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Autor Thema: Steuern für Trabant bald noch teurer
Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Aber auch mit dieser Variante zahlt der kleine Mann drauf und der große schmunzelt weiter, weil es ihn einfach nicht juckt.

Den Fahrern der großen Spritfresser (Cayenne, Touareg & Co. aus der Oberklasse) ist es doch egal, ob der Liter 1, 2 oder 3 € kostet. Denn entweder zahlen sie das aufgrund ihres hohen Einkommens aus der privaten Portokasse oder die Karren sind ohnehin Dienstwagen.

Besteuerung über die Mineralölsteuer würde dafür sorgen daß:
- der kleine oder gar arbeitslose Bürger den letzten Rest an Mobilität verliert
- deswegen die Chance auf einen Arbeitsplatz noch geringer wird

Ich wäre als Berechnungsgrundlage mehr für eine Kombination aus Hubraum und Kraftstoffverbrauch. Damit wären sparsame kleine Motoren ehrlicherweise begünstigt und die spritfressenden Riesendreckschleudern würden zur Kasse gebeten. Und schon wäre auch der Umweltfaktor gerecht einbezogen.

Binoxe

Beiträge: 411
Registriert am: 21.02.2002


Moin Moin.

Ich habe vor ca. 2Jahren auch mal einen Forschungsbericht gelesen, indem geschrieben war, das zur damaligen Zeit ein Mittelklassewagen ala Kadett, Golf etc. mindestens 14 Jahre und dabei Jährlich ca 20.00 km gefahren werden sollte, um seine Produktionsemissionen reinzuholen. Da stand aber noch nichts von Recycleemissionen.

Binoxe

Beiträge: 411
Registriert am: 21.02.2002


@deluxe: gerecht wäre meiner Meinung nach, eine Besteuerung nach Abgasmenge und damit verbunden prozentual die Schadstoffe, die da drin sind. Das Errechnen der Sache wird vielleicht etwas kompliziert.
limokombi

Beiträge: 1.050
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Ich schrieb ja deshalb auch, das es Außnahmeregelungen geben muß. Das z. B. ein Bauarbeiter der auf dem Dorf in Brandenburg oder Sachsen wohnt und heute nach München und morgen nach Stuttgart zu arbeiten muß, nicht mit dem öffentlichen Personenfernverkehr unterwegs sein kann, ist ja unbestritten.
Wesentlich kritischer sehe ich es aber wenn die "normalen" Pendler zum Beispiel jeden Tag von Bautzen oder Meissen mit dem Auto nach Dresden zum arbeiten rein fahren, obwohl hier der ÖPNV recht gut funktioniert.

Das bösartige an einer Besteuerung die auf den Schadstoffemissionen beruht ist, wie schon beschrieben, das sie vollkommen unabhängig von der tatsächlichen Fahrleistung ist. Wo hingegen die Mineralölsteuer genau das "bestraft" was aus Umweltpolitischer Sicht auch vernünftig ist, nämlich das verbrauchen von Kraftstoffen. Die Automobilindustrie müßte dann automatisch mitziehen und mehr kleine und verbrauchsarme Motoren entwickeln. Des weiteren sollte man überlegen, ob man für Neuwagen einen generellen Höchstverbrauch vorschreiben kann, um diesen unsäglichen SUV-Wahn entgegen zu treten. Tempolimit findet auch meine Zustimmung.

Die Verteuerung der Mobilität im Individualverkehr, wird so oder so stattfinden. Die sogenannten "Reichen" interessiert übrigens die eine Teuerung genauso wie die Andere...

Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
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@Deluxe: siehste das Ganze nicht ein wenig zu verbissen? Ich brauche mit der Pappe zwischen 7,5 und 8,5 Liter / 100 Km; mit dem Englischen Landhaus sind es gerade mal 9,5 - 10,0 Liter / 100 km, trotz 3,5 t ZGG und einem Leergewicht von 2,3 t. Hängste an die Pappe einen Anhänger, biste ratz-fatz über 9-10,5 L - das Englische Landhaus genehmigt sich erst ab 1,5 t Anhängelast mal 0,5 Liter mehr, drunter tut sich gar nichts. Spritfresser ??

