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Autor Thema: Wen würdet ihr bei der nächsten Bundestagswahl wählen?
Trabi Strietzl

Beiträge: 3.045
Registriert am: 03.10.2001


Mich würde mal interessieren, welcher Partei ihr (wenn überhaupt) eure Stimme bei der nächsten Wahl geben würdet?
SPD? Nein danke! CDU/CSU? Nein danke! Grün? Schon erst gar nicht!
Ich selber bin mir noch völlig unschlüssig, von denen bekommt auf jeden Fall keiner meine Stimme.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ich weiß nach wie vor nicht, ob ich diesen Demokratie-Zirkus (kapital. Blendwerk eben ) überhaupt noch mitmache - denn völlig egal WER rankommt: uns "kleinen Leuten" ziehen die alle das Hemd gnadenlos vom Leibe...
Eigentlich ist das Ding schon gelaufen: die große Mehrheit wird die eiserne Angie incl. CDU/FDP (WesterQuelle und Gerhardt in der Regierung - oha! ) auf den Kanzlersessel hieven. Und nachher kommt dann das böse Erwachen, wenn die Dame in Thatcherischer Manier sozial-kahlschlagend mit eiserenem Besen durch die Lande jagt. Die Reichen werden reicher -, die Armen werden ärmer werden (jeweils deutlich), der relativ gut verdienende Mittelstand schrumpft rapide. So sieht - grob umrissen - die Zukunft aus, in USA und GB exemplarisch zu besichtigen.
Deluxe

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Tja - ich weiß es diesmal wirklich nicht.

Fakt ist, daß die CDU die Wahl gewinnen wird. Das heißt, im Zweifelsfalle sogar lieber selbst CDU zu wählen, damit wenigstens die FDP nicht mit rankommt.

Oder es wird sowas sinnloses wie Erststimme ganz links, Zweitstimme ganz rechts. Oder umgekehrt. Nicht wirklich sinnvoll, aber immerhin Protestwahl. Zumal ich finde, daß es eine PDS oder sonstwas im linken Spektrum dringend braucht, im Bundestag. Deshalb vielleicht auch beide Stimmen nach Links - aber da hat man dann den Oskar schnell wieder im Boot, und der ist mir auch irgendwie suspekt, der Bruder...

Alles in allem ist es relativ zweckfrei, das ganze. So sehr ich gegen das Nichtwählen bin, so wenig weiß ich dieses Mal, was man ankreuzen soll.
Ich weiß nur, daß ich vermutlich im Wahlbüro sitzen und Stimmen zählen werde. Das hat immer Spaß gemacht und hinterher gibts Sekt...

Trabi Strietzl

Beiträge: 3.045
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Naja, also bei dem Ergebnis würde mir der Sekt sicher nicht schmecken.
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Wieso? Wir trinken den Sekt doch nicht aufs Wahlergebnis, sondern auf uns selbst. Weil wir so fleißig waren und bis nach Mitternacht gezählt haben...
Derrudi

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Registriert am: 14.11.2001


Eine ehemalige "hochrangige FDJ Sekretärin"
als Kanzlerkandidat. Oh, welche heuchlerische
machbesessenen Lügner.
"Freiheitlich demokratischer Staat!"
Ich gehe nicht zu diesem Wahlzirkus.
Eine Krähe hackt der anderen Krähe kein Auge aus.
In der Öffentlichkeit heucheln allle Parteien Demokratie und Sozialität.
Nach der Wahl saufen sie sich gemeinsam voll, weil sie die gleiche Politik machen und das Volk wieder mal betrogen haben.
Pfui Teufel!
Demokratie -
die gabs noch nie -
Egal welche Gesellschaftsform -
für Demokratie gabs noch nie eine Norm -
Parteien - ob groß oder klein -
meinen demokratisch zu sein -
sie reden ständig von Demokratie -
Demokratie - die gabs noch nie!
601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


Ich wähle immer die Partei, mit der ich glaube, die wenigsten Kompromisse machen zu müssen. Eine Frau Merkel, die das BaföG-Geld abschaffen will und gleiche Studiengebühren für alle fordert, gehört mit Sicherheit nicht dazu. Die anderen "Volks"parteien, die auch nur die Fortführung der Wirtschaft mit anderen Mitteln sind, übrigens auch nicht.

