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Trabiklatsch » Der Dativ ist DEM Genitiv sein Tod...Stilblüten... |
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Autor | Thema: Der Dativ ist DEM Genitiv sein Tod...Stilblüten... |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
warum ist "gib" richtig und "geb" falsch? weil es im duden steht? der duden ist nur eine schriftliche bestandsaufnahme der mündlichen sprache, und daß er irgendeine art von instanz sein soll, die entscheidet, was korrekt ist und was nicht, haben sich politiker ausgedacht, aber keine sprachwissenschaftler. ich backte einen kuchen. ist nach aktuellem empfinden korrekt. noch vor 100 jahren haben die leute ähnliche diskussionen vom sprachverfall geführt, als "ich bin so groß als wie du" langsam ersetzt worden ist von "ich bin so groß wie du". nur ein beispiel von tausenden ... cha sheas an uair mar a tha i. time will change |
das moss
Beiträge: 7.651 |
von der Sache her ist das ja richtig..... aber im Unterricht klammert man sich bei der Bewertungskriterien ob richtig oder falsch nun mal an den Duden. Und wenn jemand dafür nicht mittels Note abgestraft werden will, muß er sich an den vorgegeben Weg halten. Früher gab es übrigens eine erklecklich höhere Zahl Analphabeten..... [Bearbeitet von das moss (09-06-2008 - 10:44)] |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
der einwand ist schon korrekt, wobei das schriftliche heute (in seinem enormen ausmaß) sogar eher zur konservierung alter formen beiträgt, eben wegen der festgeschriebenen normen (SO ists richtig und SO ists falsch). die anzahl analphabeten ist dabei relativ egal, sprache ist von sich aus etwas mündliches, das man notdürftig in ein schriftliches korsett pressen kann, das aber eigentlich nicht geschrieben werden braucht. von daher ists eine nette zusatzleistung, zu schreiben, aber eben nicht nötig (für das konzept sprache - fürs tägliche leben in einer modernen umgebung natürlich schon!). |
das moss
Beiträge: 7.651 |
wie gut, das wir hier fernmündlich agieren können Sprache war ja auch erst mit schriftlicher Darstellung zu konservieren..... und wenn ich mich richtig erinnere, war das mehr oder minder 7-9 Jhd. |
Fay_von_kleinestinker
Beiträge: 1.774 |
Ehrlich?! MICH stört es tierisch, wenn ich erst ewig überlegen muß, was der Mensch mir nun mitteilen möchte wenn er schonmal "gebledert" hat... Da ist es deutlich einfacher, wenn man sich auf EINE Niederschrift geeinigt hat (oder auf diese geeinigt wurde ).
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Sachsenring601
Beiträge: 803 |
Umgangssprachliche Unkorrektheiten werden im Allgemeinen toleriert und auch akzeptiert. Auch Dialekte sollten in gewisser Weise gepflegt werden, schließlich sind Dialekte von wissenschaftlicher Bedeutung und lassen Rückschlüsse auf die Entwicklung der Sprache in den verschiedenen Regionen zu. Außerdem geht das strikte Hochdeutsch nicht immer leicht über unsere Zunge! Aber in der schriftlichen Form muß ganz einfach die Standartsprache zur Anwendung kommen!
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U_N_Bekannt
Beiträge: 1.307 |
Wenns wirklich korrekt sein soll, dann doch bitte die Standardsprache! |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Einer der meistgelesenen Fehler im Trabant-Forenbereich...und das, obwohl man in jeder Userliste nachschauen kann... |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
noch so ein beispiel, dank auslautverhärtung spricht man ein -t am ende, soll aber ein -d schreiben. vermutlich wird aber auch diese anomalie mit der zeit verschwinden @sachsenring und genau diese standardsprache entwickelt sich ja auch weiter. waz reht iz in mîn ouge wôl / daz jehent ih / sit ih des waz gewâr. @moss fürs deutsche stimmt das, es gibt eine schriftliche überlieferungslücke zwischen dem ende der römischen herrschaft und der merowingerzeit. |
das moss
Beiträge: 7.651 |
dazu kommt ja noch die Differenzierung bezüglicher der Vermeidung von (sowiso vorhandener) Doppeldeutigkeit.... Und ich spreche den Laut sehr wohl weich..... Und machen wir uns nichts vor, im Rahmen der zunehmenden Kommunikation ist eine genaue Schreibweise die, die eben keine Mißverständnisse generiert. Wohl dir Standartenfüher! Oh, ein neues Standardisierungsverfahren. Die Ausstattung überzeugt mit einem hohen Standard. |
standard
Beiträge: 19.357 |
- Und das, obwohl der >StandarD<, welcher den genannten User-Namen inspirierte, bekanntlich eher mager ausgestattet ist... |
wilhelminus
Beiträge: 1.980 |
... wie war das mit "ebend!" |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
"ebend" wirds irgendwann auch geben, da wette ich drauf wie ein Hedgefond auf Getreidepreise |
Zoni
Beiträge: 3.538 |
heisst es nun: "HInter gehen" oder "nach hinten gehen" ? oder "zur Arbeit gehen" oder "auf Arbeit gehen" ?
