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Trabiklatsch » Verödung in Ostdeutschland ? |
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Autor | Thema: Verödung in Ostdeutschland ? |
standard
Beiträge: 19.357 |
"Dieser ganze Antiautoritäre Unsinn macht m.M.nach mehr Schaden als Nutzen." Das sehe ich ganz genau so und würde das unterschreiben wollen. Es ist eigentlich längst und (erziehungs)wissenschaftlich erwiesen, daß man Kindern ab etwa 1,5-2 Jahren aufwärts eine Richtung weisen und geben, ihnen vor allem auch deutliche GRENZEN aufzeigen muß. Genau daran scheint es - auch und gerade die letzten runden 2 Jahrzehnte - in vielen "Familien" (oder den Fragmenten, die von dieser sozialen Struktur teilw. mur noch übrig geblieben sind) mitunter mächtig gewaltig zu hapern. Lauter kleine (mit den Jahren naturgemäß und in mehrfacher Hinsicht dann große) Individualisten/Egoisten ohne jede probate soziale Kompetenz zu ´erziehen´, muß wohl hier und da geradewegs gegen den Baum gehen. [Bearbeitet von standard (15-01-2014 - 22:41)] |
guidolenz123
Beiträge: 819 |
Ich sehe mit Bekümmerung, dass es heutzutage wieder autoritärer zugeht als zu meiner Jugend (68er-Generation). Meine beiden Sohne sind meinerseits eher antiautoritär behandelt worden. Fazit: Der Älteste hat jetzt sein Staatsexamen gut absolviert als Lehrer für Latein und Französisch und der Jüngste studiert eben Maschinenbau. Für die beiden existieren Regeln auch erst--wie bei mir-- ,wenn sie sie hinterfragt und für richtig befunden haben. Was soll daran schlecht sein,selbst zu denken und zu entscheiden,wenn man es beherrscht? Viele derjenigen , die vlt nicht das Potenzial haben solcherlei für sich individuell verantwortungsvoll beantworten zu können, sind doch (m.E.) genau die ,die dann auch der Herde (oft eben der falschen zB rechten oder auch ultralinken)hinterherhecheln und fraglos anrichten ,was ihnen "aufgetragen" wurde ?! Soll das das Idealziel sein. Am Rand: Sicher ist eine höhere Ausbildung kein Garant für Erfolg , aber schädlich ist sowas auch nicht gerade. Dass nicht alle (beileibe nicht alle) auf diesen Level zu heben sind, ist Tatsache. Da sind wir auch dann schon wieder bei den individuellen Voraussetzungen.. Da kann Staat nix machen .. UND SOLLTE ES AUCH NICHT ERST VERSUCHEN. Menschen sind nun mal nicht per Gestz gleichmachbar, weil sie nicht wirklich gleich sind. Klein,groß,dick,dünn,stark,schwach,klug,dumm usw.. Will man das verändern, vergewaltigt man den Einzelnen und erreicht dennoch nichts, jedenfalls nicht das, was man erreichen möchte. [Bearbeitet von guidolenz123 (15-01-2014 - 23:44)] |
framaus
Beiträge: 4.316 |
Ich glaube wir reden ein wenig aneinander vorbei. Es geht nicht darum,das alle gleich sein sollen.Es geht darum sich an gewisse Regeln zu halten und gesellschaftsfähig zu sein. Kinder antiautoritär zu erziehen klappt bis zum Berufseinstieg,denn die Firmenbosse heutzutage sind mehr als autoritär,wenn nicht schon manchmal diktatorisch. Wir leben alle in einer großen Gemeinschaft und da sollte man nicht jede Regel hinterfragen,weil wenn das alle machen haben wir nur noch Towuabu,wenn wir es nicht schon haben . |
WW Trabi
Beiträge: 1.027 |
Das glaub ich jetzt nicht, hier wird über´s Jammern der allgemein verdorbenen Jugend derzeit die eigene "Brut" als positives Beispiel zur Schau gestellt. Grabendenken "Ost -West", och nee, das mal wieder. Bildung und Freiheit bringt schon was bei optimaler Denkweise. Wo ist die aber gegeben? Morgen schon könnte sich so ein Abbild verändern und keiner wird dies schreiben, sowie auch keiner was über die mitunter schwierige und abgleitende Entwicklung des Nachwuchs´ sagen. Freiheitsgedanken, Waldorfschul-Gedanken, Selfmade-Millionäre (Lottogewinn?) -- alles so Begriffe, die sich gut