Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


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Autor Thema: eine kleine Notiz aus dem Geschichtsunterricht
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Jaja, die beliebte Keule namens "antiamerikanische Äußerungen"...

Wegen angeblichem Antiamerikanismus wird man heute diffamiert, verleumdet und angeprangert. Wer sich nicht ausdrücklich PRO-USA bekennt, ist sofort verdächtig. Vor dem Staat und leider auch vor seinen Mitmenschen.

Erinnert mich fatal an Zeiten, in denen antisowjetische Äußerungen ebenfalls geahndet wurden...schlimmer zwar, zugegeben, aber die Richtung stimmt schonmal.

Allein die Formulierung "antiamerikanische Äußerungen" regt mich maßlos auf. Scheint eins der schwersten Verbrechen zu sein nach 2001...andere nennen es einfach Meinungsfreiheit.
Aber Freiheit ist eben immer die Freiheit der Mächtigen...und solange die Meinung der Mächtigen vertreten wird, ist sie auch frei...

Zoni

Beiträge: 3.538
Registriert am: 15.11.1999


@limokombi:

All das was Du sagst ist richtig.
Dafuer brauche ich keine Relligion.
ich bin auch so menschlich und ethisch.

Relligion ist und bleibt in meinen Augen Opium fuers Volk.

Relligionen waren schon immer ein Machtmittel, um das Volk niederzuhalten.
Die Relligionen haben noch nie dazu angeregt, selber zu denken.

Man schaue sich nur mal die aktuellen Papstpredigten an, das ist Volksverdummung pur.


Ich sage nur:

"Benutzt keine Kondome" etc....


Und Limokombi dann erklaere mir, weshalb man bei kirchlichen Einrichtungen als unglauebiger oder andersglauebiger ausgegrenzt wird ? (siehe Kindergaerten)

Ich grenze wegen seiner Relligion keinen aus.

Ausserdem ist Gott tot, es lebe der Uebermensch

[Bearbeitet von Zoni (18-09-2008 - 12:37)]

Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Och menno, Zoni !

Warum machst Du Deine Argumentation immer wieder selbst mit platten Parolen am Ende "zur Sau"?

@limokombi
"...Ach nein? Die Architektur unserer Kulturdenkmale, die Gemälde unsere Bildersammlungen, und die Kulturmusik (!) der letzten Jahrhunderte sagen da aber etwas anderes... "
- Siehe meinen ersten Satz.

Wer die Deutungshoheit hat, bestimmt die Kultur eben zu einem Großteil. Das heißt aber nicht, dass ohne Religion keine Kulturleistung möglich gewesen wäre.

Oder ganz praktisch:
Bach hätte vielleicht keine Passionen komponiert, aber dennoch andere Musik.

Im Übrigen halte ich es nicht für sinnvoll einen Unterschied zwischen Religion und Kirche zu machen, denn jede Kirche beansprucht für sich, die Religion richtig anzuwenden. Religion ist sozusagen die Theorie und Kirche die Praxis. Eine Kirche, die behauptete die Religion bewusst falsch anzuwenden, wäre keine Kirche dieser Religion.

Die Auswirkungen der Religion zeigen sich aber immer in der Praxis, da hier Menschen handeln und auf andere Menschen einwirken. Das kann dann positiv oder negativ sein. (oder empfunden werden).

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


"Dafuer brauche ich keine Relligion."

Das habe ich auch nicht behauptet! Natürlich muß man nicht zwangsläufig religiös sein, um zu einem "guten" Mensch zu werden. Ich bitte aber zu bedenken, daß viel von unserern gegenwärtigen Moralvorstellungen das Ergebnis von Religion und ihrem "Regelwerk" darstellt. Es gibt keinen rationalen Grund, "des Anderen Weib nicht zu begehren", und zum Zweck der Vorteilnahme nicht zu "stehlen" oder gar zu "töten"...

"Man schaue sich nur mal die aktuellen Papstpredigten an, das ist Volksverdummung pur."