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pwb601
Beiträge: 3.903 |
also nach aktueller Norm "nach hinten gehen" und "zur Arbeit gehen". Das andere sind regionale Varianten, von denen "auf Arbeit" vermutlich kaum als Fehler angestrichen werden würde, "hinter gehen" jedoch mit Sicherheit. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Das ist so wie "an Weihnachten" und "zu Weihnachten"...oder AUFwaschen und ABwaschen... Hier geht es wohl doch mehr ins "Dialektische" sozusagen. |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
Dialekte nicht, Regiolekte sind das an bzw. zu Weihnachten ist hochsprachlich beides okay, aufwaschen ist wieder regional, abwaschen wäre die gesamthochdeutsch korrekte Bezeichnung |
standard
Beiträge: 19.357 |
- Und die letztenendes auch eigentlich sinvollere! Denn: man wäscht ja den Dreck vom Geschirr AB, und nicht AUF... Andererseits heißt es ja landläufig sehr oft: in einem AUFwasch. - Ist eben alles relativ... [Bearbeitet von standard (11-06-2008 - 19:12)] |
Schumi
Beiträge: 3.544 |
Mir ging neulich durch den Kopf, wie schwierig es doch für Ausländer immer wieder sein muss, die deutsche Sprache zu erlernen. Gerade bei dem Stichwort "nach Oma gehen". Beispiel: Wohin willst du? - nach Berlin Wann benutzt man nun welche Form? Für den, der nicht damit aufgewachsen ist, schwierig, meine ich. Um nochmal auf folgendes zurückzukommen:
quote: Die Häufigkeit von "gebe" in der Suche mag vielleicht auch daran liegen, dass es heißt "ich gebe". Google verdeutlicht in dieser Hinsicht also wenig P.S. Was mir gerade noch einfällt: Paar - Pärchen Warum nicht "Päärchen" und "Sääle"? Wäre doch nur logisch und im Zuge der letzten so genannten "Rechtschreibreform" änderbar gewesen (auch wenns dämlich aussieht). Genauso wurde die Gemse zur Gämse (weil sie angeblich mit der Gams verwandt ist) und der Stengel zum Stängel (wegen der Stange), die Eltern bleiben aber die Eltern, obwohl sie ja eigentlich älter sind als ihre Kinder. Ältern (auch wenns blöd aussieht) wäre doch da der nächste logische Schritt gewesen. Für mich einfach nur ein Beweis für die Willkür, Inkonsequenz und Unlogik der "Reform". [Bearbeitet von Schumi (12-06-2008 - 11:36)] |
trabantini
Beiträge: 383 |
Denke aber so'ne Verwirrspielchen gibt's in jeder Sprache: must -> soll So 'ne Dinger muss man halt lernen, da sie nicht herzuleiten gehen. Aber hast schon recht, ich möchte jedenfalls nicht Deutsch als Fremdsprache haben müssen. Daher hab ich Respekt vor jedem, der Deutsch spricht - auch wenn's nur gebrochen ist. Ein Kumpel von mir ist kein in D geborener. Er spricht gutes Deutsch mit krassem Akzent. Aber ist in Sachen Rechtschreibung/Grammatik besser als jeder Deutsche den ich kenne. |
Schumi
Beiträge: 3.544 |
quote: Weil er eben von vornherein eine klar geregelte "Schulsprache" ohne regionale bzw. elternhäusliche Einfärbungen/Verwaschungen gelernt hat. Und weil beim ihm vermutlich der Wille, die Sprache zu lernen auch wirklich vorhanden war/ist. |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
Trotzdem eine sehr gute Leistung, eine Fremdsprache, die man im Erwachsenenalter lernt, grammatikalisch fehlerfrei hinzubekommen. @Schumi "nach" bezeichet eine Richtung auf einen Ort will damit nur sagen, es gibt ein gewisses, wenn auch unvollständiges, Regelsystem dahinter. Pärchen und Säle, weil das "ä" in zweisilbigen Substantiven im Singular immer ein Langvokal ist Stange und Stengel hätte man lassen können, das ist ein einfacher Ablaut. Genau wie Bogen, Bug, biegen, bücken, beugen alles vom gleichen idg. Grundwort abstammt z.B.
