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Autor Thema: Armes Deutschland!
POSTKUGEL

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Registriert am: 24.04.2002


So, nun ist es raus: Studiengebuehren fuer Erststudien an oeffentlichen Hochschulen sind zulaessig und werden damit leider ueber kurz- oder lang ueberall erhoben werden.

Sicherlich wird man da wieder irgendwelche "sozialvertraeglichen" Regelungen auf Schuldenbasis finden. Aber: So langsam wird es egal, ob man noch studiert oder nicht. Klar, wenn man in diesem Land noch halbwegs fuer seine Arbeit bezahlt werden und nicht jeden Tag Angst um seinen Arbeitsplatz haben will, kommt man um ein Studium kaum herum. Aber: Wenn ich mal ueberlege, was ich derzeit steurpflichtig an die Bundeskasse abstottern darf (Studenten haben ja kein Anrecht auf ein steuerfreies Existenzminimum)? Wenn dann noch Studiengebuehren hinzukommen wuerden...

Wenn die arme DDR kein Problem hatte, jedem der leistungsmaessig dazu in der Lage war, ein Studium zu finanzieren und obendrein noch ein Stipendium zu geben - warum kann es die reiche BRD nicht?

Aber klar, wir brauchen ja Soldaten im Hindukusch und am Balkan, muessen mit Kriegsschiffen am Horn von Afrika herumschippern und den Amerikanern nach ihrem Angriffskrieg gegen den Irak in Kuwait den Ruecken freihalten!!! *Das* ist wichtig!

Manchmal denke ich, die Jahreszahl auf meinem Kalender ist falsch und wir schreiben nicht 2005, sondern 1905.

Wenn das die "Segnungen" des Kapitalismus sind, dann sage ich nur: Armes Deutschland!

[Bearbeitet von POSTKUGEL (26-01-2005 - 10:45)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Nunja - man muß da vielleicht doch ein wenig relativieren. - Ich hielte es für okay, wenn ein aus wohlhabenden Hause stammender Sproß (z.B. der Berufssohn eines Chirurgen- oder Unternehmerehepaars ) für sein Studium auch dementsprechend zur Kasse gebeten wird. Warum sollte gerade dem die Allgemeinheit sein Studium finanzieren?! (und jetzt nicht gleich wieder mit "Sozialneid" kommen... )Diese Gebühr müßte sich natürlich reduzieren/ggf. entfallen, je geringer das elterliche Einkommen real ist.
steppi

Beiträge: 683
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Ansich ist die Idee ja ganz gut den Großteil der Pappnasen, davon abzuhalten sich sinnlos jahrelang den Ar.... platt zu sitzen, oder noch viel schlimmer hinterher unfähig im Managergewand mit neuen Visionen die Wirtschaft noch weiter den Bach runterschicken.
Leider wird es das wohl nicht bewirken, ebenso nicht wenigstens gleichzeitig andere von Sozialabgaben zu entlasten.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
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@standard
Was kann ein Kind fuer den Reichtum oder die Armut seiner Eltern? Absolute Gerechtigkeit wird es einfach nicht geben. Aber aus "purem Neid, dass jemand die Butter mal etwas dicker auf der Bemme hat", bleibt doch hier die Chancengleichheit der Lebensverhaeltnisse auf der Strecke!!!

@steppi
Das ist doch schon laengst der Fall! Solbald die Regelstudienzeit ueberschritten wird, erheben die meisten Hochschulen inzwischen laengst Studiengebuehren. Es geht doch hier um Studiengebuehren fuer ein Erststudium innerhalb der Regelstudienzeit.

Und ich denke, dass ein Studium eher zur Faehigkeit als zur Unfaehigkeit beitraegt. Wenn die Wirtschaft leiden wird, dann daran, dass immer weniger begabte Menschen studieren werden - weil ihnen einfach das Geld dazu fehlt.

Wenn es in diesem Land bergauf gehen soll, dann doch nur, indem wir mehr Anspruch an die Qualitaet unserer Arbeit erheben. Unsere Produkte muessen nicht billiger, sondern besser werden! Doch dazu braucht es qualifizierte Menschen - und Studiengebuehren sind da nun wirklich der falsche Schritt.