Ich wohne in Sachsen, welches das STAMMLAND der Reformation ist! Ich bin nicht zuständig für den Wahrheitsgehalt oder die Glaubwürdigkeit des Papstes. Solche Fragen sind bitte an die Pressestelle des Vatikans weiterzuleiten, das Gleiche gilt für Aussagen von eventuellen Großmuftis, dem Dalei, für die fundamentalistische Evangelikalen us-amerikanischen Ursprungs, sowie alle anderen nicht- oder anerkannten Religionsgemeinschaften...

Wie Du oder andere gedenken zu verhüten - oder eben auch nicht - ist mir gleichgültig, und wird von mir als Privatangelegenheit eines Jeden betrachtet. Gleiches gilt übrigens auch für die Frage, wer mit wem Beischlaf pflegt ("Katholikinnen und Judinnen gevoegelt").

"Und Limokombi dann erklaere mir, weshalb man bei kirchlichen Einrichtungen als unglauebiger oder andersglauebiger ausgegrenzt wird ? (siehe Kindergaerten)"

Weil Du sonst in unserem bundesrepublikanischen Advokatenstaat vermutlich gegen das Pflegeheim oder den Kindergarten erfolgreich klagen könntest, falls Du Dich von dem Kruxifix gestört fühlen würdest.

Ernst: Warum ist es denn schlimm, wenn eine Einrichtung von vornherein ihr "Beuteschema" definiert? Empfindest Du es auch als "Ausgrenzung", wenn eine Blindenschule einem Gehörlosen die Einschulung verweigert? Schlimm wäre es m. E. erst dann, wenn die Kirche ein Monopol auf Kindergärten, Schulen, Pflege- und Altenheime hätte. Dem ist aber in der BRD nicht so. Kirchliche Einrichtungen sind in der Regel doch als Angebot zu verstehen, man kann sie annehmen oder eben auch nicht...

@ Wurstblinker

Die Geschichte ist aber kein Stabilbaukasten, mit dem wir rumprobieren können, "wie es den besser gewesen wäre". Ich kann Dir natürlich nicht sagen, was gewesen wäre, wenn "die Kirche" in Europa nicht die Macht gehabt hätte, die sie nun eben mal hatte. Vielleicht wäre es "ohne" alles viel besser, vielleicht aber auch viel Schlimmer?! Mein Glaube gibt mir aber allemal die Kraft, mit meinem persönlichen Schicksal sowie unser Geschichte nicht zu hadern...

Ich persönlich glaube ehrlich gesagt eher nicht, das J. S. Bach ohne seinen Glauben auch nur ansatzweise in der Lage gewesen wäre, Musik von dieser Ausdruckskraft zu komponieren. Abgesehen mal von der Frage, WARUM er das hätte tun sollen...

[Bearbeitet von limokombi (18-09-2008 - 13:39)]

Schumi

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Registriert am: 08.11.2004


quote:
Abgesehen mal von der Frage, WARUM er das hätte tun sollen...

Um die Menschen zu unterhalten, ganz einfach. Für viele Angehörige der "unteren Schichten" waren Gottesdienste nicht ausschließlich dazu da, seine Seele reinigen zu lassen, dem Glauben zu frönen etc. (vor Luther hat eh keiner von den "Bauern" die auf Latein geführten Messen verstanden).

Was heute als "E"(rnsthafte)und "U"(nterhaltungs-) Musik fein säuberlich getrennt wird, war früher doch alles eins - Mittel zum Zweck: Ablenkung, "Party" im weitesten Sinne.

Ob die unter anderen Voraussetzungen entstandene Musik eine andere "Qualität" bzw. "historische Bedeutsamkeit" (wer entscheidet das überhaupt...?) hätte, lässt sich mangels Vergleichsmöglichkeiten zwar nicht eindeutig sagen. Ich denke aber, dass die "Qualität" der Musik immer nur eine Grundlage hatte: den Mäzen und sein (mehr oder minder gefülltes) Portemonnaie. Ob der Mäzen nun "Kirche" hieß oder "Stammeshäuptling Bimbo" ist egal. Tiefer Glaube allein hätte auch den Magen von Bach nicht gefüllt

Obelix

Beiträge: 653
Registriert am: 29.09.2004


Werter limokombi

Der oller Luther hat seine 95 Thesen zur Reformation an eine Kirchentür in Sachsen-Anhalt genagelt und lebte auch im thüringischen Exil. Saggsn als "Stammland der Reformation" zu bezeichnen ist...fantasievoll.

