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Autor Thema: ich hab DIE nicht gewählt!
Mikrobi

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Registriert am: 14.02.2002


Chrisafrika, andere mehrheitlich hier als dumm zu bezeichnen, zeugt nicht gerade von eigener Intelligenz. Freiheit ist auch immer die Freiheit des Andersdenkenden. Vielleicht suchst du ja auf diesem Wege Aufmerksamkeit oder "Anschluss an die Gruppe".
Du meinst, dass "unser" jetziges System wirtschaftlicher ist, dann schau dir mal den ständig wachsenden Schuldenberg an. Deiner Meinung nach ist der Osten dran schuld - unproduktiv. Frag mal einen einfachen Arbeiter hier, wieviel Überstunden er macht, was er davon wann überhaupt bezahlt bekommt, wieviel Sonnabende er arbeiten muss. Diese unbezahlte Arbeits-Leistung taucht nirgendwo in der Statistik auf. Der Kollaps der BRD ist durch die Wende nur vertuscht und verschoben worden, aber er wird kommen.
Und viel Spass beim Arbeiten mit 70 oder 75, die Politik ist willenlos und machtlos und Sklave des seit Jahrzehnten aufgebauten Kartenhauses. Wir sollten evtl Polen oder Tschechien fragen, ob sie unseren wirtschaftlichen Niedergang durch einen freiwilligen Beitritt etwas herauszögern wollen !
chrisafrika

Beiträge: 91
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ich bezeichne nicht andere mehrheitlich als dumm. denn die pds hat gott sei dank keine mehrheit. und die pds verschwindet langsam von der bühne. also bin ich in der mehrheit!

der osten ist an nichts schuld. nur würde es uns erheblich besser gehen, wenn dieses anspruchsdenken verschwinden würde, und die leute mit etwas weniger leben könnten als im fiesen westen.

es ist im osten unglaublich viel investiert worden und die infrastruktur ist super, der osten hat einen wettbewerbsvorteil. nur hätte man bereit sein müssen, wenigstens anfänglich, etwas verzicht zu üben. diese bereitschaft existiert aber nicht.

heute geht jede firma doch lieber in den ostblock anstelle bei uns rebellischen ossis zu produzieren.

ich bin kein einfacher arbeiter und arbeite viel mehr als deine arbeiter, und das seit zig jahren.

der kollaps der brd kommt erstens nicht und zweitens nur wegen der kosten der transferleistungen in den osten. durch den beitritt der anderen armenhäuser wie polen etc, wird es meiner ansicht nach nur noch schlimmer werden.

man kann hier viel hin und her schreiben und polemisch werden, aber eines könnt ihr nicht, euch eingestehen das ihr euch jahrzehnte habt unterdrücken lassen von idioten. die ddr hat nie funktioniert, der gesamte ostblock ist gescheitert, der sozialismus macht nicht gleich sondern ungleich, er ist menschenverachtend. ich habe meine eigene meinung und suche keinen anschluss, ich bin freiheitlich denkend aufgezogen worden, etwas das im osten nicht vorstellbar war.

Mikrobi

Beiträge: 189
Registriert am: 14.02.2002


Es ist schön, wenn du von unseren jetzigen System überzeugt bist, aber Vorsicht, diese "Betriebsblindheit" birgt auch die Gefahr, so zu werden wie deine mehrheitlichen Politiker. Ob du der "Godfahter of the Workaholics" bist, kann ich nicht beurteilen, sich aber wieder so darzustellen, zeigt wieder geistige Schwäche. Du bist und arbeitest nicht im Osten, um das beurteilen zu dürfen. Der Osten soll verzichten, etwas mehr ranklotzen? Erzähl mir mal bitte, wer hier im Osten sich halb gesundgestoßen hat, z.B. durch Aufbau der Infrastruktur. Wer hat einen großen Teil der Industriekonkurrenz aufgekauft und dann geschlossen. Und für wen hat sich ein riesiger Konsummarkt nach der Wende hier im Osten erschlossen. Es gab Zeiten, da hat man im Westen kaum noch einen Gebrauchtwagen bekommen!