Schumi

Beiträge: 3.544
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Zum Thema "Chancengleichheit" nur so viel:

Wenn 2 Menschen, weil sie z.B. aus verschiedenen sozialen Schichten kommen, nicht die gleiche Ausgangsbasis haben (Chirurgensohn / ALG II-Empfängersohn), dann MUSS der Staat für gleiche Chancen sorgen.

Das geht entweder, indem man den Benachteiligten ENTlastet oder den Bevorteilten BElastet, bzw. eine Kombination aus beidem: Die Belastungen der Einen werden zur Entlastung der Anderen verwendet = soziale Gerechtigkeit.

Ich bin durchaus der Meinung, dass die "Reichen" des Landes viel mehr zu Kasse gebeten werden sollten. Beispiele:

- Aktuelle Diskussion über Nebenverdienste der Abgeordneten. Entweder ganz verbieten oder mit 90% besteuern! Die verdienen in Ihrer Funktion als Abgeordneter eh genug.

- Vermögenssteuer. Wer ne Million auf einem Konto liegen hat, dessen Reichtum wird es nicht schmälern, im Jahr 0,5% oder 1% davon abzugeben, wenn er doch auf der anderen Seite dafür 6% oder mehr Zinsen bekommt. Alternativ könnte man auch die Einkommenssteuer auf Zinsen ab einer gewissen Höhe erhöhen.

- Gestaffelte Erhöhung der Mehrwertsteuer. Wer sich nen echten Pelz, nen Diamantring oder einen 7er BMW leisten kann, darf in meinen Augen auf solche Luxusgüter auch gern 20% oder 25% statt 16% MwSt zahlen.

Wenn man länger nachdenkt, fallen einem sicher noch zig andere Möglichkeiten ein, wie man Mehrausgaben im Bildungs- und Sozialberech refinanzieren kann. Zufällig ist er gerade bei uns in Sozialkunde dran, unser SOZIALstaat, von dem keiner weiß, warum er so heißt.....

[Bearbeitet von Schumi (26-01-2005 - 12:02)]

standard

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@Postkugel: Was kann im Gegenzug der Sproß ärmerer Eltern dafür, daß er "die Butter mal etwas dünner auf der Bemme hat" - da hängen ja neben den Studiengebühren auch noch Kosten für Kost, Logis, Studienmaterial und die Fahrten zum Studienort etc. dran. Und die kommen wohl auch bei anerkannter Bedürftigkeit sicher nicht zu 100% von Vater Staat. "Chancengleichheit" ist hierzulande also sowieso eher relativ... Ich denke auch nicht, daß es was mit "Neid" zu tun hat, wenn ab einer gewissen Einkommensklasse das Studium eben nicht mehr allein vom Steuerzahler berappt würde.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
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Das Problem ist aber, dass der Staat kaum die Studiengebuehren der "schlechterverdienenden" uebernehmen wird. Bestenfalls kommt doch wieder so eine Schwindelloesung a'la Bafoeg bei raus.

Ich nehm mal einfach meinen konkreten Fall: Ich habe kurz nach der Wende angefangen zu studieren und den Hoechstfoerderungssatz beim Bafoeg erhalten (ueber meine damaligen Vermoegens- und die Einkommensverhaeltnisse sowie die meiner Eltern ist damit alles gesagt).

Derzeit darf ich in regelmaessigen Abstaenden eine ganze Menge Geld zurueckzahlen. Diese Rueckzahlung ist nicht steuerlich anrechenbar, obwohl das Geld seinerzeit der Sicherung des Lebensminimums diente und ich damals ueber kein weiteres Einkommen verfuegt habe. Das ich dann von der Bundeskasse durch einen buerokratischen Trick noch um 2500 Euro beschissen worden bin, ist noch eine andere Sache...

Wenn ich nun noch Studiengebuehren refinanzieren muesste, dann wuerde das mein Realeinkommen weiter mindern. Frag doch mal, was ein Ing. im Osten so verdient? Dann kannst'e auch Facharbeiter bleiben und brauchst nicht die Zeit, in der andere am Strand liegen, fuer die Pruefungen zu bueffeln. Das ist der reale Studentenalltag und nicht das Bild vom ewige studierenden neureichen Juengling der in dem von Pappie finanzierten Porsche die Gegend unsicher macht...welches die Schundmedien gern verbreiten.