Religion ist Opium fürs Volk und dient ausschließlich der Unterdrückung und Ausbeutung.
In jeder Religion und in jeder Epoche ging und geht es nur darum, das Volk einzulullen mit Versprechen auf ein Paradies nach dem Tode, damit es zu Lebzeiten stillhält und die herrschenden Verhältnisse als "Prüfung" oder "Strafe" irgendeines Gottes akzeptiert.

Das hat auch funktioniert, zumal man sich (aus logischen Gründen) nicht gegen den "Willen" eines imaginären Wesens wehren kann.

Heute wird den Ungläubigen hingegen "der Markt" und "die Globalisierung" bzw. "die Demografie" gepredigt mit denselben Zielen.
Man hat sich diesen imaginären Mächten eben (natürlich "alternativlos") zu unterwerfen. Ketzer werden allerdings nicht mehr öffentlich verbrannt, sondern als "Polemiker" und "Demagogen" bezeichnet.

Übrigens: "Kirchliche" Einrichtungen wie Kindergärten, Heime etc. werden auch heute noch zu 95% mit Steuergeldern finanziert, unterstehen aber zu 100% den Kirchen. Inhaltlich wie personell.

Es gibt im Vatikan niemanden mehr, der sich mit dem christlichen Zinsverbot befasst.

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


@Kollege Obelix:

Weißt Du auch, wer 1517 Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt war? Nein?
Und welche Koalition dort regierte? Rotgrün, Rotrot? Oder die Zentrumspartei mit der FDP?Auch nicht?

Wittenberg gehörte damals zu Kursachsen...nachzulesen in diversen historischen Atlanten und Kartenwerken...

[Bearbeitet von Deluxe (18-09-2008 - 15:30)]

Zoni

Beiträge: 3.538
Registriert am: 15.11.1999


Soweit ich weiss hat lediglich Frankreich eine Trennung von Staat und Kirche verankert, das macht mir die Franzosen direkt sympatisch
limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


Werter Obelix,

das alte "Chursachsen" beinhaltet das hübsche Wittenberg locker! Die sächsische Teilung von 1485 hin oder her, ich betrachte auch das ernestinischen Kurfürstentum unter Friedrich dem Weisen als Teil von Groß-Sachsen! "Wir" Sachsen waren eben nur so klug, und haben uns ganz geschickt bei einigen Gelegenheit - zuletzt 1763 und 1815 - einiger "Landstriche" entledigt und uns auf unser hübsches Kernland zurückgezogen...

@ schumi

Ob die Unterteilung in U- und E-Musik immer klug ist, sei wirklich dahin gestellt. Schließlich ist bei Musik letztlich entscheiden, was es mit dem Hörenden "macht".
J. S. Bach hat auch "Unterhaltungsmusik" geschrieben, z. B. die (wunderbaren) "Brandenburgischen Konzerte", aber Werke wie das "Weihnachtsoratorium" schreibt kein Atheist!

Auf die generelle Glaubensfrage hier weiter einzugehen, ist wohl sinnlos. Die Positionen sind einfach zu verhärtet und zu vorgefestigt.

Eines sei aber noch gesagt, da es hier gar trefflich hinpaßt. In dem kleinen Dörfchen Mauersberg bei Annaberg liegt der vielleicht bedeutenste Kantor des weltberühmten Dresdner Kreuzchor´s, Rudolf Mauersberger, begraben. Der Mann hat mit dem Geld des Nationalpreises der DDR auf diesem Friedhof eine Kirche gebaut, an deren Wand zu lesen ist:

"Seh ich dein Kreuz,
den Klugen dieser Erden,
ein Ärgernis und eine Torheit werden,
so seis doch mir,
trotz allen frechen Spottes,
die Weisheit Gottes!

