Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


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Autor Thema: eine kleine Notiz aus dem Geschichtsunterricht
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


unabhängig der Empfängertechnologie...
gabs da eigentlich schon Sender....

Selbst ein Faltnavi hätte wohl noch irgendwo hingepasst...

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Nunja...auch komplett OHNE Kartenmaterial hätte einem 16jährigen (wenn er in Heimatkunde und Geographie nicht komplett gepennt hat) irgendwie auffallen müssen, daß Autobahnabfahrten wie Weimar, Erfurt, Gotha, Eisenach oder gewisse Sehenswürdigkeiten wie die Drei Gleichen oder die Wartburg (auch dsamals schon illuminiert und nachts zu sehen) nicht wirklich die Richtung nach Dresden weisen, wenn der Startpunkt in Jena lag...

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Macht euch da mal nicht lustig, sowas konnte einem als 16jährigen schneller passieren, als gedacht. Im Nachhinein nicht zu begreifen, aber jetzt hat man auch mehr Erfahrung.

Ich kann mich noch erinnern, wie wir zu dritt jeder mit dem Moped über DDR-Autobahnen zelten gefahren sind, 2x S50 und 1x Star. Vom Erzgebirge in Richtung Bautzen, bei strömendem Regen und voll gepackten Seitengepäckträgern. Vollgas im Dauerbetrieb und Abenteuer pur...

standard

Beiträge: 19.357
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Komisch: immer, wenn ich mit meiner Simme den heimatlichen Schornstein weiter als ca. 20km verlassen habe, hat es geschifft - IMMER! Drum bin ich auch nie wirklich gerne Mopped gefahren, habe auf den Motorad-FS gleich völlig verzichtet (allerdings auch, um der Gefahr zu entgehen, bei der Fahne als Hackepeter zwischen irgendwelchen Panzerketten zu enden...) - und mir schon in frühen Kinderjahren einen >eigenen Trabi< ersehnt. Was ja dann auch beizeiten Wirklichkeit wurde (und bis heute IMMER so geblieben ist/hoffentlich auch immer so bleibt!).

[Bearbeitet von standard (17-12-2007 - 19:25)]

trabiheizer

Beiträge: 561
Registriert am: 18.04.2005


Das "Faltnavi" nützt nicht viel, wenn man -warum auch immer- der Meinung ist, auf dem richtigen Weg zu sein. Dann holt man nicht die Karte raus.
Aber letztendlich zählt doch das "Abenteuer", auch die Erfahrung mit der guten alten Westgrenze. Das Erstaunen, nicht als Fluchtwillige angesehen zu werden.

Sicher wird ein Jugendlicher heute darüber lächeln- aber wie geagt, eine Fahrt mit Motorroller in ein anderes Land war eben für uns was ganz tolles!?

Sich in den Flieger setzen, nach Malle fliegen und saufen bis der Arzt kommt... brrrr !!!

Viel schöner (abenteuerlicher- mit ca. 14 Jahren)ist es, sich aus dem Ferienlager in Trassenheide "wegzuschleichen" und nach Karlshagen zum FKK- Strand zu wandern und "kucken"...

Oder: wer kennt das noch: wenns geklingelt hat, wurde erst mal der Fernseher umgeschaltet...

[Bearbeitet von trabiheizer (18-12-2007 - 02:59)]

Saxonier

Beiträge: 3.515
Registriert am: 10.09.2000


jaja,die geliebten touren zu DDR-Zeiten.da hat man jedes jahr neue storys erlebt.
lieblingsbeschäftigung am wochenende:
auf der A2 mit der Emme an der raststätte Börde sich kackfrech neben BMW und Honda gestellt.
oder auf der MZ zu zweit und mit Hauszelt drauf in den urlaub gefahren.(gut nur 50 km in den harz,aber immerhin!!)
mich hat mal ein defekter kerzenstecker
50.-M an der ETZ gekostet,sind auf dem weg nach boltenhagen im strömenden regen auf dem ring liegengeblieben--ursache:besagter stecker,hatte nen haarriss(natürlich keinen bei)
oder in der "befreundeten" CSSR auf ner schön ausgebauten straße richtung Mlada Boleslav gefahren,standen zwar irgendwelche durchfahrtsverbotsschilder mit was tschechischem drauf,aber alle sind da lang.nach 20km standen plötzlich die Feldjäger der Tschechen auf der spur.da waren wir ins sperrgebiet(wohl russische Atomwaffen) gerauscht.das hat dann mal eben 100.-M gekostet.schöner urlaubsbeginn.
so könnte man stundenlang weitermachen...
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Mal etwas für die Sympathisanten des Kurfürstentums Sachsen:

Heute vor 275 Jahren, am 1. Februar 1733, starb in Warschau August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen.

