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Autor Thema: Umweltzone Leipzig - wie geht ihr damit um?
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Damit Eines klar ist, ich befürworte diese Identitätsfälschung in keiner Weise, wenn aber neben dem Bewertungszelt ein Polizist steht der womöglich umgehend die Fahrzeugpapiere einzieht dann möchte ich sehen wieviele Teilnehmer z.B. ein ITT dann noch hat.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ich würde das auch als völlig falschen Weg ansehen, um dieses "Pseudo-H/07-Problem" anzugehen. Da sind ganz klar die Zul.behörden gefragt, wo offenbar allerhand höchstens teilqualifiziertes Personal entscheidet.
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


Der Ball liegt eher im Feld der Prüfer - die Zulassungsstellen stellen dort dann nur Papiere aus......
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Fr mich sind auch Prüfer staatliche Organe...weil sie am Bürger für den Staat (oder das Gemeinwesen) arbeiten.

Und einen solchen würde ich mir als Zaungast bei diesen Geschichten schonmal wünschen...

Übrigens - wenn gefälschte Blechauto-Identitäten seitens der Polizei festgestellt und geahndet werden, gibt es keinen Aufschrei. Im Gegenteil - da wird dann gern noch genauer hingesehen, ob es wunschgemäß wieder osteuropäische Autoschieber waren oder sowas.

Warum beim Trabant oder bei Oldtimern allgemein dann so tolerant? Gibts da irgendeinen Unterschied? Gefälscht ist gefälscht - es bleibt Betrug. Ob Trabant oder Audi A8 ist doch eigentlich egal...

Das Problem liegt einzig und allein bei den Prüfern und sonst nirgendwo.

Weshalb der einzige Weg sein dürfte, die H-Kriterien so zu verschärfen, daß eine Detailprüfung notwendig ist. Und für die müssen die Prüforganisationen ihre Mitarbeiter entsprechend durchqualifizieren. Bei Fahrzeugen, deren Hersteller noch existieren, mag das sicher einfacher sein.

Aber daß jeder gut ausgestattete 88er mit einer einfachen Nummernänderung zum H kommen, weil kein Ingenieur etwas merkt, das kann irgendwie auch nicht sein. Immerhin ist die Evaluation der Daten ja nicht nur (wenn auch von Privatleuten) bereits geschehen, sondern die Ergebnisse öffentlich einsehbar. Man müßte nur nachgucken...und das kann man eigentlich erwarten, wenn es um H-Gutachten geht.

[Bearbeitet von Deluxe (12-09-2011 - 06:59)]

Dirk 72

Beiträge: 1.046
Registriert am: 02.05.2004


Thema Leipzig: Am Freitag mitm Blechauto ohne angebrachte Plakette rein- und wieder rausgefahren.

Übrigens hatte auch nicht jedes Fahrzeug mit L-Kennung ne Plakette drin. Und waren allesamt jünger als das meinige (welches die grüne bekommen würde. Wenn man wollte...)

kat

Beiträge: 1.194
Registriert am: 25.11.2004


Wegen H-Kennzeichen:
Zumindest in der alten Regelung waren zeitgenössische Umbauten erlaubt, wenn sie 20 Jahre zurücklagen. Somit gab es keinen Grund, einem Trabant mit Papieren von 1969 das H-Kennzeichen zu verweigern, auch wenn er als 89er Modell wieder aufgebaut wurde.
Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


ich kann mich aber auch ganz gut daran erinnern, daß selbst ein 89 neu aufgebauter, meinetwegen End-60er, recht viele Merkmale dieses 60er Modells aufweist.
Was hier aber mit H herum fährt sind recht reinrassige Endachziger.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Nunja - das ist ´ne Grauzone... Es wurden seinerzeit genug Autos "neu aufgebaut", an denen außer der Identität/den Papieren auch rein gar nichts altes mehr verbaut/verwendet wurde. Ich kenne mindestens 3 Fälle aus den 80ern, wo das alte Auto sogar kpl. - so wie es vorher gefahren ist - weiterverkauft wurde, um z.B. als 67er 601er einen 63er P60 zu ersetzen. Es gab also fast nix, was es nicht gab.
kat

Beiträge: 1.194
Registriert am: 25.11.2004


Genau. Es gab komplette, lackierte Ersatzkarosserien, in die nur die Technik ummontiert wurde. Wenn die dann auch noch erneuert wurde, war dann vom Bj. 1969 nur noch der Kfz-Brief übrig. Dennoch war so ein Auto H-Kennzeichen-tauglich (nach der alten Regelung, zu DDR-Zeiten gab es bekannterweise kein H-Kennzeichen).