Bin zwar auch der Meinung, das die Welt die von Dir zetierten Cayenne, Touareg & Co. aus der Oberklasse nicht wirklich braucht, aber meiner Meinung nach braucht das komplette Mittelklassefeld erheblich zuviel Kraftstoff, bezogen auf die Gewichte und die Größe der Fahrzeuge.

Dr Dolittle

Beiträge: 1
Registriert am: 19.02.2007


Hallo zusammen.
Bin zwar neu hier, aber meinen Trabi will ich mir natürlich auch nicht von den Verbrechern da oben verbieten lassen.
Habe da einen Ansatz zur Lösung. Unter www.trabikat.de wird ein ungeregelter Katalysator für 2takt Trabis angeboten. Also ich bin am Überlegen, ob ich meinen nicht damit nachrüste.
Laut Aussage des RW-TÜV hier in Hagen(NRW) ist das zudem keinesfalls hinderlich für die Erteilung eines H-Kennzeichens nach der aktuellen Rechtslage.
Also warum der Politik nicht auf diesem Weg begegnen.
Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
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@Dr Dolittle: na wenn es Dein Gewissen beruhigt, bringen tut Dir der Kat nichts. Weder in Sachen Steuern, noch in Sachen Feinstaubdiskussion.
Deluxe

Beiträge: 14.007
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@Dr Dolittle:
Was würde dieser Kat an Deiner KFZ-Steuer verändern?
Ob Du den einbaust oder nicht - nach bisherigem Steuermodell gilt der Trabant als Fahrzeug ohne KAT und fertig. Und daran wird sich auch zukünftig nichts ändern.

@Elfriedewilli:
Ich gebe Dir da absolut Recht - die Mittelklasse verbraucht deutlich zuviel im Schnitt.
Aber die Automobilindustrie brüstet sich trotzdem mit 25% Verbrauchssenkung in den letzten Jahrzehnten. Klar - ausrechnen kann ich das auch - wenn das Auto doppelt soviel wiegt aber die selben 7l verbraucht, kann ich von 50% Verbrauchssenkung reden...relativ.
Absolut jedoch sind und bleiben es 7 Literchen...

Ein 600kg-Trabant benötigt die gleichen 7 Liter wie ein 1,3t-Golf. Ist der Trabant aber deswegen ein Spritfresser?


Was mich bei dem ganzen Thema viel mehr interessiert:
WO werden wir als Nischenfahrzeughalter am Ende landen? Welche Rolle werden unsere wenigen Fahrzeuge spielen?
Kommen wir in eine pauschal besteuerte "Stinkerklasse", oder werden wir nach Verbrauch oder Schadstoffausstoß besteuert?

Oder wird man die letzten verbliebenen Zweitakter einfach nur in Ruhe lassen, weil der Aufwand sich nicht lohnt?

Was wird das ganze kosten? Hat man danach noch eine Chance, einen normal zugelassenen Trabant im Alltag zu bewegen oder MUSS man auf den Oldtimerstatus warten?

Wenn letzteres eintritt - was wird mit all den spätachtziger Trabant, die jetzt noch gehegt und gepflegt ihren Dienst verrichten aber das Alter nicht haben?

Fragen über Fragen.

Aber unabhängig von der Steuerdebatte kann ich eins sagen, weil ich den direkten Vergleich habe.
Egal, wie hoch der Steuersatz für den Trabant ist. Er ist und bleibt im Vergleich zum "Westauto" das preisgünstigere Alltagsauto im 100km-Bereich, wenn folgende Voraussetzungen passen:
- das "Westauto" wird von der Fachwerkstatt zum entsprechenden Preis checkheftgepflegt
- der Trabantfahrer erledigt Wartung und Pflege selbst und hat Freude daran
-der Trabantfahrer hat über die Jahre ein umfangreiches Teilelager angelegt und muß nicht jedes Verschleißteil teuer bei den wenigen Händlern einkaufen

Auf MICH trifft das alles zu. Anfängern kann man aber mittlerweile getrost vom Trabant als Einsteigerfahrzeug abraten, wenn sie eine leere Garage und kaum Schraubererfahrungen haben.

[Bearbeitet von Deluxe (19-02-2007 - 10:52)]

Kjeld

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"Ein 600kg-Trabant benötigt die gleichen 7 Liter wie ein 1,3t-Golf. Ist der Trabant aber deswegen ein Spritfresser?"