Obwohl, wenn jeder Volksverräter ... äh -vertreter bei Amtsantritt seinen Behindertenausweis zeigt, wo drin steht "Herr/Frau Sowieso ist 100% geistig behindert", wäre das schon akzeptabel.

TV P50

Beiträge: 3.959
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Machen wir uns nix vor. In der heutigen Gesellschaftsform die sich Demokratie nennt entscheidet die Mehrheit. Und diese Mehrheit hat bisher immer eine SPD oder CDU/CSU an die Macht gebracht. Und daran wird sich wohl oder übel auch in Zukunft nix ändern.


Ich hab noch nie gewählt. Nicht weil ich keine Lust hab oder zu faul bin, aber ich sage ganz klar ich wähle niemand mit dessen Politik ich nicht einverstanden bin!
Und auch unter gewissen Kompromissen ist nach meiner Auffassung keine der im Bundestag vertretenen Parteien mit ihrem Programm ein Kanditat für meine Stimme.

Chris601

Beiträge: 9.390
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"nichtwählen" ist aber auch nicht die Lösung. Fakt ist, und da sind wir uns ja einig, dass wir nur die Wahl zwischen den beiden Übeln SPD und CDU haben.
ICH weiss wenigstens, wen ich NICHT wählen werde. Also werden die Anderen meine Stimme bekommen, auch wenn es eigentlich nicht das ist, was ich wirklich will..

Ich bin immer etwas traurig, wenn ich mir die Entwicklung der letzten 10/12 Jahre angucke. Damals hatten wir so ein "schönes" Sozial- und Gesundheitswesen.
Niemand (!) musste hungern, keiner musste überlegen wann und ob er zum Arzt geht usw.. Und was ist uns von dieser Sicherheit geblieben? Schade, echt schade.

Sachsenring601

Beiträge: 803
Registriert am: 17.12.2004


Das Parteiprofil der SPD und der CDU ist nahezu identisch, dabei hatte sich ja einst die SPD ursprünglich aus zwei Arbeiterparteien etabliert (nämlich der ADAV und der SDAP). Auch wenn sich nun die SPD sehr Unternehmerfreundlich zeigt, habe ich zumindest den Eindruck, dass die Wirtschaft noch immer eine SPD- Regierung boykottiert und damit einen Aufschwung unmöglich macht. Es ist doch ersichtlich, dass die Börse gute Unternehmensnachrichten ignoriert, aber bei schlecht mit deutlichen DAX- Absturz reagiert. Ich meine, dass der DAX nachhaltig steigen könnte, wenn die CDU die Wahlen gewinnt. Natürlich wird der soziale Absturz von großen Teilen der Bevölkerung bei einer CDU- Regierung ein unvorhersehbares Ausmaß annehmen.
Darum bin ich für eine starke Opposition und wähle wie bei allen Wahlen zuvor die PDS! Das nun Gregor Gysi wieder mit im Boot sitzt, ist ein Ohmen für eine starke und kompetente Partei. Leider wusste ich die vergangenen Jahre nicht genau, warum meine Stimme der PDS galt.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Es dürfte jedenfalls kaum möglich zu sein, CDU zu wählen, ohne die Deppen von der FDP (die ich noch für weit gefährlicher halte in ihrer devoten/a.schkriecherischen Haltung gg.über dem Kapital) indirekt mit an die Macht zu befördern. Für mich als Arbeiter (ich bin übrigens stolz drauf, einer zu sein! ) sind sowohl schwarz als auch gelb absolut unwählbar (von braun red ich erst gar nicht... ). Wenn also überhaupt, bliebe auch nur rot übrig. Richtig rot, versteht sich... (wobei ich Delis Bedenken gg.über Ossi Springbrunnen durchaus teile)
apollo11