[Bearbeitet von kat (14-09-2011 - 15:17)]

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Aha - H-Kennzeichen in der DDR?

Soso...

Gunnar

Beiträge: 923
Registriert am: 28.05.2004


Vielleicht sollten wir uns im "war" im Beitrag von kat einfach paar Ä-Striche denken, dann stimmt's, zumindest rein rechtlich...
Dirk 72

Beiträge: 1.046
Registriert am: 02.05.2004


Werksersatzkarossen wurden aber in den Papieren mit neuer "E" FIN eingetragen.

Somit zumindest zum Teil nachweisbar.

Wenn aber ne alte FIN in ner Endachtziger Karosse auftaucht...

Man braucht nur mal über längere Zeit im Netz angebotene Fahrzeuge überschauen. Was da an 601ern mit Zulassungen unter 63 auftaucht... Vor allem Haufenweise Kübel dabei... Alle legal???

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Die Kübel sehr wahrsteinlich ja - weil in so mancher Kolchose/sonstigen Betrieben diverse Kugeltrabis als Kübelumbau ihre Auferstehung feierten.
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Eigentlich ist es ganz einfach, denn auch (und gerade) in der DDR gab es glasklare Regeln für diese Geschichten.

Legal war, eine Ersatzkarosse im Werk zu kaufen und mit neuer E-FIN zu betreiben.

Illegal war, sich aus irgendwoher besorgten Neuteilen ein neues Auto zusammenzubasteln und das mit einer alten FIN zu betreiben. Gemacht wurde das trotzdem, nicht zuletzt von Werkstätten.
Aber das ändert nichts daran, daß es illegal war - und bleibt.

In neue Gebraucht-Karosserien extra alte FINs zu pflanzen, weil man sich einen persönlichen H-Vorteil davon verspricht, ist nun nochmal eine neue Variante. Die scheint durch die ungünstige Umweltzonenproblematik begründet - ist aber genaugenommen nichts anderes als Urkundenfälschung und die ist strafbar.
Verkauft man slch ein Auto dann an einen unwissenden Käufer (davon gibts genug), kommt ggf. noch der Tatbestand des Betruges hinzu.

Es ist davon auszugehen, daß die Problematik sich herumspricht und zukünftig immer mehr Trabantkäufer (soviele sind's ja nicht) genauer hinschauen werden.
Ich werde die Kaufberatung diesbezüglich erweitern. Um Hinweise und die bekannte Liste von Fahrgestellnummern zu jedem einzelnen Produktionsjahr.

Ein kleiner, aber wie ich finde notwendiger Beitrag, um den Ganoven das ein wenig zu erschweren. Und in meinen Augen bleiben es (Klein-)Ganoven - auch wenn selbst gestandene Alt-Trabantfahrer das alles nicht so schlimm finden und sogar noch lauthals ihre diesbezügliche Hilfe anbieten.

Butcherbird

Beiträge: 440
Registriert am: 29.06.2008


Danke Deluxe! Das ist mal bitter nötig.

Das Thema hatten wir doch letztens erst, da hab ich auch was geschrieben. Da kam es mir so vor als wäre das zwar nicht schön, aber geduldet. Gut zu wissen daß es doch nicht so ist.

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


So schaut`s. Aber die Quittung kommt irgendwann.
Leider auch für die, die eine bestimmte Zulassungsmöglichkeit ins Auge gefasst haben oder bereits haben. Das ärgert mich.
Wer Nummern umkloppt, macht einfach nur Mist behaupte ich kackfrech und soll das Hobby wechseln (oder einfach mal abwarten können oder das Baujahr wechseln).
Ich muß auch warten, bis es soweit ist. Davon ist noch keiner gestorben und auch kein Auto.