Ja, in der Tat. Weil er weniger als die Hälfte des Gewichts zu bewegen hat und gerademal 1/3 der Leistung zur Verfügung stellt. Punkt. Das das seinem veralteten Konstruktionsprinzip zuzuschreiben ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.

PS: Das sind aber ziemlich stark eingegrenzte Rahmenbedingungen, bei denen der Trabant punkten kann. Ist man da etwas freizügiger, rutscht er gleich ins Negativresultat. Aber wahrscheinlich ist es wirklich so, wie Du beschreibst.


[Bearbeitet von Kjeld (19-02-2007 - 11:29)]

Deluxe

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17 Jahre nach der Produktionseinstellung ist wahrscheinlich auch nichts anderes zu erwarten...
Und zumindest an der Checkheftpflege für Blechautos kann ich (auch wenn es viele nicht machen) nichts außergewöhnliches erkennen - am Schrauberspaß eigentlich auch nicht.

Und die Rechnung mit dem Golf hinkt eben auch ein wenig.

Denn:
Wenn der Golf auch doppelt so schwer ist und die drei- oder vierfache Leistung hat, so muß man doch einmal die reelle Mehrleistung einrechnen, die der Golf bringt.
Und DIE ist gar nicht so viel größer. Denn im Drittelmix kommt man mit dem Golf kaum schneller an als mit dem Trabant, weil für beide die gleichen Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten. Und auch auf der Autobahn sind die erzielten Durchschnittsgeschwindigkeiten viel weniger verschieden als man vielleicht annimmt.

Es kommt schließlich nicht auf die technisch mögliche Höchstgeschwindigkeit oder irgendwelche Beschleunigungswerte an, sondern auf die tatsächlich gefahrene - und ist bei beiden irgendwo zwischen 60 und 100km/h angesiedelt. Je nach Einsatzgebiet und Fahrleistung.


Und wenn es immer um die Autoindustrie geht:

Wir brauchen das "Konzept Trabant" - natürlich nach heutigen Gesichtspunkten.

Einen leichten wendigen Kleinwagen mit vernünftigem Gepäckabteil, ausgelegt für 2 Erwachsene und 2 Kinder (man sehe sich mal die durchschnittliche Besetzung in den Fahrzeugen an - 50cm Beinfreiheit im Fond braucht fast niemand), modernste Motorenkonzepte und konsequentes Weglassen von unnötigen technischen Einbauten zum vernünftigen Preis.

Aber sowas kauft eben keiner...angeblich zumindest...

[Bearbeitet von Deluxe (19-02-2007 - 12:29)]

Kjeld

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Wenn man zwei Autos vergleicht, dann kann man es nur tun, wenn man die rein technischen Fakten vergleicht. Alles andere ist Humbug. Temolimits, Verkehrsdichte usw. sind äußere Einflüsse, die bei einen solchen Vergleich Objektivität nicht zulassen. Du ziehst solche Einflüsse mit ein, weil sie das resultat des Trabant optisch, aber nicht reell aufbessern. Natürlich ist ein Golf, der im Stau steht genauso gut oder schlecht wie ein Trabant.
Das andere Extrem ist ein langgezogener Berg im Thüringer Wald, den ich im Trabant im 3.Gang mit 55 Stundenkilometern hochkrieche. Da siehts dann in Sachen Leistungsbilanz für den Zwickauer ziemlich schlecht aus. Also sollte man soetwas bei solchen Betrachtungen gleich aussen vorlassen.

Was sind denn die technischen Ausstattungen in heutigen PKWs, die so unnötig sind? ABS, ESP, Airbag, Gurtstraffer, Klima?

Porschekiller

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Stimmt, die Gerüchteküche brodelt. Und ich gebe zu, ich hab da auch Panik. Es erinnert mich an die Erzählungen von Leuten, die ihre teilweise 3 oder 4 Jahre alten Trabis zum Schrotter geschafft haben. Da ging das Gerücht um, daß die Entsorgung eines Trabant bis zu 750 DM kosten sollte und die eh demnächst verboten werden.

