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Autor Thema: Verödung in Ostdeutschland ?
wolfi

Beiträge: 290
Registriert am: 31.07.2007


Mit diesem Schlagwort und "Verlorene Regionen behandelt der SPIEGEL eine Studie über den erwarteten Bevölkerungsschwund in vielen Teilen der neuen Bundesländer:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,632340,00.html

Bevölkerungsrückgang in manchen Gebieten über 15% !

Ist es wirklich so schlimm ?

Dachzelt_Ulli

Beiträge: 1.204
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Meine Meinung: Ja. es ist so schlimm. Aber vor der Wahl kein gutes Thema....
Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Ja, ist es!

Beispiel Chemnitz:
1989: 287000 EW
jetzt: 244000 EW

Also minus 15%. Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Der ganze Vorgang ist aber eigentlich nichts wirklich Neues. Viele antike Stätten sind auch untergegangen, als es dort nichts mehr zu beissen gab.
Die erzwungene Deindustrialisierung des Ostens war ein gesamtgesellschaftlicher Fehler, der eigentlich nur dem Westteil nutzte und dessen Folgen nun bitterlich beklagt werden.

blue601

Beiträge: 1.552
Registriert am: 17.03.2001


Also wir kommen wieder zurück! vorher müssen wir nur noch etwas den Westen ausnehmen

p.s. wenn ich schon wieder Tiefensee sehe(lese) da geht mir der Blutdruck hoch

[Bearbeitet von blue601 (25-06-2009 - 10:36)]

Darkfish

Beiträge: 81
Registriert am: 04.04.2008


so einfach mit dem Zurückgehen ist das nicht!Die finanziellen Aussichten oder Einbußen sind enorm. Noch muss ich meiner Tochter das Studium finanzieren, hab das Haus noch an der Backe und den Lebensstandard will man auch behalten....

wenn das alles geregelt ist, dann ist man alt und die Tochter bleibt eh im Westen. Dann noch zurückgehen??

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Kommt immer drauf an, was einen erwartet.
Wenn ich meinen Job hier verlieren sollte, bin ich zu 90% auch wieder wech. Entweder Heimat Nordhausen oder direkt in Heringsdorf(Usedom)oder alternativ Greifswald (das würde dem Wunsch meiner Schnecke entsprechen). Meck Pomm ist im Kommen wenn man den Statistiken glauben darf und so unschön isses da ja auch nicht.
In NDH steht noch eine Immobilie für mich, ist aber mehr eine Rendite (entspricht weniger meinen Vorstellungen). Und wer weiß, was in 20 Jahren mal ist, wenn meine Eltern mal nicht mehr sind, dann erst Recht (Ost)Küste. Da kann man, wenn man alt und grau ist, den ganzen Tag in Badelatschen und kurzer Hose rumrennen

[Bearbeitet von heckman (25-06-2009 - 12:28)]

blue601

Beiträge: 1.552
Registriert am: 17.03.2001


das stimmt schon das es nicht so einfach ist aber man muß halt wissen was einen erwartet/erwarten kann. Der Plan steht auf jedenfall und wird so nach und nach abgearbeitet
N66

Beiträge: 696
Registriert am: 10.03.2001


@blue meinst du so?

[Bearbeitet von N66 (25-06-2009 - 13:05)]

blue601

Beiträge: 1.552
Registriert am: 17.03.2001


ne das muss schneller gehen
Darkfish

Beiträge: 81
Registriert am: 04.04.2008


ja wenn, wöllte ich ja nicht "irgendwohin" im Osten.
Ich habe es zwei mal versucht. Und wenn ich Rentner bin, was sollte ich denn dann wiederum alleine ( meine Eltern sind dann nicht mehr, meine Schwester is im Westen mein Bruder in Dresden, mein Schwager in Neuseeland....)irgendwo...noch mal neu anfangen???
Ich kann auch hier im Alter vor Langerweile mim Kopf an die Wand schlagen. Aber so weit ist es noch nicht und wird es Dank der vielen Freunde hoffentlich nicht kommen. Obwohl...das was der Ossi mit dem Trabi will verstehen sie nicht
Schumi

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Registriert am: 08.11.2004


Das Problem, das sich in zahlreichen Gesprächen, die ich als Pressemensch immer wieder mit Unternehmern und Lokalpolitikern führe, immer wieder herauskristallisiert, ist doch folgendes:

Es besteht eine Spirale, die sich (derzeit) unaufhaltsam dreht. Die Jugend hat im "Osten" schlechtere Chancen und Perspektiven als "drüben" - ob das nur subjektiv gefühlt ist oder tatsächlich stimmt, sei erstmal dahingestellt. Folge: zur Lehre oder Studium (bzw. nach dem Studium) geht es ab in die gebrauchten Bundesländer. Dort gibt's (pauschal gesagt, jedoch von Regio zu Region auch unterschiedlich) mehr Geld, bessere Aufstiegsschancen etc.

