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Trabiklatsch » Patina oder Schrott? |
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Autor | Thema: Patina oder Schrott? |
Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Ich habe mir heute mal wieder was dolles geleistet, nämlich die "Oldtimer - Markt" 06/2004. Da ist ein Bericht über einen Citroen 2CV von '58 drin, der mich zum Nachdenken anregt. Da wird über einen "Oldtimerfan" berichtet, der den besagten "Deuschwo" in Frankreich kaufte und dann in seinem angegammelten Zustand konservierte und seit dem fährt. Da ist Rost dran, ein paar Beulen, der Chrom, naja, das Interieur- um Gottes Willen! Aber alles originale Teile. Technisch wäre er top OK, keine Durchrostungen und so weiter. Was ist das nun? Ist das nun ein Schrotthaufen, eine unrestaurierte Rarität oder einfach nur ein Auto, das in Ehren ergraut ist? Dann hat er auch noch einen vergleichbaren Bentley S1 Continental. Rost, Beulen, Gammel oder einfach nur der Charme vergangener Zeiten? Nur mal so, es handelt sich hier um einen von 640 Fastback-Coupés von '56. |
das moss
Beiträge: 7.651 |
gute Frage...... |
MMX 1
Beiträge: 110 |
das ist eine sache die hier schon oft besprochen wurde. die meinungen gehen bei diesem thema weit auseinander. ich persönlich finde es sollte jeder so machen wie er es für richtig hält. mein 69iger K ist jedenfalls neu aufgebaut. in anklam habe ich wieder gesehen:30 jahre alte reifen,schöne grau gummis die nur leicht pröseln und wahrscheinlich fahren diejenigen auch noch die bremmsflüssigkeit die in zwickau damals aufgefüllt wurde. es gibt natürlich auch schöne oltimer mit "gebrauchsspuren" da sieht man das diese eine lebensgeschichte vorzuweisen haben. aber verkehrstechnich sollten sie dann doch in ordnung sein. für mich persönlich finde ich aber alte autos die aussehen als wären sie gerade vom band gelaufen "schöner". |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
@MMX: Das interessiert mich jetzt aber: welches Auto meinst Du da genau, das Du in ANK gesehen hast??? Bist Du das mit dem polarweißen Kombi mit rotem Dach? Kennzeichen endet auf EZ 969 oder so ähnlich... Ich selber bin auch eher für neuwertigen Zustand. Aber eben möglichst so, wie ab Werk. Tja - und wenns keine neuen grauen Gummis gibt, müssen eben halbwegs ordentliche alte rein... [Bearbeitet von Deluxe (28-05-2004 - 21:40)] |
TUEVPrueferRUEG
Beiträge: 145 |
Oldtimer, die aussehen als wären sie gerade vom Band gerollt, sind zwar schön, aber irgendwie gefallen mir die Exemplare am besten, denen man ihre Lebensgeschichte ansehen kann. Außerdem bin ich der Meinung, dass nicht immer alles total original sein muss. Die Hauptsache ist doch, dass die Autos "verkehrstechnisch" in Ordnung sind. Gruß, [Bearbeitet von TUEVPrueferRUEG (29-05-2004 - 12:44)] |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
Wie sehr man an "komplett original" und "Zustand wie ab Werk" überhaupt herankommt, hängt aber auch viel vom Geldbeutel, der verfügbaren Zeit und - entscheidend, meine ich - von der Zahl der jährlich gefahrenen Kilometer zurück. Ich kenne besagte Ente auch, in dem Zustand ist sie, ganz genau wie etwas mit viel Aufwand in Jahren top Restauriertes, nur bedingt alltags-, aber vollkommen fahrtauglich (wobei es auch die Frage ist, inwiefern ein 1958er Baujahr überhaupt alltagstauglich im heutigen Sinne sein kann). Ist ein Showobjekt der anderen Art. Und eine Alternative zu denjenigen, die sich die Autos perfekt lackieren, und dann den argen Rostbefall mittels Airbrushpistole simulieren (was täuschend echt aussieht, wenn man nicht gerade genau vorm Auto steht). |
standard
Beiträge: 19.357 |