ICh habe aber die Befürchtung, daß die Steuerabgaben dann eben gerade für CxHy-Emmisionen sehr hoch werden. Und ne Hetzkampagne a la Prof. Danner könnte gerade jetzt wundersame Früchte tragen...

apollo11

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Klar ist der Vergleich Trabant/Golf recht gewagt aber anderer Seits hinkt dieser auch.
Da das Trabantkonzept ja doch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat,ist es ja nun nicht wirklich verwunderlich(in Berücksichtigung der Motorentechnik),daß dieser im Bezug auf Leistung/Komfort und Sicherheit in Verbindung zu seinem allgemeinen Spritkonsum eigentlich nicht wirklich sparsam ist.
Aber dazu ist es halt auch technisch ein Relikt aus vergangener Fahrzeugbauzeit.
Das irrsinnigste sind heutige Crashnormen,Sicherheitseinbauten(passiv&aktiv) und der Wahn im kleinsten Kleinwagen Fensterheber,Klimaanlage&co haben zu müssen.
Nur der Kunde will es ja offenbar haben.
Es ist doch langsam lächerlich,daß beispielsweise ein Golf2 1990 mit seiner Mindestmotorisierung 870kg wog und heute ein 1.4er Golf4 fast 1,3Tonnen auf die Waage bringt.
Statt die Crashnormen etc.immer höher zu schrauben sollte dem Kunden doch überlassen bleiben,ob er einen fahrenden Panzerwagen(dazu kann man auch das irrsinnige Crashkonzept des Smart mit extremen Crash HIC-Werten als Beispiel nehmen) haben will oder sich auf dem Crash/und Komfortniveau der späten 80er bewegen will aber dafür niedrigste Verbräuche und ein brauchbares Leistungsgewicht.
Es wird ja heute schon bejubelt wenn ein Kleinwagen wie ein Smart oder Panda knapp unter 900kg wiegt.
Die Fahrzeugindustrie bewegt sich mit ihrem Wettrüsten bezüglich Komfort&Sicherheit
leider in einer Einbahnstraße.
Die Motorentechnik stellt dort das geringste Problem dar.

[Bearbeitet von apollo11 (19-02-2007 - 15:09)]

Sachsenring601

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quote:
Was mich bei dem ganzen Thema viel mehr interessiert:
WO werden wir als Nischenfahrzeughalter am Ende landen? Welche Rolle werden unsere wenigen Fahrzeuge spielen?

Ich könnte mir schon vorstellen, dass das Konzept ein solches Modell vorsieht: Das man beispielsweise bei Kraftfahrzeugen, welche eine Minderheit darstellen oder keinen Abgaskatalysator besitzen nicht mehr aufschlüsseln wird.

- Klasse? Fahrzeuge mit Mischungsschmierung...
- eine Klasse besser...Fahrzeuge mit Dieselmotor ohne Abgasrückführung und Oxidationskat
- nächste Klasse Benziner ohne Kat
- danach erst die Aufschlüsselung der schädlichen Abgasbestandteile.

Somit hätten wir die höchsten KFZ- Steuern zu entrichten...da lacht selbst der Fahrer eines 20 Jahre alten MB 350D.

[Bearbeitet von Sachsenring601 (19-02-2007 - 19:56)]

Icke

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Und so will man uns (auch) von der Straße bringen. Mit "legalen" Gesetzesgebungen den Einigungsvertrag, wonach die DDR-Fahrzeuge als vorschriftsmäßig gem. "BRD-StVZO" gelten, aushebeln.

Bleibt die Frage, was alles der Einigungsvertrag umfassen wollte.

Ist der Trabi vorschriftsmäßig, wenn er in die Umweltzone fährt? Umfasst die im Einigungsvertrag gefasste Formulierung, dass später ergangene fahrzeugspezifische Regelungen (Anforderungen, Verbote) auf DDR-Fahrzeuge nicht anzuwenden sind?

Was ist, wenn die StVZO keine Gültigkeit mehr hat (ab 01.03.2007 gilt die FZO, es folgen weitere Verordnungen, die die StVZO ablösen) und die neuen Verordnungen keine entsprechenden Übergangs-, Ausnahmevorschriften oder Bestandschutzregelungen enthalten, die Wiederanmeldungen ermöglichen?

Fragen über Fragen. Da steckt viel Zunder hinter und man sollte es nicht bagatellisieren.