Mit 63 starb er an Fettleibigkeit, Diabetes und Alkoholmißbrauch. Immerhin - die meisten seiner Zeitgenossen wurden nichtmal 50...

Er beschäftigte zu Lebzeiten 70 Personen allein in der königlichen Küche.
Sein Sohn kurz darauf schon 210...mampf...

limokombi

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Ja, die haben aber noch gewußt, wie man(n) lebt. Und ohne Kurfürst Friedrich August I., genannt der Starke, wäre das kulturelle Erbe Sachsens zwar immer noch groß, aber doch um so vieles ärmer. Danke Dir für den Hinweis @deluxe, da habe ich heute Abend wenigstens wieder einen Grund um anzustossen, schließlich ist nur grundloses Trinken Saufen...!

Und Anläße gab es ja im Januar auch schon einige, z. B. 18. Januar, 307. Jahrestag der Gründung Preussens und 137. Jahrestag des Proklamation des 2. Deutschen Kaiserreiches im Spiegelsaal von Versailles.
Außerdem am 24. Januar der 296. Geburtstag des großen Preussenkönigs Friedrich der II., und gleichseitig 93. Jahrestag der "Doggerbankschlacht".
Am 27. Januar schließlich der 149. Geburtstag von Wilhelm dem II., König von Preussen und Kaiser aller Deutschen.

wilhelminus

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Das sind aber eine ganze Reihe "unrunder" Jubiläen...

... aber 2008 bietet gerade im Blick auf 1968 noch allerlei Gelegenheiten des gedenkenden Innehaltens:

Sprengung der Universitätskirche in Leipzig
Ermordung von Martin Luther King
Prager Frühling

...um mal einige sehr wichtige Ereignisse zu nennen

[Bearbeitet von wilhelminus (07-02-2008 - 15:03)]

icke WES

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Registriert am: 12.11.2004


[Bearbeitet von icke WES (08-02-2008 - 20:35)]

Deluxe

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Heute jährt sich zum 63. Mal die Zerstörung meiner Heimatstadt Chemnitz.

Wenn "wir" auch nicht ans Dresdner Opferimage heranreichen, so ist dennoch eins festzustellen:

25% der Chemnitzer Wohnungen zerstört, 80% der Innenstadt zerstört, interessanterweise nur 17 von 50 Fabriken der höchsten Priorität, etwa 4000 Tote insgesamt, da es auch im Vorfeld schon Angriffe gab.

Tja, immerhin 3 Wochen NACH Dresden...

WANNI

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Und nur 2 Monate vor ENDE des Krieges in Europa!!!!!
Deluxe

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...und wieder nichts militärisch Relevantes getroffen...wie in Dresden...
limokombi

Beiträge: 1.050
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Tja, immerhin 3 Wochen NACH Dresden..."

Unsere allierten Befreier haben die Bombardierungen deutscher Städte bis zum letzten Kriegstag fortgesetzt. Es gab zwar zuletzt keine "sinnvollen" Ziele mehr, aber man wollte die Bomber ja nicht unnütz stehen lassen. Als z. B. der Kampfkomandant von Gotha im April 45 die bedingungslose Übergabe ausgehandelt hatte, waren die Bomber bereits im Anflug. Die Bomber sind darauf hin abgedreht, und haben eben Nordhausen in Schutt und Asche gelegt...

"Dresdner Opferimage"

Es ist überhaupt interessant, daß Dresden zum Inbegriff angloamerikanischen Bombenterrors geworden ist. Viele deutschen Städte hat es genauso oder gar schlimmer "erwischt". Aber während man in Westdeutschland sich mit Hilfe von Marshallplan und Carepaketen ganz schnell von der Trauer um deutsche Opfer abgewendet hat, ist zumindest in Dresden das Andenken an jene Ereignisse wach geblieben. Die wird sich vor allem auch darin begründen, das das Dresdner Gedenken mit Mauersbergrequiem und Kerzen vor der Frauenkirche im der Versöhnung gewidmet war. Diese Form des Gedenkens ist heute leider scharfen Angriffen von links und rechts ausgesetzt, da viele Interesse daran haben, diese Art der Trauerkultur bewußt zu vernichten.