Aber egal, es gibt Menschen, die nicht kommunikativ sind, wo eine Diskussion sinnlos ist, da sie nicht bereit sind, zu versuchen, sich in die Lage des Anderen zu versetzen. Woher nimmst du das Recht, als "nicht einfacher Arbeiter" und Vorbild der arbeitenden Bevölkerung Arbeiter im Osten beurteilen zu können! Jedem seinen Meinung, wenn er diese noch objektiv begründen kann, umso besser. Durch Beleidigungen und egoistisches Auftreten zeigst du deine wahren Charakterzüge. Wäre echt mal gespannt, ob du dich trauen würdest, hier einem Großteil der Bevölkerung die Faulheit und Dummheit ins Gesicht zu sagen, oder ob du eher der "entfernte Weise" bist.

blue601

Beiträge: 1.552
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"man kann hier viel hin und her schreiben und polemisch werden, aber eines könnt ihr nicht, euch eingestehen das ihr euch jahrzehnte habt unterdrücken lassen von idioten. die ddr hat nie funktioniert, der gesamte ostblock ist gescheitert, der sozialismus macht nicht gleich sondern ungleich, er ist menschenverachtend. ich habe meine eigene meinung und suche keinen anschluss, ich bin freiheitlich denkend aufgezogen worden, etwas das im osten nicht vorstellbar war."

da bin ich als "ossi" der absolut selben meinung wie chrisafrika! was habt ihr eigentlich alle zu Ostzeiten erlebt?? mit dem was er schreibt hat er doch absolut recht!!
- wer wurde denn nicht unterdrückt (mal von denen abgesehen die zu den "unterdrückern", bzw denen die denen innen arsch gekrochen sind gehören)
- ist die ddr etwa nicht gescheitert?
- waren wir denn alle gleich? ich denke nicht!
- freiheitliche denkweise in der ddr? hahaha

und warum ist chrisafrika geistig schwach und beleidigend? da fallen mir ganz andere beiträge ein...
das posting soll nicht heißen das ich komplett mit chrisafrika einer meinung bin! ich kann nur etliche postings der "ossis" nicht nachvollziehen!

[Bearbeitet von blue601 (21-01-2003 - 09:33)]

Zoni

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Also ich kann da nur sagen:

Es ist besser wenn sich Westdeustsche aus der Beurteilung ueber Ostdeutsche und die DDR raushalten und zwar komplett weil die einfach nicht wissen was hier abgegangen ist!
Wir haben den Vorteil uns ueber beide Systeme eine Meinung zu bilden und daher denke ich koennen wir das sehr objektiv sehen.

Sicher hat Chrisafrika recht wenn er auf Verzicht pocht aber warum nur in Osten? WIR SIND EIN LAND UND HABEN EINE VEREINIGUNG!!! HINTER UNS! Also sollten wir auch alle einheitlich denken

Fraga an Chrisafrika: ein Grenzbeamter an der polnischen Grenze bekommt nur 80 Prozent des Westlohnes. Dies bedeutet in meinen Augen das sein Leben nur 80 Prozent Wert ist!
Das findest Du als Demokrat also ok?
Na dann Prost Mahlzeit.

Ich habe ein Jahr in Irland gearbeitet und lebe nun seit 2 Jahren im Westen.
Es arbeitet und lebt sich hier sehr viel besser als im Osten, und das hat nicht nur etwas mit dem Geld zu tun sondern auch mit dem ganzen drumherum. Ueberstunden sind selten und wenn Sie anfallen werden Sie bezahlt oder man kann Sie abbummeln.


Zu den Transferleistungen: Die DDR hat die ganzen Jahrzehnte Ihres bestehens Milliarden an Reperationen gezahlt an Israel Russland usw. Die BRD war davon ausgenommen !

