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Trabiklatsch » Verödung in Ostdeutschland ? |
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Autor | Thema: Verödung in Ostdeutschland ? |
framaus
Beiträge: 4.316 |
Hört sich gut an,wird aber wohl leider Theorie bleiben. Da müßten ja dann die Großmufftis auf ihre Extramilliarden verzichten und das werden wir wohl leider nicht erleben . |
guidolenz123
Beiträge: 819 |
Ich glaube auch nicht ,dass jemand deswegen ernsthaft auf was verzichten müßte. Ich gönne es auch jedem. Irgendwer will es ja offensichtlich bezahlen. Eine verbindung (s.o.) gibt es m:E. nicht. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Ich kann Marlene da eigtl. nur zustimmen... Zu tun gibt es genug. Ob sich das am Ende in Zahlen rechnet oder nicht spielt überhaupt keine Rolle, denn der Mehrwert dieser Maßnahme wäre in Zahlen überhaupt nicht abschätzbar, da er viel größer wäre. [Bearbeitet von Deluxe (25-01-2014 - 06:21)] |
Frido
Beiträge: 526 |
"Man müßte nur einen staatlichen Beschäftigungssektor schaffen..." Gab`s doch schon einmal. Nannte sich Bundesbahn,Bundespost,öffentl. Dienst,Gemeindeverwaltung,Bauhof. Dazu gab es die passenden Immobilien nit eigenem Garten. Wann hast Du in deiner Gemeinde die letzte Kehrmaschine fahren gesehen? Der gute,alte Postwaggon, wo 15 Leute Nachts wärend der Fahrt die Briefe vorsortiert haben - Museum.Heute wird`s halt von Frankfurt nach München geflogen, bestimmt billiger. Da könnte ich jetzt stundenlang weiter aufzählen,das werden die meisten hier noch kennen - wenn man sich mal so erinnert. |
POSTKUGEL
Beiträge: 2.620 |
Wer eine hoehere Staatsquote fordert, sollte auch sagen, woher das Geld dafuer kommen soll. Denn so billig wie HIV ist dieser denn doch nicht und die Wertschoepfung einer gepflegten Gruenanlage oder einer oeffentlichen Leihbuecherei haelt sich auch in Grenzen, so dass diese sich kaum selbst finanzieren. Meine Ueberzeugung: Solange man nicht beim Geldsystem - insb. der Geldschoepfung aus dem Nichts durch Privat - etwas aendert, bleibt der oeffentliche Sektor der Muelleimer der Nation und damit auf Dauer - weil systemisch bedingt zunehmend verschuldet - handlungsunfaehig. [Bearbeitet von POSTKUGEL (25-01-2014 - 17:27)] |
Marlene
Beiträge: 1.083 |
Das käme auf den Versuch an, ob es auf Dauer "billiger" ist, Millionen von Menschen zu alimentieren, ohne daß sie dafür was nützliches tun (müssen/dürfen) oder sie eben etwas tun zu lassen, das sich nur nach Marktkriterien nicht lohnen würde. Aber das hat ja noch keiner probiert. Gruß, |
standard
Beiträge: 19.357 |
Der Marlen´sche Gedanke ist sympathisch, aber vmtl. weder praktikabel, noch politisch gewollt. Poku´s Überzeugung bezüglich des Finanzsektors teile ich - hier ist es zu (eigentlich unglaublichen) `Entartungen´ gekommen, seit den diesbezügl. "Lockerungen" zu tiefsten Reagan-Zeiten von langer Hand vorbereitet. DAS ist das eigentliche Problem: längst werden am Finanzmarkt (Spekulations)Gewinne erzielt, die deutlich (!) über den Wertschöpfungen aus der realen Wirtschaft/Produktion liegen. Kein Wunder, wenn andererseits mehrund mehr Leute auf der Strecke bleiben, scheinbar ´nicht mehr gebraucht