Beiträge: 2.507
Registriert am: 25.05.2005


Fakt ist aber,nicht Wählen ist total verkehrt!Eh ich irgend so ner braunen Hohlbirne unter Sonstigen noch Mitspracherecht gebe,muss ich zwangsläufig mich mit einer Partei arangieren!Nur mit wem?Was haben wir den da!FDP-Nein Danke ich wähle bestimmt keinen Guido...der permanent nen Glas Vaseline in der Hand hat um...(nein das meinte ich nicht einer Frau Merkel hinten rein zu kriechen und wenn er eigene Aussagen bringen soll kommt immer nur der blöde und ausgelutschte Spruch"Herr Schröder ist am Ende".Eine Frau merkel die in Brandenburg kurz nach der Wende nur Bockmist in der Bildungspolitik zu verantworten hat und eigentlich nichts anderes alls Ihr Machtstreben im Kopf hat und nur solch fast schon an braune Zeiten erinnernde Frasen wie"ich will Deutschland dienen"(das könnte auch auf irgend einem Parteitag in Nürnberg gesagt worden sein)und die eigentlich in den letzten Jahren viel gesagt hat,ohne was zu sagen.Und tut mir Leid aber die Frau soll Deutschland repräsentieren?Ohne sie persönlich anzugreifen aber die sieht schon aus als wenn Deutschland schon untergegangen ist!Ja gut das mit ihrer FDJ-Vorgeschichte ist eigentlich recht simpel.Wäre sie in dem Verein nicht gewesen und positiv aufgefallen,dann hätte sie ein Studium in der DDR mit 150%iger Möglichkeit nicht machen können.Und als und das muss man ihr zugestehen zielstrebiger Mensch blieb ihr ja nix anderes übrig um den Weg zu gehen den sie beruflich einschlagen wollte.So SPD.Leider mussten diese Reformen anstossen die leider lange überfällig waren und dadurch hat man sich auch schuldig durch eine seltsame Personalpolitik gemacht,daß die Prozente im freien Fall sind.Die haben leider auch keinen so grossen Rückenhalt in der Wirtschaft wie die Schwarzen Freunde.Aber Fakt ist das man nach der Wende einfach immer in den vollen Topf gegriffen hat und gedacht hat,es wird sich schon nicht problematisch auswirken wenn man die Töpfe permanent leert.Und da hat nun mal die CDU/CSU den Roten schon ein schwehres Laster hinterlassen als sie nach 16Jahren abtraten.Dann hätten wir da noch die ganz verwirrten Grünen Herren mit teilweise bodenloser Arroganz.Die Visaaffaire des Herrn Fischer und Anhang mal ignoriert aber wenn ich Herrn Trittin sehe der in einer vor kurzen bei NTV gezeigten Reportage meinte,es doch sozial und vertretbar wenn man für nen Liter Sprit 4Euro nimmt und meinte man müsse so den Umweltschutzgedanken der Bürger erziehen und nach der Talkshow schmeisst er sich in einen 6LW12 Audi A8 dann ist das ne Backpfeife für jeden der tagtäglich,weil er Pendler ist an die Tanke muss und sich jedes mal fast die Augen ausweint da der gutste Oktansaft schon wieder teurer geworden ist.Und dann noch die neue Verbindung aus ewig Gestrigen und saarländischem Sprücheklopfer.Ne eh ich denen ne Stimme gebe,wähle ich doch lieber die pakistanische Kameltreiberpartei Na super,jetzt haben wir schon die Auswahl und trotzdem haben wir Nix!Ich glaube wir gründen die PDS neu.Partei Deutscher Sachsenringfreunde
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Gibts eigentlich die DBU (Deutsche Biertrinker Union) noch ? Die bekamen zur Volkskammerwahl 1990 immerhin 2.534 Stimmen, siehe hier http://www.wahlrecht.de/ergebnisse/volkskammerwahl-1990.htm
Eine Stimme davon stammte von mir
kat

Beiträge: 1.194
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Eine Autofahrer-Partei gab es übrigens auch schon mal.
standard

Beiträge: 19.357
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Da da aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ein hoher %-Satz an Rasern, Dränglern und sonstigen Bekloppten drin war, auch nicht die wahre Alternative...
ingo

