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Autor Thema: Palast der Republik wird abgerissen!
limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


@icke WES

Im Grunde genommen gibt es ein gar keine neue Verbindung durch die Brücke. Der Unterschied zum jetzigen Zustand wäre nur der, das die Autos nicht runter ins Tal müßten, um drüben wieder hochzufahren, sondern eben direkt über das Tal fahren könnten. Problem ist lt. Regierungspräsidium Chemnitz, das der Burgberg eine (parzielle) Steigung von 22% hat und damit im Winter ab und an ggf. unpassierbar und überhaupt nur für Fahrzeuge mit max 2,5t befahrbar ist (PS.: Mit Trabant ist der Berg problemlos zu erklimmen.).

Dies ist aber gesetzlich "verboten", da die (kleine) Straße eine STAATSSTRAßE ist, und auf diesen die Befahrbarkeit immer und für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistet sein muß. Als weiter Grund wird angeführt, das für den Tourismus die Brücke sinnvoll wäre, was auch nicht stimmt, da die Brücke ja wohl eher Touristen abschreckt und die Touristen eh von der "anderen Seite" rangekarrt werden.
Eine richtige Notwendigkeit diese Straße zu fahren gibt es also praktisch nicht, womit eigentlich auch keine Alternativstrecke notwendig ist. Die einzigen die den Burgberg ständig benutzen, sind die Anwohner, und die sind natürlich gegen die Brücke. Außerdem hat man die Brücke von Behördenseite noch allen Ernstes damit gerechtfertigt, das sie notwendig wäre, um den Brandschutz der Burg zu sichern, obwohl die Feuerwehr trotz Brücke den Burgberg im Ernstfall benutzen müßte!!!

Eine Alternativ-Route hatte man auch geplant, die geht aber auch faktisch durch intakte Natür und ist, wie schon geschrieben, eigentlich nicht notwendig.

Kurzes Fazit: Man baut für zig Millionen Euro eine Brücke die eigentlich keiner wirklich braucht, und zerstört eine fast unberüherte Landschaft von denen es nur noch wenige gibt. Wer so etwas beschließt, gehört meines Erachtens **********!

Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Irgendwie merkt man, dass du keine Leute kennst, die in Bühlau/Weißig wohnen und in Richtung Kesselsdorf arbeiten...
limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


@Wurstblinker

Hast Du gelesen, um welche Brücke es diesmal geht?

Zu Deiner Frage:

Ein (kleiner) Teil meines Freundes- und Familienkreis sind Befürworter der WSB, sie leben noch (!), wir leisten uns aber in feinster Regelmäßigkeit erbitterte verbale "Gefechte"!

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Zurück zum Palast der Republik (einen Brückenthread gibt es seperat):
Ich wollte mit meinem Beitrag nicht zum Abriß eines Gebäudes anstiften, sondern eher einen Denkanstoß geben. Ich glaube nämlich eher weniger, das es in den gebrauchten Bundesländern so ein zentrales Gebäude mit entsprechendem Interesse gibt. Überregional wohlgemerkt.
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Als Quasi-Anlieger (wenn auch 8km flußaufwärts) mal mein Senf zur Kriebsteinbrücke:

Der Kriebsteiner Burgberg hat z.T. ein Gefälle von 25% und endet talwärts in einer ziemlich engen Kurve. Das ist im Winter gefährlich. (Besonders im vergangenen, schätze ich...)

Aber:
Für LKW ist der ohnehin gesperrt und die Zubringerstraßen sind beiderseits des Tales in einem so jämmerlichen Zustand, daß diese Brücke rein gar nichts nützen würde. Der einzige größere Betrieb am Fuß der Burg ist die Kriepa-Papierfabrik Kriebethal - und denen nützt die Brücke auch nichts, weil sie direkt unter der Brücke steht/stehen würde.

Übrigens - der Burgberg war dereinst die steilste Straße der DDR. Und eine prima Teststrecke für Kupplungen auf- und Bremsanlagen abwärts. Ich fahr ihn gern.