Soll doch ein Jeder, um es mit dem großen Preussenkönig Friedrich d. II. zu sagen, nach seiner Façon selig werden...

@deluxe

Du warst schneller...

[Bearbeitet von limokombi (18-09-2008 - 16:04)]

standard

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Registriert am: 26.01.2002


Zitat: "Nenn mir bitte einen großen Krieg, der wirklich auf das Konto der Religion geht. "

Da fallen mir irgendwie ganz spontan erstmal die Kreuzzüge ein...Ob "unter dem Deckmantel der Religion", oder auch nicht - die Kirche stand diesem Krieg eher nicht gerade abweisend gegenüber, oder?

@Deli: (Zitat) "Jaja, die beliebte Keule namens "antiamerikanische Äußerungen"...

Wegen angeblichem Antiamerikanismus wird man heute diffamiert, verleumdet und angeprangert. Wer sich nicht ausdrücklich PRO-USA bekennt, ist sofort verdächtig. Vor dem Staat und leider auch vor seinen Mitmenschen. ..."

Aua, aua - wo habe (z.B.) ich hier jemanden wegen "antiamerikan. Äußerungen" (keine SO böse Formulierung für mein Empfinden) "diffamiert, verleumdet und angeprangert" ()
Meinst Du nicht, daß Du hier ein "klitzekleines" Bisschen überreagierst?!
Ich habe lediglich festgestellt, daß dieser "gewisse Antiamerikanismus" im Osten deutlich verbreiteter ist - was unschwer nachweisbar ist und sich durch Geschichte, damalige Bildung und Erziehung auch recht klar erklären läßt.
Wenn Du das (wiedermal übrigens) als eine Art "persönlichen Frontalangriff" siehst, Dich "diffarmiert", "angeprangert" oder "verleumdet" fühlst (was mich nun wieder [aber nur beinahe ] "maßlos aufregen" könnte) - dann bittesehr! Gemeint war es >so< mit Sicherheit nicht - aber jeder zieht sich die Jacke an, die ihm passend erscheint...


Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Das die Religion die Grundlage unserer Moralvorstellungen wäre, ist eine leider immer wieder zu hörende Mär.

In allen Kulturen gibt es ethische Mindeststandards, z.B. dass man Menschen, die Hilfe benötigen auch uneigennützig hilft, dass man keinen Sex mit Kindern hat, dass Mord nicht akzeptabel ist usw. unabhängig von der ausgeübten Religion.

Da die Menschen nicht wussten, warum sie sich moralisch verhielten, haben sie die "Gebote" erfunden/entwickelt, um nachträglich eine Erklärung für intuitives (arterhaltendes) Verhalten zu haben.
Leider sind die Gebote z.B. der Bibel mitunter schlechte Ratgeber in Moralfragen. Z.B. sind die Ansichten über Homosexualität nach heutigen moralischen Standards nicht akzeptabel.

Gebote haben auch den Nachteil, dass sie keine Erklärungen über ihre Anwendung enthalten.
Z.B.: "Tu dies oder das nicht, denn dann passiert jenes..."
Hier wären Regeln besser gewesen.

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


@standard:
Immer Ruhe bewahren...wo auch immer Du das gelesen haben willst, nirgendwo steht, daß dies eine Sache zwischen uns beiden ist.

Aber "Antiamerikanismus" wird seit 2001 in sämtlichen Medien deutschlandweit als Begriff für jedwede Kritik an den USA verwendet. Sobald irgendwer mit deren Politik nicht konform geht, muß er sich diese Parole gefallen lassen. Und sie wird eben sehr wohl als "Schimpfwort" verwendet und soll auch so verstanden werden. Allen voran geht damit die zeitung mit den 4 großen Buchstaben. Das allein ist für mich schon ein Grund, den Begriff verdächtig zu finden.
"Antiamerikanismus" = böswillige Kritik und de facto offene Feindschaft gegenüber den USA.