[Bearbeitet von Zoni (21-01-2003 - 10:04)]

bernd

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richtig blue.601. dazu kommt noch das wirklich viel investirt wurde und immer noch investiert wird, ganz zu schweigen von den solibeitrag jeden monat .
bernd

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@zoni:wie alt bist du eigentlich das du so gut bescheid weißt was abgegangen ist?.
Zoni

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@blue: Tja aber heute sind wir auch nicht frei! Wir sind abhaengig vom Kapital
standard

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Ach afrikanischer chris, Du hast in den zurückliegenden Beiträgen soviel Bockmist geschrieben, daß man gar nicht mehr weiß, wo man anfangen soll mit dem Wiederlegen.
Vielleicht soviel: "Man sollte IM OSTEN mehr Verzicht üben" - noch mehr? Warum nicht auch im Westen? Wie schon Mikrobi sagte, Überstunden und Wochenendarbeit gehören im "Wilden Osten" zum Arbeitsalltag,oftmals ohne oder ohne vernünftige Bezahlung.Würde im Westen jemand 3-4 Monate ohne Lohnzahlung
weiterarbeiten? Soviel zur Aussage: "Diese Bereitschaft existiert nicht.". Und die Kernaussage: `Wir haben genug Geld in den Osten gepumpt,nun wählt gefälligst auch "richtig" `läßt mehr als tief blicken. Es wird schon seinen Grund haben, wenn sich viele Wähler - nicht nur im Osten - von den großen, sogenannten "Volksparteien" nicht mehr vertreten sondern verschaukelt fühlen.
Zoni

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@ bernd bald 28 zu Wende war ich 15 habe also noch ne Menge mitbekommen

Hab ja auch nicht gesagt das ich die DDR zurueck will nein das will ich weis Gott nicht.

Jeder muss fuer sich selbst definieren was Glueck und Zufriedenheit bedeutet.
Ich habe ueberall nette Menschen kennengelernt aber auch ueberall Arschloecher
Ich fuehle mich eh als Europaer.

Was ich aber feststelle ist das heute die Freiheit abhaengig vom Kapital ist und das heute mehr denn je gelogen wird in der Politik weil ja bestimmte Wirtschaftslobbies dahinterstehen.

Es bringt auch nichts zu jammern das die Wirtschaft im Osten kaputtgemacht wurde und immer noch kaputt ist.
Fakt ist das kein Unternehmen der Welt in ein Land investiert in dem die Fachkraefte massenhaft in den Westen abhauen.

bernd

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standard :im osten gibt es leute die 3-4 monate arbeiten ohne lohn ,das glaubt hier niemand. von den volksparteien fühle ich mich auch verschaukelt und weißt du warum weil ich immer noch den scheiß soli zahle, erst hieß es 2.bis 3.jahre und jetzt haben wir den misst immer noch.

[Bearbeitet von bernd (21-01-2003 - 14:20)]

Mikrobi

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Man muss den Solibeitrag mal mit den Milliarden, auf die die Abeitnehmerschaft im Osten durch den Lohnunterschied für mehrheitlich gleichwertige Arbeit verzichten muss, vergleichen. Unregelmäßige Lohnzahlungen, hunderte Überstunden pro Person, Weihnachtsgeldverzicht stehen im Mittelstand hier an der Tagesordnung bei weitestgehend gleichen Lohnnebenkosten.

Ein Maurer im Westen verdient mindestens ein Drittel mehr, bei gleicher Arbeit. Ein Grund, warum die Jugend in den Westen abwandert. Von den letzten 10Klässern, die unsere alte Schule im letzten Jahr verlassen haben, sind mittlerweile alle im Westen. Der Osten entwickelt sich in ländlichen Regionen langsam zum Altenheim Deutschlands.

Icke

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@Bernd: Das mit dem Lohnverzicht kannst Du ruhig glauben, da es den Tatsachen entspricht.

Ossi-Arbeitnehmer haben verzichtet und verzichten noch heute. Eine 100%ige Lohnangleichung hat nämlich noch nicht stattgefunden, obwohl die gleiche bzw. zwangläufig mehr Arbeit geleistet wird.

@Chris & Co: Ich habe beruflich mit 1000en von Arbeitnehmern zu tun und weiß, was im Osten diesbezüglich abgeht und im Westen anders ist.

Auch in meiner Verwandschaft finden sich genug Beispiele, die bereits seit 6-7 Jahren unter dem Tarif gehalten werden, kein Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, geschweige denn eine an den Kosten des Lebensunthalts angepasste Lohnerhöhung bekommen. Und die beklagen sich nicht, sondern sind froh, dass etwas Geld im Haus ist und sie arbeiten dürfen.

