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Autor Thema: Verödung in Ostdeutschland ?
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


"Dieser ganze Antiautoritäre Unsinn macht m.M.nach mehr Schaden als Nutzen."

Das sehe ich ganz genau so und würde das unterschreiben wollen. Es ist eigentlich längst und (erziehungs)wissenschaftlich erwiesen, daß man Kindern ab etwa 1,5-2 Jahren aufwärts eine Richtung weisen und geben, ihnen vor allem auch deutliche GRENZEN aufzeigen muß. Genau daran scheint es - auch und gerade die letzten runden 2 Jahrzehnte - in vielen "Familien" (oder den Fragmenten, die von dieser sozialen Struktur teilw. mur noch übrig geblieben sind) mitunter mächtig gewaltig zu hapern. Lauter kleine (mit den Jahren naturgemäß und in mehrfacher Hinsicht dann große) Individualisten/Egoisten ohne jede probate soziale Kompetenz zu ´erziehen´, muß wohl hier und da geradewegs gegen den Baum gehen.

[Bearbeitet von standard (15-01-2014 - 22:41)]

guidolenz123

Beiträge: 819
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Ich sehe mit Bekümmerung, dass es heutzutage wieder autoritärer zugeht als zu meiner Jugend (68er-Generation).
Meine beiden Sohne sind meinerseits eher antiautoritär behandelt worden. Fazit:
Der Älteste hat jetzt sein Staatsexamen gut absolviert als Lehrer für Latein und Französisch und der Jüngste studiert eben Maschinenbau. Für die beiden existieren Regeln auch erst--wie bei mir-- ,wenn sie sie hinterfragt und für richtig befunden haben. Was soll daran schlecht sein,selbst zu denken und zu entscheiden,wenn man es beherrscht?
Viele derjenigen , die vlt nicht das Potenzial haben solcherlei für sich individuell verantwortungsvoll beantworten zu können, sind doch (m.E.) genau die ,die dann auch der Herde (oft eben der falschen zB rechten oder auch ultralinken)hinterherhecheln und fraglos anrichten ,was ihnen "aufgetragen" wurde ?!
Soll das das Idealziel sein.
Am Rand:
Sicher ist eine höhere Ausbildung kein Garant für Erfolg , aber schädlich ist sowas auch nicht gerade.
Dass nicht alle (beileibe nicht alle) auf diesen Level zu heben sind, ist Tatsache.
Da sind wir auch dann schon wieder bei den individuellen Voraussetzungen.. Da kann Staat nix machen .. UND SOLLTE ES AUCH NICHT ERST VERSUCHEN. Menschen sind nun mal nicht per Gestz gleichmachbar, weil sie nicht wirklich gleich sind. Klein,groß,dick,dünn,stark,schwach,klug,dumm usw..
Will man das verändern, vergewaltigt man den Einzelnen und erreicht dennoch nichts, jedenfalls nicht das, was man erreichen möchte.

[Bearbeitet von guidolenz123 (15-01-2014 - 23:44)]

framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Ich glaube wir reden ein wenig aneinander vorbei.
Es geht nicht darum,das alle gleich sein sollen.Es geht darum sich an gewisse Regeln zu halten und gesellschaftsfähig zu sein.
Kinder antiautoritär zu erziehen klappt bis zum Berufseinstieg,denn die Firmenbosse heutzutage sind mehr als autoritär,wenn nicht schon manchmal diktatorisch.
Wir leben alle in einer großen Gemeinschaft und da sollte man nicht jede Regel hinterfragen,weil wenn das alle machen haben wir nur noch Towuabu,wenn wir es nicht schon haben .
WW Trabi

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Das glaub ich jetzt nicht, hier wird über´s Jammern der allgemein verdorbenen Jugend derzeit die eigene "Brut" als positives Beispiel zur Schau gestellt.
Grabendenken "Ost -West", och nee, das mal wieder.
Bildung und Freiheit bringt schon was bei optimaler Denkweise. Wo ist die aber gegeben?
Morgen schon könnte sich so ein Abbild verändern und keiner wird dies schreiben, sowie auch keiner was über die mitunter schwierige und abgleitende Entwicklung des Nachwuchs´ sagen.
Freiheitsgedanken, Waldorfschul-Gedanken, Selfmade-Millionäre (Lottogewinn?) -- alles so Begriffe, die sich gut anhören - entscheiden darüber wird das Leben, und zwar der weitere Alltag in der Gegenwart und sehr nahen Zukunft, da wird sich zwangsläufig Wunschdenken und Wirklichkeit trennen müssen, unabhängig von Vergangenheitsmythen der West-68iger und Ost-80iger Generationen.
Ihre echten Problem werden die "Jungen" den Alten eh kaum erzählen, (jetzt kommt wieder die Erziehung ins Spiel, vielleicht geht "kannst mir 100 borgen?") und das das ist auch gut so, denn so wie damals werden die auch ihre Fehler selbst machen wollen.
Hin oder her, es ist eh ein philosophischer Disput, an dem wohl keiner was richtig machen wird...
Deluxe

Beiträge: 14.007
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Ich sehe das wie standard und framaus...

Und gerade was die Grenzen betrifft:
Kinder brauchen Grenzen so dringend wie die Luft zum Atmen, um sich überhaupt entwickeln zu können. Nur wer den Rahmen kennt, der bewegt sich sicher.
Und wo Kindern keine Grenzen gesetzt werden, dort lernen sie weder soziale Kompetenz noch haben sie das Gefühl, geborgen zu sein.

Wohin dieses Durchs-Essen-Latschen der 68er Kinderläden geführt hat, wissen wir doch.
Zuallererst "erzieht" man dadurch Individuen, die nur eins wissen: sie bestimmen, sie machen was sie wollen, sie sind der Mittelpunkt der Welt und wie es anderen dabei geht, ist völlig egal. Klar, daß dann irgendwelche Statistiken belegen können, daß diese Leute die Erfolgreicheren sind. Warum denn? Doch vorrangig, weil dieser vermeintlich "freiheitliche" Weg rücksichtslose Ellenbogentypen erzeugt, die in unserem Gesellschaftssystem freilich ganz vorn mitspielen. Am Startkapital fehlt's ja auch nur selten, denn die Kinder der 68er waren nie die Kinder von armen Leuten...

Wer heute Kinder im Kindergarten- und Schulalter hat, der stellt oftmals fest, daß in den Bildungseinrichtungen zu allererst mal vermittelt wird, was man als Kind alles fordern kann, welche Rechte man vermeintlich hat und wozu Eltern verpflichtet sind.
Da kommen dann 7jährige aus der 1. Klasse nach Hause und Papi klappt die Kinnlade herunter, wenn sie ihre Forderungen aufstellen.

Zuhause hat man oft genug damit zu tun, die daraus resultierenden Vorstellungen der Kleinen wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, damit Familienleben möglich und auch einigermaßen behaglich für alle Beteiligten ist.