Ich weiß ja nicht, aber das hat weder mit Demokratie noch mit freier Meinungsäußerung zu tun...
Hier wird blinde Treue zum "Großen Bruder" verlangt. Nur die Himmelsrichtung hat sich geändert. Und irgendwas gefält mir daran nicht...

standard

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Hm - es stand aber irgendwie auch nicht wirklich deutlich geschrieben, daß Du das NICHT (auch) auf unsere Diskussion beziehst...
(da ist es wieder - das schnelle Missverständnis bei Diskussionen mit einem nur "virtuellen" Gegenüber... )
Immerhin bist Du aber doch nicht eben ein großer Freund von Land und Leuten - ich denke, da sage ich nix ganz falsches, oder?
Ich denke doch, daß auch im Westen die Zeiten der USA als "großer Bruder", dem man in kritikloser Vasallentreue immer und überall hin folgt, mittlerweile vorbei sind. Das es "offiziell" (sich wiederum von der allgemeinen "Haltung des Volkes" unterscheidend) unter Frau Merkel wieder - zumindest etwas - "gesäßgängiger" geworden ist - das steht auf´nem anderen Blatt.

[Bearbeitet von standard (18-09-2008 - 18:06)]

das moss

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Registriert am: 20.03.2001


Diskussionen über Ethik, Moral, Religion und Philosophie auf (zugegeben eher laienhaften) Niveau sind, sofern sie respektvoll, phrasenfei, durchdacht und grundsätzlich tolerant eingestellt sind, recht erbaulich..... meist für beide Seiten.

Da hier aber im Regelfall meist mind. 1 der entsprechenden Grundlagen fehlt endet es leider meist in Phrasendrescherei (oder um es etwas überspitzt mit Herrn Pispers zu sagen: hohle Phrasen aus noch hohleren Köpfen).

Andererseits wird hier auch wohlüberlegt argumentiert....... und auch mal as dem beliebten Klischee ausgebrochen.

Sowas ist eigentlich ein Thema, über das man in Ruhe gern mal mit 1-2 Gläsern Wein in Ruhe debattieren kann.

PS: Limukombi´s Haltung erinnert mich an einen anderes Forums-Mitglied.... den ich für solche Gespräche sehr schätze.....

Trabantfan

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Registriert am: 18.03.2000


Irgendwie muss ich an den Thread EU-"Verfassung ist Tod" oder so ähnlich denken, keine Ahnung warum. Will den auch nicht ausbuddeln...
limokombi

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@Zoni

"Soweit ich weiss hat lediglich Frankreich eine Trennung von Staat und Kirche verankert, das macht mir die Franzosen direkt sympatisch"

Ja, eine der großen Leistungen der französischen Revolution. Eine tolle Sache, wenn man mal außer Acht läßt, daß die Revolution und ihre Folgen mehr Totesopfer gefordert hat, als die Jahrhunderte der Herrschaft der Bourbonen zuvor...
Das andere aufgeklärte Monarchen schon 50 Jahre vorher ihrer Bevölkerung Grundrechte per Kabinettsorder garantiert haben, lassen wir hier mal unerwähnt...

@standard

"Da fallen mir irgendwie ganz spontan erstmal die Kreuzzüge ein...Ob "unter dem Deckmantel der Religion", oder auch nicht - die Kirche stand diesem Krieg eher nicht gerade abweisend gegenüber, oder?"

Ja, die Kirche stand den Kreuzzügen - wie so vielen anderen Kriegen - "nicht gerade abweisend gegenüber". Die Institution Kirche, aber wohl nicht unbedingt das Christentum als solches... Beim Einzug ins "heilige Land" wurden von den "Kreuzrittern" schließlich Moslems, Juden und Christen gleichzeitig erschlagen...