Klar flossen Milliarden als Investition in den Osten. Und wer hat diese veruntreut, falsch eingesetzt? Misswirtschaft betrieben? Der Ossi-Arbeitnehmer? Wohl nicht!

Vielmehr ist doch klar nachzuweisen, dass im Osten mehr in die Konsumwirtschaft gepumpt wurde. Jedes LPG-Feld erhielt einen wunderschönen Kaufland-Tempel, und wie sie alle heißen. Man wollte ja schnelles Geld machen. Die Investitionen in Produktionsstätten waren dagegen doch mager. Die Zahl der Arbeitslosen stieg stärker als das Angebot an Arbeitsstellen. Wer sollte also konsumieren? Also wirkte sich dies wiederum auf die Konsumstätten aus. Die Zahl der Arbeitslosen stieg weiter und das Angebot an Stellen sank.

Da unser Sozialsystem auf dem Prinzip der Solidargemeinschaft basiert, wirkte sich der erhöhte Bedarf an Sozialleistungen im Osten auf das Gesamtsystem Deutschland aus. Krankenversicherungs- Rentenversicherungsbeiträge etc. stiegen. neue Steuern wurden erfunden, der Solidaritätzuschlag wurde eingeführt. Dies wiederum machte den deutschen Arbeitnehmer teuer und die Unternehmer wanderten ab bzw. mittelständische Firmen und Kleinbetriebe gingen pleite. Der Bedarf an Sozialleistungen stieg weiter bzw. steigt weiter. Der Staat verschuldet sich immer mehr.

Wie man das abfangen will, hätte ich gerne gewußt. Mit Steuererleichterungen für den Boss? Mit Streichung von Sozialleistungen?
Oder gibt es vielleicht eine ganz andere Alternative?


chrisafrika

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ich arbeite viel, und das ist nicht verwerflich. ich will meinen job behalten und vorwärts kommen. der konsum ist osten hat sicher die westwirtschaft eine weile auf trab gehalten, nur wurde das übers schuldenmachen finanziert und jetzt steht der staat vor der pleite. konsum ist schön und gut, man muss aber werte schaffen und verkaufen, damit man sich den konsum auch leisten kann. indem man leuten geld gibt zum ausgeben, sich das geld dafür leiht und schuldzinsen bezahlt, kommt man auf die dauer nicht vorwärts. arbeiter im osten beurteile ich, weil es erfahrungen zur produktivität gibt, und die ist nicht "westniveau", welche wiederrum nicht mehr "weltniveau" ist. als westdeutscher betrifft mich diese frage gerade. verzicht heisst ja, das der standtort attraktiver wird. deutschland insgesamt ist kein attraktiver standort mehr. wäre der osten bereit gewesen, deutlich günstiger zu produzieren (weniger lohn), dann hätte sich die industrie entsprechend angesiedelt, und langfristig wären blühende landschaften entstanden, diese chance wurde nicht genutzt. stattdessen hat jeder kohl nur an seine wahl gedacht, und die spd hat sich gewzungenermassen mit dem einigungsgedanken anfreunden müssen und war plötzlich auch treibende einigungspartei, wobei sie doch die "ddr" schon lange anerkannte und bis zum bitteren ende dagegen war.
der polizist ist nicht weniger wert als ein west polizist. wenn er den gleichen lohn fordert ist das zunächst gerechtfertigt, nur verliert er das überzuordnende ziel aus den augen. unsere neue und alte regierung weiss ja was gut für die wirtschaft ist, deshalb steigen ja zb die lohnnebenkosten weiter ins unermessliche, also tröstet euch nicht nur die "gleiche-arbeite-gleicher-lohn"-fraktion ist auf dem falschen weg. meiner ansicht nach war die einigung eine riesen chance für den osten, führend zu werden in europa, und dadurch letztendlich auch den westen einzuholen und überzuholen und nach einem jahrzeht selbst geberland zu sein. schön das mancher bummeln kann, aber auch das geschieht zum nachteil des ganzen. mir ist nicht bekannt, dass die ddr geld an israel gezahlt hat. russland dürfte sich eure werte eher genommen haben. der westen zahlte schon immer und heute noch an israel. ja man muss natürlich auch im westen verzicht üben, derjenige der es schneller begreift wird sich durchsetzen. bei dieser verzichts-debatte muss man aber doch wahrnehmen, das im osten erheblich weniger industrie und jobs sind, also wäre es hier noch entscheidender. wen ihr wählt ist mir egal, solange es nicht die pds ist, eure unterdrücker, das kann ich halt nicht verstehen.