Es wäre eben toll, wenn engagierte Elternhäuser und Schulen in die gleiche Richtung erziehen würden...und dazu gehören auch ein paar Pflichten.
Es schadet gewiß nicht, wenn Kinder beizeiten lernen, daß Spaß nicht alles ist und daß man sich manchmal auch auf Kosten der individuell-kreativen Selbstverwirklichung in eine Gemeinschaft integrieren muß, damit es für alle Mitglieder dieser Gemeinschaft vernünftig läuft...

framaus

Beiträge: 4.316
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Sehe ich genauso.
@WW Trabi
Selfmade heißt "selber machen" und nicht Lottogewinn oder fettes Erbe.
guidolenz123

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Chacun a son gout.. ,
aber ich könnte (und ich denke aufgrund vieler tiefschürfender Gespräche mit meinen Kindern diese auch)ohne große Freiräume und großteils Selbstbestimmung nicht zufrieden leben.

Am Rande führt Freiheit auch nicht zu Egoismus ,sondern eher zu zuverlässiger sozialer Kompetenz, die aus Überzeugung (Lernprozeß) und nicht aus Zwang oder lediglich aus Überlieferung solange trägt, bis "es eng wird".

Hegautrabi

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Jeder bekommt am Ende die Kinder die er verdient! Und Eines habe ich im Leben gelernt: Mische dich nie in die Erziehung Fremder ein sondern mach dein Ding,.
Butcherbird

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Ich habe einen Kumpel, der konsequent antiautoritär erzogen wurde. Mal abgesehen von der unschönen Eigenschaft, einen nicht ausreden zu lassen (die, ganz nebenbei bemerkt, oft genug auch bei Leuten, die "die einzig wahre" Erziehung genossen haben, vorkommt) ist er ein lieber Kerl, den ich in Puncto Sozialkompetenz deutlich mehr schätze als die Meisten Leute, mit denen ich außerhalb meines Freundeskreises zu tun habe. Ich werde später versuchen, meine Kinder in einem ähnlichen Stil zu erziehen. So viel erstmal dazu.

Im Übrigen schwindet mein Glaube an die Gesellschaft. Nicht (nur), weil das (Regierungss)system krankt, sondern weil die Leute in ihrer eigenen Konservativität förmlich ersaufen. Würde ich nicht vereinzelt Leute wie Guido treffen, die reflektiert genug sind, um Ansichten oder Entwürfe, die sie nichts angehen, nicht gleich verteufeln, wäre ich wahrscheinlich schon Amok gelaufen.

Nochmals zum Mitschreiben:
Ich, als Liberallinker bin ein genauso mündiger Bürger wie Ihr. Wenn meine Geisteshaltung, Meinung oder gar mein Lebensentwurf vom Eurigen abweicht, so bedeutet es nicht, dass sie schlechter ist, folglich gibt es keinen Grund, dass Ihr mir die Eurigen Ansichten aufdrückt. Also tut mir bitte einen Gefallen und lasst mich meinen Freiheitswahn ausleben. Ich will das so.
Ich persönlich liebe meine Individualität, die mitnichten egoistisch ist, wie Euch jeder bestätigen kann, der mich kennt. Genauso liebe ich die mir gegebene Möglichkeit zur Selbstentfaltung. Und ich sehe es auch gar nicht mehr ein, mich dafür verspotten oder gar anfeinden zu lassen. Ich glaube ferner nicht, dass Freiheit egoistisch macht. In diesem Punkt kann ich Guido nur aus vollem Herzen zustimmen. Von Ellenbogenmentalität spüre ich auch nur wenig. Das Leben ist komplexer geworden. Die Prioritäten haben sich verschoben. Das bedeutet mitnichten, dass es keine soziale Wärme mehr gibt. Man findet sie nur an anderen Stelllen. Genau an den Stellen, die Ihr in Eurer Rückständigkeit verteufelt.

Diese einmalige Klarstellung wird auch gleichzeitig einer der letzten Posts in diesem Forum sein. Hier gab es einmal Leute (namentlich Standard und Deli),die ich als Gesprächspartner hier im Forum geschätzt habe, und mit denen ich mich gerne auseinandergesetzt habe. Mittlerweile kommt von denen nur noch erzkonservatives und oftmals auch populistisches Geheule. Von Framaus bin ich nichts anderes gewohnt, da fällt mir der Abschied auch alles andere als schwer. Ich finde es aber für Euch beide jammerschade. Aber so scheint Ihr es offensichtlich zu wollen. Gut, ich bin tolerant genug, um Euch machen zu lassen.

Das alte Sofa wird langsam aber sicher zum Sarg umgebaut. Deshalb werde ich zuerst in den Lesemodus (und irgendwann ganz) verschwinden. In Särgen diskutiert man nicht, da herrscht (intellektueller) Stillstand.

[Bearbeitet von Butcherbird (16-01-2014 - 15:42)]

framaus

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Und was wolltest du uns jetzt sagen ??
Schau mal auf deine Hand wenn du auf andere mit Fingern zeist.Du wirst feststellen,das während der Zeigefinger nach vorne zeigt,die anderen 3 auf dich zeigen.
Mir fällt immer wieder auf,das Leute von Toleranz sprechen die sie selbst garnicht besitzen.
Hegautrabi

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Uups, das würde ich aber sehr bedauern.
Ist ja schon länger her daß wir uns mal life begegnet sind, aber wenn doch dann:
Deluxe

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quote:
ich bin tolerant genug, um Euch machen zu lassen.

Amen...

Immerhin tolerant genug, um die Meinung von anderen als "erzkonservatives und oftmals auch populistisches Geheule" zu beschimpfen und den Leuten "intellektuellen Stillstand" zu unterstellen.

Nun denn...von solcher Toleranz brauchen wir mehr...das wird die Welt gewiß noch besser machen, als sie sowieso schon ist...

Butcherbird

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Sag' mal, bist du nicht Redakteur? Ich dachte immer, dass ein Redakteur ein gewisses Textverständnis haben sollte, insbesondere was Metaphern und bildhafte Wendungen angeht. Habe mich wohl getäuscht.

Im Übrigen lege ich hier meine Sichtweise dar. Nicht mehr, nicht weniger. Es hat nichts mit Intoleranz zu tun, wenn empfundene Mißstände klar und deutlich ausgesprochen werden. Viel mehr sollen sie zum (selbstkritischen) Nachdenken anregen. Es ist aber dennoch nett anzusehen was passiert, wenn man (und sei es aus anderen Gründen) dem Gegenüber mal eine Kostprobe seiner eigenen Medizin gibt.