@ standard und deluxe

Das Schlimmste an dem Vorwurf des "Antiamerikanismus" ist meines Erachtens doch, das dieses Wort an sich falsch ist, bzw. falsch verwendet wird. Das Wort "antiamerikanismus" unterstellt ja gewissermaßen, daß der "Betroffene" auch die Politik/Gesellschaft der Länder jenseits der Nord- und Südgrenzen der USA mit anprangert. Damit erkennt man ja faktisch die "Monroe-Doktrin" gleich freiwillig mit an. Ähnlich verhält es sich mit dem allseits beliebten Vorwurf des "Antisemitismus". Die Juden sind ja nur ein Teil der semitischen Rassenfamilie, alle anderen Araber, gehören ethnologisch auch mit dazu. Würde man Israel nach einem Militäreinsatz gegen Palästinenser als "Antisemiten" bezeichnen...

@ wurstblinker

"In allen Kulturen gibt es ethische Mindeststandards, z.B. dass man Menschen, die Hilfe benötigen auch uneigennützig hilft, dass man keinen Sex mit Kindern hat, dass Mord nicht akzeptabel ist usw. unabhängig von der ausgeübten Religion."

Ich würde dies nicht mit dieser Art von Bestimmtheit sagen, da der Nachweis einfach nicht erbracht werden kann. Die Entwicklung der Religionen beginnt vermutlich mit den ersten Bestattungsritualen, und ist daher wohl zu lange her, so das wir heute kaum in der Lage sein dürften, ein Sittengemälde der damaligen Zeit anzulegen. Ich habe einmal eine Dokumentation über Schimpansen gesehen. Als sich dort ein Teil der Sippe vom Stamm getrennt hat, wurden diese Affen vom Rest der Sippe verfolgt und dann gemeuchelt. Wir können also eigentlich nur spekulieren, wie unsere Altvorderen gehandelt hätten...

"Leider sind die Gebote z.B. der Bibel mitunter schlechte Ratgeber in Moralfragen. Z.B. sind die Ansichten über Homosexualität nach heutigen moralischen Standards nicht akzeptabel."

Ich behaupte auch nicht, das die Bibel immer der "beste" Ratgeber ist. Es kann schon mal passieren, das ein Buch nach mehreren Jahrtausenden zumindestens partiell an "Glaubwürdigkeit" verliert. Es soll sogar Bücher geben, denn dieses Schicksal schon nach viel kürzerer Zeit schlägt... Mal Ernst, auch ich denke nicht, das die Bibel 1:1 auf die heute Zeit angewandt werden kann...
Die Homosexualität ist meines Wissens nach in der evangelischen Kirche auch nicht mehr der große "Aufhänger", und auch die Katholiken verbrennen heute dafür doch keinen mehr, oder? PS.: Die haben mit Pädophilie und Homosexualität ganz andere Probleme...

@das moss

Danke. Sollte sich irgendwann einmal eine Gelegenheit finden, hätte ich durchaus Interesse, eine solche Diskussion bei 1 - 2 Fässern ähm Gläsern Wein von Angesicht zu Angesicht fortzuführen...

standard

Beiträge: 19.357
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Dann stell Dich aber gleich mal darauf ein, daß DU nicht allzuviel zu Wort kommen wirst...( "duck")
das moss

Beiträge: 7.651
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hehehe...... ich höre gelgentlich auch zu... wenn ich kaue bspw....
Obelix

Beiträge: 653
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Und am siebenten Tag schuf Gott den Trabant.
Er sah, das es gut war und sagte: Sechs Tage habe ich mit allerlei Unsinn vergeudet! Sehet, was ich geschaffen hab! Von nun an soll alle göttliche Perfektion unter dem Kürzel "P601" bekannt sein!

Und so geschah es dann und alle auf Erden wurden glücklich, sobald sie einen P601 erblickten.
Und die Ungläubigen wurden dazu verdammt, ständig an so furchtbare Dinge wie "Ölwechsel", "Ventilspiel" und "Kühlerfrostschutz" denken zu müssen.