Beiträge: 424
Registriert am: 26.12.2000


sicher PDS. ich hoffe allerdings, dass die sich mit der wasg zusammenraufen. es wäre einfach doof, wenn beide mit 4 % vorm parlament rumsitzen... die kompromisse die die pds dabei eingehen muss sind sicher kleiner als bei den pds-spd koalitionen auf länderebene.
ich denke zwar, dass auch eventuell 5-8% für ein linksbündis den neoliberalismus nicht aufhalten können, aber es ist wichtig, das wenigstens ein soziales gewissen in fraktionsstärke im parlament sitzt.
Venezuela hats gut, die haben Öl und damit unabhängigkeit von der globalen Ökonomie (zumindest die größtmögliche Unabhängigkeit, die man heutzutage als Land haben kann. Dort kann noch Politik gemacht werden. Hier ist es egal wer dran ist, die POlitiker werden von den Lobbies vor sich hergetrieben, die einen lassen sich schneller treiben die anderen langsam.
zu lafontaine: er ist schon ein selbstdarsteller, aber ich rechne ihm seinen rücktritt hoch an. wer von den spd linken hatte damals den mut dazu gehabt? kaum einer, die meisten wurden sich selbst gegenüber untreu für ein warmes und bequemes Plätzchen an der "macht". der hass der spd auf den lafontaine kommt mir manchmal so vor, wie der hass auf jemanden, der so geblieben ist, wie man selber mal war ...
standard

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Registriert am: 26.01.2002


Was man ihm wirklich zugute halten muß: er war der einzige, der bei der ersten Nachwende - Wahl den Mut hatte, den Leuten die Wahrheit zu sagen. Nur wollte die damals eben gar keiner hören! Lieber hörten die Leute der dicken Birne zu, als die von "blühenden Landschaften" faselte. Fakt ist: 16 Jahre CDU/CSU/FDP haben die Karre voll in den Dreck gelenkt. Schröders Truppenteile haben die Bremse aber dann auch nicht mehr gefunden...
Adriano

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Sicherlich ist es schon sinnvoll, wählen zu gehen, um damit Extremisten den Einzug (der durch Nicht-Wähler ja begünstigt wird) zu verhindern. Wie schon von Einigen erwähnt kann man guten Gewissens die Partei nehmen, die einem persönlich die wenigsten Nachteile bringt.
Auch wenn ich gerade des Nachts am Computer sitze, so muß ich dennoch bis 6.30 Uhr meinen Dienst verrichten und würde im Falle von CDU/CSU dafür ca. 150 Eus weniger bekommen!
Und diese Liste läßt sich beliebig fortsetzen (Eigenheimzulage, doppelter Haushalt, Kilometerpauschale, Mehrwertsteuer,...)
pwb601

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Ich fände es dagegen sehr gut, wenn die Extremisten von links und rechts massenweise in den Bundestag einziehen würden! Denn erst dann würden die ganzen Idioten da oben erkennen, daß es SO nicht weitergeht, und vielleicht mal was ändern.

Da mir jede Partei so tief als möglich in die Taschen greift, gebe ich keiner meine Stimme. Und ganz übertrieben: was ändert es für mich, ob ich von der KPD oder der DVU beschissen werde? Ist mir doch egal, wer da oben was macht.

Ich bin mit der ganzen Staatsform nicht einverstanden; was wir haben, ist eine Diktatur der Mächtigen, aber keine Volksherrschaft! Politik mit mir gibts nur, wenn das Staatssystem gestürzt und durch etwas wirklich demokratisches ersetzt wird. Innerhalb des aktuellen Parteienmolochs schaue ich nur befriedigt zu, wie alles immer weiter zum Zusammenbruch getrieben wird

POSTKUGEL

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Wobei sich mal wieder die Frage stellt, was "demokratisch" ist?

Ich habe mir am WE mal den Spass gemacht, mir die Programme verschiedener, derzeit populaerer politsicher Akteure anzuschauen.

Und ich habe exakt *keinen* gefunden, der mir nachvollziehbar erklaeren kann, wie er z.B. Nachhaltig dass Problem der hohen Arbeitslosigkeit in den Griff bekommen will.

