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Trabiklatsch » Verödung in Ostdeutschland ? |
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Autor | Thema: Verödung in Ostdeutschland ? |
framaus
Beiträge: 4.316 |
wohl wahr |
Chris601
Beiträge: 9.390 |
Kat: da hast du natürlich recht. Vieles war wirklich schlimm und selbstverständlich möchte ich die DDR auch nicht zurückhaben. So schön sind nichtmal die Autos, wenn man plötzlich keine Alternative mehr dazu hat. Trotzdem ging es den allermeisten DDR-Bürgern nicht schlecht! Das gebe ich einfach nur mit zu bedenken, wenn der Gefängnis-Vergleich schon kommt! |
wolfi
Beiträge: 290 |
@Chris: Das ist eine sehr gefährliche Argumentation - so könnte man auch zur Zeit 1933-39 urteilen, erst ab 1940 sah es dann anders aus. So eine vergleichbare Entwicklung ist ja dem Ostblock erspart geblieben, weil er sich selbst aufgelöst hat, ohne innere oder äußere Gewalt - Gorbi und einigen anderen sei Dank... Honecker, Mielke und einige andere haben das sicher nicht so gewollt! |
Chris601
Beiträge: 9.390 |
Da hast du natürlich auch nicht unrecht, auch wenn das jetzt noch weiter hergeholt ist und ich das wirklich nicht vergleichen mag. |
standard
Beiträge: 19.357 |
1933-39 arbeitete man schon fleißig an der sogenannten "Endlösung der Judenfrage"... Schon alleine deswegen verbietet sich der so gerne genutzte 1:1 - Vergleich mit der DDR-Zeit, denke ich. Und das wohlgemerkt ohne die dort dann vorgekommenen Ungerechtigkeiten, Unfreiheiten und Verstöße gegen die Menschenrechte herunterspielen zu wollen. |
Zoni
Beiträge: 3.538 |
Ich wohne nun seid 2000 nicht mehr in meinen Heimatort. Habe dort vorher versucht Fuß zu fassen. Aber als Abiturient und mit abgeschlossener guter Ausbildung (Industriekaufmann) habe ich gerade mal nen job als Lagerarbeiter ergattern koennen. Seid dem ich 2000 nach Irland gegangen bin hatte ich ploetzlich viel bessere Moeglichkeiten. Seid 2001 wohne ich nun in Duesseldorf und mir geht es gut. Habe in den letzten 8 Jahren dreimal erfolglos versucht wieder in den Osten zurueckzukehren aber eine Aussicht auf nen Job (IT Bereich) hatte ich da nie gehabt. Es hagelte Ablehnungen oder ich haette fuer bis zu 1000 Euro brutto weniger arbeiten muessen. Hier in Duesseldorf habe ich ohne Probleme vor zwei Jahren den Job wechslen koennen. Dennoch vermisse ich meine Heimat, speziell Leipzig aber auch Dresden haben es mir angetan. Mir tut es in der Seele weh wie diese Regionen nach und nach ausbluten... |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Wenn 1200 für 160 Stunden Arbeit und 3 Schichten viel sind, dann möchte ich gern mal wissen, was für die Leute wenig ist, die sowas erzählen. 400 pro Woche - Hurra! Haltet mich wofür Ihr wollt - aber ich habe eigentlich das Doppelte im Sinn und versuche auch, irgendwann an diesem Ziel anzukommen. Aber ok - als Single ohne Ansprüche kann man davon vielleicht ganz gut leben. Mit 'ner günstigen Einraumbude bleibt sogar noch die Hallenmiete übrig... Viel schlimmer ist, daß die 1200 in vielen Fällen BRUTTOeinkommen sind. Aber solange es genügend Menschen gibt, die dafür arbeiten gehen und sogar noch einen Hofknicks nebst Dankhuldigung machen, wird sich auch nichts dran ändern. Beim Thema Ost-West-Gefälle halte ich's mit standard: |
blue601
Beiträge: 1.552 |
Um nochmal auf mein Posting von Seite 1 zurückzukommen. Der Plan ist sogut wie erfüllt, in 4 Wochen liegt das Kapitel Schwabenland hoffentlich hinter uns, haben ja fast 7 Jahre hier ausgehalten. |
Dachzelt_Ulli
Beiträge: 1.204 |