@Hegau: Dass ich hier verschwinde heißt ja nicht, dass ich ganz verschwinde. Im Augenblick ruht alles, aber das wird nicht für die Ewigkeit so sein. Wenn ich irgendwann wieder einen Trabant auf der Straße habe, wird man sich auch wieder auf Treffen sehen.

standard

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Ich muß feststellen, @butcherbird, daß Du hier doch recht erschreckend um Dich schlagend und kräftig austeilst...
Und auch mein (evtl. ja falscher) Eindruck ist, daß die von Dir geforderte `Toleranz´ eigentlich eine Einbahnstraße meint, eine in Deine/zu Deiner Meinung Richtung führende.
- Daß Du Meinungen, die der Deinen nunmal absolut konträr laufen, nicht zu tolerieren oder auch ganz einfach nur als solche (als andere Meinungen anderer Leute) gelten zu lassen gedenkst...
M.E. widerspricht die gemachte Diffarmierung á la "erzkonservatives und populistisches Geheule" eindeutig Deiner Aussage, Du seiest "tolerant" und würdest Andersdenkende "machen lassen". Läßt Du nicht, fürchte ich...
Und überhaupt - ist es nicht womöglich gar eine Form der vielbeschworenen `Individualität´, wenn man nicht alles, was in dieser unserer Gesellschaft abläuft, als gut und richtig und "ist eben so/das wird schon irgendwie" hinnimmt? Wenn man sich Gedanken/Sorgen zu und über gewisse Entwicklungen macht (während andere sich mit Powershopping, Verdummungs-TV und "ist doch alles prima" den Kopf hübsch frei - oder wahlweise recht leer - halten) ?
Außerdem denke/fürchte ich auch, daß hier einiges (wiedermal) in den völlig falschen Hals gerutscht ist. NATÜRLICH ist die (persönliche) Freiheit ein hohes (!) Gut, natürlich ist es sehr wichtig, das Individuum als solches zu fördern und zu entwickeln - hinterfragt/bezweifelt wurde lediglich, ob das tatsächlich ohne den Einsatz jeglicher Autorität (und eben auch mal Strenge, der Eltern gg.über ihren Kindern´, der Lehrer gg.über ihren Schülern etc.pp.) wirklich und überall funktionieren kann.

P.S.: ich kenne auch jemanden (zufällig aus dem westl. Landesteil, ich kann´s leider nicht ändern... ) und zufällig auch von "68ern" erzogen... - Und zwar (von der Mutter stets mit stolzgeschwellter Brust erwähnt) "völlig antiautoritär". Das ist - sorry - einer der unsympthischsten Menschen, die mir je begegnet sind - und er war das auch schon, BEVOR ich um seine erzieherische Vita wußte (und diese Meinung teilen quasi alle mir bekannten Leute, die schonmal mit ihm zu tun hatten bzw. noch haben). Zwischenmenschlicher Umgang, Höflichkeit, Anerkennung fremder Meinungen/Leistungen/Lebensläufe- und entwürfe? - Note 6, minus...
In der Schule ist er auch ständig nur angeeckt (wie seine Mutter - wieder stolz, immer gerne betont) Aber: eine ziemlich steile Karriere hat er hat er in relativ kurzer Zeit hingelegt, ordentliche Ellenbogen sind - bei ihm zumindest - eindeutig vorhanden...

[Bearbeitet von standard (16-01-2014 - 22:21)]

framaus

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Ohne verschiedene Meinungen gäbe es ja keine Diskussion,demzufolge sind ja verschiedene Meinungen immer sehr anregend.Ich versteh nur nicht,warum einige gleich so ausfallend werden müssen und andere Forenmitglieder beschimpfen .
Und ein wenig Konservativität schadet m.E. auch nicht.Sollen wir nur noch von einer Mode zur anderen hoppen,unter dem Motto:"Hauptsache wir sind in"und alle Traditionen und Erfahrungen hauen wir über Bord?
Aber unabhängig davon sollte man die Würde seiner Mitmenschen waren,ob gleiche oder andere Meinung.Wer das nicht kann ist von Toleranz weit entfernt.

[Bearbeitet von framaus (17-01-2014 - 14:59)]

Deluxe

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Ich glaube, das hat hier zunehmend keinen Zweck...

In den letzten Wochen war allerhand los. Das gab's schon öfter.

Daß aber ausgerechnet die immer am lautesten nach Toleranz rufen, die sich selbst nicht zu schade sind, Leute mit anderer Meinung persönlich zu beleidigen, das ist eine neue Größenordnung.
Mit Pussys und Weicheiern fing es im anderen Thread an - in meinen Augen unnötiges Schulhofniveau. Wehren durfte man sich nicht dagegen...
Und hier ging's nun eben mit intellektuellem Stillstand und populistischem Geheule weiter.
Auch nicht besser.
Wo da die Toleranz bleibt, darf man sich gern fragen...

Und wenn jemand deswegen hier die Tür zuknallen will, nachdem er sie schon woanders laut zugeknallt hat - ich kann's nicht ändern, aber ich darf's von Herzen unnötig finden.

Wenn unterschiedliche Meinungen erst dazu führen, daß eine Seite persönlich beleidigend wird und daß die gleiche Seite anschließend für sich Toleranz fordert sowie gleich sechsfach Freundschaften kündigt...was soll man denn dazu sagen?
Ich sage: machen lassen.
Und abwarten.

Ich mache solange einfach das, was ich immer gemacht habe:
Meine Projekte mit Freude an der Sache zu Ende bringen.
Ohne Türen so laut zu schließen, daß ich sie später nicht mehr aufkriege...

Butcherbird

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quote:
Ich muß feststellen, @butcherbird, daß Du hier doch recht erschreckend um Dich schlagend und kräftig austeilst...

Jepp, mir ist gestern der Kragen geplatzt. Aber ich habe meinen Post bewusst so formuliert, ich hatte das Ziel Euch mal ein bisschen aufzurütteln, damit Ihr Eure Weltsicht mal kritisch und objektiv beleuchtet. Deshalb habe ich Euch auch namentlich erwähnt. Leider habe ich wohl zuviel zwischen den Zeilen transportiert, was gar nicht meine Absicht war. Ich werde also mal versuchen, euch die Gedankengänge
aufztudröseln.

quote:
Und auch mein (evtl. ja falscher) Eindruck ist, daß die von Dir geforderte `Toleranz´ eigentlich eine Einbahnstraße meint, eine in Deine/zu Deiner Meinung Richtung führende.
- Daß Du Meinungen, die der Deinen nunmal absolut konträr laufen, nicht zu tolerieren oder auch ganz einfach nur als solche (als andere Meinungen anderer Leute) gelten zu lassen gedenkst...

Mitnichten. Ich selbst bin gerade an der konträren Meinung besonders interessiert. Wenn, ja wenn sie durchdacht ist. Ich bin reflektiert genug zu wissen, dass ich die Wahrheit nicht gepachtet habe, dass Wahrheit auch subjektiv sein kann und es mehrere Ebenen gibt. Außerdem interessiere ich mich natürlich für die Sicht des Gegenübers. Ich habe mir schon aus beruflichen Gründen abgewöhnt, mir einzubilden, dass ich irgendetwas ändern könnte. Mir ist bewusst, dass ich meist nur aus Höflichkeit ausreden darf. Hingegen langweilt es mich mittlerweile, immer die gleichen Argumente zu hören und zu demontieren, sodass ich darauf meist verzichte; ich versuche nicht, jemanden zu überzeugen. Die Einsicht muss von selbst kommen oder eben nicht. Kommt sie nicht, akzeptiere ich das. Trotz alldem nehme ich es mir raus, meine Meinung offen, deutlich und ehrlich zu sagen. Warum auch nicht - schließlich fühlt sich jeder Andere ebenfalls bemüßigt, bei mir dasselbe zu tun. Es ist auch nicht so, dass ich nicht von meinem Standpunkt abrücke, sollte ich erkennen, dass ich Unrecht habe; ich stelle sie zur Diskussion. Aussagen meinerseits sollten als Thesen angesehen werden.

quote:
M.E. widerspricht die gemachte Diffarmierung á la "erzkonservatives und populistisches Geheule" eindeutig Deiner Aussage, Du seiest "tolerant" und würdest Andersdenkende "machen lassen". Läßt Du nicht, fürchte ich...