im moment steuert deutschland weiter führungslos in einen sumpf hinein. man müsste einfach sich mal umschauen, was die anderen länder besser machen, wieso dort die wirtschaft teilweise stark wächst. wieso wir letzte in europa sind, selbst unsere schüler. irgendwann kommt der punkt, das man das steuer herumreisst. bis dahin geht es immer schneller bergab. bis jetzt ist niemand bereit, eingeständnisse zu machen. was wir brauche sind "macher", keine komissionen. keine verantwortung übergeben, selbst handeln. auf verbände und interessengruppen pfeifen. aber wie soll das gehen wenn die halbe regierung gewerkschaftsfunktionäre sind? wenn der wähler 10 wahlversprechen per postkarte geschickt bekommt, an denen sich ein kanzler bis zur nächsten wahl messen lassen will, er alle 10 versprechen ganz wesentlich nicht einhält, und genau dieser mann mit wieder neuen versprechungen, die immer toller werden, im amt bestätigt wird?

Oswessi

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Manche Beiträge klingen wie von der Gewerkschaft formuliert, andere wie von den " Rächern der Armen " geschrieben. Fakt ist doch, daß im Kapitalismus nun mal das Kapital das " Sagen " hat. Die Mehrheit von uns Ossis, wusste es aus dem Staatsbürgerkundeunterricht und wollte die Wende trotzdem. Danach machte sich die Ernüchterung breit und das Jammern begann. Ich frage mich immer, ob für die meisten Ossis vor der Wende, nur das Werbefernsehen interessant war. Das Kapital investiert dort, wo es einen Profit erwartet. Im Kapitalismus ist das völlig legitim, sonst funktioniert das ganze System nicht. Wer sich darüber aufregt hat es immer noch nicht begriffen. Für den bleibt die Möglichkeit auszuwandern oder die neue Revolution vorzubereiten. Die anderen müssen ausloten, wo ihre Chancen liegen und sich ihren Platz in der Gesellschaft suchen. Übrigens hat der grenzenlose Konsumwahn im Osten, erst die Einkaufstempel entstehen lassen. Wem wundert's das Ostbetriebe reihenweise umkippten, wenn sich die Mehrheit auf die Westprodukte stürzte. Heute jammert man den Arbeitsplätzen hinterher !! Der nostalgische Blick, ein kleines Stück in Richtung Realität gewandt, könnte uns einen Schritt vorwärts bringen.
bernd

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ich bin 1985 nach westberlin rüber und habe in 4.monaten mir eine existenz aufgebaut, wo für ich in der ddr ein halbes leben lang gebraut hätte jetzt wo die mauer weg ist kommt es mir vor als hätte mich der osten wieder eingeholt.und ich hatte damals als die mauer viel auch kein grund zum jubeln,denn ich ahnte schon was das für eine sche...wird ,und wusste jetzt gehts berg ab.wollt ich nur mal los werden.
Zoni

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Ich bin nicht ausgewandert weil es im Westen mehr zu verdienen gibt! Ich bin schlicht abgehauen weil ich hier mit einem Abi (Note gut) und ner kaufmaennischen Ausbildung (IHK Pruefung 93 Prozent Industriekaufmann) nach 58 Bewerbungen immer noch keinen Job hatte und im Endeffekt im Lager als Kistenstapler gearbeitet habe.

Meiner Schwester ging es genauso und die verdient hier im Westen sehr wenig und das obwohl Sie in einer der teuersten Staedte wohnt KOELN. Aber das ist Ihr egal Hauptsache Sie hat Arbeit.