Ja, "Grosses" haben alle vor, wollen das es "voran" geht. Fordern dies und dass. Nur das *wie* klaert keiner.

Dabei ist das Dilemma eigentlich knapp auf den Punkt zu bringen: Bejaht man das Kapitalistische Wirtschaftssystem, bejaht man auch die Akumulation von Kapital - und damit Arbneitslosigkeit! Will man die Arbeitslosigkeit bekämpfen, ist man auf Wirtschaftswachstum in einer gewissen Hoehe angewiesen (mit allen seinen negativen Folgen bishin zum imperialistischen Krieg), wenn man denn Vollbeschaeftigung als Ziel hat.

Verstaatlicht man dagegen die Wirtschaft, kann man das Problem der Arbeitslosigkeit zwar loesen - bekommt aber ein anderes: Die Motivation und den Leistungswillen der Menschen!!!

Es bleibt also die Frage, ob man nichts kaufen kann, weil man kein Geld hat oder weil es nicht's zu kaufen gibt...

Und da die Beduerfnisse des Menschen unersaettlich sind (liegt nunmal in der Natur des Lebens), jede Wirtschaftskraft aber nur endlich ist, werden die "Verstaatlicher" ihren Traum kaum verwirklichen koennen.

So unpopulaer wie es auch klingt: Der "gezaehmte" Kapitalismus ist derzeit das einzig machbare!

standard

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Nur wird die Sache mit der "Zähmung des Raubtieres" eben immer schwieriger/eigentlich fast unmöglich, seitdem a) das Konkurrenzsystem vom Erdball (fast) verschwunden ist und b) durch die sogen. "Globalisierung" (für mich schon fast ein Schimpfwort) die Gitter des Raubtiergeheges abmontiert wurden.
Deluxe

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quote:
Es bleibt also die Frage, ob man nichts kaufen kann, weil man kein Geld hat oder weil es nicht's zu kaufen gibt...

BRAVISSIMO!

Und schon stellt sich die Frage, ob man Wohlstand und Fortschritt überhaupt an den Konsummöglichkeiten messen kann und sollte. Ich werde diese Frage nicht beantworten - ich weiß es nämlich nicht.

das moss

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tjaaa, der Kapitalismus hat den Sieg davongetragen....... nur keiner weiß wohin... *geklauteszitat*
Nase

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Leute ... wie diskutieren hier über was, das noch gar nicht so wirklich fest steht ...

Gucken wir doch erst einmal, ob der gute Herr KandesBunzler nicht plötzlich seine Vertrauensabstimmung gewinnt und noch ein Jahr weiter regieren muß

Ansonsten fühle ich mich dann doch eher dem linken als dem rechten Lager zugehörig und werde mein Kreuz entweder bei Rot oder bei Dunkelrot machen. Mal gucken, wer in meinem Wahlkreis so kandidiert.

Das Hauptproblem unserer Politiker ist ja wohl dieses, daß alle in 4 Jahren wieder gewählt werden wollen, weil man erst nach 2 Legislaturperioden Anspruch auf die (nicht unüppige) Versorgung auf Staats- (also unser aller) Kosten hat. Und demzufolge sich keiner traut auch mal unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen (die wirtschaftlich dringend geboten sind), da die erfolge dieser Maßnahmen sich nicht unbedingt bis zur nächsten Wahl einstellen.
Ich persönlich bin der Meinung, daß die "Agenda2010" ein erster Schritt in die richtige Richtung ist, auch wenn er momentan sehr weh tut ...
Wir (und damit meine ich alle deutschen) müssen uns wohl oder übel damit anfreunden, daß der schöne Sozialstaat so nicht länger finanzierbar ist. Die eigentlichen Fehler im System wurden dereinst während der Wirtschaftswunderjahre gemacht, als das berühmte "soziale Netz" immer enger geknüpft wurde, weil ja Geld da war - ABER bereits damals haben führende Ökonomen darauf hingewiesen, daß diese Politik auf lange Sicht nicht bezahlbar wäre. Dem guten Herrn Adenauer (bekanntlich von der CDU) wird zu diesem Thema nachgesagt, er habe sich erkundigt, wann es denn zu Finanzproblemen in diesem System kommen könnte und nachdem man ihm sagte, daß es wohl in ca. 40 Jahren soweit wäre, habe er gemeint, daß sei ihm egal ...