Hinzu kommt, das ich mit meinen Steuern (ich zahle aufgrund der Progression etwa doppelt so viele Steuern wie ein ein Facharbeiter) eigentlich mein Studium schon ausreichend finanziere.

Aber ich gebe mich geschlagen: Ich habe nichts mehr gegen Studiengebuehren - wenn ich in Zukunft keinen Cent mehr Steuern bezahlen muss als ein durchschnittlicher Facharbeiter!

Wegen mangelnder Vorschaufunktion und mickrigem Editorfenster:

[Bearbeitet von POSTKUGEL (26-01-2005 - 12:33)]

Franzose

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so doll ist das mit den Studiengebühren nun auch nicht. Da wird vielzuviel thematisiert.
Die Studiengebühren werden erst am Abschluß des Studiums fällig wenn der Student einen entsprechenden Arbeitsplatz hat. Dann das ganze noch in Raten.
Wo bitte ist da eine Benachteiligung der unteren Schichten??
Nach dem Studienende sind alle gleich.
In anderen Ländern z.B. England gang und gebe.
Beppo

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Irgendwie gibts zu jedem Thema einen Beppo Spruch, dieser hier (nach unten scrollen) stammt vom November 2002, also scheint das Thema wohl nicht ganz neu zu sein - nur besser scheint es wohl nicht zu werden.
white_trash_vince

Beiträge: 33
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naja, die unteren schichten sind ja auch ohne Gebühren schon benachteiligt. Für sie gibt es zwar Bafög aber auch das muß zurückgezahlt werden.
Außerdem denke ich das Studiengebühren auf jedenfall der Tod des zweiten bildungsweg ist und diese studenten stammen nunmal überproportional aus den sog. unteren schichten.
Das argument Langzeitstudenten ist, wie auch das von den faulen und arbeitsverweigernden Sozialhilfeempfängern, einfach nur große Scheiße, da , wie bereits erwähnt, nach 1,5facher (NRW) überschreitung der Regelstudienzeit sowieso Gebühren (ca. 600€ pro Semester)fällig sind und Langzeitstunden sowieso eine Ausnahme sind.
Was außerdem bei der Debatte total untergeht ist, das bildung nunmal keine Ware, sondernein Kulturgut ist und damit jedem in der Gesellschaft frei zugänglich zu sein hat.
601 Uncrowned

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Vermutlich muss beim momentanen Verteilungskampf einfach für die immer leerer ausgehende Schicht eine Meinung geschaffen werden. Die Mehrheit findets mittlerweile auch gut. Irgendwann mögen sogar die Studenten, dass sie mehr zahlen dürfen.

Dass Strom/Gas/Wasser in Privathand gelangt sind, gefolgt von Post/Telekom und Klinikkonzernen, bedeutet doch eine unheimliche finanzielle Entlastung für alle - das merkt Ihr doch, oder?

Ich plädiere aus Kostengründen für eine schnellstmögliche Privatisierung der Politik!

Zoni

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Ich habe schon lange aufgehoert mich mit diesem Staate verbunden zu fuehlen. Ich lebe und arbeite hier nur noch. Nicht mehr nicht weniger. Auch habe ich keine Skrupel den Staat zu bescheissen wo es nur geht. Deutschland ist nach der neuesten Korruptionsstudie von Platz 5 auf Platz 20 gefallen, d.h. je schlechter der Platz um so korrupter der Staat. Mann siehe nur Bestechung bei Politikern durch alle Reihen oder den juengsten Bundesligaskandal.

Deutschland wird von der Wirtschaft regiert und ausgeblutet.

Sozial ist nur noch ein Wort und existiert allenfalls auf dem Papier - die Weiterentwicklung eines Saates bedeutet fuer mich immer die Weiterentwicklung sozialer Leistungen und Verbesserungen derer in allen Schichten.

Dieser Staat tut das Gegenteil und baut ab wo es nur geht - im Widerspruch hierzu steigen die Aktiengewinne in astronomische Hoehen und Politiker verdienen als "Kundenberater" bei grossen Energiekonzernen mal nebenbei soviel im Jahr wofuer ein Durchschnitsshaushalt in Deutschland 3 Jahre braucht und das obwohl er ehrlich und anstaendig 40 Stunden sie Woche malocht und artig seine Steuern und Strafzettel bezahlt.