Es geht den meisten Leuten doch nicht darum das Sie weniger verdienen HERR Chris Afrika aber sie moechten ueberhaupt was verdienen! Seit der Wende ist zum Beispiel in meiner Region die AL Quote permanent bei 21 Prozent! Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei ca 25 Prozent!
Da ist es doch nur allzu verstaendlich das wir dorthin gehen wo die Arbeit ist und sei es Irland, Holland Kanada oder Westdeutschland.
Die Loehne sind in ganz Deutschland regional sehr unterschiedlich weil ja auch die Kosten sehr unterschiedlich sind.
In Koeln zm Besipiel bezahlst Du locker 500 Euro Miete fuer 40 qm - logisch das Du da mehr verdienen musst.
Das sehen aber viele im Osten nicht. In Leipzig bekomme ich fuer 290 Euro ne Topsanierte 60 qm grosse Wohnung!

CHRISAFRIKA: Es geht den meisten "Ossis" nicht darum genauso viel Geld zu verdienen sondern darum ueberhaupt ne Zukunft zu haben naemlich ARBEIT !
Ich persoenlich liebe meine Heimat und wuerde wenn ich dort Arbeit finden wuerde gerne zurueck, leider sind hier im Koeln Duesseldorfer Raum die Chancen nen Job zu bekommen 1000 mal groesser als im Raum Leipzig bzw. im ganzen Osten.

standard

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@chrisafrika: Im Osten wurde und WIRD WENIGER Lohn gezahlt(und das auch noch oft unregelmäßig) - steht das nicht in Deinen überintellektuellen Wirtschaftsgazetten? Dann kannst Du es uns - die wir hier leben - ruhig glauben. Daß so manche Westfirma mit dem satten Fördergeld Ost lieber ihren Hauptsitz West sanierte,statt ostdeutsche Arbeitsplätze zu sichern/zu schaffen, ist an etlichen Beispielen belegbar. @berndchen: ich war in der alten Bude selber von unregelmäßigen Lohnzahlungen und von sang- und klanglos weggefallenem U- und W.geld betroffen. Darüber hinaus kann ich Dir wenigstens 5 Leute aus meinem Bekanntenkreis nennen, die regelmäßig Ihrer sauer verdienten Kohle hinterherrennen.An Deinem Soli (den JEDER zahlt), wirst Du nicht bankrott gehen....Daß Du als (früher auch hochsubventionierter) Westberliner ein "Wendeopfer" bist, tut mir sooo leid!
Ansonsten sollte man die finanziellen Transfairs nach der Wende nicht zu sehr beweihräuchern - für mich ist das die Weiterreichung des Marshallplans mit Zins- und Zinseszinz.... Aber mal im Ernst - ich hätte den Nachkriegsstart in WD sehen mögen, wenn statt dieser US-Aufbauhilfe die Russen wie im Osten den Löwenanteil der brauchbaren Industriereste bis zur letzten Schraube demontiert und mitgenommen hätten. Daß die DDR unter diesen "Fehlstartbedingungen" überhaupt in die Gänge gekommen war, sollte man als das eigentliche "Wirtschaftswunder bezeichnen.
kintups II

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Kurz: Wir im Osten haben aus nix was gemacht, im Westen war es genau andersrum
kintups II

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Kurz: Wir im Osten haben aus nix was gemacht, im Westen war es genau andersrum
bernd

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richtig kintups,deshalb seid ihr die gewinner der wiedervereinigung.

[Bearbeitet von bernd (22-01-2003 - 15:49)]

Oswessi

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bernd: Ich kann deine Meinung sehr gut nachvollziehen. Auch ich habe der ddr den Rücken gekehrt und begann mit dem Koffer in der Hand, mir im Westen eine eigene Existenz aufzubauen. In der ehemaligen ddr wäre das nicht möglich gewesen. Nach jahrelanger, harter Arbeit ( 12 bis 16 Std. täglich, auch an Wochenenden ) hat uns heute die ddr fast wieder eingeholt. Man hat die Pflicht das komplette Risiko zu tragen die Rechte haben die anderen. Die pflichbewußten Wessis, welche den Ossis das Arbeiten beibringen, traf ich in den Jahren nur sehr selten. Die meisten habe ich nach der Wende gegen Ossis oder Ausländer ausgetauscht, da Ansruch und Leistung weit auseinander klafften. Da könnte ich Chrisafrika viele Beispiele von anspruchsvollen, unfähigen, dummschwatzenden, unterqualifizierten Schmalspurwessis nennen. Ich musste immer wieder feststellen, dass es den Ossis ( Verzeihung, bin selbst noch einer ) einfach an Selbstbewußtsein fehlt ! Jammerlappen wie Klugschei.... liegen nicht auf meiner Wellenlänge.
Sputnik_11