Nächste Folge: Einige Betriebe hier klagen schon jetzt über Fachkräftemangel. Und wo es keine oder nur wenige gut ausgebildete Mitarbeiter gibt, wird sich ein Unternehmen schon stark überlegen, sich anzusiedeln. Damit entstehen auch keine neuen Arbeitsplätze, was wiederum die Abwanderung zur Folge hat...

Diese Spirale aufzuhalten, ist eine der Hauptaufgaben der Politik. Eine Regierung kann zwar keine Arbeitsplätze schaffen, aber zumindest Anreize. Die "weichen Standortfaktoren" sind in aller Munde: Weiß eine junge Familie zum Beispiel, dass sie im Osten ohne Wartezeit sofort einen guten Kindergartenplatz bekommt, dass die gesamte Bildungs- und Sozialinfrastruktur stimmt, dass es kulturelle Einrichtungen und ein attraktives Wohnumfeld mit gutem ÖPNV und anderen Verkehrsanbindungen gibt, ist sie vielleicht eher geneigt zu bleiben, auch wenn sie hier 100 oder 200 Euro weniger im Monat hat als "drüben".

Und wenn ein Unternehmen weiß, dass es hier gut ausgebildete Fachkräfte vorfindet, dazu eine ordentliche Infrastruktur mit Straßennetz, DSL-Anschluss (das ist in vielen ländlichen Regionen immernoch nich selbstverständlich) und gute Förderbedingungen, ist es auch eher bereit sich hier anzusiedeln oder zu expandieren.

Das alles geht nicht von heute auf morgen. Überall neue Straßen, Kindergärten, Museen, Einkaufszentren etc. zu bauen, wird das Problem nicht lösen (mal ganz abgesehen von der Finanzierbarkeit). Es geht alles nur langsam, Schritt für Schritt. Im Burgenlandkreis wurde die Arbeitslosigkeit beispielsweise seit den 90er Jahren von über 20 auf derzeit rund 14% gesenkt. Klar ist das immernoch viel zu viel, und 6% innerhalb von 15 Jahren ist auch nichts, was die Menschen wirklich jubeln lässt. Aber die kleinen Schritte sind es, die ein Land bzw. eine Region auf Dauer voranbringen. Allerdings kann man es niemandem verübeln, wenn er keine Lust hat, 10 oder 15 Jahre auf bessere Zeiten zu warten und stattdessen sein Glück woanders sucht...

Deluxe

Beiträge: 14.007
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Die Schulden, die von der jetzigen Bundesregierung auf die Schultern unserer Kinder und Kindeskinder gepackt werden (Rettungsschirme, Neuverschuldung u.v.m.) werden für die nächsten 25 Jahre erfolgreich verhindern, daß Schumis optimistische Prophezeiung "alles wird gut" in Erfüllung geht...

Machen wir uns nichts vor:
500 Milliarden Euro Rettungspaket stehen nicht nur als theoretischer Wert im Raum. Wenn das Kapital eine Möglichkeit sieht, sich dieser 500.000.000.000€ zu bemächtigen, dann wird das auch geschehen. Alles andere sind Ammenmärchen.
Und das wird nur dadurch gehen, daß dieses Geld gedruckt wird.

Die Folge wird eine enorme Inflation sein, die als einzige Möglichkeit das Schuldenproblem des gesamten Westens (einschließlich Übersee) lösen wird - denn es glaubt doch kein Mensch mehr, daß die Schulden der westlichen Welt noch irgendwie in überschaubaren Zeiträumen zu tilgen sind...

Die Kosten trägt der kleine Mann und Sparer, während die Eigner der Produktionsmittel (nein - ich rede nicht vom Mittelständler nebenan mit seinen 500 Beschäftigten, sondern von Großaktionären und Konzernherren, Banken und dieser ganzen oberen Marketing-Management-Consulting-Mischpoke) ihre Barmittel rechtzeitig in Sachwerte umwandeln konnten. Schaut Euch mal den Immobilienmarkt im oberen Segment an - wie leergefegt momentan. Grundlos???

Und deshalb wird die Verödung nicht nur weitergehen, sondern sich sogar verschärfen - weil eine Verarmung ungeahnten Ausmaßes droht. Das aber wird kaum noch in Ost und West teilbar sein - diesen Niedergang erleben wir in Deutschland einig Vaterland...