Ich bin der Meinung, daß heutzutage auch und gerade viele Trabanten kpl. "überrestauriert" werden. D.h., daß z.B. im Motorraum schwarzer Hochglanzlack flimmert, den es SO ab Werk nie gegeben hat. (Ich habe seinerzeit genug Neuteile eingebaut, um das behaupten zu können ) "Besser als neu" halte ich ganz persönlich für nicht unbedingt erstrebenswert, aber das ist natürlich schon wieder reine Ansichtssache. Insofern ist mir gut erhaltener Originallack und jene über Jahrzehnte erworbene Patina lieber als Super-Duper-Babypopo-Spiegellack, den´s ja so auch eher selten ab Zwigge zu bewundern gab. Wenn der Lack - im wahrsten Sinne des Wortes - "ab ist", kommt natürlichj niemand um ´ne Neulackierungf drumrum. - Warum nicht, wenn´s in Originalfarbe geschieht... |
601 Uncrowned
Beiträge: 4.632 |
Und wenn ich mich mal vorsichtig zurückerinnere: Solche extrem sterilen Autos habe ich zu Friedenszeiten NIE gesehen, es sei denn, es gab mal ein neues Auto zum Ankieken. Für mich muss ein Trabant in erster Linie auch nach Trabant riechen. Wenn ich auf einem Treffen meine Nase ins Fenster stecke und mir schwebt der Geruch von frischen, westlichen Polstermaterialien entgegen ... mein lieber Mann! Dann ist Feierabend! Ich finde, solange die Substanz und Originalität bewahrt wird, gehts noch. Nix für ungut: Der Trabant lebt nach wie vor von seiner Vielfältigkeit! |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
@standard: Im Prinzip ja. Aber nicht jeder hat wie Du das Glück, fast nur toporiginale und wenig gefahrene Autos angeboten zu bekommen. Noch dazu mehr als einmal... Ich habe beispielsweise immer nur Fahrzeuge erhalten, die nicht mehr benutzbar waren. Also mußte/muß ich sie mit deutlich mehr Aufwand wieder in einen ordentlichen Zustand versetzen, als das bei einem 20.000km-Opa-Trabi nötig ist. Und das in meinem Falle ohne KFZ-handwerkliche Ausbildung und auch sehr geringem Finanzbudget... Heißt also: wenn das Zeug im Motorraum lackiert werden muß, dann kaufe ich da nicht extra Mattlack. Denn matt wird das Zeug von selber, durch Benzin- und Ölkontakte... Tja - und der Babypopolack am "originalen" Trabant zeugt von der Unfähigkeit des Lackierers. Denn der sollte schon in der Lage sein, die Trabant-Orangenhaut hinzukriegen. Und daß das geht, beweisen mein und Dein Kombi, gell? |
Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Aber auch ein solcher "Lottogewinn" hat mit der Zeit Spuren bekommen. Man denke nur daran, daß diese Autos schon eine gewiise Zeit durch die Gegend flitzen. Und ob ein Auto auch nach 20.000 oder weniger km keine Kratzer oder kleinste Abplatzungen hat, wage ich in den meisten Fällen zu bezweifeln. Irgend welche Macken haben sie alle, bzw. fast alle. Aber wenn da Rost, Gammel, tiefe Kratzer, erhebliche technische Probleme und Mängel auftauchen, ist eine Komplettrestauration doch eher das Beste. Mein '89er ist jetzt auch so weit, daß ich sage, der Lack und die restliche Optik ist nicht mehr ansenlich (Kratzer, Schürfungen, nachlackiert, ausgewechselte Teile,...). Deshalb Komplettrenovierung mit neuen Materialien. Aber bitte nicht überrestaurieren mit Effektlack und Goldkanten! Bitte schön in einer dezenten Edeloptik, die zum hingucken verleitet und nach Trabi aussieht. Er ist nun mal ein Kind der 60er und wird es auch immer bleiben, trotz Alufelgen, Sportlenkrad und Spoilerchen ringsrum. |
601 Uncrowned
Beiträge: 4.632 |
Naja, wat heißt Effektlack... Mein Russensammlerkumpel (nur Autos ) hat jetzt einen Lada 2103 in schwarz mit Silberspänen drin, sieht aus wie ein Mülleimer oder so'ne Bratenpfanne mit Emaille. Sieht echt lecker aus! |
standard
Beiträge: 19.357 |