anhören - entscheiden darüber wird das Leben, und zwar der weitere Alltag in der Gegenwart und sehr nahen Zukunft, da wird sich zwangsläufig Wunschdenken und Wirklichkeit trennen müssen, unabhängig von Vergangenheitsmythen der West-68iger und Ost-80iger Generationen. Ihre echten Problem werden die "Jungen" den Alten eh kaum erzählen, (jetzt kommt wieder die Erziehung ins Spiel, vielleicht geht "kannst mir 100 borgen?") und das das ist auch gut so, denn so wie damals werden die auch ihre Fehler selbst machen wollen. Hin oder her, es ist eh ein philosophischer Disput, an dem wohl keiner was richtig machen wird... |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Ich sehe das wie standard und framaus... Und gerade was die Grenzen betrifft: Wohin dieses Durchs-Essen-Latschen der 68er Kinderläden geführt hat, wissen wir doch. Wer heute Kinder im Kindergarten- und Schulalter hat, der stellt oftmals fest, daß in den Bildungseinrichtungen zu allererst mal vermittelt wird, was man als Kind alles fordern kann, welche Rechte man vermeintlich hat und wozu Eltern verpflichtet sind. Zuhause hat man oft genug damit zu tun, die daraus resultierenden Vorstellungen der Kleinen wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, damit Familienleben möglich und auch einigermaßen behaglich für alle Beteiligten ist. Es wäre eben toll, wenn engagierte Elternhäuser und Schulen in die gleiche Richtung erziehen würden...und dazu gehören auch ein paar Pflichten. |
framaus
Beiträge: 4.316 |
Sehe ich genauso. @WW Trabi Selfmade heißt "selber machen" und nicht Lottogewinn oder fettes Erbe. |
guidolenz123
Beiträge: 819 |
Chacun a son gout.. , aber ich könnte (und ich denke aufgrund vieler tiefschürfender Gespräche mit meinen Kindern diese auch)ohne große Freiräume und großteils Selbstbestimmung nicht zufrieden leben. Am Rande führt Freiheit auch nicht zu Egoismus ,sondern eher zu zuverlässiger sozialer Kompetenz, die aus Überzeugung (Lernprozeß) und nicht aus Zwang oder lediglich aus Überlieferung solange trägt, bis "es eng wird". |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Jeder bekommt am Ende die Kinder die er verdient! Und Eines habe ich im Leben gelernt: Mische dich nie in die Erziehung Fremder ein sondern mach dein Ding,. |
Butcherbird
Beiträge: 440 |
Ich habe einen Kumpel, der konsequent antiautoritär erzogen wurde. Mal abgesehen von der unschönen Eigenschaft, einen nicht ausreden zu lassen (die, ganz nebenbei bemerkt, oft genug auch bei Leuten, die "die einzig wahre" Erziehung genossen haben, vorkommt) ist er ein lieber Kerl, den ich in Puncto Sozialkompetenz deutlich mehr schätze als die Meisten Leute, mit denen ich außerhalb meines Freundeskreises zu tun habe. Ich werde später versuchen, meine Kinder in einem ähnlichen Stil zu erziehen. So viel erstmal dazu. Im Übrigen schwindet mein Glaube an die Gesellschaft. Nicht (nur), weil das (Regierungss)system krankt, sondern weil die Leute in ihrer eigenen Konservativität förmlich ersaufen. Würde ich nicht vereinzelt Leute wie Guido treffen, die reflektiert genug sind, um Ansichten oder Entwürfe, die sie nichts angehen, nicht gleich verteufeln, wäre ich wahrscheinlich schon Amok gelaufen. Nochmals zum Mitschreiben: Diese einmalige Klarstellung wird auch gleichzeitig einer der letzten Posts in diesem Forum sein. Hier gab es einmal Leute (namentlich Standard und Deli),die ich als Gesprächspartner hier im Forum geschätzt habe, und mit denen ich mich gerne auseinandergesetzt habe. Mittlerweile kommt von denen nur noch erzkonservatives und oftmals auch populistisches Geheule. Von Framaus bin ich nichts anderes gewohnt, da fällt mir der Abschied auch alles andere als schwer. Ich finde es aber für Euch beide jammerschade. Aber so scheint Ihr es offensichtlich zu wollen. Gut, ich bin tolerant genug, um Euch machen zu lassen. Das alte Sofa wird langsam aber sicher zum Sarg umgebaut. Deshalb werde ich zuerst in den Lesemodus (und irgendwann ganz) verschwinden. In Särgen diskutiert man nicht, da herrscht (intellektueller) Stillstand. [Bearbeitet von Butcherbird (16-01-2014 - 15:42)] |