Am Ende stehen wieder alle mit großen Augen da und mit der Gedankenblase überm Schädel "Achso?".

[Bearbeitet von Icke (19-02-2007 - 20:41)]

Beppo

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quote:
Und so will man uns (auch) von der Straße bringen. Mit "legalen" Gesetzesgebungen den Einigungsvertrag, wonach die DDR-Fahrzeuge als vorschriftsmäßig gem. "BRD-StVZO" gelten, aushebeln.

Und ganz genau so sehe ich das auch, sozusagen "durch die Hintertür" die 2Takter verbieten (weil ganz einfach zu teuer machen). Mich kotzt das einfach nur an!

PS: Aufgrund der wirklich wichtigen Sache in diesem Thema bitte ich darum, ab sofort auf alle Themenfremden Beiträge zu verzichten. Hier gehts ausschließlich um die IFA´s und es ist wirklich kein Spaß mehr

standard

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Vorhin war "Häuptling schmutziges Wasser" (Minister Tiefensee ) mit folgendem zu vernehmen:..."wer mehr emitiert, soll auch mehr zahlen"...Und: ..."niemand soll höher belastet werden" - Na was denn nun Es scheint wie immer zu sein: es werden völlig undurchdachte Schnellschüsse von der Politik losgelassen - aus einer vielleicht gut gemeinten Grundidee wird zum Schluß wieder ein oberfauler Kompromis. Fraglich auch, warum wir hierzulande - ohne wirkliche Not - immer wieder die dunkelgrüne Vorreiterrolle an uns reißen müssen, oft wider jeder ökol./ökonom. Vernunft (siehe die ziemlich sinnlose Einrichtung "Grüner Punkt" )
An der globalen Erwärmung wird dieser Steueraktionismus jedenfalls rein gar nichts ändern - eher an den Zul.zahlen unserer Old- und vor allem Youngtimer, und an unseren Geldbeuteln...
Es bleibt dennoch erstmal abzuwarten, was die Herren sich letztenendes rausquälen. Kürzlich war von Mehrkosten bei sogen. "Stinkern" von etwa 20% die Rede - damit könnte man ggf. und zur Not sicher noch leben.
Was mir mehr Sorge macht, ist die gewisse Gefahr, daß in all der mediengeschürten Klima- und Umwelthysterie eine gegenüber uns und unseren Autos (noch?) negativere Grundmeinung (á la: "Die alten Stinker sollten endlich von der Straße") geschürt werden könnte...
Deluxe

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quote:
Und so will man uns (auch) von der Straße bringen. Mit "legalen" Gesetzesgebungen den Einigungsvertrag, wonach die DDR-Fahrzeuge als vorschriftsmäßig gem. "BRD-StVZO" gelten, aushebeln.

Wobei ich das auch etwas differenzierter sehe - denn wenn man es SO sagt wie unser Icke, könnte der Eindruck entstehen, daß all diese neuen Gesetzgebungsideen ausschließlich NUR wegen der verbliebenen IFA-Fahrzeuge entstanden sind.
Und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, daß die vielleicht noch 70.000 Autos (über die - das müssen wir zugeben - außer uns doch kein Schwein mehr redet ) hier der große Grund sind.

Ich denke eher, daß an diese Fahrzeuge ÜBERHAUPT nicht gedacht wurde, eben WEIL sie keine Rolle in der öffentlichen Meinungsbildung mehr spielen. Weswegen wir jetzt in dieser unsicheren Situation sind und nicht wissen was wird.

Ich würde jedenfalls KONSEQUENT davon abraten, irgendwelche vorschnellen Schlüsse zu ziehen oder gar das AUS für unsere DDR-Zweitakter herbeizureden. Soweit ist es noch lange nicht und soweit wird es wohl auch nicht kommen.

Alle Erfahrungen mit solchen Gesetzesinitiativen zeigen uns doch, daß großen Komplettlösungsideen und großen Reden meist nur halbherzige und inkonsequente Gesetze folgen - und davor müssen wir uns nicht schon im Voraus fürchten.

@Kjeld:
Ja - Klima ist in unseren Breiten fast genauso unsinnig wie elektrische Fensterheber, gekühlte Handschuhfächer, elektrische Schiebedächer und ähnlicher schwergewichtiger Tand.