Na, das ist ja mal eine wirklich gute Nachricht. Wohin geht es denn hier konkret? Und: Herzlich willkommen daheme! |
Ruediger
Beiträge: 1.404 |
Na sicher wieder ganz in die Nähe.Garage steht ja schon |
Christian K
Beiträge: 3.150 |
Um mal auf das Ausgangsposting zurückzukommen, welche Stadt, Stadtteil oder Gemeinde hat denn nun den größten Bevölkerungsschwund? Ich würde mal sagen, es ist 03197 Jänschwalde Ost. 1990 lebten dort zweitausend Menschen, aktuell sinds so um die vierhundert, also nur noch 20 %. Okay, das hat einen ganz anderen Grund: Die Schließung eines Militärstandortes, für die dieser Ortsteil ab den 1950ern Jahren eigens errichtet wurde. Und in den letzten Jahren wurden 440 von den 620 Wohnungen abgerissen. Hätte man 1987 einen Bewohner, der in einen der gerade fertiggestellten Plattenbauten einzieht, erzählt, das sein Haus 17 Jahre später wieder abgerissen wird, der hätte einen für verrückt erklärt. Gleiches trifft auch für Basepohl bei Reuterstadt Stavenhagen zu. Verödung kann aber anderswo auch deutlichere Spuren zeigen, wenn dem Leerstand nicht per Abriß entgegengewirkt wird.
[Bearbeitet von Christian K (25-03-2010 - 22:13)] |
blue601
Beiträge: 1.552 |
das ist ja wirklich tragisch.
@ruediger da liegste bissl daneben |
HUGOzwei
Beiträge: 2.817 |
blue: das freut mich zu hören, dass ihr zurückkommt... zumal der nachwuchs dann in eurer alten heimat groß werden kann (und vielleicht dann sogar ne kita besucht und nicht noch mit 2 jahren das windelpaket am hintern hat) wohin zieht ihr??? |
Beppo
Beiträge: 12.828 |
Ich/wir freue/n uns auch, das die beiden (bzw. 3 der blue-Familie) wieder heimwärts finden. Alles Gute für den Neustart! @blue und N66 - PS: Ich hätte euch vielleicht etwas eher sagen sollen, das ich mittlerweile in einer Umzugsfirma arbeite. [Bearbeitet von Beppo (26-03-2010 - 20:13)] |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
Verödung gibts im Westen auch ... in "meiner" Stadt lebten vor 40 Jahren knapp 400.000 Menschen, heute sinds rund 290.000. Einerseits ist das schlecht, andererseits gut. Wir sind hergezogen und hatten viel Auswahl an Wohnungen jedenfalls Rein prozentual sind solche Zahlen wertlos, wenn in meiner Heimat, sagen wir z.B. in Stevensend, der Bauer stirbt und der Sohn daraufhin wegzieht, verliert die Ortschaft 20% der Bevölkerung auf einen Schlag |
standard
Beiträge: 19.357 |
Was nichts daran ändert, daß die Tendenz im Osten zu großen teilen klar und besorgniserregend ist. Hinzu kommt noch das dieser Tage prognostizierte Rentenfiasko Ost für die nicht allzu ferne Zukunft. Diese beiden Sachen gemeinsam werden sich dann in rund 3 Jahrzehnten hier im Osten gewaltig potentieren, steht zu befürchten. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Wobei ich an dieser Stelle ahne, daß die Ost/West-Trennung getrost vernachlässigt werden kann. Weil in 30 Jahren das Problem ein gesamtdeutsches sein wird. Im Westen gibts dann das selbe Rentendebakel...ich erinnere nur an die Heerscharen von Berufs-Ehefrauen die da drüben nie auch nur eine Stunde SV-pflichtig gearbeitet haben sondern sich lieber "ernähren ließen". Um Zeit für Emanzipations-Rufe zu gewinnen, vermute ich. Und da die Kassen beiderseits der ehemaligen Zonengrenze leergefegt sind, wird sich die Armut des Jahres 2030/40 kaum zwischen Ost und West unterscheiden. Ist ja schon heute kaum noch zu sehen - man muß nur mal in die Parallelwelt hinter die Haupt-Magistralen der Städte schauen. Ich hab gestern mit einer Reihe von Westdeutschen darüber sprechen können...witzigerweise waren wir uns hinsichtlich der Analyse des derzeitigen Systems weitestgehend einig. Nur dann kam bei ihnen die Angst vor den Kommunisten ins Spiel, weshalb sie die Antwort auf die Frage nach Möglichkeiten zur Auswegsuche schuldig blieben. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Oder es heißt: "Das wäre ja dann Sozialismus" bzw. "Planwirtschaft" - und das ginge ja schonmal gar nicht, versteht sich (egal dabei, ob es um eine (m.E. einzig vernünftige) Einheitskrankenkasse, eine (nach wie vor dringend notwendige) Reform des Schulwesens, Abbau des zumeist kontraproduktiven Föderalismus-Wahns, etc.pp. geht. Man wird die besagte Ost-Westtrennung allerdings sehr wahrscheinlich auch in 30 Jahren nicht vernachlässigen/übersehen können, steht zu befürchten. - Was wiederum etwas mit der hierzulande seit der Wende explosionsartig entstandenen, exorbitanten Arbeitslosigkeit und deren bis heute deutlich höheren Quoten hier im Osten zu tun hat - und mit dem nach wie vor deutlich geringeren Durchschnitts-Lohnniveau. [Bearbeitet von standard (27-03-2010 - 15:17)] |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
@standard, es gibt deutschlandweit betroffene Gebiete. Im Osten weißt du selber wo, im Westen z.B. das Ruhrgebiet, auch die Saarkohle-Region, Teile Schleswig-Holsteins, der Bayrische Wald ... solche "bloß weg hier-"Regionen gibt es landesweit. Die Unterschiede zwischen den Metropolregionen und den verödenden Landstrichen sind allerdings absolut gesehen gar nicht so wild. Frankreich oder Großbritannien haben mit weitaus größeren Differenzen bei der Bevölkerungsverteilung zu kämpfen und bekommen das auch hin. Langfristig ist es eben oft so, daß bestimmte Landstriche be- und auch wieder entvölkert werden. Das führt zu Problemen, im gleichen Atemzug aber auch zu neuen Chancen. Die sollte man einfach versuchen zu sehen, auch wenn solche Prozesse Jahrzehnte dauern, wenn nicht noch länger. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Dann nenne mir doch bitte mal einige dieser Chancen (von evtl. in ehemal. Industriegebieten überhaupt erst möglich werdendem Tourismus mal abgesehen - der zur Ernährung ganzer Landstriche aber wohl nur selten ausreichen wird). Klar gibt es im Westen auch "gefährdete" /betroffene Gebiete - nur gab es hier eben doch nicht diesen äußerst brachialen und allumfassend-großflächigen Umbruch, wie er im Osten nunmal stattgefunden hat, nach der Wende. Die seinerzeit de facto passierte Ent-Industrialisierung fast eines ganzen (ehemaligen) Landes ist doch eine etwas andere Dimension, als es die sogen. "Umstrukturierung" der einen oder anderen Region im Westen darstellt ( ohne deren Folgen kleinreden zu wollen, wohlgemerkt!!) Ich habe mir das mit diesem angeblich drohenden Ost-Rentenfiasko auch nicht ausgedacht - es stand in meiner (noch zumindest halbwegs seriös erscheinenden) Tageszeitung, kam in jenen Tagen auch mehrfach ähnlich im ö-r TV. Irgendwas wird wohl schon dran sein... JETZT endlich habe ich den Beitrag auch online gefunden! Guckst Du: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11755956/485072/Langzeitstudie-sieht-die-Zahlungen-in-Jahren-unter-Grundsicherungsniveau.html noch ein Kommentar zu der Studie. "Rente auf oder unter Grundsicherungsniveau" ist nicht eben viel... [Bearbeitet von standard (27-03-2010 - 18:57)] |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