Ich habe mir vor einer Weile in der Jakobikirche in Chemnitz eine kleine Ausstellung angesehen, war gut gemacht...

Annabergs zweiter Stadtteil, Buchholz, wurde übrigens auch bombardiert...

Obelix

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Dresden zum Inbegriff angloamerikanischen Bombenterrors
Na...da kann man aber froh sein, das die glorreiche deutsche Luftwaffe in reiner Selbstverteidigung ganz Europa zu Schutt und Asche gebombt hat.
Selbstverständlich war die "Vergeltungswaffe" kein Akt des Terrors gegen Zivilisten, sondern ebenfalls reine Selbstverteidigung des Dritten Reiches gegen die Londoner Bürger, welche Deutschland erobern wollten. Ebenso Selbstverteidigung waren die Massenmorde von Wehrmacht, SA und SS in griechischen, spanischen, italienischen und französischen Dörfern als Vergeltung für Aktionen von Partisanen und Resistance.
Und Marinerichter Filbinger war ein Widerstandskämpfer...

Deine Geschichtsbücher taugen nichts!

PS: Schwachsinn war es doch, dass die Allierten mit ihren Bombern das "Feindbild der Deutschen" noch gefüttert haben.
Der Abwurf von Konservendosen und Schokolade hätte mit Sicherheit wesentlich schneller zum gewünschten Ergebnis (Abkehr von den Nazis) geführt.
Die von den amerikanischen und britischen Besatzern erfundenen "Rosinenbomber" haben das später bewiesen.

das moss

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coventrieren war eine deutsche Schöpfung......
kat

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Ich wußte gar nicht, daß es in Dresden auch ein Flugmotorenwerk sowie diverse Rüstungsindustrie mitten in der Stadt gab, wie in Coventry ...
standard

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War dem so - oder wurde das seinerzeit vielleicht in der üblich propagandistisch-übertreibenden Weise unter das (deutsche) Volk gebracht? (es ist nämlich sehr erstaunlich, wieviele dieser "Mythen" bis heute fest im Volksdenken verankert sind - Stichwort "Reichsautobahn"... )
Fakt ist - hier gilt das alte Sprichwort:
"Wer Wind säht, wird Strurm ernten" - Und Adolfs Reich hat haufenweise Wind gesäht, BEVOR der Strurm geerntet werden mußte...
Das soll übrigens keine pauschale Entschuldigung oder Rechtfertigung für die (gerade in der späten Kriegsphase) zweifellos zumeist sinnlosen und völlig überzogenen Angriffe der Amis und Briten sein!
Nur sollte man eben nicht (wieder und wieder) Ursache und Wirkung verwechseln...
das moss

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OT an:

das Deutsche Reich muß sowieso übelste Angst vor den Polen gehabt haben um ein Schulschiff die mehr oder minder kriegseröffnenden Salven über die Westernplatte feuern zu lassen......

OT aus.

ein hochkomplexes Thema, durchsetzt mit Mythen, Propaganda, Emotionen, Siegergeschichte etc.....

pwb601

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Tja und bald jährt sich der Tag, an dem eine der hochgelobten und eigentlich für Holland bestimmten Vergeltungswaffen anno '45 hier im Dorf mitten auf der Hauptstraße runtergekommen ist ... wir hier haben erst gar keine aliierten Bomber gebraucht, wir konnten das mit dem Ausbomben selber (etwas sarkastisch, aber doch wahr)
limokombi

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@ Obelix

Mal schön langsam mit den Pferden! Daß die deutsche Luftwaffe englische Städte bombardierte, allen voran Coventry und London ist vollkommen unbestritten! Es geht mir auch nicht darum, Opfer gegeneinander aufzurechnen, dennoch sollte man gerade im Luftkrieg das ganze in einer gewissen Verhältnismäßigkeit betrachten. Allein die angloamerikanischen Bombenangriffe auf von Deutschland besetzte Städte in Frankreich hat soviele Menschen das Leben gekostet, wie alle deutschen Luftangriffe auf England insgesamt! Ich werde auch weiterhin vom "angloamerikanischen Bombenterror" sprechen! Wenn man Städte, gefüllt mit hunderttausenden von Flüchtlingen, VOLLKOMMEN SINNLOS zerstört, OBWOHL der Sieg für die Allierten schon längs greifbar war, dann ist das Bombenterror! Über den Unterschied von Städten, die Industrie in ihren Stadtzentren beherbergen oder eben auch nicht, so wie @kat das erwähnt, will ich gar nicht erst eingehen.