framaus
Beiträge: 4.316 |
Und was wolltest du uns jetzt sagen ?? Schau mal auf deine Hand wenn du auf andere mit Fingern zeist.Du wirst feststellen,das während der Zeigefinger nach vorne zeigt,die anderen 3 auf dich zeigen. Mir fällt immer wieder auf,das Leute von Toleranz sprechen die sie selbst garnicht besitzen. |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Uups, das würde ich aber sehr bedauern. Ist ja schon länger her daß wir uns mal life begegnet sind, aber wenn doch dann: |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
quote: Amen... Immerhin tolerant genug, um die Meinung von anderen als "erzkonservatives und oftmals auch populistisches Geheule" zu beschimpfen und den Leuten "intellektuellen Stillstand" zu unterstellen. Nun denn...von solcher Toleranz brauchen wir mehr...das wird die Welt gewiß noch besser machen, als sie sowieso schon ist... |
Butcherbird
Beiträge: 440 |
Sag' mal, bist du nicht Redakteur? Ich dachte immer, dass ein Redakteur ein gewisses Textverständnis haben sollte, insbesondere was Metaphern und bildhafte Wendungen angeht. Habe mich wohl getäuscht. Im Übrigen lege ich hier meine Sichtweise dar. Nicht mehr, nicht weniger. Es hat nichts mit Intoleranz zu tun, wenn empfundene Mißstände klar und deutlich ausgesprochen werden. Viel mehr sollen sie zum (selbstkritischen) Nachdenken anregen. Es ist aber dennoch nett anzusehen was passiert, wenn man (und sei es aus anderen Gründen) dem Gegenüber mal eine Kostprobe seiner eigenen Medizin gibt. @Hegau: Dass ich hier verschwinde heißt ja nicht, dass ich ganz verschwinde. Im Augenblick ruht alles, aber das wird nicht für die Ewigkeit so sein. Wenn ich irgendwann wieder einen Trabant auf der Straße habe, wird man sich auch wieder auf Treffen sehen. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Ich muß feststellen, @butcherbird, daß Du hier doch recht erschreckend um Dich schlagend und kräftig austeilst... Und auch mein (evtl. ja falscher) Eindruck ist, daß die von Dir geforderte `Toleranz´ eigentlich eine Einbahnstraße meint, eine in Deine/zu Deiner Meinung Richtung führende. - Daß Du Meinungen, die der Deinen nunmal absolut konträr laufen, nicht zu tolerieren oder auch ganz einfach nur als solche (als andere Meinungen anderer Leute) gelten zu lassen gedenkst... M.E. widerspricht die gemachte Diffarmierung á la "erzkonservatives und populistisches Geheule" eindeutig Deiner Aussage, Du seiest "tolerant" und würdest Andersdenkende "machen lassen". Läßt Du nicht, fürchte ich... Und überhaupt - ist es nicht womöglich gar eine Form der vielbeschworenen `Individualität´, wenn man nicht alles, was in dieser unserer Gesellschaft abläuft, als gut und richtig und "ist eben so/das wird schon irgendwie" hinnimmt? Wenn man sich Gedanken/Sorgen zu und über gewisse Entwicklungen macht (während andere sich mit Powershopping, Verdummungs-TV und "ist doch alles prima" den Kopf hübsch frei - oder wahlweise recht leer - halten) ? Außerdem denke/fürchte ich auch, daß hier einiges (wiedermal) in den völlig falschen Hals gerutscht ist. NATÜRLICH ist die (persönliche) Freiheit ein hohes (!) Gut, natürlich ist es sehr wichtig, das Individuum als solches zu fördern und zu entwickeln - hinterfragt/bezweifelt wurde lediglich, ob das tatsächlich ohne den Einsatz jeglicher Autorität (und eben auch mal Strenge, der Eltern gg.über ihren Kindern´, der Lehrer gg.