naja, es ist so, daß im Bereich Ostdeutschland vor '33 auch fast "nur" Landwirtschaft war. Dann kam die Industrialisierung von oben, und heutzutage bricht diese Industrie wieder weg. Verwunderlich ist daran also gar nichts, das ganze war sogar absehbar. Ein paar Jahrzehnte spielen in der Bevölkerungsgeographie keine sonderlich große Rolle ... (im Ruhrgebiet ist es übrigens ähnlich, jahrtausendelang Landwirtschaft, 200 Jahre Industrie, wer weiß schon, in 200 weiteren Jahren vielleicht wieder mehr Landwirtschaft, wobei das zugegeben unwahrscheinlich ist). Chancen? Billigere Mieten -> Zuzug. Tourismus. Alternative Industrien. Klar - alle Menschen können und werden gar nicht bleiben. Der Lebensstandard wird sich verändern, und zwar mittelfristig erst mal nach unten. Den Bevölkerungsstand von 1989 werden die NBL auch wahrscheinlich nie wieder erreichen, jedenfalls nicht in für Regierungen planbaren Zeiträumen. Da beißt die Maus keinen Faden ab. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Billigere Mieten alleine sorgen aber noch nicht für nenneswerten Zuzug - ohne genügend Jobs in erreichbarer Entfernung und ohne eine gute Infrastruktur (die bei der angesprochenen "Entvölkerung" aber naturgemäß auch nicht besser- sondern eher zurückgefahren wird) wird sich hier nichts wirklich Chancen bietendes ereignen, steht zu befürchten. Der Punkt ist, daß Ostdeutschland quasi flächendeckend von diesem Renteneinbruch betroffen sein würde - das ist eben der doch recht große Unterschied zu den mehr regional konzentrierten Problemen, die es natürlich auch im westl. Bundesgebiet gibt und geben wird - aber eben doch etwas anders - siehe Link. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
quote: Na, da müßte es wohl korrekterweise Nord-Ostdeutschland heißen, bzw. sogar Nord-Mitteldeutschland. Im damaligen OST-Deutschland (heute Polen) war tatsächlich kaum Industrie...aber selbst dort betraf das fast nur den Norden, wenn ich ans schlesische Industriegebiet erinnern darf. Und das, was Du meinst, liegt auch eher nördlich der Linie Magdeburg-Berlin. Denn im Süden, insbesondere in Sachsen, liegen die industriellen Wurzeln nicht nur im 19., sondern sogar im 18. Jahrhundert. Bergbau, Hüttenwesen, Textilindustrie, später die Maschinenbaubranche - das entwickelte sich alles weit vor 1933. Die Industrialisierung von oben betraf eher den Leipziger Raum und das südliche Sachsen-Anhalt. Forcierung der (schon lange bestehenden) Braunkohletechnologien, Chemieindustrie usw. Aber vom heutigen Osten als Agrarland zu reden...nunja...auch Bayern war eins...und das heutige NRW auch, jedenfalls vor 1850... |
Saxonier
Beiträge: 3.515 |
@Christian K, zu dem von dir abgebildeten block in ballenstedt kann ich dir mehr sagen: |
601 Uncrowned
Beiträge: 4.632 |
@ Christian K: geiles Foto! Wenn ich durch Brück-Ausbau fahre, sieht es dort noch trostloser aus. Wie sang Rainald Grebe: "Wenn man Bisamratten im Freibad sieht, dann ist man im Naturschutzgebiet Mark Brandenburg ..." |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
@Deluxe, du hast recht und ich meinte schon das damalige Mittel-/heutige Ostdeutschland. Was den Bergbau betrifft, der ist auch deutschlandweit vom Niedergang betroffen, deswegen ja auch die Beispiele Ruhrgebiet/Saarkohleregion. Da treffen mehrere Prozesse aufeinander, die alle zu Bevölkerungsrückgang führen. "Entvölkerung" halte ich für ein wenig übertrieben, ehrlich gesagt, so was trifft eher auf z.B. die Highland Clearances im 18./19. Jhd. zu - da waren nachher in einigen großen Gebieten teilweise 80% der ehem. Bevölkerung innerhalb einiger Jahrzehnte weg ... und natürlich war NRW ein Agrarland, genau genommen waren alle Länder vor der Industrialisierung Agrarländer Leider ist es nun mal so, daß die Zeit der (Schwer)industrie als absolut prägende Institution hierzulande grundsätzlich vorbei ist, insofern betreffen die daraus resultierenden Strukturprobleme in ziemlich vergleichbarem Umfang und Ausmaß Teile der neuen Bundsländer, das Ruhrgebiet und das Saarland .. [Bearbeitet von pwb601 (28-03-2010 - 11:41)] |