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Ich weiß, dass es oft problematisch ist, heute die DDR einzuschätzen, da sich mit der Zeit alles etwas schönfärbt. Dennoch stehe ich zu meiner Meinung.

Ich wohne in Dresden. Hier werden gerade sämtliche Krippenplätze und sehr viele Kindergärten geschlossen, um u.a. eine neue, nicht unbedingt nötige, Elbbrücke zu finanzieren (Waldschlösschenbrücke).

Folge: Mütter sind mehr mit ihrem Kind beschäftigt und müssen wohl oder übel ihre Arbeit aufgeben und vorübergehend Hausfrau werden, oder sie wollen gleich kein Kind mehr. Doch ohne Kindern keine Rentenfinanzierer, keine Wohnsiedlungsbezieher, keine Autokäufer. Die Wirtschaft würde in ihren Produkten ersticken und erstarren, würde nicht für die Nachkommen gesorgt werden. Und das passiert hier nicht gerade, die Frau hat nur viele Nachteile, wenn sie ein Kind bekommt (oder sogar ZWEI!), das Bildungssystem liegt hier am Boden. Das System schneidet sich auch hier voll ins eigene Fleisch.

Chrisafrika: Ich halte es für eine Unverschämtheit, Polen als Armenhaus zu bezeichnen!

chrisafrika

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strassen und brücken werden zweckgebunden finanziert durch kfz steuer, nicht durch das schliessen von kindergärten, welche geschlossen werden, da es immer weniger kinder gibt, und viele arbeitslose mütter.
ob du eine andere brücke benutzt entzieht sich meiner kenntnis.

was ist den polen und die restlichen beitrittsländer, wie die vorgesehene türkei?, wenn es kein armenhaus ist? geht es denen bedeutend besser als uns? wahrheiten sind unangenehm, und wenn du die nicht vertragen kannst, dann guck weiter sandmännchen.

[Bearbeitet von chrisafrika (24-01-2003 - 08:28)]

Torsten S

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Die KfZ-Steuer in Deutschland ist eindeutig NICHT zweckgebunden, da gibt es diverse Abhandlungen und Forderungen der Automobilclubs das es dazu kommt - wäre meiner Meinung nach aber zu begrüßen, wenn es so wäre.

Die Wechselwirkung zwischen Brücken- bzw. Straßenbau und Kindergartenplätzen ist dagegen sehr wohl möglich, da beide Sachen kommunal finanziert werden (solange es sich nicht um Bundesstraßen und Autobahnen handelt) und wenn nicht genug Geld da ist, muss irgendwo gespart werden. Traurig, wenn dann die Kinderbetreuung darunter leiden muss!

Also Chris, erst informieren, dann schreiben. Aber das scheint von Afrika aus wohl schwierig. *lol*

[Bearbeitet von Torsten S (24-01-2003 - 09:52)]

chrisafrika

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klar ist sie nicht zu 100% zweckgebunden, wer einen ferseher hat der weiss das auch.
es gibt viel mehr steuereinnahmen durch die kfz besteuerung deshalb wird der überwiegende teil davon anders "investiert".
aber ein kindergarten wird nicht geschlossen weil eine brücke gebaut wird.
Barnie

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Lügen haben kurze Beine.
http://zmaul.de/?bild=ftp/bilder/luegen_haben_kurze_beine.jpg


[Bearbeitet von Barnie (07-02-2003 - 10:37)]

Sputnik_11

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@chrisafrika: Armenhaus ist aber ein abwertendes Wort, ich vermute, dass du dir Polen kaum mal genauer betrachtet oder gar besucht hast. Selbst Statistiken sagen: Polen ist nichmal ein Schwellenland, geschweige denn ein Armenhaus!
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