Sicher hat auch ein Lotto-Trabi diverse kleine Blessuren aus mittlerweile fast 4 Jahrzehnten. Aber die gehören für mich halt dazu und ich finde es eher schade, wenn solch ein O-Zustand ohne Not dem Hochglanz zum Opfer fällt! @Deli: Ich hoffe doch sehr stark, Deinen Worten keinen kleinen Hauch von Neid entnehmen zu müssen ?! Übrigens war auch von meinen Autos (die meist aus Omas, nicht aus Opas Garage stammten ) nicht eines dabei, welches ohne teilweise umfangreiche technische Überholung "benutzbar" gewesen wäre. Die Lottokarosse z.B. stand einsam auf Hohlblockzeigeln, sämtliche teile waren auf diverse Obstkisten verteilt. Wie "nett" mein Camping ausschaut, weißt du selber. Somit haben wir alle unser Tun, etwas Glück beim Autokauf schadet natürlich auch nix... |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Das schon, aber Du hast es bisher immer ohne Lackierung geschafft. (Vom Camping mal abgesehen). Das war bei meinem Kombi wirklich nicht möglich. Der hatte zwar eine super Grundsubstanz, aber die Aktion an sich war so umfangreich wie bei Deinem Camping. Mir gehts ja auch gar nicht so sehr um mich, sondern um die alten Originalfahrzeuge allgemein. Wieviele fahren da noch im Originallack rum? Doch nur die, die nie wirklich richtig gefahren wurden. Und wenn man dem Auto seine "Lebensgeschichte" ansehen soll, dann braucht es eine Voraussetzung: es muß eine solche haben und nicht nur in der Garage vor sich hingedümpelt haben... Und deshalb bin ich dagegen, neu lackierte Originaltrabis abzuwerten. Wären die Dinger aus Blech, würde darüber gar keiner reden, denn da wäre der Originallack sowieso kaum zu retten. Sehr doch nur mal die 311er an und guckt, wieviele von denen noch Originallack auf dem Blech haben... Übrigens fallen mir beim Thema Neid ganz spontan meine QEK-Fenster ein... [Bearbeitet von Deluxe (01-06-2004 - 19:07)] |
Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Gut, mein weiß/grüner ist im O-Lack. Der hat vorne schon reichlich "Pickel" und hinten einen Höllen-Schmiss, welcher pottehässlich ist. Der wird gemacht, wenn das Auto dort geschweißt wird. Dann kommt dort ein in der Farbe lackierter Koti dran. Der Trabi muß fahren, der hat auch Kratzer und trägt sie mit Würde. Auch diese Lackierung ist schon 16 Jahre alt. Mich würde ein weiterer Schmiß zwar wahnsinnig ärgern, es wäre allerdings keine Tragödie. Beim neu lackierten Wagen,... ich würde heulen. Aber könnte ich mich mit so einem Auto aufs Trabitreffen wagen? Müßte ich da nicht ständig Angst haben? (@Deluxe Hab deinen Trabi gesehen in Raschau, echt schön gemacht ) Nun ja, ich werde ja nächstes Jahr mehr wissen. (Wie soll ich ihn denn machen?!? ) |
standard
Beiträge: 19.357 |
Die "Geschichte" eines Autos kann auch ohne viele km interessant sein, zumal etliche Privatwagen in der DDR Mini-Fahrleistungen von weit unter 5000km im Jahr hatten. Und dann gibt´s auch Autos, deren Lack einfach immer gut gepflegt wurde - ich kenne auch diverse 311er mit O-Lack, hab erst Sa wieder 2 davon gesehen... Zum Thema Neid auf QEK-Fenster: bin nicht neidisch,weil die ja schließlich auch nicht originool sind. Du gibst nur immer so furchtbar mit den scheiß West-Dingern an! |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Der Vorwurf mit dem Angeben geht mir langsam aber auch gewaltig auf den Senkel!!! Ich kann sie ja beim nächsten Mal zuhängen, damit sie keiner sieht, wenn das bloße Vorhandensein schon als Angeberei gewertet wird... Meine Güte - die waren halt dran und ich werde den Teufel tun, daran etwas zu ändern. Tja - ich hab lieber unoriginal frische Luft, Sonnenschutzrollo und Fliegenrollo, Isolierscheiben und Anti-Hitze-Tönung als original zu ersticken... Dafür fahre ich den nicht ganz originalen (aber um Längen gemütlicheren) QEK original mit Trabant in den Jahresurlaub, während andere dafür einen Golf brauchen... [Bearbeitet von Deluxe (02-06-2004 - 09:46)] |
Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
@Deluxe Vorsicht! Könnte schon wieder als Angeberei gewertet werden. Aber Thema Angeberei: Ich habe einen 2-farbigen Trabi mit Kunstledersitzen. Und der hat auch noch Ost-Fenster. Nur die Windschutzscheibe mit Grünkeil ist West. |