(Auszug aus der unzensierten Originalfassung der Bibel, welche seit 2000 Jahren von den Tempelrittern an geheimem Ort verwahrt wird)

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ich wußte es schon immer...

@mossi: Beim Schlucken (eines edlen Tropfens z.B.) biste ja auch recht still...

[Bearbeitet von standard (20-09-2008 - 20:07)]

icke WES

Beiträge: 767
Registriert am: 12.11.2004


Was werden den in genau neun Tagen wohl die ältesten, in der Bundesrepublik Deutschland geborenen Sachsen veranstalten?

Hat da jemand 'ne Vermutung?

[Bearbeitet von icke WES (24-09-2008 - 01:13)]

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Saufen bis der Arzt kommt, vielleicht?
Oder ihre Trabant-Anmeldung beim IFA-Vertrieb abgeben...ach nee, is ja Feiertag...
pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


mal was zum thema, zur abwechslung. heute vor 25 jahren ignorierte stanislaw j. petrow, in der nähe von moskau stationiert, meldungen des russischen raketenfrühwarnsystems, daß die usa atomraketen richtung moskau abgefeuert hätten. er interpretierte den vorfall korrekt als fehlmeldung und hat somit einen nicht geringen anteil daran, daß damals kein (atom)krieg ausgelöst worden ist ...

http://www.zeit.de/2008/39/A-Petrow

icke WES

Beiträge: 767
Registriert am: 12.11.2004


Heute vor 25 Jahren fand im Palast der Republik in Berlin ein Konzert mit dem Titel "Rock für den Frieden" statt.

Einer der Künstler, die dort auftraten, war Udo Lindenberg und sein Panik-Orchester.

So ganz an das Protokoll hatte er sich nicht gehalten und hat nicht nur gegen die Amerikanische Rüstungspolitik gesprochen. Unter Anderem hatte er gesagt: "In der Bundesrepublik und in der DDR - nirgendwo wollen wir auch nur eine Rakete sehen. Keine Pershings und keine SS-20!"

Das war das erste und zugleich letzte Konzert im sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat, bei dem Udo Lindenberg auftreten durfte. Eine bereits geplante Tournee wurde von Seiten der DDR abgesagt. Erst nach der Wende durfte er in den Osten Deutschlands und wurde stürmisch begrüßt.
http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2008/10/25.jhtml

[Bearbeitet von icke WES (25-10-2008 - 20:09)]

wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


Klasse Diskussion zu Religion und Glauben. Schade, dass ich das jetzt erst entdeckt habe. Aber ich habe mir die Mühe gemacht, den Disput aus dem September mal nachzulesen...

...und muss sagen, das limokombi zu ziemlich genau auch meine Sicht über die Dinge getroffen hat. Danke! Und ganz ehrlich, bisweilen sogar besser formuliert, als es mir eingefallen wäre...

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


@wilhelminus

Danke!

Da Du ja Dresdner bist, können wir ja @Mossis Vorschlag aufgreifen und uns bei Gelegenheit mal persönlich bei einem Bier darüber unterhalten. Dabei könnten wir dann auch über eine gemeinsame Argumentationslinie sprechen, die es uns ermöglich, den hier auftretenden atheistischen Wucherungen mit aller Kraft des Wortes geschlossen entgegenzutreten.

Schließlich liegen die Mehrheiten in dieser Frage hier anders...

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Wetten, daß zumindest der Teil "Bier" nicht klappen wird???

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


@Deluxe

Wie meinst Du das? Trinkt wilhelminus kein Bier, oder bemängelst Du, das ich von Bier in der Einzahl sprach und dies zu unrealistisch ist unter Sachsen?

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Sowohl als auch - und außerdem ist zu solchen Gelegenheiten EIN Bier nicht nur unter Sachsen unwahrsteinlich...
wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


Was ich aber eher vorschlagen würde, wäre den Standort des Gesprächs auf Balkon oder in den Biergarten oder den Garagenhof zu verlagern, da ich in dieser Runde der Nichtraucher bin, oder sehe ich das falsch...?
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