werden´... |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Aber selbst wenn das nicht so wäre: Eine ständig steigende Produktivität führt zwangsläufig irgendwann an den Punkt, wo der Faktor Mensch in der Wertschöpfungskette keine wesentliche Rolle mehr spielen wird. Da aber zu Recht die Wertschöpfing die eigentliche Basis allen Wirtschaftens ist und das System nicht komplett auf bloße Verwaltung der Höchst-Produktivität und Dienstleistung umgestellt werden kann, müssen wir uns an den Gedanken gewöhnen, daß dauerhaft nicht mehr Arbeit für alle da sein wird. Solange das Gesamtsystem jedoch ausschließlich darauf beruht, daß der Mensch durch Erwerbsarbeit Einkommen erzielt, wird es zunehmend zu Diskrepanzen zwischen Arbeitssuchenden einerseits und vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten andererseits kommen. Im Moment erleben wir lediglich den Anfang dieser Entwicklung... [Bearbeitet von Deluxe (25-01-2014 - 21:09)] |
guidolenz123
Beiträge: 819 |
Anfang der 80er glaubte ich besonders schlau empfehlen zu sollen, dass alle die "am Fließband" stehen , Anteile ihres Lohnes in Form von Aktien ihres Betriebes bekommen sollten, aus den von Deluxe hier aktuell genannten Gründen. Dann kam die Aktien/Spekulations-Blase. Und nun denk ich ,dass alle Fließbändler ganz schön angesch.. .. gewesen wären , wenns so gelaufen wäre, wie ich mir als optimal erdachte. Was also nun ?? |
framaus
Beiträge: 4.316 |
Es ist wirklich schade,das unsere Ideen nur hier im Forum zu Hause sind. Würden einige dieser Ideen an richtiger Stelle ankommen,wer weiß,vielleicht würde es was ändern. |
601 Uncrowned
Beiträge: 4.632 |
Ich bewerb mich ja gerade als 400-Euro-Aushilfe in den Sommerferien als Bundespräsident, damit Gauck mal Urlaub machen kann. Bestimmt kann ich Eure Ideen da mal gebündelt vorlegen. |
framaus
Beiträge: 4.316 |
Nur zu . |
POSTKUGEL
Beiträge: 2.620 |
Das mit der steigenden Produktivitaet mag richtig sein. Aber noch schneller als die Produktivitaet waechst die Gier. Beispiel Handwerk: Dank moderner Helferlein geht die Arbeit heute deutlich flotter als zu der Zeit, in der ich meine Lehre machte. Dennoch ist die Arbeit eines Handwerkers fuer den Kunden heute teurer denn je. Das liegt aber nicht am Lohn des Handwerkers (ich meine das arme Schwein, welches die Arbeit macht) sondern daran, dass der Geselle mit seiner Arbeit noch 3 unproduktive Mitesser ernaehren muss. Und damit sind wir wieder bei den Banken - denn der Zins fuer die Leasingraten und Kredite des Meisters muss vom Gesellen erarbeitet und vom Kunden bezahlt werden - landet aber beim Banker! Aehnlich in der Hotellerie oder in der Ladwirtschaft: Schaut euch mal beispielsweise das kreditfinanzierte Wettruesten in Schweinestaellen und aehnlichen Wintersportgebieten an Der Zins wird von den Bankern nicht mit geschoepft - muss aber erwirtschaftet und bezahlt werden. *Das* ist die Ursache fuer die zunaehmende Verschuldung der oeffentlichen Hand und der immer groesseren Kluft zwischen Arm und Reich. Wer daran etwas veraendern will, muss bei der Geldschoepfung ansetzen. Aber auch der kleine Mann kann etwas dazu beitragen, diesen Sumpf auszutrocknen: [Bearbeitet von POSTKUGEL (26-01-2014 - 13:09)] |
Professor