Es gibt jetzt die Bürgerinitiative "Brückenwahn", die den Irrsinn verhindern wollen. Landrat, diverse Bürgermeister & Co. wollen sich mit dem Ding ein Denkmal setzen, weiter nichts.

[Bearbeitet von Deluxe (06-08-2007 - 15:43)]

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


Schön das Du das auch so siehst.

Ich werde denen von der BI mal eine Mail schreiben, was sie jetzt weiterhin gegen die Brücke tun wollen und ob man sie dabei irgendwie unterstützen kann. Gegen so einen Schwachsinn muß Widerstand organisiert werden...
Hier hilft wohl nur laute Empörung der Massen und öffentlicher Druck, mit sachlichen Argumentationen ist es in diesem Staat eh aussichtslos...

Verzeih Beppo, aber ich mußte antworten...

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Was ich immer wieder sage: in diesem Staat ist noch mehr als genug Geld verfügbar - welches allerdings nur allzu gerne relativ sinnlos verpulvert wird...
Die Aussage "sich ein Denkmal setzen wollen" trifft es wohl in vielen Fällen recht genau.
icke WES

Beiträge: 767
Registriert am: 12.11.2004


@standard,

ändern könnte man das relativ einfach: Man müsste nur ein ähnliches Wahlrecht einführen, wie es die Schweizer haben. Zumindest auf Länder- und Kommunalebene.

Aber von unseren Politikern will das ja keiner. Warum wohl?

DUOcalle601

Beiträge: 2.038
Registriert am: 09.06.2006


bin da heut mit schiff lang , viel is nich mehr übrig, sieht vom wasser noch schlimmer aus , wenn mans von früher kennt

aber dafür strahlt das regierungsviertel in feinem glanz,

allet schnieke und fein da

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Naja - sonderlich "schnieke" finde ich beispielsweise das Bundeskanzleramt ("Die Waschmaschine") nicht gerade - ein Paradebeispiel an neu-bundesdeutscher Gigantomanie und wahnsinniger Steuergeldvernichtung. Kann mir (auch durch gewisses Insiderwissen ) kaum vorstellen, daß dieses Gebäude sonderlich energiesparend und dem vielgepriesenen "Klimaschutz" dienlich ist - ein "Haus des Volkes" ist´s wohl jedenfalls eher weniger, um beim Thema zu bleiben...
wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


Mittlerweile sind im Wohngebiet die Abbrucharbeiten in vollem Gange. Damit wird nun seit 2004 das dritte Plattenbau-Punkthochaus in der Nachbarschaft abgerissen.

Irgendwie aber auch nachvollziehbar. Lieber wohne ich in einem der 5- oder 6-Geschosser mit einer überschaubaren Anzahl an Mietparteien. Weniger Stresspotential.

… und die werden (zumindest im Leipziger Norden) nicht (noch nicht) abgerissen.

icke WES

Beiträge: 767
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das liegt ganz daran, wann entlich Helmuts Landschaften wirklich blühen.
Frankenstein

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Registriert am: 18.06.2002


in cottbus und bei mir im nachbarort werden schon fleißig plattenbauten den erdboden gleich gemacht und weitere werden demnächst folgen. mal schauen was dann noch so abgerissen wird.

hotrod

Beiträge: 217
Registriert am: 15.11.2001


hab da noch n paar fotos zum thema gefunden


http://www.flickr.com/photos/k76/1321390279/in/photostream/

war vor 3 wochen mal oben - is schon erschreckende Optik

gruß an kat

(klickbar gemacht, Moderator)

[Bearbeitet von Frankenstein (11-10-2007 - 12:19)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Heute kam in den Nachrichten, daß die konnkreten Planungen für den Nachfolgebau (das sogen. Humboldtforum) erstmal auf Eis gelegt, d.h. die dafür nötigen Gelder nicht bewilligt wurden. - Weil die Finanzierung des Projekts dank horrender Baukosten nach wie vor nicht abgesichert ist...Man fasst sich an den Kopf - immer wieder...
limokombi

Beiträge: 1.050
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Neuigkeiten im Fall "Kriebetalbrücke"!