über ihren Schülern etc.pp.) wirklich und überall funktionieren kann. P.S.: ich kenne auch jemanden (zufällig aus dem westl. Landesteil, ich kann´s leider nicht ändern... ) und zufällig auch von "68ern" erzogen... - Und zwar (von der Mutter stets mit stolzgeschwellter Brust erwähnt) "völlig antiautoritär". Das ist - sorry - einer der unsympthischsten Menschen, die mir je begegnet sind - und er war das auch schon, BEVOR ich um seine erzieherische Vita wußte (und diese Meinung teilen quasi alle mir bekannten Leute, die schonmal mit ihm zu tun hatten bzw. noch haben). Zwischenmenschlicher Umgang, Höflichkeit, Anerkennung fremder Meinungen/Leistungen/Lebensläufe- und entwürfe? - Note 6, minus... [Bearbeitet von standard (16-01-2014 - 22:21)] |
framaus
Beiträge: 4.316 |
Ohne verschiedene Meinungen gäbe es ja keine Diskussion,demzufolge sind ja verschiedene Meinungen immer sehr anregend.Ich versteh nur nicht,warum einige gleich so ausfallend werden müssen und andere Forenmitglieder beschimpfen . Und ein wenig Konservativität schadet m.E. auch nicht.Sollen wir nur noch von einer Mode zur anderen hoppen,unter dem Motto:"Hauptsache wir sind in"und alle Traditionen und Erfahrungen hauen wir über Bord? Aber unabhängig davon sollte man die Würde seiner Mitmenschen waren,ob gleiche oder andere Meinung.Wer das nicht kann ist von Toleranz weit entfernt. [Bearbeitet von framaus (17-01-2014 - 14:59)] |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Ich glaube, das hat hier zunehmend keinen Zweck... In den letzten Wochen war allerhand los. Das gab's schon öfter. Daß aber ausgerechnet die immer am lautesten nach Toleranz rufen, die sich selbst nicht zu schade sind, Leute mit anderer Meinung persönlich zu beleidigen, das ist eine neue Größenordnung. Und wenn jemand deswegen hier die Tür zuknallen will, nachdem er sie schon woanders laut zugeknallt hat - ich kann's nicht ändern, aber ich darf's von Herzen unnötig finden. Wenn unterschiedliche Meinungen erst dazu führen, daß eine Seite persönlich beleidigend wird und daß die gleiche Seite anschließend für sich Toleranz fordert sowie gleich sechsfach Freundschaften kündigt...was soll man denn dazu sagen? Ich mache solange einfach das, was ich immer gemacht habe: |
Butcherbird
Beiträge: 440 |
quote: Jepp, mir ist gestern der Kragen geplatzt. Aber ich habe meinen Post bewusst so formuliert, ich hatte das Ziel Euch mal ein bisschen aufzurütteln, damit Ihr Eure Weltsicht mal kritisch und objektiv beleuchtet. Deshalb habe ich Euch auch namentlich erwähnt. Leider habe ich wohl zuviel zwischen den Zeilen transportiert, was gar nicht meine Absicht war. Ich werde also mal versuchen, euch die Gedankengänge aufztudröseln.
quote: Mitnichten. Ich selbst bin gerade an der konträren Meinung besonders interessiert. Wenn, ja wenn sie durchdacht ist. Ich bin reflektiert genug zu wissen, dass ich die Wahrheit nicht gepachtet habe, dass Wahrheit auch subjektiv sein kann und es mehrere Ebenen gibt. Außerdem interessiere ich mich natürlich für die Sicht des Gegenübers. Ich habe mir schon aus beruflichen Gründen abgewöhnt, mir einzubilden, dass ich irgendetwas ändern könnte. Mir ist bewusst, dass ich meist nur aus Höflichkeit ausreden darf. Hingegen langweilt es mich mittlerweile, immer die gleichen Argumente zu hören und zu demontieren, sodass ich darauf meist verzichte; ich versuche nicht, jemanden zu überzeugen. Die Einsicht muss von selbst kommen oder eben nicht. Kommt sie nicht, akzeptiere ich das. Trotz alldem nehme ich es mir raus, meine Meinung offen, deutlich und ehrlich zu sagen. Warum auch nicht - schließlich fühlt sich jeder Andere ebenfalls bemüßigt, bei mir dasselbe zu tun. Es ist auch nicht so, dass ich nicht von meinem Standpunkt abrücke, sollte ich erkennen, dass ich Unrecht habe; ich stelle sie zur Diskussion. Aussagen meinerseits sollten als Thesen angesehen werden.