Bis dahin kann der zuständige Bundesminister für Stadtverödung und Verkehrschaos ja noch ein par Studien in Auftrag geben...

Frankenstein

Beiträge: 2.378
Registriert am: 18.06.2002


vor kurzem wurde ein bericht über die abwanderung der neuen bundesländer berichtet. der ort der bis jetzt am meisten betroffen ist, ist hoyerswerda. dort wanderten die meisten einwohner aus. zurück bleiben nur noch die älteren menschen. in zahlen betrachtet kann man es "HIER" sehen. da nur noch alte menschen zum großteil zurück bleiben, haben sich dort mehrere sanitätshäuser angesiedelt.

Schumi

Beiträge: 3.544
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@ Deluxe: Du alter Schwarzmaler!

Ganz so dramatisch wird es sicher nicht kommen. Es gibt immer ein Worst-Case-Szenario (wie von dir beschrieben) und einen Optimalfall (da könnte man vielleicht Helmut Kohls "blühende Landschaften" als Maßstab nehmen).

Beides wird nicht so eintreten wie beschrieben. Die Wahrheit wird - glaub mir - sicher irgendwo dazwischen liegen

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Ja, so wie 1923/24...
Oder 1929/30...

Die zyklische Krise des Kapitalismus kennt keinen goldenen Mittelweg...

[Bearbeitet von Deluxe (25-06-2009 - 17:41)]

Marlene

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Hallo,
Deutschland ist mir eh viel zu voll. Wenn man sich mal die Bevölkerungszahlen aus den dreißiger Jahren anschaut, da waren es ungefähr genausoviele Einwohner wie heute, aber auf nem Drittel mehr Fläche. Daher begrüße ich es, daß der Osten den Anfang macht und man sich hier nicht so auf den Füßen rumsteht wie in den westlichen Ballungsräumen. Das ist nämlich auch Lebensqualität.
Gruß,
Marlene
standard

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@Deli: Jepp - und sie (die "zykl. Krise") ist viel realer, als wir es damals im Stabü-Unterricht je wahrhaben wollten...

Zum eigentl. Thema: Verödung in Ostdeutschland? - Na klar gibt es die! Ganze Regionen sind längst überaltert und bereits halb leergezogen, da gibt es gar nix zu beschönigen, leider!
(Die DDR hat allerhand Ruinen hinterlassen, keine Frage! Allerdings ist die "neue" BRD mittlerweile hier im Osten dabei, in diesem Punkt - "Ruinen schaffen ohne Waffen" - kräftig aufzuholen...)

Und dieser Trend der Verödung ganzer Landstriche wird sich in aller Regel auch nicht (mehr) umkehren, das ist Realität und hat auch nichts mit "Schwarzmalerei" zu tun. Große Teile der Jugend (und nicht nur die "Elite" übrigens) wandert in den Westen ab - oft notgedrungen, oft der einfach besseren Chancen wegen. Verdenken kann man es niemandem (2 Jahrzehnte jünger hätt ich´s aktuell vielleicht (!) auch gemacht).
Um so glücklicher sind wir, daß unser Sohn gerade heute - nach erfolgreich absolviertem Probearbeiten - eine Lehrstelle in der Nachbarstadt gefunden hat.
Für uns konkret stand die Entscheidung nach der Wende allerdings nicht, ich habe damals in meiner angestammten Fa. `ganz normal´ weitergearbeitet - meine Dame hat nach Babyjahr und einer Umschulung erfreul.weise auch gleich einen Job in der Nähe gefunden und beide haben wir bis heute (toi, toi, toi!!!) Arbeit. Ausserdem sind wir auch sehr, sehr heimatverwurzelt - persönl. könnte ich mir auch absolut nicht (mehr) vorstellen, "rüberzumachen". Familie, Freunde, nicht zuletzt auch Haus und Hof - da geht man nicht mehr einfach so "weg"...

[Bearbeitet von standard (25-06-2009 - 19:35)]

Anne

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quote:
Also wir kommen wieder zurück! vorher müssen wir nur noch etwas den Westen ausnehmen

sehe ich genauso, nur ohne Abreit in der Heimat ist auch schlecht. Also fleißig suchen & bewerben...

wolfi

Beiträge: 290
Registriert am: 31.07.2007


Freut mich einerseits, dass dieses Thema so intensiv diskutiert wird, andererseits, dass es wirklich so schlimm ist...

Man ist ja von der Presse (Spiegel vielleicht weniger) schon gehörige Übertreibungen gewohnt.