Selbstbedienungsland Deutschland: Wann wacht das Volk auf und faengt an sich zu bedienen ?

das moss

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dann paß aber auf, das kein Molli in dein Cabrio fliegt..... der Pöbel differenziert zeitweise etwas ungenau...

außerdem: wo blutet der Staat denn aus??

beim Beamtentum??
in der Wirtchaftsentwicklung?
in der Zuzahlung an hungernde Kinder??


PS: das bescheißen des Staates ist in einigen StGB-§ geregelt.... ich würde da etwas leiser sein.....

standard

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Naja - ein gewisser Teil des Volkes tut das wohl schon länger, das "Selbstbedienen"...

[Zitat Zoni: "Ich lebe und arbeite hier nur noch - Nicht mehr und nicht weniger"]

- Hm, mehr als "Leben und arbeiten" wirst Du wohl nirgends auf der Welt können - zumindest mit normal durchschnittlichen Konto- und Einkommensstand.
P.S.: "Sterben" fehlt noch in der Auflistung, aber das hat bei uns allen ja hoffentlich noch laaaange Zeit!

[Bearbeitet von standard (26-01-2005 - 13:55)]

Zoni

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@mossi: Deswegen verkaufe ich ja auch mein Cabrio
Ausbluten tut es an Sozialem

Deluxe

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Ob das Studium bisher der Steuerzahler finanziert hat oder nicht - darüber könnte man mal gesondert diskutieren. Da gibts nämlich auch ein paar Rechenmöglichkeiten und mir ist dieses pauschale "der Steuerzahler zahlt Euch Euer Studium" ein bißchen zu dünn als Argument. Nur als kleines Beispiel: was würde der Bauarbeiter bauen, wenns nicht irgendeinen studierten Ingenieur gäbe, der das alles ausrechnet und plant oder der die Maschinen konstruiert, die dann vom Arbeiter repariert und bedient werden? Insofern könnte man das nämlich auch mal andersrum sehen und einfach ebenso spitz behaupten: Die Studierten schaffen die Basis für die Existenz der Arbeiterklasse...
(Das bitte nicht auf die Goldwaage legen - nur als Anstoß...) Die einen können ohne die anderen nicht - und die anderen ohne die einen auch nicht - das ist wohl eher die Wahrheit...

Fakt ist doch eins:
Das Urteil heute war der Dammbruch. Über kurz oder lang werden alle Hochschulen diese Studiengebühren eintreiben müssen, weil alle Bundesländer solche erheben. Und was ist die Folge? Bildung wird (wie im 19. Jahrhundert schon) ein Privileg der Reichen. Die finanzielle Elite bleibt damit unter sich. Und ich fürchte, darum gings eigentlich...
Gerechtigkeit gibts nur, indem das Erststudium für JEDEN (auch für den reichen Chirurgensohn) gebührenfrei ist. Wie soll man da zwischen Arm und Reich unterscheiden? Mit dem Bafög wird das wohl kaum ausgeglichen werden, denn da waren die Berechnungsgrundlagen auch bisher nicht die großzügigsten. Und dann darf man nicht vergessen, was "sozialverträglich" eigentlich bedeutet: nix anderes als eine Verfielfachung des Schuldenbergs:
Bafög muß man zu mindestens 50% zurückzahlen - in meinem Falle reden wir bei 50% von etwa 13.000€, die ich nach 4 Jahren Bafög als Mindestschuld an der Backe habe. Und dann noch die Schulden durch die Gebühren von (den wahrscheinlichen) etwa 500€ pro Semester - also nochmal 4.000€ drauf. Und schon sind wir bei fast 20.000€ Schulden, noch weit bevor man überhaupt den ersten Job abbekommen hat. So startet KEIN Lehrling ins Berufsleben...

Deutschland ist bildungsmäßig ganz unten angekommen - und das Urteil von heute wird uns nun endgültig den Hals brechen. Unsere Hochschulen werden ausschließlich von besonders geförderten Ausländern und reichen Sohntöchtern bevölkert werden. Armes Deutschland...

Polar

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Wenn ich mir dieses Urteil anschaue, dann wird mir sofort klar, die Chancengleichheit (die es ja nie wirklich gab) ist hiermit nun völlig erledigt.