Beiträge: 1.648 |
Du hast ja ein schönes Feindbild im Kopf. Einen Handwerker nehmen, der keine neue Technik verwendet? So einen Schwachsinn hab ich lange nicht gehört. So einer ist vielleicht teurer, aber auch oft schneller. Was für mich ein Nullsummenspiel ist, mir ist eher die Zeit wichtig. Dazu werden auch oft die Arbeiter geschont, die sollen ja bis 67 arbeiten. |
POSTKUGEL
Beiträge: 2.620 |
Selten so einen Koleriker erlebt. Wie kannst Du es rechtfertigen, dass ein Geselle in den meisten Faellen nichteinmal die Haelfte seiner Wertschoefung als Lohn erhaelt (ich meine jetzt incl 2. Lohntuete)? Ich nenne so etwas Ausbeutung. Basta. |
Jabberwockey
Beiträge: 1.391 |
Als wenn der Handwerker schneller arbeitet, weil er immer mit dem neuesten Leasingauto rumfährt Postkugels "Vorschlag für den kleinen Mann" zeigt genau auf, woran das System krankt und zeigt dennoch nichts neues (was es nur sympatischer macht). [Bearbeitet von Jabberwockey (26-01-2014 - 20:07)] |
JL
Beiträge: 1.783 |
Kleines Zitat vomn Uwe Steimle von gestern " Solange die Leute, die mit Geld handeln mehr verdienen , als die die Werte schaffen, ist was nicht in Ordnung!" |
framaus
Beiträge: 4.316 |
Da ist was wares dran.Verkehrte Welt eben . |
heckman
Beiträge: 8.322 |
http://www.youtube.com/watch?v=3A5HSOac5ik |
framaus
Beiträge: 4.316 |
Tolles Seminar,hab ich mir schon vor einiger Zeit komplett reingezogen . |
standard
Beiträge: 19.357 |
100%ige Automatisierung wird es vmtl. auf zumindest mittelfristig absehbare Zeit noch nicht geben, ALLES können Maschinen, Automaten und Computer denn doch (noch?) nicht übernehmen, besser, schneller (oder überhaupt) machen - zum Glück. Und es muß sie ja auch (noch) einer ´erfinden´, konstruieren, bauen, einrichten... Dennoch wird die verfügbare, feste (und ihren Mann bzw. Frau nährende) Arbeit zunehmend weniger werden (wenn man uns auch etwas anderes weiß machen will, wenn es um ´Fachkräftemangel´ etc. geht). Insofern drängt sich der Gedanke beinahe auf, ob der viel bejammerte Bevölkerungsrückgang in D (und anderen Industriestaaten) nicht eigentl. sogar doch eher so eine Art ´folgerichtige Zukunftsentwicklung´ ist Wie auch immer - für die absehbare Zukunft wird es wohl unumgänglich werden, die (noch) vorhandene Arbeit anders aufzuteilen. Die Art und Weise, wie z.B. die Überstundenwelle in D innerhalb der letzten ca. 1,5 Jahrzehnte angewachsen ist, spricht für sich. Man kann doch praktisch überall beobachten, daß genau dieselbe Arbeit, die früher 2 (oder 3...) Leute gemacht haben, heute einer oder "1,5" leute machen (müssen). - Was keineswegs immer etwas mit Automatisierung/Rationalisierung zu tun haben muß. Wohl aber mit Gewinnmaximierung... Die Leute, die Arbeit haben, werden "verheizt" (nicht selten bis jenseits der Schmerzgrenze), während viele andere zum Nichtstun verdammt sind. Genau hier gäbe es eigentlich einen Ansatzpunkt - nur will das von den Verantwortlichen natürlich keiner gerne zugeben (oder auch nur hören). |
framaus
Beiträge: 4.316 |
Hauptsache "Gewinnmaximierung",damit sich des Großmufftis Konto um eine weitere Milliarde erhöht,die er auch nur nicht ausgeben kann . Wir haben noch ausreichend zu tun und ich hoffe das sich das die nächsten 10 Jahre noch hält.Dann ist bei mir sowieso Ritze,falls man nicht noch irgendwas ändert . |