Zur Krise des Kapitalsimus:
Hier gibt es wenigstens ein Auf und ab (Betonung auf Auf und...), im sogenannten Sozialismus ging es ja letzten Endes immer nur bergab! Wenn ich die Erzählungen meiner ungarischen Partnerin so höre...

Provo-Modus an":
Die Trabant-Lieferzeiten sind ja im Laufe der Jahre auch nicht kürzer geworden, oder irre ich mich da ? "Provokationsmodus aus"

PS:
Für die Kaptilalismus-Kritiker:

Die Bild hat ja schon vermeldet, dass nach der Bundestagswahl die MWST. steigen wird, optisch vielleicht dadurch verschleiert, dass man "Nur" den reduzierten Satz für Lebensmittel etc. von 7 in Richtung 19% erhöht.

Die in Ungarn (noch) regierende sozialistische Partei hat gerade zum 1.Juli den MWST.Satz auf 25% erhöht, allerdings wird sie nach den Meinungsumfragen bei den Parlamentswahlen nächstes Jahr nur noch 10% der Stimmen bekommen - etwa gleichviel wie die ungarischen Rechtsradikalen jetzt bei der EU Wahl...

PPS:
In den Nachrichten heute: Zum ersten Mal hat die Einwohnerzahl Ungarns in den letzten Monaten abgenommen, vgl. neue Bundesländer...

Beppo

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Tja, das mit der Verödung hat schon was.

Ich gehöre der Generation an, deren Kinder leider desöfteren ihr Glück im Westen suchen. Mein Junior ist allerdings wegen der Liebe abgewandert (konnte er sich nicht ne Sächsin suchen? ), da kann man nix machen.

Da ich in einem Umzugsunternehmen arbeite, kann ich ein wenig die Umzugsströme beurteilen. Es fällt auf, das die derzeitigen Rentner immer öfter ihren Kindern nachziehen, meist in betreutes Wohnen und ähnliche Einrichtungen.
Im Gegensatz dazu wandern jetzige Rentner, die vor rund 20 Jahren in den Westen gingen, wieder zurück in ihre alte Heimat in Richtung Osten.
Und dann gibt es wirklich noch die Fachkräfte, junge Leute, die hier gebraucht werden und zurück kommen. Das gibt ein ganz klein wenig Hoffnung...

@blue601 - ich drück euch ganz fest die Daumen, das euer Plan aufgeht!

Wurstblinker

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Bei dem oft bejammerten "Fachkräftemangel" beschleicht mich aber oft das Gefühl, ob der nicht einfach daher kommt, dass die Ostfirmen nicht bereit sind, die Leute ordentlich zu bezahlen.
So ist der "Fachkräftemangel" eigentlich ein Mangel an Leuten "die´s auch für Wenig machen".
wartyraser353

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als tipp in magdeburg bei der Firma IFA werden in paar Monaten 300-bis 400 Arbeitsplätze entstehen, da die Firma von mir da hin verlagert wird, warum klar im Osten ist alles billiger und die Menschen arbeiten da für weniger Geld.... wenn es juckt und zurück will, da entsehen Arbeitplätze wer sich das antun mag...
40 Stunden Woche, 3 Schichten ,für 1200 bis 1300euro....netto.

ich find´s zwar eine Sauerei aber wem es hilft und glücklich macht kann dies nutzen.

Grüsse Andy

[Bearbeitet von wartyraser353 (26-06-2009 - 11:51)]

Chris601

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Leute, die solche Postings schreiben, verlagern Firmen mit 300-400 Angestellten?

Und dann sagt noch mal jemand, hier würde Fachkräftemangel herrschen!

[Bearbeitet von Chris601 (26-06-2009 - 13:47)]

Schumi

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1.200 oder 1.300 Euro netto ist in meinen Augen alles andere als eine Sauerei. Das haben hier im Osten die wenigsten...
Joey_A

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@ schumi genau das ist der punkt...
40h/wo 3 schichten 1300 netto ... ist im Westen nicht viel , im osten schon
hotwheelz

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Das glaub ich aber auch, wenn ich bedenke, das ich als frischgebackener Kfz-mech satte 1100 brutto hatte. Überstunden waren generell gern gesehen aber unbezahlt. Kein Wunder, dass es mich zum Studium gezogen hat. Ob es dann jetzt mit nem Job klappt, steht allerdings auch noch in den Sternen.
In meiner Familie sind relativ viele im Osten geblieben, aktuell nur meine Schwester und zwei Cousinen, die es in die Ferne gezogen hat. Allerdings kommen die auch nie wieder zurück.
Und wenn man mal schaut, wie viele Altenheime aktuell entstehen bzw. in den letzten 10 Jahren entstanden sind, das ist echt unglaublich. Spätestens da werden Fachkräfte gesucht. (bittere Ironie bzw. Sarkasmus!)
standard