Ich bin ja Lehrer an einer Haupt- und Realschule und sehe hier täglich, wie es um die "Chancengelichheit" der Bildung bestellt ist, die ist jedenfalls hier in Hessen politsich nicht gewollt, sonst sähe die Ausstattung an den Schule anders aus.

Ich bin Klassenlehrer einer 8. Hauptschulklasse und kriege mittlerweile das "kotzen", wenn ich mir das schwachsinnige und realitätsferne Gelaber unserer Bildungspolitiker anhöre.

Ich habe das Glück an einer Schule mit einem sehr jungen (*grins* und zum Glück sehr kritischen, und unangepassten Kollegium) zu sein; denn ein kreativer Umgang mit irgendwelchen Vorgaben ist leider nicht an jeder Schule möglich.

Hätte es die Studiengebühren zu meiner Studienzeit gegeben, dann wäre für mich ein Studium nicht möglich gewesen; 3 Kinder studieren zu lassen, das wäre für meine Eltern nicht möglich gewesen.

Chancengleichheit, ..... mir wird schlecht wenn ich da an die kommenden Jahre denke...; aber leider scheint die "schweigende" Mehrheit der Bevölkerung sich darüber keinen Gedanken zu machen.


[Bearbeitet von Polar (26-01-2005 - 23:49)]

601 Uncrowned

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Solange Aldi/Penny/Lidl/Plus/... schön billig den Kühlschrank vollmachen, geht doch auch alles. Und das Arb... äh... die Bundesagentur für Arbeit regelt das schon mit Miete und Heizkosten... Für die restlichen Probleme stehen ca. 80 TV-Kanäle zur Verfügung.

@ Deluxe: Im Prinzip wie vor 19.. Nur die Fotos sind jetzt in Farbe

Was mir aber wirklich ein wenig Angst macht: Wenn in Zukunft _andere_ Leute die Hörsäle füllen, werden anschließend auch diese Leute u.a. unterrichten... Was kommt eigentlich nach der "Generation Fun"?

.
.
.

Vielleicht spinn ich ja auch ein bißchen ...

das moss

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meistens kommt na null Bock null Ahnung.....

wo nichts ist, kann sich auch nichts draus entwickeln.....

im Stern vor 3-4 Wochen wr ein interessanter Beitrag dazu.....

in Deutschland ist die Perspektive der unteren Schicht nicht unbedingt materiell dünn sondern eher ausbildungsmäßig fürn Arsch.....
verhungern tut keiner, aber verblöden... (solange man es nicht schon ist)

Deluxe

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Und das
quote:
verhungern tut keiner, aber verblöden...
ist der Grund für das:
quote:
aber leider scheint die "schweigende" Mehrheit der Bevölkerung sich darüber keinen Gedanken zu machen.

Und warum? Weil das obere schon längst passiert ist mit der breiten Masse - und zwar planmäßig.
Schumi

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Vorab: NEIN, ich will die DDR nicht zurück, und NEIN, damals war nicht alles besser als jetzt. Abgesehen davon habe ich die DDR grad mal 9 Jahre lang erlebt.

Aber die Wurzel des heutigen Übels ist doch die allererste Bildung - Kindergarten und Grundschule. Das war definitiv besser.

Wer bis zur 2. Klasse keine Noten bekommt, sondern nur spielt, malt, singt und auch keinesfalls sitzenbleiben kann, der wird auch später nie lernen, sich richtig zu konzentrieren oder mit Leistungsdruck klarzukommen. Wie heißt es so schön "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr."

Ganz nebenbei wirkt sich auch die marode Spaßgesellschaft aus. Jeder 10jährige hat Handy & Playstation, kann aber keine Eiche von einer Birke unterscheiden und hat noch nie ne echte Kuh gesehen.

Das Grundprinzip "Ich werde ja schon irgendwie durchgeschleift" pflanzt sich bis zu Abitur und Studium (so man es sich leisten kann) fort. Selbst wenn dieses nur mit Hindernissen erreicht wird. Sitzenbleiben ist heutzutage (bzw. auch früher im "Westen") eine Selbstverständlichkeit, zahlreiche heutige Politiker oder Wirtschaftsbosse durften früher Ehrenrunden drehen. Ich persönlich würde mich schämen!