Was Geiselerschießungen und Herr Filbinger mit Luftangriffen auf Städte zutun haben erschließt sich mir momentan nicht...

@das moss

"Coventrieren" war gar nicht so neu. Als Tilly damals (im Dreißigjährigem Krieg) Magdeburg zerstört hat ist diese Art der Wortschöpfung wohl zum ersten Mal entstanden, nämlich "magdeburgisieren".

@pwb601

In heutigen Zeiten nennt man so etwas wohl Kollateralschaden.

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Man sollte sich fragen: Was können wir daraus lernen? Ich hab weder Coventry noch Dresden bombardiert, mein tiefstes Mitgefühl gilt den Opfern dieser barbarischen Kriegsführung, die entgegen dem seinerzeit hochgehaltenen Ethos des Militärs aller Länder, Zivilisten zu schonen, gerade darauf aus war, möglichst viele Zivilisten zu töten. Aber machen wir es uns heute nicht auch wieder leicht, Stichwort Kollateralschaden? Setzen wir mit der Begründung, die Bekämpfung irgendwelcher Aufständischen erfordere das halt, nicht viel zu leichtfertig die naturgemäß grob zuschlagende Luftwaffe gegen Zivilgebäude ein? Hat es jemals den Beweis gegeben, daß sich diese Opfer "lohnen", weil ein Agressor so besiegt wurde? Ich meine: Nein! Und daher sollten wir Deutschen als das wohl meistzerbombte Volk der Erde unsere Stimme erheben und mit Mahnungen dazu beitragen, daß das Militär nicht einfach leichthin zivile Opfer als -beklagenswerte- Nebenfolge ansieht.
Gruß,
Marlene
das moss

Beiträge: 7.651
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damals war brandschatzen aber noch Heeressache......

Coventry war in dem Sinne eine Auftaktveranstaltung, weil man damals erstmals recht erfolgreich mit "Funkfernsteuerung" der Bombergruppen gearbeitet hat.

Und die Stadt war sooo groß nicht, wg. der Durchmischung der Ziele interessant und wohl eher ein Testversuch.

Gemessen an der militärischen Wichtigkeit sind die Großangriffe aus einer etwas anderen Perspektive zu betrachten....

ABER: die Briten haben eben nciht angefangen Zeugs über den Kanal zu schicken und zu schießen...... nur stellt sich wie immer die philosophisch-ethische Frage in wieweit man sein Recht auf Trennung zwischen zivilen/militärischen Zielen verwirken kann.....

Rostock hatte damals Heinkel, Arado und die Werften...... (die als Ziele sehr wohl bedingt durch die wassernahe Lage erkennbar waren) und trotzdem hat der Stadtkern mehr als üblich einstecken müssen......

Alternativen waren in Mecklenburg ja eher dünn gesät (von Pütnitz und Rechlin mal abgesehen)

limokombi

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Der Aussage von @Marlene ist meiner Meinung nach nichts hinzufügen. Versöhnung und Mahnung statt gegenseitiges Anklagen. Ich verwehre mich nur dagegen, das man den Bombenterror mit den vorangegangenen Ereignisen/Verbrechen des Krieges rechtfertig, den Verbrechen bleibt nun mal Verbrechen.

Wenn jemand die Wohnung seines Nachbars anzündet und dessen Frau erschlägt, macht er sich zum Verbrecher. Wird der geschädigte Nachbar nicht aber auch zum Verbrecher, wenn er aus Rache darüber die Kinder des Nachbarn tötet?

@das moss

Was gab es den in Pütnitz und Rechlin für Ziele? Hat es eigentlich auch Schwerin erwischt?

Hegautrabi

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Pütnitz war ein Fliegerhorst, Rechlin eine Erprobungsstelle der Luftwaffe.

Peenemünde sollte in dem Zusammenhang auch noch erwähnt werden, Erprobungstellen für Heer und Luftwaffe direkt nebeneinander.

standard

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Zitat: "Wenn jemand die Wohnung seines Nachbars anzündet und dessen Frau erschlägt, macht er sich zum Verbrecher. Wird der geschädigte Nachbar nicht aber auch zum Verbrecher, wenn er aus Rache darüber die Kinder des Nachbarn tötet?"