[Bearbeitet von Deluxe (19-02-2007 - 21:03)]

Icke

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Weil ich es mit der Darstellung der Quote nicht weiß:

Zitat: "...denn wenn man es SO sagt wie unser Icke, könnte der Eindruck entstehen, daß all diese neuen Gesetzgebungsideen ausschließlich NUR wegen der verbliebenen IFA-Fahrzeuge entstanden sind."

Habe ich nicht gesagt. Ich formulierte "(auch)".

Zitat: "Ich denke eher, daß an diese Fahrzeuge ÜBERHAUPT nicht gedacht wurde"

Hey Deli, glaubst Du das wirklich? Dahinter stecken unzählige Juristen, die ihre auf judikativer Ebene eventuell durchsetzbaren Normen formuliert haben.

Und das nicht nur um die ALT-DDR-Fahrzeuge langsam aber sicher aus dem Straßenverkehr zu verbannen, sondern eben auch alle ALT-WEST-Fahrzeuge.

Man sollte lieber etwas globaler denken. Denn meist hat eine Norm Rechtswirkung auf andere.

Und "DIE" werden sich schon etwas dabei gedacht haben.

Lieber hinterfrage ich vorher, um damit eventuell entsprechende Sensibilisierung für das doch sehr umfassende Thema zu erwirken.

Ich will mir nicht sagen lassen "Warum haste denn vorher nix gesagt".

Jetzt besteht noch (hoffe ich) Spielraum für Diskussionen bzw. mit Nachdruck formulierte Meinungen gegenüber der Politik. Ist erstmal etwas beschlossen, so muss es den leidigen und langen Weg des Rechtsstreites gehen.

Wer von euch kann dann diesen Weg gehen?

Die Teilnahme an einer Demo oder ein entsprechendes Schreiben an die zuständigen Behörden ist jetzt noch kostengünstig.

Finger kann man brechen, eine Faust nicht.

[Bearbeitet von Icke (19-02-2007 - 21:31)]

standard

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Zitat Deli: "@Kjeld:
Ja - Klima ist in unseren Breiten fast genauso unsinnig wie elektrische Fensterheber, gekühlte Handschuhfächer..."

Einspruch! - Wer bei knappen 30°C ein Mal ohne und ein anderes Mal MIT Klimaanlage z.B. nach Ungarn gereist ist (und ein Mal fix und fertig/durchgeschwitzt - das andere Mal aber "cool", also entspannt und recht frisch dort unten angekommen ist), der wird eine Klimaanlage durchaus zu schätzen wissen. Zumal sich der durch moderne, geregelte Klimakompressoren verursachte Mehrverbrauch erheblich geringer ist, als bei älteren Anlagen.
Und deieses entspanntere Fahren ist eben nachweislich auch ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsgewinn (Stichwort Konzentrationsfähigkeit).

Deluxe

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@Icke:
Also mal ehrlich - für SO wichtig halte ich uns wahrlich nicht.
Da stecken ganz andere Interessen dahinter - nämlich die Neuwagenlobby. Und NICHT irgendwelche Ostautogegner...

DDR-Fahrzeuge sind im öffentlichen Bewußtsein doch de facto gar nicht mehr enthalten - weil man nämlich keine mehr sieht.
Und wenn, dann im Rahmen von Oldtimerveranstaltungen.

Auch auf unserer Seite sollte man sich vor herbeigeredeten Feindbildern vielleicht etwas hüten, finde ich...

Viel wichtiger wäre es, herauszufinden,. was nun konkret auf uns zukommt. Und da das noch gar nicht raus ist...was soll's...ungelegte Eier kann man noch nicht in die Pfanne hauen...

@standard:
Ja - mein Westblech hat auch 'ne Klimaanlage. Aber wenn ich mir deren Gebrauchshäufigkeit so ansehe...außerdem gings ja zuförderst mal um Kleinwagen im Niedrigverbrauchssektor. Und DIE werden eher selten als Langstreckenreiselimousinen verwendet, sondern überproportional im Kurzstreckenverkehr eingesetzt.

[Bearbeitet von Deluxe (19-02-2007 - 21:36)]

standard

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Hier etwas mehr zum Thema: http://www.heute.de/ZDFheute/0,1360,,00.html . Eine Meinungsumfrage ist auch dabei...
Icke

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Deli, so schwer kann man mich doch nicht verstehen. Ich habe es eben definierter aus unserer Sicht beschrieben.