quote: Doch doch. Wie oben schon geschrieben. Ich glaube, dass Ihr euch viel zuviel auf diesen Satz einschießt; lasst Euch mal erklären, was ich damit meine: Populistisch: Wikipedia sagt dazu folgendes: quote: |
guidolenz123
Beiträge: 819 |
Mit Dir würde ich gern mal auf irgendeinem Treffen bis zum Umfallen diskutieren... Chapeau !!!!!! Mit Hochachtung !!!!! |
Beppo
Beiträge: 12.828 |
Weil ich grade was von platzenden Bomben gelesen habe, als ich diese Seite überflogen habe: Ich bitte darum, mich per Mail zu informieren, sofern ich als Moderator irgendwo eingreifen müsste. |
standard
Beiträge: 19.357 |
SO eine "riesen Bombe" war das ja nun auch wieder nicht. Wobei man sich m.E. IMMER hüten sollte, andere Leute wegen einer konträren Meinung zu beleidigen - sei es nun ganz direkt oder durch die kalte Küche... @Butcherbird: da hast Du Dir ja wirklich viel Mühe gegeben, die "Bombe" mal etwas durchschaubarer zu machen... [zitat:]"Du unterstellst aber "den Leuten", dass sie sich durch Fernsehen und Powershopping verdummen lassen. Was nicht stimmt. Nicht mal im Ansatz." Ich brauche mich nur etwas im Koll.- und Bekanntenkreis umzusehen um zu wissen, DASS es stimmt. -Natürlich nicht immer/bei allen Leuten (was ja auch furchtbar wäre) - aber eben doch tendenziell ´immer öfter´. Noch ein Wort zu NSA und Obama (wo Du es angesprochen hast und es ganz aktuell wieder in den Nachrichten ist) : |
Butcherbird
Beiträge: 440 |
quote: Nein, das wäre mir zu Roussouisch. Da gebe ich dir recht, das würde nicht funktionieren. Werte und Normen, und die sich daraus ergebenen Regeln sind wichtig. Und die Leute sind auch (noch) nicht reif dafür. Sieht man sich allerdings die gesellschaftlichen Veränderungen an, kann ich mir gut vorstellen, dass der Staat irgendwann eine Nachtwächterfunktion erfüllt und ansonsten weitestgehende Anarchie (=abwesenheit von Herrschaft) herrscht. Wie bei Marx stirbt das Staatskonstrukt ab und dann heißt es: "jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen." Das ist aber keine Prognose von mir. Nur ein möglicher Weg, den die Gesellschaft gehen kann. Was mich aber anficht, und zwar nicht zu knapp, ist wenn jemand nach einschneidenden Regularien schreit, die nur einen kleinen Teil einer Gruppe zügeln sollen (was ja meist sowieso nicht gelingt!), aber die gesamte Gruppe, die sich m.o.w. vernünftig verhält, darunter leiden muss. So wie beim Thema Motorradfahren. Ein Chopperfahrer hat es selten eilig; ein Goldwingfahrer auch nicht, bei dem ist das Rücksichtsloseste, was passieren kann, dass er eine CD, die er nicht mehr hören kann, während der Fahrt wegwirft. Und denen soll dann die Möglichkeit genommen werden, auf der Autobahn einen LKW zu überholen oder einfach nur im Landstraßenverkehr mitzuschwimmen? Auch sprechen die Statistiken ein klares Bild. Nämlich das, dass eher die Motorradfahrer die Leidtragenden (und meist nicht 100%ig schuld) sind, kommt es zu einem Unfall. Deshalb vermute ich, dass die Meisten schon auf sich aufpassen. Schließlich hängen sie an ihrem Leben. Sie haben aber auf ihrem Motorrad eine andere Perspektive, weswegen manche Manöver aus Autofahrersicht waghalsig sind, es aber aus Sicht des Motorradfahrers nicht sind. Ich hatte da mal ein Video, leider finde ich es aber nicht mehr. Ich habe Euch dort mehrfach einen Spiegel vorgehalten, in den aber anscheinend niemand blickte. Differenziert betrachtet ergibt sich für mich im konkreten Falle mit Pokus Unfall auch die Frage, ob