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Stimmt - alleine im Umkreis unseres kleinen Ortes sind in den letzten 15 Jahren 5-6 derartige Einrichtungen entstanden, Tendenz weiter steigend.
Daß die Löhne hier im Osten 20 Jahre (!) nach der Wende noch immer derart deutlich niedriger als jene im Westen sind, läßt auch tief blicken (so schlecht, wie gerne angeführt, kann die jeweilige Produktivität angesichts oft hochmoderner Betriebe nämlich eigentlich gar nicht mehr sein... ).
Kürzlich leistete unsere Regierung denn auch ihren (komischerweise kaum beachteten) Offenbarungseid, indem sie die Angleichung des durchschnittlichen Lebensniveaus der Ostländer an die ärmeren (!) Regionen Westdeutschlands um weitere ca. 10 Jahre aufschob. Man ahnt schon, daß auch dieser Zeitraum (wiedermal) etwas knapp gewählt sein könnte...
Und irgendwie kann das ja nun nach rund 20 Jahren auch nicht mehr nur einzig und alleine am "maroden Erbe der DDR" liegen, oder? Da muß wohl noch anderweitig allerhand schief gelaufen sein, fürchte ich...

[zitat wolfi]:
"Zur Krise des Kapitalsimus:
Hier gibt es wenigstens ein Auf und ab (Betonung auf Auf und...), im sogenannten Sozialismus ging es ja letzten Endes immer nur bergab! Wenn ich die Erzählungen meiner ungarischen Partnerin so höre..."

1. ist das mit dem Hören-sagen immer so eine Sache... - es kann selten das eigene Erleben ersetzen. Von "innen" sah/sieht vieles eben etwas differenzierter aus, als von aussen und von ferne...
Sicher ging es die letzten Jahre stark bergab - aber es ging eben auch die ersten Jahrzehnte bergauf, und zwar deutlich! Und das trotz gegenüber dem Westen deutlichst schlechterer Ausgangssituation (Demontage an noch vorhandenem Industriepotential West: unter 10%, Ost: über 30%! Ausserdem wurden nach Beendigung der Demontagen etliche Betriebe unter russische Aufsicht gestellt - was nichts anderes hieß, als daß der Großteil der erwirtschafteten Gewinne gen SU abgezogen wurde.
Daß dennoch die Wirtschaft in der DDR halbwegs in die Gänge kam, bis in die 60er zumindest sogar ordentlich zulegte, DAS ist das eigentliche Wirtschaftswunder auf deutschem Boden (wenn das auch heute natürlich keiner mehr so recht wahrhaben möchte - aber ich weise immer mal wieder ganz gerne darauf hin... .

[Bearbeitet von standard (26-06-2009 - 20:06)]

wolfi

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@standard:

Meine Partnerin hat den Sozialismus über 40 Jahre lang erlebt, davon fast 20 Jahre als Sachbearbeiterin auf dem Bürgermeisteramt einer Kleinstadt in der Puszta!

Abteilungsleiterin konnte sie nicht werden, weil sie sich geweigert hat, in die Partei einzutreten und weil ihr Vater als ehemaliger selbständiger Bäckermeister so eine Art Klassenfeind war. Ihre Vorgesetzten und viele Polizisten konnten zwar kaum schreiben und kamen deswegen öfter zu ihr, aber sie hatten das rote (Partei-)Buch. Im sozialistischen Ungarn war es übrigens ein Standardwitz: Du bist dümmer als ein Polizist!

Also mehr Insider kann gar nicht sein...

PS: Man muss auch nicht im Gefängnis gesessen haben um zu wissen dass es dort Schei**e ist!

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


"Man muss auch nicht im Gefängnis gesessen haben um zu wissen dass es dort Schei**e ist!"

Irgendwie musste ich beim Lesen dieses Satzes daran denken, dass es die meisten Knackis sicher nur halb so schlimm empfanden wie Außenstehende.
Beim Sozialismus ist es vermutlich das Gleiche.

kat

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Registriert am: 25.11.2004


Es war sicher so, daß das eine oder andere in der DDR besser organisiert war. Jedoch allein die ständige Bevormundung war es wert, daß die DDR unterging. Ich bin jedenfalls heilfroh, daß man nicht mehr zwei Meinungen haben muß, eine eigene und eine offizielle, und das dieser ganze staatlich verordnete "rote Kram" weggefallen ist.

[Bearbeitet von kat (27-06-2009 - 10:21)]

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