Da ein Staat -so überschuldet er auch sein möge- leider keine Insolvenz beantragen kann (obwohl es für Deutschland zwingend erforderlich wäre - Wäre das Land Deutschland ein Unternehmer, so müßte man aller Regierungen seit Kohl wegen Konkursverschleppung anzeigen ... !), gibt es nur zwei Möglichkeiten, das Land zu entschulden.
1. Sparen auf Teufel komm raus. (Das ist das, was derzeit versucht wird, aber zu Unmut in der bevölkerung führt, so daß sich keiner traut es konsequent durch zu ziehen.)
2. Eine hübsche kleine Hyperinflation. (Hat man in den späten 20-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts -man klingt das lange her - erfolgreich durchgeführt. Der Staat war hinterher weitestgehend schuldenfrei (und viele Bürger und Unternehmer auch). Dafür kennen wir die wirtschaftlichen und politischen Folgen nur zu gut aus den Geschichtsbüchern ...)

Nun möge sich bitte jeder selbst die Frage beantworten, welche Variante er/sie für sich bevorzugt. Ich persönlich ziehe die erste dann doch vor.

standard

Beiträge: 19.357
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Es ist natürlich richtig, daß der Sozialstaat so wie er war und derzeit noch ist kaum noch finanzierbar ist. Nur sollte man das nicht immer als "gottgegeben" hinnehmen - das ganze Kartenhaus wurde (wie bereits richtig bemerkt) seit Adenauer einzig und allein von Politikern aufgebaut. -Allen voran von CDU/CSU und FDP (den potentiellen Gewinnern der nächsten Wahlen also... ) - Warum haben die das - wider besseren Wissens - so gemacht? - Um Wahlen zu gewinnen - auch richtig!
Jetzt soll/muß nun "auf Teufel komm raus" gespart werden - wieder richtig (wobei man nicht übersehen sollte, daß die so abgewürgte Binnenlandnachfrage einen großen Teil zur aktuellen Krise beiträgt - der noch immer boomende Export alleine ist eben kein Allheilmittel)! Nur: es kann doch nicht sein, daß diese ganzen Einschnitte, Rückschritte und Beschränkungen NUR auf dem Rücken des "unteren" Bevölkerungsdrittels ausgetragen werden!
Wann fängt der Staat endlich an, bei sich selbst zu sparen?! Wie lange noch können/wollen wir uns diesen, in der weiten Welt seines Gleichen suchenden, Beamten- und Bürokratieapparat leisten. (mehrere 100 Milliarden [!] €uronen kommen auf den Staat alleine an Pensionsansprüchen zu, wofür keinerlei Rücklagen geschaffen wurden bzw. noch existieren - alleine das ist genau genommen schon der Staatsbankrott... )
Beispiel Gesundheitsreform: dem Otto Normalverbraucher werden Zuzahlungen/Leistungskürzungen und - streichungen in schmerzlicher, bei vielen (gerade älteren) Leuten oft an die Substanz gehender Höhe zugemutet. Die Ärzte- und erst recht die Pharma-Lobby kommt dagegen fast ungeschoren davon, der große Selbstbedienungsladen Gesundheitswesen hat noch immer durchgehend geöffnet.
Nach wie vor werden Milliarden in zweifelhafte bis sinnlose Projekte gepumpt - massive Steuergeldverschwendung landauf, landab! Natürlich wird niemand wird dafür haftbar gemacht... Aber wir haben´s ja scheinbar noch immer dick genug! Im Zweifelsfalle ist ja noch der dumme, kleine Michel da, dem man bei Bedarf noch´nen cm tiefer in die löchrige Tasche greifen kann...

[Bearbeitet von standard (13-06-2005 - 15:22)]

POSTKUGEL

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Vor allem, was passiert, wenn man Leuten, die 'eh schon wenig Geld haben, noch welches wegnimmt?