der Motorradfahrer nicht vielleicht mit durchaus vernünftiger Geschwindigkeit unterwegs war, aber einen Fahrfehler begangen oder sonstwie die Konrtolle über seine Maschine verloren hat; er kann die Kurve unterschätzt haben, er kann sich verbremst haben, ein Insekt kann in den Helm geflogen sein, es ist viel zuviel möglich, um die pauschale Aussage zu treffen, dass er ein Raser war und -noch schlimmer- aus diesem Fall zu schließen, dass alle Motorradfahrer Raser sind. Noch unverständlicher wird es für mich, wenn nun eine derart radikale Forderung ernsthaft gestellt wird, während man selbst als Autofahrer zumeist Amok läuft, wenn's an die eigenen Privilegien geht. Unbestritten war Pokus Unfall -'tschuldigung- Scheiße. Das hätte echt nicht sein müssen. Und ich kann ihn und seinen Zorn auch gut verstehen. Aber hier müssten m.E. zuviele Leute für das Verschulden (sei es unabsichtlich oder nicht) eines -gemessen an der Anzahl der in Deutschland zugelassenen(!) Motorräder- nicht häufig vorkommenden leiden. Und das gefällt mir gar nicht. Für's Protokoll: Ich fahre kein Motorrad, habe nicht mal einen passenden Führerschein. Mal abgesehen von den Simsons, die mit einer ernstzunehmenden Maschine nicht vergleichbar sind, habe ich nur einige hundert Meter die 250er eines Kumpels auf abgesperrtem Gelände bewegt. Ich möchte hier auch nicht Friede-Freude-Eierkuchen auf der Straße propagieren. Ich fahre schließlich selbst Auto. Es gibt es immer das Kontingent der Raser. Und die gilt es, zur Räson zu bringen. Beim Auto funktioniert das ungleich besser als beim Motorrad, obwohl deutlich mehr Autos unterwegs sind. die Leute zügeln sich also beim Auto mehr. Warum das so ist, bekommt man schnell heraus, wenn man sich mal mit jemandem aus diesem Kontingent unterhält: Man hat Angst vor Blitzern und Geschwindigkeitskontrollen. Man weiß, dass man mit dem Auto ganz schnell die Fleppen los ist. Logisch: beim Auto ist auch vorne ein Kennzeichen dran.
quote: Ach so meinst du das. Das hingegen ist mir völlig egal. Solange nicht mein Geld dafür verwendet wird, schere ich mich nicht darum, was jemand Anderes mit seinem Geld macht. Das wäre für mich in etwa, als würde einer mir vorschreiben, welche Socken ich zu tragen habe. Ich mag Sportsocken. Wenn aber jemand meint, dass an seinem Füßchen nur Vergoldetes gerade gut genug ist, bitte. Außerdem darfst du auch nicht außer Acht lassen, dass es mittlerweile unglaublich viele Konsumgüter gibt, insbesondere im elektro-Bereich, manches nützlich, manches weniger. Ich zum Beispiel habe zwei Rechner. Einen großen PC und ein Netbook. Beide recht neu. Außerdem vier Autos. Alle recht alt. In drei meiner Autos ist im letzten Jahr ein vierstelliger Betrag gelaufen. Jeweils. Das ist mein ganz persönlicher Wahnsinn. Ich kann es mir leisten und ziehe einen persönlichen Nutzen daraus. (Mit dem Netbook zum Beispiel schreibe ich gerade diesen Text. Außerdem nutze ich ihn zum Lernen und in geringem Umfang für dienstliche Zwecke.) Und warum denn auch nicht? Es gibt die Möglichkeit, es ist erschwinglich und es hat für mich einen Nutzen. Dieser Nutzen ist aber völlig subjektiv. Wenn jemand einen Mehrwert aus einem Flachbildschirm in Kinoleinwand-Größe, einem neuen Audi oder Smartphone zieht, macht es ihn dann besser (oder schlechter) als mich? Sicher ist jedenfalls: Bevor ich den ersten metaphorischen Stein überhaupt aufgeklaubt hätte, hätte ich selbst schon den einen oder anderen Brocken abbekommen.