MMX 1
Beiträge: 110 |
@Deluxe ja der kombi ist meiner! im gegensatz zu dir merk ich mir kein pol. kennzeichen ich weiß blos das da ein 601H war bei dem meine beschreibung zudraf. auserdem tu ich nich ein auto komplet neu aufbauen um dann als leztes BRÖSELNDE fenstergummis einzusetzen auch wenn sie grau sind . blos damit ich ein oder zwei punkte mehr bei der bewertung bekomme.ich habe sogar den hilfsrahm ausgetauscht weil der orginale mir zu dreckig war und ich zu faul das ding zu reinigen. desweiteren fahre ich mit meinem kombi auch schon mal 110 und mehr km/h und das dann mit 20 jahre alten reifen?? da bin ich zu weich!! zumal Heidenau die trennscheiben wieder herstellt. steht blos heidenau drann und nicht mehr pneumant. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
@MMX: Naja - Kennzeichen habsch mir schon als Kind gut gemerkt. Ich krieg die meisten Familienkennzeichen noch zusammen. Ist irgendwie ein kleiner Tick von mir... Nunja - und zu den restaurierten Trabis haben wir halt scheinbar eine verschiedene Meinung, denn ich habe die bröselnden grauen Gummis wieder eingebaut... Und eine 110 fahr ich auch nicht, sondern höchstens 105... |
Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Mit den Gummis halte ichs wie mit der anderen Technique. Hauptsache, es funzt und ist dicht. Was nützen die scheiß ollen Gummis, wenn es drunter Gammelt, wie böse. @Deluxe: Ich glaube, ich habe noch einen weißen Frontscheibengummi, der meiner Meinung nach noch brauchbar ist. Ich brauche ihn nicht. Auf welchem Treffen hängste das nächste mal ab? Brauchste den überhaupt? Für hinten habe ich nur noch nen Limousinengummi. Vorausgesetzt, ich find den Kram. Meld dich mal. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Leider kanns auch unter neuen Gummis gammeln, wie ich an meinem 89er sehen muß. Mit Trabant und QEK in Jahresurlaub fahren ist sicher gut und schön, wenn man einen 1.1er vorspannen kann. Meinem 601er würde ich diese Tortour incl. 3 Personen und Gepäck nicht zumuten. Man kann nicht immer auf Rückenwind vertrauen... |
das moss
Beiträge: 7.651 |
die ewige Frage und die ewigen 2 Lager... ich halte es folgendermaßen: der Hyco, die Murmel, mein 66er und der Warti wurden ales gemacht..... die anderen 3 Komplett. Der Warti als einziger vielleicht noch rettbar, aber ich habe keinen Bock im Sommer mit einem leicht angegammelten 353 aufer Autobahn zu gurken, der vorher 8 Jahre gestanden hat nur um die "Patina" zu erhalten bei der Murmel das gleiche: was schon zu DDR-Zeiten 3 Aufbauversuche durch hat und eher von der Technik einem 89er 601er gleicht sollte wenns originalgetreu sein soll, auch komplett gemacht werden...... der Hyco das gleiche..... und genau die Frage stellt sich beim 64er..... 28.000 km runter, 1. Hand, lediglich 1 falscher Spurstangenkopf (mit Rechnung) ich werde es wie immer machen da ich ein Referenzfahrzeug schaffen will.... heißt: Karosse Strahlen und neuen Lack im alten Farbton, Fahrwerk überholen, strahlen & pulverbeschichten, den rest überholen und auffrischen.... |
charlie601
Beiträge: 944 |
... "komplett original" und "Zustand wie ab Werk" ... Solche Trabis waren zu DDR-Zeiten mit Sicherheit (Ausnahmen bestätigen die Regel) selten. Viel zu lange musste auf einen neuen Trabi gewartet werden. Die täglich genutzten Fahrzeuge (Luxus mit Zweitwagen war selten) wurden für ihre 10...20jährige Nutzung ständig "modernisiert" und auf den aktuellen Stand gebracht. Übrigens wurden diese Fahrzeuge auch gepflegt. Solche Dreckpappen wie sie teilweise heute anzutreffen sind (hat nichts mit 15 Jahre alten Autos zu tun) waren in der DDR nicht die Regel. Damals wurde ein Auto mit einer anderen Wertschätzung gewürdigt. Heute gibt es die Kisten ja an jeder Straßenecke zu kaufen. PS: Damals musste man ohne Beziehungen 1,5 Jahre auf einen Austauschmotor warten.