Doch doch. Wie oben schon geschrieben. Ich glaube, dass Ihr euch viel zuviel auf diesen Satz einschießt; lasst Euch mal erklären, was ich damit meine:
Populistisch: Wikipedia sagt dazu folgendes:
quote:
Populismus (lat.: populus, „Volk“) bezeichnet eine um „Nähe zum Volk“ bemühte Politik, die Unzufriedenheit, Ressentiments, Ängste, Hoffnung und aktuelle Konflikte ausdrückt oder instrumentalisiert, indem sie Gefühle anspricht und einfache Lösungen vorstellt.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Populismus[/quote]
"Die 68er sind an Allem schuld" ist für mich eine populistische Aussage. Warum, könnt Ihr Euch jetzt selbst ableiten. Auch ist sie eine erzkonservative; schließlich stehen die Studentenrevolten schon seit jeher als Anfang des gesellschaftlichen Umbruchs. Dieser war aber schon im Gange, als die Studenten anfingen. Sie sind ganz sicher ein eminent wichtiger Meilenstein, mitnichten aber der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Im Übrigen haben etliche Länder (die Skandinavischen als Beispiel) eben keine Revolten gehabt, der gesellschaftliche Umbruch ist aber auch dort (und ziemlich zur gleichen Zeit) vonstatten gegangen. Was also bedeutet, dass die 68er eben nicht an Allem schuld sein können; und jetzt kommt tatsächlich jemand um die Ecke und erzählt mir genau das? Es liegt doch auf der Hand, dass ich sehe, dass der Gegenüber zu kurz gedacht hat und ich deshalb nur noch den Kopf schütteln kann.
Dazu kommt die (suggerierte) Aussage, dass "früher alles besser" war, bis das linke Pack putschte. Ich hoffe, es ist klar, was ich davon jetzt halten muss.

quote:
Und überhaupt - ist es nicht womöglich gar eine Form der vielbeschworenen `Individualität´, wenn man nicht alles, was in dieser unserer Gesellschaft abläuft, als gut und richtig und "ist eben so/das wird schon irgendwie" hinnimmt? Wenn man sich Gedanken/Sorgen zu und über gewisse Entwicklungen macht (während andere sich mit Powershopping, Verdummungs-TV und "ist doch alles prima" den Kopf hübsch frei - oder wahlweise recht leer - halten) ?

Und das ist gleich die nächste zu kurz gedachte Aussage. Ich möchte dir mal ein schön plakatives und klassisch liberales Beispiel geben, wie es in meinem Kopf aussieht: Stichwort Spionageaffäre der NSA:
als ich das erste mal davon hörte, dachte ich, ich kippe hintenüber. Ich war fassungslos. Mir stellten sich eine Reihe von Fragen:

- Spricht der Mann die Wahrheit?!
- Was sagt Obama dazu?
- Was sagt Merkel dazu?
- Was sagt Pofalla dazu?
- Was bedeutet das für unseren Rechtsstaat?
- Wo sind liberale Rechte?
- Welchen Schaden fügt das Selbigem zu?
- Was bedeutet das für die deutsch-amerikanische Beziehung?
- Was bildet sich die NSA (und nicht die USA! Denn es ist allgemein bekannt, dass Geheimdienste ein Staat im Staate sind) ein?!
- Was wollen die mit dieser unüberschaubaren Datenflut?
- Aus welchem Grund tun die das?
...und noch so viele mehr.
Aber damit ist es nicht getan; es ergeben sich für mich sehr viel mehr Fragen. Ich will auf die nicht eingehen, das wäre zuviel. Andere Beispiele sind Schwulenehe, GroKo und manchmal auch die eine oder andere regionale Frage. Dazu die daraus resultierende, wo zur Hölle die meisten Menschen ihren XMV (xunden Menschenverstand) gelassen haben?! Du siehst, dass ich trotz mangelnder Konservativität kritisch bin. Dass ich also auch nicht alles hinnehme.
Du unterstellst aber "den Leuten", dass sie sich durch Fernsehen und Powershopping verdummen lassen. Was nicht stimmt. Nicht mal im Ansatz. Ich kenne kaum jemanden, der powershoppt, mir ist auch das Wort gar nicht geläufig. Dazu braucht's nämlich Geld. Und das ist (trotz Krediten u.Ä.) bei jedem irgendwann alle. Natürlich ist auch hier eine differenzierte Sichtweise nötig: Es gibt sicher ein gewisses Kontingent solcher Leute. Aber besonders diese halten weder Powershopping noch Deppenfernsehen lange durch, bevor sie massive Probleme haben.
Dann zum Thema Fernsehen:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Leute wissen, dass das im Fernsehen gespielt ist. Aber das ist für sie nur eine Nebensache. Ob es nun Fiktion oder Realität ist, interessiert sie gar nicht, viele sind einfach nur Voyeure, die sich die Deppensendungen ansehen, weil sie sich auf die Schulter klopfen können, dass sie schlauer sind. Und weil sie gerne Leute streiten sehen. Das ist meiner Meinung nach auch der Sinn dieser Sendungen, sei es Dschungelcamp oder irgend eine scripted-reality-Scheiße. Ich -obwohl ich kaum Fernsehe- nehme mich davon nicht aus. Allerdings mache ich mich nicht über die gespielte Figuren lustig, sondern über die Macher der Sendung.

quote:
Außerdem denke/fürchte ich auch, daß hier einiges (wiedermal) in den völlig falschen Hals gerutscht ist. NATÜRLICH ist die (persönliche) Freiheit ein hohes (!) Gut, natürlich ist es sehr wichtig, das Individuum als solches zu fördern und zu entwickeln

Seltsamerweise kann ich mich noch daran erinnern, dass framaus im Motorrad-Begrenzungs-Thread etwas genau gegenteiliges sagte, und du ihm noch zugestimmt hattest. Da kann ich mich aber täuschen, ich habe es nicht nachgeschlagen; fakt ist aber, dass das ganz neue Töne sind, die ich oft genug vermisse.

quote:
- hinterfragt/bezweifelt wurde lediglich, ob das tatsächlich ohne den Einsatz jeglicher Autorität (und eben auch mal Strenge, der Eltern gg.über ihren Kindern´, der Lehrer gg.über ihren Schülern etc.pp.) wirklich und überall funktionieren kann.