Ganz einfach - sie *muessen* weniger konsumieren, eine andere Wahl bleibt ihnen nicht! Und weniger Konsum bedeutet im Kapitalismus weniger Wachstum und damit mehr Arbeitslose - was wieder zu weniger Staatseinnahmen fuehrt...

Die erforderlichen "unpopulaeren Massnahmen" sollten, wenn sie denn Erfolg haben sollen, dort ansetzen, wo Kapital tod rumliegt. Nicht beim "Harz IV Geschaedigten", sondern am anderen Ende der Reichtumsskala.

Ansonsten bin ich absolut nicht der Meinung, dass der deutsche Staat zu wenig Geld hat. Denn solange wir uns eine Kultushoheit der Laender leisten koennen (die irrsinnig teuer ist!!! aber nur zahlreichen Bonzen nuetzt - nur nicht dem, der Bildung braucht) besteht kein echter Sparzwang.

Trabi Strietzl

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Registriert am: 03.10.2001


Und nach der nächsten Wahl da gehts dann heiter, so weiter:

http://home.vrweb.de/~heiko.mandel/Narrnheisl/Lied_der_St%fcmper.mp3

Sachsenring601

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Das in Deutschland längst Reformen notwendig waren, ist doch nicht in Frage zu stellen.
Aber die Agenda 2010 kann doch nun wirklich nicht der Schlüssel zur Lösung unserer Probleme sein! Ein Paket, welches in seiner Naivität sekundär in der Zukunft noch höhere Kosten verursacht.
Es werden Kosten einseitig zu Lasten des Volkes verteilt, auf der Seite des Kapitals entsteht nur ein Mitnahmeeffekt der erzielten Gewinne (Schröder warf hingegen den „Mitnahmeeffekt“ der Arbeitnehmerseite vor). Aber das Ziel, Investitionen oder Neueinstellungen voranzutreiben wurde nicht erreicht. Stattdessen wurden trotz boomender Wirtschaft Personal abgebaut oder in Ausland verlagert.
Ein anderer Fall ist die Praxisgebühr! Wird die sich denn auch noch in Jahren rechnen, wenn verschleppte schwerwiegende Krankheiten behandelt werden müssen, nur weil man nicht rechtzeitig zum Arzt gegangen ist? Dann steht im Grundgesetz, des Artikel 1:“Die Würde des Menschen ist unantastbar“ Das ist keine unverbindliche philosophische Meinung, sondern ein bleibender Auftrag und eine ständige Aufgabe für das Handeln aller politisch Verantwortlichen in unserem demokratischen und sozialen Rechtsstaat. Es heißt doch nicht die Würde des Gesunden oder des gut Verdienenden, sondern es heißt: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Wie kann es dann sein, dass einer 30 Jahre in die Sozialsysteme einzahlt und dann nach einem Jahr unverschuldeter Arbeitslosigkeit auf Sozialhilfeniveau abrutscht.
Ich weiß: „ Die Politik kann in Zeiten der Globalisierungen keine entsprechenden Rahmenbedingungen mehr schaffen, aber nach fehlgeschlagenen Reformen folgt dann wohl die Revolution und das europaweit!“
Zwischenzeitlich sehen sich selbst die, die 1998 auf die Strasse gegangen sind, sich als Opfer von einem Prozess, den sie selbst angestoßen haben.
Wo sind wir den hingekommen, wir leben in einem Staat, wo sich Arbeitgeber von namhaften Lebensmittelketten herausnehmen, dem Personal vorzuschreiben, wann und wie oft sie auf die Toilette gehen dürfen. Na ja…die Windel könnten die ja zurzeit noch steuerlich absetzen!
War das wirklich mal unser Sozialstaat?



[Bearbeitet von Sachsenring601 (14-06-2005 - 18:31)]

601 Uncrowned

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Sachsenring: Im GG steht auch, dass jeder ein Recht auf Wohnraum _hat_. Da muss ich mir schon die Frage stellen, warum erst der WBS (Wohnberechtigungsschein - was für ein diskriminierendes Wort!) erfunden wurde.
steppi

Beiträge: 683
Registriert am: 09.07.2002


Weil die Wohnung der Inhaber dessen von der Gesellschaft finanziert wird?
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