Beides Verbrecher - ohne Frage! Wirklich "Schuld" hätte letztenendes aber wohl eben doch der, der angefangen hat. - Weil ohne dessen "Vorlage" der Andere vmtl. auch kaum je auf die Idee verfallen wäre, Rache zu üben...Wofür auch?

[Bearbeitet von standard (06-03-2008 - 18:36)]

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Tja - nun wirds philosophisch...

Kann die siegende Macht, deren Sieg bereits unumstößlich feststeht UND die sich für moralisch im Recht sowie moralisch besser hält (was sie zweifelsohne auch war) - kann diese Macht wirklich das Argument "Rache" oder "die anderen haben angefangen" als Generalvollmacht nutzen, hunderttausendfachen Zivilistentod zusätzlich zu verursachen?

Ist die höhere Moral des demokratischen Siegers über eine Diktatur und einen Agressor, der einen Angriffskrieg vom Zaune brach, nicht geradezu verpflichtet, eben NICHT die einfachste Form von Rache/Vergeltung anzuwenden?
Vor allem dann, wenn die siegende Macht (USA/GB) auf eigenem Territorium entweder KEINE (USA) oder nur sehr wenige (GB) direkte Kriegshandlungen erlebt hat und es nie zur Besetzung durh den Angreifer kam?
UND wenn der Sieg ohnehin schon sicher ist und keinerlei Gefahr einer Kriegswende mehr besteht.

Darüber könnte man diskutieren - endlos...

[Bearbeitet von Deluxe (06-03-2008 - 19:01)]

standard

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So sieht´s aus... Entscheidend bleibt aber eben - auch historisch betrachtet - letztenendes doch, wer zuerst "gezündelt", wer den jeweiligen Krieg oder eben auch die Bombardiererei (oder den Giftgaseinsatz z.B.) angefangen hat. - Das läßt sich kaum wegdiskutieren (wenn´s auch aus deutscher Sicht vielleicht schwerfallen mag). Wenn wir also wirkl. das "meistbombardierte Volk" sein sollten, dann haben wir (also unsere jeweiligen Altvorderen) das leider unterm Strich auch selbst verursacht...
Hegautrabi

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Den Bombenterror gegen deutsche Großstädte kann man nicht isoliert gegen Luftangriffe der Luftwaffe aufrechnen, die industrielle Verwertung menschlicher Indiviuen in Auschwitz und anderen Konzentrationslagern und z.B. auch die Untaten der Sonderkommandos in den besetzten Gebieten verbietet es, uns als Gesellschaft in der Opferrolle zu sehen.

Für den Einzelnen der die Luftangriffe miterlebt und, wenn er Glück hatte, überlebt hat sieht das anders aus. Kriege werden selten von denen ertragen die sie angezettelt haben. Auch der Landser an der Ostfront und der U-Bootmann im Nordatlantik waren grundsätzlich keine Kriegsverbrecher wie auch die britischen und amerikanischen Bomberbesatzungen keine waren.

Die unmenschliche Härte mit der dieser Krieg geführt wurde und die im krassen Gegensatz zur Haager Landkriegsordnung steht ging eindeutig von Deutschland aus.

Deluxe

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Das meistbombardierte Volk sind wir gewiß nicht. Allein im Vietnamkrieg haben die USA innerhalb weniger Tage mehr Bomben geworfen als im gesamten 2. Weltkrieg zusammen!

Interessanterweise sind die Bombenrekorde immer dort anzutreffen, woe die USA sie werfen - auch im IRAK gibt es solche Zahlen, die den 2. Weltkrieg in einen lächerlichen Schatten stellen...insofern leiden andere Völker viel mehr, keine Frage.

Mich interessiert halt nur die moralische Ebene und die "Berechtigung", die mordende und brennende Vergeltung mit gleichen Mitteln durchzusetzen, während man sich gleichzeitig für die moralisch überlegene Macht hält und den Sieg bereits in der Tasche hat.

Ich glaube, Lebensmittelpakete statt Bomben auf Dresden hätten im Februar 1945 (ich spreche NICHT von 1939 oder 1940!!!!!)

a.) den letzten Rest zivilen Kriegswillens endgültig ausgelöscht
b.) tausende Menschenleben gerettet
c.) der ganzen Welt unwiederbringliche Kulturgüter bewahrt
d.) die Briten und Amerikaner Millionen Pfund/Dollar gespart und damit die dortige Zivilbevölkerung entlastet
e.) den Krieg nicht um eine einzige Stunde verlängert

[Bearbeitet von Deluxe (06-03-2008 - 19:51)]

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