[Bearbeitet von heckman (14-09-2011 - 09:07)]

Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


Mal wieder zum Thema. Ich staune, wozu die EU-Richtlinie zur Verminderung von Feinstaub so alles Verwendung findet. Da meint doch der Troposphärenforscher Alfred Wiedensohler gegenüber der LVZ, die Umweltzone hätte schlagartig eine enorme Verminderung von Dieselruss gebracht.
Dieselruss ist zwar auch ein Schadstoff, aber kein Feinstaub..... und na klar, wenn ich eine Hauptzufahrtsstraße auf 12 Tonnen begrenze, damit die Herren Richter in der Harkortstaße keinem LKW-Lärm mehr ausgesetzt sind und einen Teil des Ringes wegen der Tragfähigkeit des Pleißemühlgrabens, so verringere ich natürlich den Dieselruss an der folgenden Messstation erheblich.
Die LKW sind zwar trotzdem da, nur fahren die halt anders rum...

Ach so.. es steht auch geschrieben, dass der Flughafen und die Autobahnen keinen Einfluss haben, nur die Wetterlage ein bisschen und vor allem die paar bösen Autofahrer ohne Plakette halt.... na klar doch!

kat

Beiträge: 1.194
Registriert am: 25.11.2004


@Deluxe
Solange nirgends definiert ist, wieviel Teile vom Altwagen übernommen werden müssen, ist es nicht illegal, das Auto aus Neuteilen neu aufzubauen. Das war es auch zu DDR-Zeiten nicht, verboten waren nur Umbauten auf neuere Typen (einiges war da aber auch erlaubt).
Der Neuaufbau führt dann auch zur Diskussion über die Replikas: Wann ist es noch ein Original, ab wann ist es eine Replika?

Auch in anderen Bereichen (außerhalb des Straßenverkehrs) ist es teilweise üblich, bei einer Überholung außer dem Typenschild alle anderen Teile zu ersetzen.

Daß das Rausschleifen der alten Fahrzeugnummer illegal ist, steht außer Frage. Wenn aber die ganze Stirnwand ausgetauscht wird?

Butcherbird

Beiträge: 440
Registriert am: 29.06.2008


quote:
Wenn aber die ganze Stirnwand ausgetauscht wird?

Dann bleibt die FIN trotzdem die alte.

Bei meinem Blechauto ist die (V)FIN direkt in den Windlauf eingeschlagen, auf Höhe des Scheibenwischers vom Beifahrer. Wenn man einen neuen Windlauf benötigt bestellt man im Werk einen und dieser wird mit der alten VIN geliefert. (man muss mit Fahrzeugschein/Personalausweis natürlich beweisen daß das auch das passende Auto ist.) Alternativ schlägt sie der Prüfer ein. Das ganze wird so weit ich weiß auch im Brief vermerkt. Alles andere ist illegal. Punkt.

[Bearbeitet von Butcherbird (14-09-2011 - 16:05)]

Hegautrabi

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Im vorletzten Jahr erlebt, eine Stirnwand musste ersetzt werden weil ein paar eifrige Bastler versucht hatten einen Suzukimotor in einen richtig schönen 601er einzupflanzen.

Also den TÜV dazugeholt, den Murks gezeigt, die neue Spritzwand gezeigt und den Umbau sowie den Plakettentausch genehmigen lassen. Das Ganze wurde in den Fahrzeugpapieren vermerkt weil nun eben 5/90 neben der FIN gestempelt ist.

Dirk 72

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"Wenn man einen neuen Windlauf benötigt bestellt man im Werk einen und dieser wird mit der alten VIN geliefert. "

Aus welcher Quelle stammt denn diese Info?

Ich hab schon so einige Sachen an Blechfahrzeugen wechseln müssen, da mußte immer der Prüfer ran...

kat

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Ich stelle die Frage mal andersherum (bezogen auf Trabant & Co.):

Man hat eine alte Karosserie(/Gerippe) und trennt alle defekten Teile ab, so daß dann nur noch die Stirnwand übrigbleibt. Nun schweißt man an die alte Stirnwand neue Teile an. Ist das illegal?