Sicher stehen wir nicht auf Nummer 1 der Abschussliste, aber wir fallen nunmal in den anstehenden Gesetzgebungen und damit Verbote und Steuerabgaben. Punkt! Und mit der Neuwagenlobby habe ich Dir in diesem und anderen Beiträgen nicht widersprochen. Eher das Gegenteil ist doch erkennbar.

Ist doch egal, ob man dabei an uns gedacht hat oder nicht. Fakt ist, wir werden involviert mit Verboten und weitergehenden Steuerbelastungen, die den DDR-Fahrzeugbestand schrumpfen lassen wird.

Klar kann man sich vieles schönreden bzw. lässig abwarten.

Nicht jeder hat aber ein dickes Fell und die finanziellen Möglichkeiten, sich gegen nicht nachvollziehbares Unrecht zu wehren.

Und so, wie sich die zuständigen Verwaltungsbehörden, Ämter und Minister geben, ist der Weg schon ganz sicher gepflastert.

Mehr habe ich nicht gesagt.

Ich möchte nicht allein von mir sprechen, sondern lediglich ein Beispiel bringen. Was bleibt mir als Innenstadtbewohner von Berlin, für den keine Ausnahmeregelung erteilt wird? Habe ich soviel Geld, um einen Rechtsstreit zu erwirken, in der Hoffnung, das alles für mich gut ausgehen wird? Habe ich die finanziellen Möglichkeiten und sehe ich meine Leidenschaft als befriedigt an, wenn ich mir ausserhalb eine Garage miete und alle 2-3 Wochen eine kleine Spritztour machen kann?

Sicher ja! Aber eine nicht unbeachtliche Vielzahl unserer Trabifreunde sieht sich nicht in der Lage.

Klar könnte ich mich zurücklehnen und denken, mein Rechtsanwalt wird das schon für mich regeln. Aber es geht hier nicht allein um mich und nicht allein um Berlin.

[Bearbeitet von Icke (19-02-2007 - 22:20)]

Deluxe

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Einverstanden - komplett einverstanden.

ABER;
WOGEGEN sollen wir uns jetzt wehren, wenn wir noch gar nicht wissen, WAS eigentlich geplant ist? Die "da oben" wissen es ja selber noch nicht!
Es gibt bisher keine Gesetzesvorlage - wo willst Du also argumentativ ansetzen????

Außer großen Reden hat man aus Politikerkreisen noch nichts konkretes gehört...also weiß ich auch nicht, an welchem Punkt wir jetzt sagen sollen, daß wir es anders wünschen...

limokombi

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Bitte fangt nicht an, zwei Dinge hier zusammen zu würfeln! Fahrverbote innerhalb von "Umweltzonen" sind gewissermaßen ja schon "gelegte" Eier, dagegen muß man wirklich jetzt intervenieren, wenn man da noch etwas ändern will, da es konkrete Einspruchsfristen gibt (für den Dresdner Entwurf z. B. 28.02.07). Einen Silberstreifen am Horizont gibt es aber, man munkelt schon, das der Bundesrat noch Veränderungen beschliesen soll für Benziner.

Der Vorschlag zur Änderung der Kfz-Steuer ist tatsächlich erstmal nur ein Vorschlag und daher noch kein Grund für großen Ärger, zumindestens vorerst.

Um übrigens mal eine Zahl zu nennen was die CO2-Emissionen beim Trabant angeht. In der Abhandlung "Motorisierter Verkehr in Deutschland" (Berichte 02/92) vom Umweltbundesamt ist beim Trabant von einem Durchschnittswert von 180 g/km die Rede!

Icke

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Ja, etwas differenzieren muss man schon.

Klar sind konkret noch keine ausformulierten Gesetze an die Öffentlichkeit gelangt, aber die Absichten der Politik sind doch schon formuliert und die Gesetzesentwürfe liegen in deren Schubläden bereit.

Und die bieten Ansatzpunkte, die diskutiert werden sollten und das mit Nachdruck.

Zitat:"..ist die Umstellung auf eine am CO2- und Schadstoffausstoß orientierte Kfz-Steuer Bestandteil des Koalitionsvertrages..."