Ich weiß, ich habe noch keine Kinder erzogen, und kann gar nicht mitreden, und auch sonst kann ich nix, aber eins weiß ich noch aus eigener Kindheit:
Die Sozialisation ist nicht alleine Sache der Eltern. Sie mögen die mit Abstand wichtigste Komponente sein, gerade in der kindlichen Zeit, aber direkt nach den Eltern kommen die Freunde, nach diesen die restlichen Bezugspersonen, wie Lehrer, Verwandte usw.. Das wiederum bedeutet, dass Werte und Normen (ein Begriff aus der Soziologie) von den Eltern vorgestellt werden, die Durchsetzung Selbiger aber in erster Linie im Umfeld des Kindes (oder Erwachsenen) liegt. Zu Deutsch: Wenn dem Kind vom Elternhaus keine W&N beigebracht werden, dann bringen es ihm die Kumpels/Lehrer usw. bei. Das ist soweit ich weiß auch eine der Grundannahmen in der antiautoritären Beziehung. Das Kind soll seine Grenzen selbst finden. Denn -und hier gehe ich konform- mit Strenge erreicht man das zwar auch, aber weder für die Eltern, noch für das Kind ist das gut; Konsequenz anstelle von Strenge ist in meinen Augen deutlich wichtiger. Hat der Filius etwas kaputt gemacht, muss er dafür bezahlen. So lernt er, dass Dinge einen Wert haben. Konsequent ist, wenn es nach drei Wochen keinen Schuldenschnitt gibt.

quote:
P.S.: ich kenne auch jemanden (zufällig aus dem westl. Landesteil, ich kann´s leider nicht ändern... )[...]

Hier fasse ich mich kurz:
Arschlöcher gibt's überall. Und damit meine ich Mutter und Söhnchen. Das hat zwar durchaus etwas mit der Erziehung zu tun, aber nicht ausschließlich. Nicht alle Unsymphaten sind antiautoritär erzogen worden. Um genau zu sein vermute ich, dass es nicht mal ein Bruchteil ist.

Ich möchte noch ein Beispiel erwähnen, wie ich mich manchmal fühle. Ich möchte mit diesem Beispiel weder Fernseher, noch Baseballschläger oder gar Menschen diskreditieren.

Angenommen, jemand schaut den Tatort. In dieser Sendung ist der Mörder öfters im Bild zu sehen. Nun beschließt der geneigte Tatortgucker, dort selbst einzugreifen. Er dreht also den Kontrast bis zum Anschlag und drischt mit einem Baseballschläger auf den Bildschrim ein, wann immer der nun schwarze Mörder erscheint.
Nun betritt ein Anderer den Raum, schaut sich das Schauspiel kurz an und tritt dann an den Baseballschwinger heran. Er äußert den Hinweis, dass er den Eindruck hat, dass die Mattscheibe da gar nichts dafür kann, sondern -wenn überhaupt- das Fernsehprogramm und dass es eh gespielt ist. Zum Dank dafür schließt sein Nasenbein plötzlich eine enge Freundschaft mit besagtem Baseballschläger, mit voller Absicht geschwungen vom erbosten Tatortgucker. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber mir läuft die Zeit davon. Ich hoffe aber, herüber gebracht zu haben, warum ich diese Bombe gestern platzen ließ und warum. Wie dem auch sei, wünsche ich Euch allen einen schönen Abend.

guidolenz123

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Mit Dir würde ich gern mal auf irgendeinem Treffen bis zum Umfallen diskutieren...
Chapeau !!!!!!

Mit Hochachtung !!!!!

Beppo

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Registriert am: 01.10.2000


Weil ich grade was von platzenden Bomben gelesen habe, als ich diese Seite überflogen habe:
Ich bitte darum, mich per Mail zu informieren, sofern ich als Moderator irgendwo eingreifen müsste.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


SO eine "riesen Bombe" war das ja nun auch wieder nicht. Wobei man sich m.E. IMMER hüten sollte, andere Leute wegen einer konträren Meinung zu beleidigen - sei es nun ganz direkt oder durch die kalte Küche...

@Butcherbird: da hast Du Dir ja wirklich viel Mühe gegeben, die "Bombe" mal etwas durchschaubarer zu machen...
Bei Manchem gebe ich Dir sogar Recht, bei Anderem wiederum kommen wir auf keinen gemeinsamen Nenner.
Beim Thema "Freiheit" z.B. scheint es mir so zu sein, daß bei Dir nur volle, völlig unreglementierte und dem Individuum absolute Handlungsfreiheit zugestehende Freiheit eine solche ist - jegliche Regeln (Gesetze?) oder Beschränkungen werden schon als UNfreiheit angesehen. Ich wiederum sehe Freiheit ohne jegliche Reglementierung als ´Anarchie´ an - der Mensch als solcher ist nicht wirklich reif dafür, ohne jegliche Regeln durch´s Leben zu gehen. Viele mögen sogar vernünftig genug dafür sein, das Gros ist bzw. wäre es m.E. nicht.
Die antiauthoritäre Erziehung alleine macht noch keine Gesäßvioline aus einem Menschen - auch richtig. Aber sie kann es stark befördern (siehe oben).
Ich selber wurde "autoritär" erzogen - d.h. aber nicht, daß nur Druck/Unterdrückung und Strenge geherrscht hätten, ich hatte (und habe es teilw. erfreul.weise noch immer) ein sehr liebevolles Elternhaus. WENN es mal Not tat, gab´s ´ne Backpfeife oder ´nen Katzenkopp - und zwar so wenige, daß ich mich quasi noch an jede einzelne nebst Anlass erinnern kann.
Gerechtfertigt waren sie - rückblickend - eigentlich alle (wenn ich das auch damals live natürl. ganz anders sah ) - und geschadet hat´s auch nicht.
Als ich z.B. mit meinem Kumpel die kpl. Scheunentenne (Lehm!) unter Wasser gesetzt und versaut hatte (haben Überschwemmung gespielt ) und anschließend abgehauen bin/mich bis abends auf dem Nachbargrundstück versteckt habe, gab es keine Abreibung. Wohl aber ein sehr ernsthaftes und teilw. recht lautes Gespräch (auch das bis heute kpl. abgespeichert) welches mir eines für´s Leben mitgab: für den Mist, den man selber verzapft hat, muß man auch selber gerade stehen!
Wie wäre diese Erkenntnis wohl auf antiautoritärem Wege zustande gekommen? ("Das war aber nicht so schön, was Du da gemacht hast...") Wäre sie es überhaupt? Bezweifle ich...
Bei meinem eigenen Kind habe ich es versucht, ähnlich zu halten und insgesamt ist ein recht passabler Mensch dabei herausgekommen, mit Ecken und Kanten aber doch recht umgänglich. Es gibt schlimmere "Blagen", denke ich...
Aber über das Thema Erziehung können wir noch ewig diskutieren - vielleicht ist es aber tatsächlich sinnvoller, wenn wir das MIT persönlichen Erziehungserfahrungen tun, die Du irgendwann mit Deinem eigenen Nachwuchs sammeln wirst (den ich Dir von Herzen wünsche, wenn Du denn überhaupt welchen möchtest).

[zitat:]"Du unterstellst aber "den Leuten", dass sie sich durch Fernsehen und Powershopping verdummen lassen. Was nicht stimmt. Nicht mal im Ansatz."