Obwohl ich weiter oben auf den ersten Blick das Gegenteil schreibe, sehe ich es genauso wie du. Was du anführst, betrachte auch ich kritisch. Hier kommt bei mir eine grüne Komponente (auch das noch! ) zum Tragen: ich habe mir vorgenommen, mit Ressourcen vernünftig umzugehen. Ich weiß auch -im Gegensatz anscheinend zu vielen Anderen- dass etwas, das alt ist, nicht zwingend auch schlecht sein muss. Es braucht nur manchmal eine pflegende Hand. Dementsprechend nutze und pflege ich auch Altes. Mein BMW ist zwar nun 26 Jahre alt und hat über 250.000 Kilometer auf der Uhr, fährt aber noch tadellos, was nicht zuletzt der notwendigen Pflege geschuldet ist. Dito der Opel. Meinen Winterwagen (einen Colt) habe ich vor der Verschrottung gerettet. Der sollte allen Ernstes mit 135.000 Km auf der Uhr verschrottet werden, weil der Besitzer starb und die Nachkommen sich für den VW mit Anhängerkupplung entschieden haben. Verkaufen (oder schlimmer noch: wegwerfen) werde ich das alles garantiert nicht, solange es den zugedachten Zweck erfüllt. Tut es das eines Tages nicht mehr, dann wird's Zeit für etwas Aktuelles. Wie man sieht, renne ich auch nicht jeder Mode hinterher - ich verteufele sie aber auch nicht. @Guido: @Deluxe: Übrigens muss ich eine Aussage in meinem Eingangspost wohl streichen: ich werde Euch -wenn Ihr möchtet- wohl erhalten bleiben. Eigentlich stand mein Entschluss nach reiflicher Überlegung fest, und ich wollte nur noch das Weshalb erläutern. Ich ging eigentlich davon aus, dass nun richtig der Punk abgeht, aber es entspann sich doch ein konstruktives Gespräch. Danke dafür. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
quote: Nun - wenn ihm das mit der Begründung zugestanden wird, daß es eben Toni-typisch sei und deshalb zu akzeptieren ist... ...dann beanspruche ich, daß meine Antwort eben Deluxe-typisch ist und deshalb genauso zu verfahren ist. Da es aber offensichtlich nicht so gehandhabt wird, muß ich wohl doch von zweierlei Maß ausgehen, mit dem hier gemessen wird. Ich empfand und empfinde es als beleidigend, was er geäußert hat. Aber muß ich mich deswegen beschimpfen lassen, weil meine KFZ-Wahl, die unter völlig anderen Bedingungen getroffen wird als seine, nicht seinen idealistischen Vorstellungen und Möglichkeiten entspricht? Weil ich im Alltag ein Auto brauche, das mir im Beruf viel Zuladung und lange Strecken in möglichst kurzer Zeit, sowie im Privaten den Einbau mehrerer Kindersitze ermöglicht, weil ich eben nicht als Single mit dem Arbeitsplatz kurz vor der Haustür lebe? Ich glaube nein...ich bin mir sogar sicher. Wäre ich kinderlos mit Arbeitsplatz im nahen Umkreis, so wie Toni, würde auch mir ein Trabant 601 im Serientrimm für's ganze Jahr genügen... Ob das nun Toni-typisch ist oder nicht, interessiert mich dabei nur wenig. Ich hab gar nichts gegen ihn - ich habe etwas gegen diese Art, mit Leuten umzuspringen und mir erlaubt, mich dagegen zu verwahren. Wenn er deshalb die Tür zuknallt, so finde ich das schade, kann es aber nicht ändern. Schauen wir mal... |
guidolenz123
Beiträge: 819 |
@all Man bedenke, dass das geschriebene Wort unbeabsichtigt mehr verletzen kann als das gesprochene. |
framaus
Beiträge: 4.316 |