[Bearbeitet von kat (14-09-2011 - 17:06)]

Hegautrabi

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Vermutlich nicht, bei meinem blieben auch nur etwas mehr als 50% Altsubstanz dran, beim Bodentausch, den @Deluxe vornahm, wohl eher noch weniger.
Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Moment mal...

Drei Dinge muß man unterscheiden.

1. Die Reparatur einer Karosserie.
Wenn dabei die alte, verfaulte Stirnwand getauscht werden muß, bleibt es das selbe Auto und muß die selbe FIN bekommen.
Nebenbei: bei meinem 66er ist die Originale dringeblieben.

2. Das Austauschen der FIN gegen eine andere (meist ältere), um ein H-Kennzeichen für ein zu junges Auto zu erschleichen, das nach dem Gesetz noch keins bekommen darf.

3. Das Ersetzen einer defekten/verfaulten Komplettkarosse durch eine ebenso komplette Ersatzkarosse, wie zu DDR-Zeiten üblich. Dann aber mit den Teilen des Altfahrzeuges (soweit verwendbar), neuer E-FIN und alter Erstzulassung in den Papieren.

[Bearbeitet von Deluxe (14-09-2011 - 17:49)]

kat

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So einfach ist es aber nicht, weil es dazwischen Graubereiche gibt:

Reparatur einer Karosserie, von der nur noch die Stirnwand (plus ein bißchen mehr = 30%) übrig geblieben ist:

a) mit Neuteilen: kein Problem
b) mit Altteilen, abgeflext aus anderen Karosserien - sicher auch kein Problem

Bei b): Müssen die Altteile aus mehreren Karosserien stammen? Wohl nicht.
Wenn sie aus einer Karosserie stammen: Gilt nach wie vor die FIN der Stirnwand? Ich würde sagen: ja.
Wenn die Altteile nur ein Altteil waren: Welche FIN gilt dann?
Ist es ein Unterschied, ob ich die zur Reparatur verwendete Altkarosserie in mehrere Teile zerlegt hatte oder nicht?

standard

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Es gab auch noch ganz andere Stilblüten: bei uns hier hat sich Mitte der 80er jemand eine Kombikarosse >komplett< aus neuen (sicher über Jahre gesammelten) Neuteilen zusammenbrutzeln lassen. Und die seines 69er Faulkombis damit ersetzt (sicherlich mit der alten FIN). Wäre der nun streng genommen auch H-fähig? Oder eher nicht?
kat

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Ich meine ja, da es ein zeitgenössischer Umbau ist (es sei denn, er hat sich irgendetwas modernes einbauen lassen)

Man sollte nicht vergessen, daß das H-Kennzeichen überflüssig wäre, wenn man alte Autos nicht so benachteiligen würde, z.B. durch sinnlose Maßnahmen wie Umweltzonen oder durch Strafbesteuerung (aus meiner Sicht sollte man die Kfz-Steuer abschaffen und auf den Kraftstoff umlegen).

Hegautrabi

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@kat: ob die Teile nun neu sind oder aus gebr. Karossen stammen ist doch wurscht, sobald das Schild mit der FIN nicht original mit der Sprizwand verschweisst ist dann ist was faul.
Natürlich wurden in der DDR die Trabis bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf die jeweils aktuelle Ausführung umgebaut. Meinem 69er habe ich auch die breite B-Säule verpasst als er 1986 neu aufgebaut wurde. Dem hat man sein Erstzulassungsdatum nicht mehr angesehen und das war so gewollt! Und ich war stolz ein aktuelles Modell zu fahren.
standard

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Ähnlich mit meinem 70er damals: voll auf innere und äußere 80er Optik umgerüstet (allerdings ohne B-Säulen...). Quasi KEINER wollte eigentlich einen "alt" aussehenden Trabant fahren - ein wahres Glück insofern, daß mir z.B. der 66er erst weit nach der Wende zugelaufen ist...
Hegautrabi

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Alleine 500,- Mark haben mich die Rollgurte gekostet.
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