Ich brauche mich nur etwas im Koll.- und Bekanntenkreis umzusehen um zu wissen, DASS es stimmt. -Natürlich nicht immer/bei allen Leuten (was ja auch furchtbar wäre) - aber eben doch tendenziell ´immer öfter´.
"Powershopping" war eine Metapher für die allgemeine Konsumgeilheit, die zur Quasi-Ersatz-Religion für weite Teile unserer Gesellschaft geworden ist, das "goldene Kalb", um was zunehmend wild getanzt wird.
Mir geht dasweitgehend ab - ich freue mich natürlich auch über selbst erarbeitete Neuanschaffungen, - aber z.B. einen tadellos funktionierenden TV wegzuschmeißen, weil er "nicht mehr modern" und "in" ist, käme mir nie und nimmer in den Sinn. Das Westblech wird demnächst 10 - es kann liebend gerne auch noch 15 oder 18 Jahre bei uns werden. Ich erfreue mich an Sachen, die lange (gerne sehr lange) halten viel viel mehr, als an ´modernem Plunder´, der im Handumdrehen wieder kaputt (und obendrein oft auch noch irreparabel) ist.
Ist das auch "erkonservativ"? Von mir aus...(- wobei ich "wertekonservativ" für passender halten würde. Auch an anderer Stelle... )

Noch ein Wort zu NSA und Obama (wo Du es angesprochen hast und es ganz aktuell wieder in den Nachrichten ist) :
Obama sagte gerade zum Thema sinngemäß:
´Wir werden uns nicht dafür entschuldigen, daß unsere Geheimdienste besser arbeiten, als andere...´
Noch Fragen?)

Butcherbird

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Registriert am: 29.06.2008


quote:
Beim Thema "Freiheit" z.B. scheint es mir so zu sein, daß bei Dir nur volle, völlig unreglementierte und dem Individuum absolute Handlungsfreiheit zugestehende Freiheit eine solche ist - jegliche Regeln (Gesetze?) oder Beschränkungen werden schon als UNfreiheit angesehen. Ich wiederum sehe Freiheit ohne jegliche Reglementierung als ´Anarchie´ an - der Mensch als solcher ist nicht wirklich reif dafür, ohne jegliche Regeln durch´s Leben zu gehen. Viele mögen sogar vernünftig genug dafür sein, das Gros ist bzw. wäre es m.E. nicht.[...]

Nein, das wäre mir zu Roussouisch. Da gebe ich dir recht, das würde nicht funktionieren. Werte und Normen, und die sich daraus ergebenen Regeln sind wichtig. Und die Leute sind auch (noch) nicht reif dafür. Sieht man sich allerdings die gesellschaftlichen Veränderungen an, kann ich mir gut vorstellen, dass der Staat irgendwann eine Nachtwächterfunktion erfüllt und ansonsten weitestgehende Anarchie (=abwesenheit von Herrschaft) herrscht.
Wie bei Marx stirbt das Staatskonstrukt ab und dann heißt es: "jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen."
Das ist aber keine Prognose von mir. Nur ein möglicher Weg, den die Gesellschaft gehen kann.
Was mich aber anficht, und zwar nicht zu knapp, ist wenn jemand nach einschneidenden Regularien schreit, die nur einen kleinen Teil einer Gruppe zügeln sollen (was ja meist sowieso nicht gelingt!), aber die gesamte Gruppe, die sich m.o.w. vernünftig verhält, darunter leiden muss. So wie beim Thema Motorradfahren. Ein Chopperfahrer hat es selten eilig; ein Goldwingfahrer auch nicht, bei dem ist das Rücksichtsloseste, was passieren kann, dass er eine CD, die er nicht mehr hören kann, während der Fahrt wegwirft. Und denen soll dann die Möglichkeit genommen werden, auf der Autobahn einen LKW zu überholen oder einfach nur im Landstraßenverkehr mitzuschwimmen?
Auch sprechen die Statistiken ein klares Bild. Nämlich das, dass eher die Motorradfahrer die Leidtragenden (und meist nicht 100%ig schuld) sind, kommt es zu einem Unfall. Deshalb vermute ich, dass die Meisten schon auf sich aufpassen. Schließlich hängen sie an ihrem Leben. Sie haben aber auf ihrem Motorrad eine andere Perspektive, weswegen manche Manöver aus Autofahrersicht waghalsig sind, es aber aus Sicht des Motorradfahrers nicht sind. Ich hatte da mal ein Video, leider finde ich es aber nicht mehr.
Ich habe Euch dort mehrfach einen Spiegel vorgehalten, in den aber anscheinend niemand blickte.
Differenziert betrachtet ergibt sich für mich im konkreten Falle mit Pokus Unfall auch die Frage, ob der Motorradfahrer nicht vielleicht mit durchaus vernünftiger Geschwindigkeit unterwegs war, aber einen Fahrfehler begangen oder sonstwie die Konrtolle über seine Maschine verloren hat; er kann die Kurve unterschätzt haben, er kann sich verbremst haben, ein Insekt kann in den Helm geflogen sein, es ist viel zuviel möglich, um die pauschale Aussage zu treffen, dass er ein Raser war und -noch schlimmer- aus diesem Fall zu schließen, dass alle Motorradfahrer Raser sind. Noch unverständlicher wird es für mich, wenn nun eine derart radikale Forderung ernsthaft gestellt wird, während man selbst als Autofahrer zumeist Amok läuft, wenn's an die eigenen Privilegien geht.
Unbestritten war Pokus Unfall -'tschuldigung- Scheiße. Das hätte echt nicht sein müssen. Und ich kann ihn und seinen Zorn auch gut verstehen. Aber hier müssten m.E. zuviele Leute für das Verschulden (sei es unabsichtlich oder nicht) eines -gemessen an der Anzahl der in Deutschland zugelassenen(!) Motorräder- nicht häufig vorkommenden leiden. Und das gefällt mir gar nicht. Für's Protokoll: Ich fahre kein Motorrad, habe nicht mal einen passenden Führerschein. Mal abgesehen von den Simsons, die mit einer ernstzunehmenden Maschine nicht vergleichbar sind, habe ich nur einige hundert Meter die 250er eines Kumpels auf abgesperrtem Gelände bewegt.

Ich möchte hier auch nicht Friede-Freude-Eierkuchen auf der Straße propagieren. Ich fahre schließlich selbst Auto. Es gibt es immer das Kontingent der Raser. Und die gilt es, zur Räson zu bringen. Beim Auto funktioniert das ungleich besser als beim Motorrad, obwohl deutlich mehr Autos unterwegs sind. die Leute zügeln sich also beim Auto mehr. Warum das so ist, bekommt man schnell heraus, wenn man sich mal mit jemandem aus diesem Kontingent unterhält: Man hat Angst vor Blitzern und Geschwindigkeitskontrollen. Man weiß, dass man mit dem Auto ganz schnell die Fleppen los ist. Logisch: beim Auto ist auch vorne ein Kennzeichen dran.
Also komme ich zu folgendem Lösungsansatz: Um die Raser zu zügeln, sollte man sich überlegen, auch bei Motorrädern vorne eine Kennzeichenpflicht einzuführen. Bauartbedingt gibt es bei den meisten Maschinen da keine Probleme. Damit greift man auch weit weniger in die persönliche Freiheit der Menschen ein und erwischt wirklich auch diejenigen, die es darauf angelegt haben.

quote:

Ich brauche mich nur etwas im Koll.- und Bekanntenkreis umzusehen um zu wissen, DASS es stimmt. -Natürlich nicht immer/bei allen Leuten (was ja auch furchtbar wäre) - aber eben doch tendenziell ´immer öfter´.
"Powershopping" war eine Metapher für die allgemeine Konsumgeilheit, die zur Quasi-Ersatz-Religion für weite Teile unserer Gesellschaft geworden ist, das "goldene Kalb", um was zunehmend wild getanzt wird.