@Deli Ich glaube es gibt überhaupt keinen Grund ,das du dich erklären mußt warum du welches Auto fährst. Auf der einen Seite rufen hier alle nach Demokratie und auf der anderen Seite muß man sich für seine Fahrzeugwahl rechtfertigen. Was Toni betrifft,gebe ich Deli auch Recht.Er ist ein erwachsener Mann und wurde von mir(wie sicher auch von den Anderen)auch so behandelt.Es steht mir garnicht zu Andere zu regulieren oder ihre Meinung zu ändern. Und wenn jetzt irgendwen mein posting nicht gefällt ist das völlig in Ordnung.Ich würde mir aber eine weitere Diskussion auf dem Niveau "Erwachsener Menschen"wünschen,wo Respekt, Anstand und die Achtung der Würde seiner Mitmenschen die Grundlage sind. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Deinen letzten Satz zumindest würde ich unterschreiben, erst recht aber den letzten Post von guido. Genau DAS ist nämlich der Punkt, den wir hier über die Jahre schon mehrfach festgestellt und als ´fakt´ gesehen haben - dennoch passiert "es" immer wieder (Wörter auf die Goldwage oder - erst recht - in den falschen Hals). Toni´s "Pussies" etc. habe ich jedenfalls (erheitert) so aufgefasst, wie er sie gemeint hat (ich weiß das ) - nämlich NICHT bösartig. In diesem Sinne - frohes und (vor allem) etwas entspannteres Weiterdiskutieren für uns alle. Und wenn der Butchebird dabei weiter niveauhaltend oder -steigernd mitwirkt und irgendwann demnächst auch Toni die ´zugeknallte Tür` wieder aufmacht: um so besser! |
Beppo
Beiträge: 12.828 |
Fakt ist, das hier die Türen immer offen stehen. Man weiss allerdings nie, was einen dahinter erwartet. Wie im wahren Leben eben. Damit dann aber zurück zum Thema. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Eine Facette vom Rande des Arbeits"marktes", die zu den in den letzten Monaten und Jahren ansonsten quasi durchweg propagierten Erfolgsmeldungen eine Kehrseite offeriert (welche bekanntlich jede Medaille zu haben pflegt) : http://www.maz-online.de/Lokales/Brandenburg-Havel/Zehn-Jahre-arbeitslos Dürfte in anderen Städten und Regionen (natürlich nicht nur, aber leider eben besonders auch im Osten) recht ähnlich aussehen. |
guidolenz123
Beiträge: 819 |
Langzeitarbeitslose fallen zudem (ich glaube ab dem 5ten Jahr) aus der Arbeitslosenstatistik raus. Die werden also regulär schon länger nicht mehr mitgezählt. |
Marlene
Beiträge: 1.083 |
Tja, das ist das Problem einer "lost generation". Wohl dem, der nicht dazugehört. Ich wäre ja dafür gewesen, wie es zu Beginn der Deutschen Einheit von manchen (hab vergessen, wer das im einzelnen war) gefordert wurde, daß ein Recht auf (und eine Pflicht zur) Arbeit ins Grundgesetz kommt. Mir sind natürlich die ganzen Argumente gegen eine staatliche Beschäftigung von Leuten, die sonst arbeitslos wären, bekannt, aber sie überzeugen mich nicht, denn: 1. Arbeit ist nicht nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit sondern auch des Selbstwertes. 2. Warum sollen die, welche Arbeit haben, andere, die nicht arbeiten, es aber gesundheitlich könnten, finanzieren? 3. Gäbe es Arbeit für alle, wäre die Stigmatisierung derjenigen "Harzer", die nichts für ihre Situation können, passée und "echte" Schmarotzer könnten sich nicht hinter dem "System" verstecken. 4. Letztlich wären unsere Grünanlagen gepflegter, Museen und Bibliotheken müßten nicht schließen, wenn diejenigen, die, weil sie wegen geringerer Leistungsfähikeit, Alters oder anderer Faktoren in der freien Wirtschaft nicht mehr unterkommen, solche subventionierten Posten besetzten. Ich zahle lieber Steuern/Abgaben dafür, daß jemand anderes was nützliches tut, als daß er an sinnlosen Fortbildungen teilnimmt, auf Ämtern rumhockt und ansonsten zuhause die Zeit totschlägt und ich glaube, das wäre auch für diese Leute viel besser. Gruß, [Bearbeitet von Marlene (24-01-2014 - 12:26)] |
guidolenz123
Beiträge: 819 |
Super dargestellt..grundsätzl. auch meine Überzeugung. Ich fürchte nur, der von Dir geschilderte Weg, scheitert am weiteren Grundsätzlichen..dem Einzelnen (zumindest einigen davon). Und solange nicht alle.. [Bearbeitet von guidolenz123 (24-01-2014 - 12:56)] |
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