POSTKUGEL
Beiträge: 2.620 |
Im Vergleich zu(m) (ehemaligen) Nordostdeutschland findet man heutzutage in Brandenburg, Mecklenburg etc. geradezu "bluehende Landschaften": Die Aecker werden bestellt, es wird geerntet, Kuehe stehen auf der Weide, es gibt "Wasser aus Wand" usw. Das es hier und da mal ein paar leerstehende "Hornzjen" gibt, mag ja sein. Aber die findet man ueberall. Wer wirklich mal sehen moechte, wie echte Veroedung aussieht, sollte sich dringend auf den Weg in's ehemalige Nordostpreussen (heute "kaliningradskaja oblast") begeben. Aber Achtung: Es koennte schon passieren, dass nachher das Geschichts- und Gegenwartsbild um mind. 45 Grad verschoben ist!!! Das obenstehende Foto koennte z.B. eine ganz normale zeitgenoessische Ansicht vom ehem. Nobelkurort Cranz sein (wer weiss, wo das liegt?). [Bearbeitet von POSTKUGEL (28-03-2010 - 12:07)] |
standard
Beiträge: 19.357 |
In der Nähe von ex Königsberg? Das wird sicherlich dort so sein/aussehen - das streitet keiner ab. Nur: was hat das jetzt direkt mit diesem Thema, insbesondere mit der oben angesprochenen Rentenprognose zu tun Man kann sich natürlich für jede unschöne Sache ein noch weitaus schlimmeres Gegenbeispiel suchen, um es "milder" erscheinen zu lassen. Nur hilft es ggf. dem zukünftig eine Rente unterhalb der Grundsicherung (derzeit 600 ) beziehenden Rentner das Wissen herzlich wenig, daß es seinem Leidensgenossen in Polen oder Russland noch besch..eidener geht. Und die blühenden Mega-Rapsfelder, bestellt von einer Hand voll Leuten mit Hightechmaschinerie, nützen den 1000en arbeitslos gewordenen Ex-Landwirtschaftlern eben auch herzlich wenig - so schön bunt es auch aussehen mag... Worum es hier geht, ist eine tendenziell zukünftig stark nach unten weisende Entwicklungs- und Wohlstandskurve in vielen (natürlich bei Weitem nicht in allen!) ostgermanischen Regionen (die leider auch in diversen westlichen Regionen droht, schon klar), ausserdem darum, daß auf Grund diverser ökonom. und gesellschaftl. Entwicklungen für breite Bevölkerungsschichten offenbar relative Armut im Alter drohen wird. Und Armut in Deutschland orientiert sich meines Wissens nicht an polnischen, russischen oder sonstwie ausländischen Maßstäben, jeden Falls noch nicht... Wer hier lebt, muß auch hiesige Lebenshaltungskosten aufbringen. Somit mögen 600/Monat in Russland oder Polen derzeit (vielleicht) noch viel Geld sein, bei uns ist es herzlich wenig. [Bearbeitet von standard (28-03-2010 - 13:39)] |
POSTKUGEL
Beiträge: 2.620 |
Was das mit dem Thema zu tun hat? Jammern auf hohem Niveau! |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Nunja...es gibt eine Menge Leute, die hierzulande ein Leben lang fleißig gearbeitet haben aber noch nie mehr als diese Grundsicherung an Rente hatten. Meine Großmutter hat in ihren 19 Jahren Rentenbezug (ab September 1990) jedenfalls nie die 600-Marke geknackt. Trotz vollständiger Erwerbsbiographie ab dem 14. (!) Lebensjahr. Insofern ist es nur für diejenigen erschreckend, die jetzt halbwegs normal bis gut verdienen und nun natürlich langsam Angst vor ihrer Zukunft bekommen. Andererseits relativieren sich die Zahlen zumindest bei denen, die im Alter keine nenneswerten Wohnkosten mehr zu tragen haben, weil sie längst im Eigentum leben und das bis dahin ggf. auch soweit saniert haben, daß kein größerer Kostendruck mehr entsteht. |
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