Ach so meinst du das. Das hingegen ist mir völlig egal. Solange nicht mein Geld dafür verwendet wird, schere ich mich nicht darum, was jemand Anderes mit seinem Geld macht. Das wäre für mich in etwa, als würde einer mir vorschreiben, welche Socken ich zu tragen habe. Ich mag Sportsocken. Wenn aber jemand meint, dass an seinem Füßchen nur Vergoldetes gerade gut genug ist, bitte. Außerdem darfst du auch nicht außer Acht lassen, dass es mittlerweile unglaublich viele Konsumgüter gibt, insbesondere im elektro-Bereich, manches nützlich, manches weniger. Ich zum Beispiel habe zwei Rechner. Einen großen PC und ein Netbook. Beide recht neu. Außerdem vier Autos. Alle recht alt. In drei meiner Autos ist im letzten Jahr ein vierstelliger Betrag gelaufen. Jeweils. Das ist mein ganz persönlicher Wahnsinn. Ich kann es mir leisten und ziehe einen persönlichen Nutzen daraus. (Mit dem Netbook zum Beispiel schreibe ich gerade diesen Text. Außerdem nutze ich ihn zum Lernen und in geringem Umfang für dienstliche Zwecke.) Und warum denn auch nicht? Es gibt die Möglichkeit, es ist erschwinglich und es hat für mich einen Nutzen. Dieser Nutzen ist aber völlig subjektiv. Wenn jemand einen Mehrwert aus einem Flachbildschirm in Kinoleinwand-Größe, einem neuen Audi oder Smartphone zieht, macht es ihn dann besser (oder schlechter) als mich?
Sicher ist jedenfalls:
Bevor ich den ersten metaphorischen Stein überhaupt aufgeklaubt hätte, hätte ich selbst schon den einen oder anderen Brocken abbekommen.


[quote]
Mir geht dasweitgehend ab - ich freue mich natürlich auch über selbst erarbeitete Neuanschaffungen, - aber z.B. einen tadellos funktionierenden TV wegzuschmeißen, weil er "nicht mehr modern" und "in" ist, käme mir nie und nimmer in den Sinn. Das Westblech wird demnächst 10 - es kann liebend gerne auch noch 15 oder 18 Jahre bei uns werden. Ich erfreue mich an Sachen, die lange (gerne sehr lange) halten viel viel mehr, als an ´modernem Plunder´, der im Handumdrehen wieder kaputt (und obendrein oft auch noch irreparabel) ist.
Ist das auch "erkonservativ"? Von mir aus...(- wobei ich "wertekonservativ" für passender halten würde. Auch an anderer Stelle... )

Obwohl ich weiter oben auf den ersten Blick das Gegenteil schreibe, sehe ich es genauso wie du. Was du anführst, betrachte auch ich kritisch. Hier kommt bei mir eine grüne Komponente (auch das noch! ) zum Tragen: ich habe mir vorgenommen, mit Ressourcen vernünftig umzugehen. Ich weiß auch -im Gegensatz anscheinend zu vielen Anderen- dass etwas, das alt ist, nicht zwingend auch schlecht sein muss. Es braucht nur manchmal eine pflegende Hand. Dementsprechend nutze und pflege ich auch Altes. Mein BMW ist zwar nun 26 Jahre alt und hat über 250.000 Kilometer auf der Uhr, fährt aber noch tadellos, was nicht zuletzt der notwendigen Pflege geschuldet ist. Dito der Opel. Meinen Winterwagen (einen Colt) habe ich vor der Verschrottung gerettet. Der sollte allen Ernstes mit 135.000 Km auf der Uhr verschrottet werden, weil der Besitzer starb und die Nachkommen sich für den VW mit Anhängerkupplung entschieden haben. Verkaufen (oder schlimmer noch: wegwerfen) werde ich das alles garantiert nicht, solange es den zugedachten Zweck erfüllt. Tut es das eines Tages nicht mehr, dann wird's Zeit für etwas Aktuelles. Wie man sieht, renne ich auch nicht jeder Mode hinterher - ich verteufele sie aber auch nicht.
Zum Thema reparieren: mein Netbook habe ich von einem Arbeitskollegen mit Festplattenschaden gekauft. Mit einer Neuen läuft er offensichtlich wieder. Mein Fernseher hat noch eine Röhre und wird erst dann durch einen halbwegs Aktuellen ersetzt, wenn er das Zeitliche gesegnet hat. Und dieser wird dann übrigens bar bezahlt.
Plunder (im Sinne von mangelnder Qualität) bleibt Plunder, modern hin oder her.

@Guido:
Ich finde es zu allerliebst, um das unkommentiert zu lassen; ich fühle mich geehrt. Es dürfte nicht alle Tage sein, dass der Rechtsanwalt sowas zum Hauptschüler aus dem Niedriglohnsektor sagt.
Man wird sich schon noch über den Weg laufen - vielleicht nicht heute oder morgen; aber irgendwann sicher.

@Deluxe:
Unsere Posts überschnitten sich gestern, sonst hätte ich wohl direkt noch einen nachgeschoben. Du findest es von Herzen unnötig, dass Toni abgehauen ist? Ich finde noch unnötiger und völlig unverständlich, dass das überhaupt passieren musste; Herrgott, ihr beide kennt Euch (persönlich?). Und zwar nicht erst seit gestern. Du solltest doch eigentlich wissen, dass er mitunter mal eine Flapsigkeit gucken lässt. Ich verstehe einfach nicht, was dich dazu bewogen hat, gleich so scharf zu antworten, vor allem, wo das eine Toni-typische Äußerung war, die er doch offensichtlich nicht so ernst gemeint hat wie du sie aufgefasst hast. Da hätte man auch mit einer minder scharfen Worten antworten können. Sofern man das überhaupt hätte machen wollen.
Und jetzt wunderst du dich, dass er "türenknallend" abhaut? Ich mich nicht. Das war wirklich unnötig. Und jammerschade noch dazu. 'nuff said.

Übrigens muss ich eine Aussage in meinem Eingangspost wohl streichen: ich werde Euch -wenn Ihr möchtet- wohl erhalten bleiben. Eigentlich stand mein Entschluss nach reiflicher Überlegung fest, und ich wollte nur noch das Weshalb erläutern. Ich ging eigentlich davon aus, dass nun richtig der Punk abgeht, aber es entspann sich doch ein konstruktives Gespräch. Danke dafür.
Nichtsdestotrotz lege ich mal eine Zeitlang eine kreative Schaffenspause im Lesemodus ein. Ich glaube, die haben wir uns alle verdient.

Deluxe

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quote:
vor allem, wo das eine Toni-typische Äußerung war, die er doch offensichtlich nicht so ernst gemeint hat wie du sie aufgefasst hast. Da hätte man auch mit einer minder scharfen Worten antworten können.

Nun - wenn ihm das mit der Begründung zugestanden wird, daß es eben Toni-typisch sei und deshalb zu akzeptieren ist...
...dann beanspruche ich, daß meine Antwort eben Deluxe-typisch ist und deshalb genauso zu verfahren ist.