Professor
Beiträge: 1.648 |
Also ich kann den Fortschritt sehen. Wenn ich daran denke, was ich noch vor 5 Jahren für Werkzeuge bekommen habe und haufen Nacharbeit nötig war, um gescheite Teile zu produzieren. Durch bessere Computersimulationen geht das heute auch viel besser. Selbst auf dem Bau. Welcher Dachdecker nagelt noch die Dachlatten, Bolzenschussgerät und los gehts, auch was es da für Arbeitsbühnen, Aufzüge gibt. Da braucht keiner mehr die Ziegel das Gerüst hoch schleppen. Auch zum Thema Überstunden. Ich mache gern mal welche, zumindest in der Zeit, wo man Zuhause eh nicht viel machen kann oder keine Veranstaltung ist. Das Geld oder die Zeit nehme ich da gern mal mit und im Sommer mach ich eben keine Überstunden, wenn ich keine Lust oder Zeit habe. Oder mach gleich mal ein lange Wochenende und baue ein paar Stunden ab. Bei uns ist eher das Problem, das der Chef immer mal wieder kommt und sagt, das man mal wieder paar Stunden abbauen soll, weil man über der von der Firma gesetzten Limit ist. |
Jabberwockey
Beiträge: 1.391 |
Naja, wenn du in einer Firma arbeitest, in der du dir aussuchen kannst, ob du Überstunden machen möchtest ... "Hallo Herr Professor, ist das Wetter heute angenehm, ständen Sie eventuell -- aber nur eventuell und falls es passen würde -- für Überstunden zur Verfügung?" Ja genau so stelle ich mir das in 80% der Betriebe vor ... |
JL
Beiträge: 1.783 |
VW machts möglich! Allerdings verstehe ich nicht das der Professor nicht hinter seinem Produkt steht und VW fährt |
Saxonier
Beiträge: 3.515 |
"meine Hand für mein Produkt" oder wie war das damals |
standard
Beiträge: 19.357 |
Böse Zungen behaupteten dann immer gerne, das SED-Symbol (die "abgehackten Hände") hätte genau damit etwas zu tun... Das Problem bei den Überstunden ist wohl zumeist ein ganz anderes, als es sich in der Wohlfühl-Variante des Prof. darstellt. Viele Leute (mich eingeschlossen) können sich sicher etwas besseres vorstellen, als 9 oder 10h auf Arbeit zu hängen, (noch) mehr als 40, 48 (oder mehr) Wo-Stunden zu leisten (ggf.: leisten zu müssen). [Bearbeitet von standard (29-01-2014 - 22:22)] |
framaus
Beiträge: 4.316 |
Also ich bin dann für"arbeiten um zu leben". Das Einzigste was man nicht zweimal bekommt ist Zeit und deshalb ist sie so kostbar. |
Professor
Beiträge: 1.648 |
@JL, ich steh hinter den Teilen, die ich verantworte. Jedoch kann ich nix für das Gesamtprodukt, das haben andere zu verantworten. Leider hört ja nie jemand auf mich. da sind ja nur Fachidioten am Werk, die nur ein Fahrrad besitzen und mir erzählen wollen, wie ein Auto funktionieren muss. @Jabberwockey, du wirst es nicht glauben, aber so ist es. Deswegen habe ich es in der Firma auch schon 15 Jahre ausgehalten, obwohl man es als Ossi in Feindesland nicht einfach hat |
standard
Beiträge: 19.357 |
Daß es (leider immer noch) deutliche Ost-West-Unterschiede gibt, ist ja nix neues. Derart deutlich hätte ich´s allerdings doch nicht (mehr) erwartet: http://www.maz-online.de/Nachrichten/Wirtschaft/Vermoegen-der-Deutschen-sehr-ungleich-verteilt |
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