Außerdem: was sagt eigentlich ein Abitur aus, das man heutzutage mit Sport, Kunst, Musik oder Ethik als Leistungskursfach ablegen kann??? OK, wer Kunstgeschichte o.Ä. studieren will, gut und schön. Aber ALLGEMEINbildung sollte doch das Stichwort sein, von Anfang an. Bis zum Schluss. Spezialisieren kann man sich dann in der "Spezialausbildung".

POSTKUGEL

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Aber das Grunduebel all dieser Dinge ist doch ein Politisches: Das unser jetziger Staat die Volksbildung nicht mehr als eine seiner allerersten und essentiellsten Aufgaben ansieht, ohne die eine Chancengleichheit der Lebensverhaeltnisse ueberhaupt nicht erst moeglich wird.

Nur, wenn der Staat sich aus seinen uereigensten Aufgaben immer mehr zurueck zieht (es ist hier nicht mehr und nicht weniger als die Privatisierung des Hochschulwesens in Gang gekommen), fuer was zahle ich dann eigentlich noch Steuern?

Ach ja, da war doch noch was...stimmt, die Kanonenboote am Horn von Afrika...

[Bearbeitet von POSTKUGEL (27-01-2005 - 10:14)]

POSTKUGEL

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Und was die DDR betrifft: Es ist immer die Frage *welche* DDR man will.

Es gab da auch mal eine, die leider nur ein paar Monate gehalten hat und mit Parolen wie "Kommt die D-Mark bleiben wir, kommt sie nicht, gehn wir zu ihr!" von der Masse der kurzfristig nur am Konsum orientierten Bevoelkerung platt gemacht wurde.

standard

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- Was damals allerdings auch nicht alle und jeder unkritisch gesehen haben - mir z.B. ist es bei den ersten "Deutschland einig Vaterland"- Rufen zugegebenermaßen eiskalt den Rücken runter gelaufen, weil es eben ziemlich offensichtlich keine Wiedervereinigung, sondern ein Anschluß ohne wenn und aber war. Die Übernahme eines dem der DDR völlig unterlegenen, ineffizienten Bildungssystems war nur eine Facette davon - allerdings eine besonders üble.
Deluxe

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Tja - aber die Kritiker dieser Einstellung haben entweder den Mund gehalten oder sind gnadenlos ausgepfiffen worden. Der Pöbel rief und alle kamen...
Und wofür? Für kurzfristige Konsumierung von Rostgolfs, Urlaubsreisen, Schokoriegeln, Bananen und zu guter Letzt langfristigem sozialem Abstieg.
kat

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Stefan Heym hatte das damals schön formuliert (glitzernder Tinnef oder so ähnlich), und viele waren böse auf ihn.
das moss

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Klaus von Dohnany (ich weiß nicht ob das h richtig sitzt) hat in einen "Aufruf an Die Deutschen Revolutionäre" mal versucht die Fehler die beim Aufbau der BRD gemacht wurden zu meiden oder zu minimieren.....

wo das fugenlose Anpassen hingeführt hat sehen wir ja.....

ich will für mich gar nicht klagen, aber es ist schon bitter zu sehen das die Hälfte meines KJS-Jahrgangs mittlerweile in den 10 neuen Ländern sein Geld verdien(en)t muß....

icke WES

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kann dett sein, dass im Grundgesetz watt von Gleichberechtigung steht, egal, aus welchen (Nationalen, Sozialen etc.) Verhältnissen stammt?
Denn frag ick mich, warum dann Kinder aus ärmeren Verhältnissen kein Recht auf Bildung haben, weil sie die Studiengebühren nicht bezahlen können.
Das BFG hat schon Recht, wenn es sagt, Bildung ist Ländersache. - Aber: Ein Recht auf Bildung hat jeder, auch der, der kein Geld für Studiengebühren hat!
Ick kann da nur Zustimmen: Armes Deutschland!
Zoni

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Soppt Privatfernsehen !
Franzose

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Alle regen sich über die Studiengebühren auf,ist ja auch o.k.
ABER keine Sau regt sich über die Bezahlung eines Meisterlehrganges auf. Der übrigens noch viel teurer ist als die Studiengebühren.
Also es gab noch nie eine Chancengleichheit bei der Bildung in der BRD. ( Auch sei da an Privatschulen erinnert )
Warum jetzt sich darüber aufregen.
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