Da es aber offensichtlich nicht so gehandhabt wird, muß ich wohl doch von zweierlei Maß ausgehen, mit dem hier gemessen wird.
Der eine darf sich nach Herzenslust austoben, weil er eben so ist - der andere darf nicht.
Merkwürdig...

Ich empfand und empfinde es als beleidigend, was er geäußert hat.
Ich hätte es ausgerechnet ihm nicht zugetraut - das gebe ich gern zu, gerade auch weil wir uns lange, auch persönlich, kennen. Ich achte besonders die Verantwortung, die er im Beruf trägt und würde nur ungern tauschen.

Aber muß ich mich deswegen beschimpfen lassen, weil meine KFZ-Wahl, die unter völlig anderen Bedingungen getroffen wird als seine, nicht seinen idealistischen Vorstellungen und Möglichkeiten entspricht?

Weil ich im Alltag ein Auto brauche, das mir im Beruf viel Zuladung und lange Strecken in möglichst kurzer Zeit, sowie im Privaten den Einbau mehrerer Kindersitze ermöglicht, weil ich eben nicht als Single mit dem Arbeitsplatz kurz vor der Haustür lebe?

Ich glaube nein...ich bin mir sogar sicher.

Wäre ich kinderlos mit Arbeitsplatz im nahen Umkreis, so wie Toni, würde auch mir ein Trabant 601 im Serientrimm für's ganze Jahr genügen...
Ich habe mich aber aus freien Stücken anders entschieden und sehe nicht ein, mich dafür so titulieren zu lassen wie es geschehen ist.

Ob das nun Toni-typisch ist oder nicht, interessiert mich dabei nur wenig. Ich hab gar nichts gegen ihn - ich habe etwas gegen diese Art, mit Leuten umzuspringen und mir erlaubt, mich dagegen zu verwahren.

Wenn er deshalb die Tür zuknallt, so finde ich das schade, kann es aber nicht ändern.

Schauen wir mal...

guidolenz123

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@all

Man bedenke, dass das geschriebene Wort unbeabsichtigt mehr verletzen kann als das gesprochene.
Es fehlt die Übertragung der Mimik pp

framaus

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@Deli
Ich glaube es gibt überhaupt keinen Grund ,das du dich erklären mußt warum du welches Auto fährst.
Auf der einen Seite rufen hier alle nach Demokratie und auf der anderen Seite muß man sich für seine Fahrzeugwahl rechtfertigen.

Was Toni betrifft,gebe ich Deli auch Recht.Er ist ein erwachsener Mann und wurde von mir(wie sicher auch von den Anderen)auch so behandelt.Es steht mir garnicht zu Andere zu regulieren oder ihre Meinung zu ändern.
Das ich gern mit Anderen diskutiere und sicher auch meine Meinung vertrete ist eine ganz andere Sache.
Wir müssen uns über sin Türzuknallen wohl keine Vorwürfe machen,denn nach seinen eigenen Worten hat er dir Tür bei anderen Foren auch geschlossen.
Leider fällt ihm das Austeilen leichter als das Einstecken .
Dennoch wünsche ich ihm für die Zukunft alles Gute.

Und wenn jetzt irgendwen mein posting nicht gefällt ist das völlig in Ordnung.Ich würde mir aber eine weitere Diskussion auf dem Niveau "Erwachsener Menschen"wünschen,wo Respekt, Anstand und die Achtung der Würde seiner Mitmenschen die Grundlage sind.

standard

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Deinen letzten Satz zumindest würde ich unterschreiben, erst recht aber den letzten Post von guido. Genau DAS ist nämlich der Punkt, den wir hier über die Jahre schon mehrfach festgestellt und als ´fakt´ gesehen haben - dennoch passiert "es" immer wieder (Wörter auf die Goldwage oder - erst recht - in den falschen Hals).
Toni´s "Pussies" etc. habe ich jedenfalls (erheitert) so aufgefasst, wie er sie gemeint hat (ich weiß das ) - nämlich NICHT bösartig.
In diesem Sinne - frohes und (vor allem) etwas entspannteres Weiterdiskutieren für uns alle. Und wenn der Butchebird dabei weiter niveauhaltend oder -steigernd mitwirkt und irgendwann demnächst auch Toni die ´zugeknallte Tür` wieder aufmacht: um so besser!
Beppo

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Fakt ist, das hier die Türen immer offen stehen. Man weiss allerdings nie, was einen dahinter erwartet. Wie im wahren Leben eben.

Damit dann aber zurück zum Thema.

standard

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Eine Facette vom Rande des Arbeits"marktes", die zu den in den letzten Monaten und Jahren ansonsten quasi durchweg propagierten Erfolgsmeldungen eine Kehrseite offeriert (welche bekanntlich jede Medaille zu haben pflegt) :
http://www.maz-online.de/Lokales/Brandenburg-Havel/Zehn-Jahre-arbeitslos
Dürfte in anderen Städten und Regionen (natürlich nicht nur, aber leider eben besonders auch im Osten) recht ähnlich aussehen.
guidolenz123

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Langzeitarbeitslose fallen zudem (ich glaube ab dem 5ten Jahr) aus der Arbeitslosenstatistik raus.
Die werden also regulär schon länger nicht mehr mitgezählt.
Marlene

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Tja, das ist das Problem einer "lost generation". Wohl dem, der nicht dazugehört. Ich wäre ja dafür gewesen, wie es zu Beginn der Deutschen Einheit von manchen (hab vergessen, wer das im einzelnen war) gefordert wurde, daß ein Recht auf (und eine Pflicht zur) Arbeit ins Grundgesetz kommt. Mir sind natürlich die ganzen Argumente gegen eine staatliche Beschäftigung von Leuten, die sonst arbeitslos wären, bekannt, aber sie überzeugen mich nicht, denn: 1. Arbeit ist nicht nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit sondern auch des Selbstwertes. 2. Warum sollen die, welche Arbeit haben, andere, die nicht arbeiten, es aber gesundheitlich könnten, finanzieren? 3. Gäbe es Arbeit für alle, wäre die Stigmatisierung derjenigen "Harzer", die nichts für ihre Situation können, passée und "echte" Schmarotzer könnten sich nicht hinter dem "System" verstecken. 4. Letztlich wären unsere Grünanlagen gepflegter, Museen und Bibliotheken müßten nicht schließen, wenn diejenigen, die, weil sie wegen geringerer Leistungsfähikeit, Alters oder anderer Faktoren in der freien Wirtschaft nicht mehr unterkommen, solche subventionierten Posten besetzten. Ich zahle lieber Steuern/Abgaben dafür, daß jemand anderes was nützliches tut, als daß er an sinnlosen Fortbildungen teilnimmt, auf Ämtern rumhockt und ansonsten zuhause die Zeit totschlägt und ich glaube, das wäre auch für diese Leute viel besser.

Gruß,
Marlene

[Bearbeitet von Marlene (24-01-2014 - 12:26)]

guidolenz123

Beiträge: 819
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Super dargestellt..grundsätzl. auch meine Überzeugung.
Ich fürchte nur, der von Dir geschilderte Weg, scheitert am weiteren Grundsätzlichen..dem Einzelnen (zumindest einigen davon).
Und solange nicht alle..

[Bearbeitet von guidolenz123 (24-01-2014 - 12:56)]

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