leute können wohl eher nicht aufs "gesehen werden" verzichten

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


- und manche nicht auf´s rumwundern...
Wie gesagt: heute Berlin, morgen Potsdam/Leipzig/sowieso - übermorgen Posemuckel/überall. Spätestens dann (wenn es jeden von uns irgendwie betrifft) wird das Geschrei vmtl. groß sein...
speedy2

Beiträge: 364
Registriert am: 21.04.2005


@ Schumi: Nun mal nicht so schwer von Begriff, auch wenn heute Sonntag ist.

Habe sehr viele Unterhaltungen geführt - gerade auch mit Besitzern von diesen wunderschönen Oldtimern. Es geht ja auch darum was du machst wenn du genau im Sperrbereich wohnst und deine Garage dort hast. Du kannst ja nicht wegen dem Auto mal eben nur so einfach umziehen oder viele Kilometer weit weg ne andere Garage anmieten, wo du nicht weist was mit dem "guten Stück" dort passiert. Was ist mit den vielen Werkstätten, die sich im Sperrbereich befinden und sich genau auf diese "guten Stücke" spezialisiert haben? Die können sich nicht eben mal so einfach umorientieren oder nen anderen Standort suchen.

Nun begriffen???????????

Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


@Schumi: Das Fahrverbot in Berlin würde eine Fläche von 88 km² betreffen. Zum Vergleich hat Naumburg-Saale ´ne Fläche von 76,03 km² und Annerberg-B. 27,70 km².

Es hat doch nicht allein mit dem "Gesehen wollen werden zutun"! Lese Dir doch die obigen Argumente genau durch!

Wenn Du die ADAC-Stellungnahme gelesen hast, dann wirst Du auch gelesen haben, dass die PKWs gerademal mit einem Anteil von 9% an der Grenzwertüberschreitung beteiligt sind. Und dann rechne bitte auf die Oldies- und Youngtimer runter! Prozentual tangiert das gegen Null. Warum für diese Fahrzeugklasse dann ein Verbot???? Zumal diese Fahrzeuge das Stadtbild kulturell bereichern. Die Berliner Politik heult und kämpft um die Bezeichnung Berlins als kulturelle Hochburg und will dann solchen Schwachsinn durchboxen.

Nennt Ihr mir doch mal auf die bisherigen Argumente bezogen nachvollziehbare Gründe für ein Verbot dieser Fahrzeuge! Bisher habe ich da nix lesen könen, außer (naive) Sprüche.

Habe ich gerade in einem Forschungsbericht gelesen. Analyse in Dresden:

Rund 43% des Feinstaubes stammten aus dem Verkehr.

Davon
23% lokaler Verkehr am Messpunkt
8% Verkehr im Stadtgebiet
12% Verkehr am Stadtrand und aus weiter Entfernung

Den Rest mit 57 % des Feinstaubes teilen sich Industrie mit 25%, Haushalte 4% und Landwirstchaft/ Natur mit 28%.

[Bearbeitet von Icke (19-11-2006 - 20:52)]

HUGOzwei

Beiträge: 2.817
Registriert am: 26.01.2000


hätte jemand lust, zu der veranstaltung heute in berlin nen bericht für die trabi-zeitung.de zu machen incl. biler-zur-verfügung-stellung???
DUOcalle601

Beiträge: 2.038
Registriert am: 09.06.2006


das fahrverbot kommt eh

da kann demonstrieren wer will,

leider isset so ,

[Bearbeitet von DUOcalle601 (19-11-2006 - 23:20)]

Allwissend

Beiträge: 248
Registriert am: 18.10.2001


Ich fand es eine gelungene Veranstaltung.
Es waren deutlich mehr Fahrzeuge als vorher angenommen.Selbst die Polizei war überrascht, das es am Ende so viele waren und hatten erstmal arge Probleme mit dem Konvoi.Als es dann endlich los ging , war der Zuspruch erstaunlich hoch.Durch gute Radioansagen wurde auch auf dieser Ebene viel getan.
UNd wer es immer noch nicht verstanden hat: Es geht nicht darum das Verbot aufzuhalten(schön wärs), es geht viel mehr darum es abzuschwächen und zum nachdenken anzuregen.Der Klimawandel muss stattfinden ganz klar aber nicht so drastisch und schon garnicht zu Lasten Automilen Kulturgutes.Das geht auch anders und besser.Und dafür kämpfen wir mit solchen Aktionen.
Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


Heutiger Artikel aus der Berliner Morgenpost:

http://www.morgenpost.de/ausgabe/2006/11/20/berlin/866863.html

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Und noch ein aktueller aus der MAZ:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10822004/62249/

Gestern stand noch ein ganz unscheinbarer Artikel mit allerdings recht brisanten Inhalt drin:
"Feinstaub bleibt ungelöstes Problem" - darin wurde ausgeführt, daß die gemessenen Belastungen 05 sehr hoch waren, 06 "auch keine Entwarnung gegeben werden könne".

Interessant war aber eher folgendes:
"...Von den 3 gesetzl. vorgeschriebenen Luftreinhalteplänen wird der für Cottbus bereits umgesetzt. Im Dez. beschließen die Stadtverordneten von Frankfurt/O. ihren L.plan, der für Bernau folgt 2007.
AKTIONSPLÄNE ((man darf gespannt sein...)) sind für Potsdam und BRANDENBURG/HAVEL vorgesehen. ..."

Das heißt nichts anderes, als daß die Feinstaubhysterie längst auch in der Provinz angekommen ist!
Es dürfte also leider wirklich nur noch eine Frage der Zeit sein, bis jeder einzelne hier mehr oder minder auch von Fahrverboten betroffen sein wird. Mal abwarten, ob es dann einige von uns immer noch so locker sehen...

sa4_one

Beiträge: 767
Registriert am: 16.05.2004


Er hier ist aber auch der Schärfste!

quote:
Manfred Breitenkamp, Abteilungsleiter Umweltpolitik im federführenden Senat für Stadtentwicklung [...]
Den Hauptanteil der Luftverschmutzung bekommt Berlin ohnehin aus Osteuropa. "50, zeitweise 80 Prozent allen Drecks sind Importe. Vieles aus alten polnischen Kraftwerken", sagt Breitenkamp.

Seite: 1 2 3 4 « Vorherige Seite | Nächste Seite »

Springe zu:

Impressum | Datenschutz