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Andre
Beiträge: 2.911 |
moss: Pulverbeschichtung kenn ich aber nicht original |
das moss
Beiträge: 7.651 |
hält aber länger und wirk dreckabstoßend und wertsteigernd... das Fahrzeug soll eben dem Auslieferungszustand in Optik und Ausführung angenähert werden sonst wäre es ja auch nichts anders als ein Alltagspappen, und davon haben wir genug.... |
Klaus PELF
Beiträge: 253 |
Beim lesen der Beiträge fällt deutlich auf, das sich jeder selbst Prioritäten setzt. Wichtig ist das man sich mit seinem Fahrzeug wohl fühlt. Ich hatte kein Glück mit einem "Lotto Gewinn" Mein P 60 war Schrottreif. Der Neuaufbau Zeitaufwendig. Und die anschließenden Nörgeleien nervig. Wie z.B. oben geschrieben "graue bröselnde Gummi`s" usw.! Zwickau war für mich die Höhe. "Ja, aber der Lack ist nicht orginal" Ja halt doch mal, das nächste mal kratze ich ihn ab und kleb ihn wieder auf. Der Aufwand so ein "Schrott" Auto am leben zu halten und zu restaurieren ist deutlich höher als ein "Lotto" Gewinn Auto. Kann man in der Bewertung auch nicht mit einem unrestauriertem Modell vergleichen. Frage ist auch ob dieses "Lotto" Auto zugelassen und wie oft er bewegt wird. Nicht selten auf dem Anhänger zum Preisabfassen und dann zurück in die Garage. Sollte bei Treffen auch getrennt bewertet werden. Ich finde Top Orginale Modelle sehr schön. Aber diese brauchen auch mehr Pflege und Fürsorge. Sind eher etwas fürs Auge bzw. Museum. Simplex Bremse und 20 PS bewegt man auf den Straßen auch anders. Es ist wie von einigen schon festgehalten so, jeder soll fahren wie es ihm gefällt und wie er kann. Mit dem Orginal restaurierten bin ich nach Sizilien gefahren. 4 oder 5 mal mußte ich bauen. Die Orginal Teile hatten auch den Alterungsverschleiß. Am Kübel meiner Frau war gar nichts. Das ist ein Spaß Auto. Alles was ich neu bekommen habe ist da drin. Ich habe jetzt einen P50 bekommen der mit Orginal Lack wieder instandgesetzt werden kann. Freude! Da können auch durchgelatschte Fußmatten rein. Das paßt. Also egal wie jeder rumfährt, es ist schön das es uns noch gibt. Sachsenpower hält länger als die Mauer. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Übrigens muß ich noch etwas zur Formulierung "Lotto-Trabi" loswerden, damit wir den armen standard nicht gar so ärgern. Ich meinte einen Trabant, der einem Lottogewinn gleichkommt. Nicht verwechseln mit standards 66er, der zu DDR-Zeiten tatsächlich im Lotto gewonnen wurde! Ansonsten muß ich es mit das moss halten. Was nützen mir die tollen originalen Erst-Bauteile, wenn sie irgendwann kaputtgehen oder der originale Lack, wenn er mistig aussieht??? Gar nix. Also raus mit dem Mist und Neuteile eingebaut. Aber eben bitte baujahrgerechte Neuteile und nicht in einen 500er oder einen frühen 601 irgendwelche 601er E-Teile von 1989! Man muß unterscheiden zwischen original und originalgetreu!!! Das ist ein Unterschied und logischerweise ist heute kaum noch ein Originalzustand herzustellen, wenn man gründlich arbeiten will, sondern lediglich ein originalgetreuer Zustand. Das heißt: ich würde neue graue Gummis einbauen, wenn es welche gäbe. Das wäre dann originalgetreu. Da es aber keine gibt, mache ich die alten wieder rein (mit modernen Dichtmitteln usw. gekoppelt). Das ist dann sogar original, im Gegensatz zum Lack, der neu ist im alten Farbton, und damit nur originalgetreu, aber nicht mehr original. In meinem 70er hab ich die alten Sitze so wieder eingebaut wie sie waren. Top in Ordnung gewesen - also jetzt immer noch original. Wären die kaputt und müßten zum Sattler, würde ich sie wieder so machen lassen wie sie waren. Dann sind sie nicht mehr original, aber dennoch originalgetreu. Alles klar? Und deshalb kommen soviele Autos besser aus der Bastlergarage als damals aus dem Werkstor. Weil wir mehr Zeit haben, bessere Möglichkeiten, modernere Baustoffe (Dichtmassen, Kleber usw.). Das hat nichts mit überrestaurieren zu tun, sondern liegt in der Natur der Zeit, die vergangen ist. Und niemand kann erwarten, daß ein 40 jahre alter Trabant mit dem Erstlack herumfährt. Solange einer der original verwendeten Farbtöne verwendet wird, gibts da für mich nichts zu nörgeln... |