quote: Ja da hast Du vollkommen recht, man hätte sehr viel weiter gehen können (oder es gleich sein lassen). [Bearbeitet von pwb601 (12-06-2008 - 16:40)] |
wolfi
Beiträge: 290 |
Was das Erlernen der deutschen Sprache angeht, muss man noch differenzieren zwischen Ausländern, die eine indogermanische oder indoeuropäische Muttersprache haben (Engländer, Italiener, Russen) und anderen. Meine ungarische Partnerin ist manchmal fast am Verzweifeln wegen der total anderen Logik des Deutschen, aber ich habe genau die entsprechenden Probleme. Warum sagt man "zu dem" und wann "in dem" bzw. "in den" und "des", das lösen die Ungarn ganz anders. Witzig ist es auch, dass es im Ungarischen nur ein Wort gibt für er, sie, es = "ö", analog der, die, das = "a" |
601 Uncrowned
Beiträge: 4.632 |
Dafür haben sie aber auch gefühlte 12 verschiedene Ö-Töne Ein Freund von uns (Student, der von ganz weit her kommt) hat neulich auf dem S-Bahnsteig nachgehakt, warum dort "nach den Vororten" und nicht "in die Vororte" steht. Es handelte sich um einen alten Reklameausschnitt aus dem Berliner S-Bahn-Museum. Damals fuhr man eben noch "nach den Vororten" ins Grüne ... Und man grüßte aus der Sommerfrische [Bearbeitet von 601 Uncrowned (12-06-2008 - 17:50)] |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
Stimmt. Hab ich beim Gälischen auch gemerkt, andere Logik und deswegen zum Beispiel völlig andere Satzkonstruktionen und Denkmuster (es gibt z.B. keine konkreten Wörter für haben oder besitzen) (keine 100%-Garantie auf Korrektheit, ich habs nie richtig gelernt, sondern mehr "in der Praxis erfahren"): Tha sinn uile ag iarraidh beer eile. Sind wir alle am-Wünschen Bier anderes. (Wir wollen alle noch ein Bier) Tha gaol agam ort. Ist Liebe auf-mir zu-dir. (Ich liebe Dich) Cò leis an càr seo? Wer mit-das Auto dies? (Wem gehört das Auto hier?) Is leamsa! Ist bei-mir-selbst! (Mir!) Chan eil Beurla agam. Nicht ist Englisch auf-mir. (Ich kann kein Englisch.) Is toigh leam thu. Ist Mögen bei-mir Du. (Ich mag Dich) Tha dòtair a th'ann. Ist Doktor daß ist-in-mir (Ich bin ein Doktor. Zugegeben könnte man das auch anders ausdrücken glaub ich) Dafür gibts z.B. nur 11 unregelmäßige Verben |
wolfi
Beiträge: 290 |
Im ungarischen gibt es dafür Wörter für die Existenz bzw. Nicht-Existenz. Also konkret: "Van" kann heißen ich habe oder ich bin oder es gibt... "Nincs" (gesprochen nintsch) heisst ich habe kein (Auto) oder es gibt kein (Bier) usw. |
601 Uncrowned
Beiträge: 4.632 |
Ich habe lange überlegt, ob ich es nicht doch in den "gefunden im Netz"-Thread stelle, aber hier passt es doch besser ... hart, wirklich hart. Ich muss vermuten, dass Maik Mantel es ernst meint. Aber seht selbst: |
trabiheizer
Beiträge: 561 |
Schulbildung: Baumschule !!! |
Schumi
Beiträge: 3.544 |
Traurig dabei ist, dass potenzielle Arbeitgeber in einigen Fällen nicht viel intelligenter sind. Bis vor ein paar Wochen hing im Schaufenster eines Bäckerladens ein Zettel mit der Aufschrift: "Suchen Lehrling zum Ausbilden als Bäcker/in" (oder so ähnlich) - autsch! |
601 Uncrowned
Beiträge: 4.632 |
Besser wäre: "Suchen Lehrling zum Ausbilden als Bäcker/in oder so ähnlich." |
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