Wie gestern im "Sachsenspiegel" mitgeteilt wurde, hat Wirtschaftsminister Jurk die Bauprojektierung der "Monsterbrücke" gestoppt! Das RP Chemnitz soll jetzt nach Alternativen suchen, Herr Jurk teilte aber mit, das eine Brücke, wie auch immer geartet, nicht in Frage komme! Sollten die vielen Einsprüche wirklich etwas gebracht haben, oder hat in diesem Falle tatsächlich einmal die Vernunft gesiegt? Wie auch immer, für eine vollkommene Entwarnung wäre es (erfahrungsgemäß) zu früh, aber eine gute Nachricht ist das so erst einmal in jedem Falle!

PS.: Wenn gleich es eigentlich nicht in dieses Thema reingehört, habe ich es hier reingeschrieben, da das Thema hier Anfang August bereits besprochen wurde.

limokombi

Beiträge: 1.050
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Auf Spiegel-Online findet sich ein neues Video, in dem dem geneigten bundesrepublikanischen Steuerknecht mitgeteilt wird, das sich die Kosten des Abrisses nun wohl mittlerweile auf 32 Millionen (32.000.000,00) Euro erhöht haben...
Till

Beiträge: 45
Registriert am: 27.06.2007


...da könnte man ja ca. 64.000 fahbereite Trabanten für kaufen...
...dicht an dicht gestellt wäre eine Fläche von 342.417,6m² damit zugeparkt...

entschuldige, aber diese Irrwitzigen Bausummen halte ich mit Ernst nicht mehr aus
(1% der Summe würde mir ja echt schon genügen )

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Hoffentlich wird es noch teurer! Als abschreckendes Beispiel.

Der Palast weiss sich anscheinend zu wehren.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Oder - in Abwandlung eines bekannten Techniker-Spruches: "Never touch a standing system!"
(Dieser ganze Abriss ist ein dermaßener Irrsinn! Was hätte man mit all den sinnlos verpulverten Millionen alles >sinnvoll< anstellen können...z.B.: das Haus nach der sogen. "Asbestsanierung" wieder pikfein herrichten... )
601_at

Beiträge: 384
Registriert am: 28.12.2003


Um mal wieder dem Geheule vorzubeugen, Asbestskandale gäbe es nur in den neuen Bundesländern... in Wien haben vor ca. einem Monat Angestellte Zeter und Mordio geschrien, weil im Keller eines Pavillions im Wilhelminenspital (eines der ältesten Krankenhäuser, Grundsubstanz aus der Kaiserzeit) Asbest-Rohrisolierungen gefunden wurden und diese nicht herausgerissen sondern nur dicht eingekapselt... Asbest IST einfach ein Reizwort bei dem es sofort einen Skandal gibt.

quote:
Irgendwie aber auch nachvollziehbar. Lieber wohne ich in einem der 5- oder 6-Geschosser mit einer überschaubaren Anzahl an Mietparteien. Weniger Stresspotential.

Darin sehe ich das Hauptproblem - Hochhäuser und strukturlose Großsiedlungen sind menschenfeindlich, dort gibt es nichts als Ärger. Daß günstige bzw. subventionierte Wohnungen soziale Randgruppen anziehen erhöht das Konfliktpotential noch - brutal gesagt wenn irgendwo 500 gefrustete, perspektivlose Leute unter einem Dach sitzen kracht es natürlich öfters.