charlie601
Beiträge: 944 |
"... Man muß unterscheiden zwischen original und originalgetreu!!! Das ist ein Unterschied und logischerweise ist heute kaum noch ein Originalzustand herzustellen ..." Deluxe hat recht. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, ein "Original" lässt sich nicht einfach nachfertigen höchstens als "Kopie". Sicherlich gibt es noch Originale, haupsächlich von den letzten Baujahren, welche trotz geringer Gebrauchsspuren kaum einem Restaurierten und Neulackierten nachstehen. Der Grund ist einfach genannt. Diese Trabis wurden nach kürzester Nutzung und der Anschaffung von Westalternativen eben nicht für 200 Westmark verkauft oder gar entsorgt. Es gibt aber auch noch sehr gepflegte Alltagstrabis im originalen Lack, dass ist abhängig vom Pflegeaufwand des Nutzers. Beide Seiten der Szene haben ihre Berechtigung und erfordern einen hohen Aufwand, der gepflegte Originale und der frische Restaurierte. Doch auch die jüngeren Fahrer werden später zwangsläufig feststellen (vorausgesetzt sie fahren auch), dass die Erhaltung ihres gerade frisch restaurierten Trabis während der kommenden Jahre nicht so ohne ist. Daher sagt Charlie: b) Werterhaltung des Originalen: ein zeitlich nicht begrenzter Aufwand mit der Summe "?". [Bearbeitet von charlie601 (03-06-2004 - 11:14)] |
Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Zum Glück habe ich mein Auto nicht im Lotto gewonnen, sondern nur meinen Lenkzettel. Aber mal echt. Mein jetziger Fahr-Trabi sieht geil aus, fährt spitze und ich werde mittlerweile drum beneidet (Nachbar mit Audi 100, hatte früher einen 601 S Universal Bj.80). Auf'm Treffen in Raschau wurde mein Auto sogar fotografiert. Aber ist das Teil original? Nö! 1979er Erstzulassung mit Karosse von '88 und Lackierung von '88 (papyweiß mit grünem Hut). Dazu habe ich dann irgend wann mal neue Sitze mit Kopfstützen (mittlerweile Kunstleder), Ausstellfenster, Elektronikzündung, Tacho mit Tageskilometerzählwerk und vielen anderen Schnulli reingebaut. Eben wie in der DDR immer up to Date. Bloß mit'n Chrom habsch's e bissl. Da mußten die ollen 3-teiligen Stoßstangen im Originalchrom ran. Nun stellt sich nur die Frage: Ich habe noch meinen '89er, der so 89 auch nicht ist. Mache ich den jetzt "original"-89zig? Mache ich den jetzt auch auf alt? Farbe und Aussehen stand schon mal fest, nachdem ich aber fast keine vernünftigen gletscherblauen '89er mehr kenne, überlege ich mir, den wieder so zu machen. Schon weil er schon malso einer war. |
Beppo
Beiträge: 12.828 |
Also ich kann da nur als Beispiel meine Schwalbe und den Spatz nehmen. Die Schwalbe wurde total zerlegt und nach entsprechender Vorarbeit neu lackiert und mit neuen Teilen versehen. Das bezeichne ich als Neuaufbau. Der Star wurde auch komplett zerlegt und gereinigt. Der Lack ist original (mit Orangenhaut) und hat nur geringfügig Rost, wurde also gelassen und vorsichtig poliert. Die abgegriffenen Gummigriffe und Fußrastengummis wurden wieder verwendet, der Motor bekam eine Generalreparatur und fehlende Teile wurden ersetzt, zum Teil auch mit gebrauchten Teilen. Das bezeichne ich als Restauration. |
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