Es ist also keine "Schnapsidee" eines Kleinpolitikers. Vielmehr muss diese Steuer nach dem Koalitionsvertrag umgesetzt werden (Einbringung von Gesetzesentwürfen).

www.bmu.de/pressemitteilungen/pressemitteilungen_ab_22112005/pm/38739.php

www.umwelt-plakette.de

[Bearbeitet von Icke (20-02-2007 - 09:47)]

Chris1100

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Zitat aus einem bei Spiegel-Online erschienenen Artikel http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,467215,00.html :
"Die Länder wären von Mindereinnahmen betroffen, wenn Autofahrer tatsächlich massenhaft auf umweltfreundliche Fahrzeuge umstiegen." und "Der Bund darf den Ländern nichts wegnehmen".

Das zeigt doch malwieder, dass es gar nicht darum geht tatsächlich irgendwas für die Umwelt zu tun, weil das zu Mindereinnahmen bei der KfZ-Steuer führen würde.

standard

Beiträge: 19.357
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Wenn man wirklich etwas für die Umwelt tun wollte - und zwar mit Sofort-Wirkung und ohne Seitenblick auf die Neuwagenverkaufskonjunktur - dann würde man ein (unterm Strich und letztenendes vernünftiges) Tempolimit beschließen. Genau DAS werden wir aber nicht erleben - sondern eben eine (wie auch immer geartete, mehr oder minder ausgeprägte) Abzockerei. Es geht - wie immer - nur um´s Geld, unser Geld.
Die Umwelt ist doch nur ein willkommenes Deckmäntelchen dafür...
Obendrein wollen sich Politiker eben nur allzu gerne profilieren...
Deluxe

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Wobei das Tempolimit (120 oder 130km/h) aber 2 Probleme hat:

Es würde (sagen die Wissenschaftler) nur etwa 1-2% CO2 einsparen, also den großen Wurf ebenfalls nicht bringen.

Und desweiteren muß man ja auch mal sehen, daß die meisten Autobahnabschnitte auch jetzt schon limitiert sind und das Tempolimit bestenfalls fürs restliche Drittel "erfunden" werden müßte. Und zumeist wird das Tempolimit ja sowieso durch das Verkehrsaufkommen bestimmt.

Natürlich wärs mittlerweile sinnvoll, die Verkehrsdichte ist groß genug um eine generelle 130 zu rechtfertigen - die andern haben es ja auch in der EU. Aber dann eher aus Sicherheits- denn aus Umweltaspekten heraus.

Übrigens - bevor ich auf der Autobahn die 130 erlassen würde, wären bei mir erstmal die Landstraßen dran:
Aus den wahnwitzigen 100km/h würde ich die altbekannten 80km/h machen. Das würde jede Menge Kraftstoff sparen, weil das dauernde Beschleunigen und bremsen an den Ortsschildern weniger heftig wäre. Außerdem Schadstoffausstoß mindern und Unfälle verhüten. Aber darüber redet niemand - und das, obwohl jede Menge Landstraßen alles andere als für 100 Sachen geeignet sind.

apollo11

Beiträge: 2.507
Registriert am: 25.05.2005


@Deluxe Was willst Du bei dem verringern der Höchstgeschwindigkeit auf der Landstraße an Unfällen vermeiden?
Wenn jemand zu schnell fahren will wird er dies dann auch noch machen.
Und die Umweltbelastung wird sicher nicht geringer sein.(jedenfalls nicht spürbar)
Was soll dann noch weniger die Umwelt belasten?
Tempo 60?
Allein beim Überholen eines LKW wäre man bei Tempo80-Begrenzung permanent im Bußgeldbereich.
Was sollen Geschwindigkeitsbegrenzungen bringen?
Eine Umweltentlastung sicher am wenigsten.
Die Spritersparniss bei den moderneren relativ drehmomentstarken Motoren(beim Diesel erst recht) warscheinlich so gut wie kaum messbar.
Eher mehr Bußgelder und noch mehr gestresste beruflich mobile Fahrzeugführer.
Und sicherer wirds dadurch warscheinlich erst recht nicht.

[Bearbeitet von apollo11 (20-02-2007 - 20:38)]

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