Und wenn es in einer Gegend nicht gerade akuten Wohnraummangel gibt (was in Städten wie z.B. Gardelegen/Altmark mit um die 70% Leerständen wohl kaum zutrifft) bin ich sofort dafür den Vorkriegsbestand zu sanieren und dafür die Großbauten abzureißen.
Oft sind auch die Bewohner solcher Großbauten dafür, daß die Häuser geschleift und durch Kleinbebauung ersetzt werden. Googelt mal nach "Harter Plateau"... da waren die Mieter zu IIRC 95% für den Abbruch ihres Plattenbaus. Die Beseitigung des Betonklotzes war dann recht spektakulär...

icke WES

Beiträge: 767
Registriert am: 12.11.2004


quote:
Um mal wieder dem Geheule vorzubeugen, Asbestskandale gäbe es nur in den neuen Bundesländern... in Wien haben vor ca. einem Monat Angestellte Zeter und Mordio geschrien, weil im Keller eines Pavillions im Wilhelminenspital (eines der ältesten Krankenhäuser, Grundsubstanz aus der Kaiserzeit) Asbest-Rohrisolierungen gefunden wurden und diese nicht herausgerissen sondern nur dicht eingekapselt... Asbest IST einfach ein Reizwort bei dem es sofort einen Skandal gibt.

Auch in Wien gab es einen sovietischen Sektor http://de.wikipedia.org/wiki/Viersektorenstadt#Aufteilung_Wiens

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Das Problem sind übrigens nicht die vielgeschossigen Plattenbauten bzw. die Siedlungen aus diesen. Schließlich haben diese Neubauviertel zu Ost-Zeiten problemlos funktioniert.
Das Problem ist ganz klar ein gesellschaftliches, sich aus sozialen Unterschieden ( -Abstiegen, bis hin zu Armut) ergebend und ist auch in der heute in diesen Siedlungen fehlenden (früher absolut üblichen) sozialen Durchmischung der Mieter zu suchen. Die Häuser als solche können nix dafür - es sind die Bewohner und ihre Lebens-Situation - die eben oft leider "Perspektivlosigkeit" heißt...
Schumi

Beiträge: 3.544
Registriert am: 08.11.2004


Die fehlende soziale Durchmischung ist leicht erklärt:

"Platte" ist "out". Wer sichs leisten kann, wohnt innerstädtisch im sanierten Altbau bzw. im Eigenheim. Mietpreise im Plattenbau sinken, was wiederum einkommensschwache (was heutzutage oft mit "Unterschicht" einhergeht) Familien anlockt.

So trennt sich eben die Spreu vom Weizen.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Das ist mir schon klar - die Häuser als solche können trotzdem nix dafür...
wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


... und es wohnt sich nicht mal schlecht darin...

... solange man mit den Nachbarn auskommt...

Eine Ergänzung, @ Schumi, wer sich's leisten kann, baut ein Haus am Stadtrand...

... aber Ärger mit Nachbarn kann es auch in der ländlichen Idylle geben ...

601_at

Beiträge: 384
Registriert am: 28.12.2003


Ich weiß, daß Teile Wiens mal russisch waren
Merkt man heute noch am stark gehäuften Auftreten von gesichtslosen Großbauten der 50er und Plattenbauten der 70er und 80er. In Wien war das im großen und Ganzen noch etwas strikter getrennt als in Berlin, da floß zwischen russischem Sektor und dem Rest ein Fluß...

Der Asbest"skandal" wurde übrigens schön brav unter den Teppich gekehrt.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Mittlerweile hat man das Projekt "Humboldforum" wohl ausgeschrieben (3 Fassaden des Stadtschlosses sollen wieder aufgebaut werden).
Angedachter Baubeginn wohl 2013...
Nächstes Jahr soll als "Zwischnlösung" eine Ausstellungshalle hingestellt werden. Kosten für diesen Unfug wurden nicht genannt...
DUOcalle601

Beiträge: 2.038
Registriert am: 09.06.2006


http://foto.arcor-online.net/palb/alben/33/6343733/1280_3731643932383666.jpg
Deluxe

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Hab ich mir gestern gekauft:

Interessante DVD, wenngleich sie noch ausführlicher sein könnte.

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