Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


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Autor Thema: Wie lange soll das noch gutgehen, oder geht die BRD den Bach runter???
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ich persönlich halte Mindestlöhne für weitaus wichtiger...
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht ganz erwähren, daß die Lage (eigentlich) doch ernster ist, als man uns wahrhaben lassen möchte...
Hektische Aktivitäten (G7_Krisengipfel, ein neuerdings angekündigtes und milliardenschweres Konjunkturprogramm hierzulande [über die noch milliardenschwerere Bankenrettung hinaus]) sprechen irgendwie dafür.
Vor allem deshalb, weil man ein derartiges Konj.programm bisher immer als "zu teuer" und "nicht wirksam" abgelehnt hat.
Mich wundert nach wie vor, wo all die -zig Milliarden so plötzlich herkommen (sollen). Bei den dagegen eher "läppischen" ca. 2,5 Milliarden für die Wiedereinführung der alten Pendlerpauschale war jedenfalls das Geld nicht auftreibbar angeblich...
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Wir haben auf die Schnelle mal 26 Milliarden für eine einzelne Bank...unr diese Milliarden werden wohl auch fällig, früher - oder eben später.

Und jetzt kommt man dahinter, daß ein teil der Problemlösung die Teilverstaatlichung einiger banken, darunter auch der Deutschen Bank sein könnte.

Finde ich spannend...zuerst wird der Staat aus allem, aber auch wirklich allem herausmanövriert. Sogar aus der lebensnotwendigen Infrastruktur (Bahn, Energie etc.).
Nun schreien die Lobbyisten zuerst nach Staatsgarantien, mittlerweile sind wir bei Verstaatlichung angekommen.

Das hat schon 'was...

das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


Wurde der hier schonmal gebracht?

Der Kommunismus hat erst verstaatlicht und dann ruiniert..... der Kapitalismus ruiniert erst und dann wird verstaatlicht.......

2TPappe

Beiträge: 93
Registriert am: 19.08.2008


Mich würde vielmehr interessiern woher die 1Billon € Merkel Garantie für alle Spareinlagen
herkommen sollen wenn es hart auf hart Kommt.
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Woher wohl: vom Steuerzahler.
Der garantiert sich seine Einlagen sozusagen selber.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Und schon sind wir quasi zwangsläufig bei Herrn von Münchhausen - welcher sich selber und am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat (oder haben wollte...) .
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Mag sein, daß ich ein Schwarzmaler bin...
Mag auch sein, daß ich ein grundsätzliches Problem mit dem Kapitalismus habe...

Aber ich sehe das so:

Die 400 Milliarden, die insgesamt geschnürt werden, sind etwa 1,75 Jahreshaushalte der BRD. Und die werden fällig. Ausgeglichener Haushalt 2011 ist schon offiziell abgeschrieben.

Die Staaten des "Westens" - also m.o.w. ganz Europa und die USA leiden seit Jahren an horrenden Staatsschulden.

Was kann man dagegen tun? Genau - ein probates Mittel gegen unbeherrschbare Schulden ist die Hyperinflation Marke 1923/24.

Die derzeit in verdächtig kurzer Zeit erzielten europa(!!!)weiten Einigungen bezüglich der Auffangsummen und Garantien sind nichts weiter als die große Chance des Zeitgewinns für all diejenigen, die ihr Geld noch in Alternativwerte ummünzen müssen...Immobilien, Gold, Diamanten etc.
Damit das klappt, darf natürlich kein Sparer seine Kröten von der Bank holen, deshalb gibt es moralische Sicherheitsbeteuerungen und Spareinlagengarantien der ReGIERungen, die zwar keinem juristischen Urteil standhalten und nichtmal das Papier wert sind, die aber dem Volke ganz gut gefallen.

Ist schonmal jemandem aufgefallen, daß der Goldmarkt leergefegt ist? Es gibt derzeit kaum noch Gold zu kaufen...redet nur keiner drüber.

Wenn die Herrschaften in wenigen Monaten oder Jahren (man darf wohl von bis zu einem halben Jahrzehnt ausgehen) damit fertig sind, wird zumindest in Europa damit angefangen Geld zu drucken. Den Rest der Geschichte kennen wir...

So - und nun darf diese etwas einseitige und natürlich nur dem bösen widerspenstigen Ossihirn entsprungene Variante von unseren gläubigen Marktwirtschaftsfreaks diskutiert werden...solche Leute gibts ja...ich erinnere nur mal an die "Gnadenimporte"... *LOL*


[Bearbeitet von Deluxe (13-10-2008 - 22:32)]

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


marktwirtschaftsfreak ich sehs als kompliment ... von mir aus soll die hyperinflation kommen, das wär sogar sehr gut, weil es den ganzen aufgeblähten kapitalmarkt mal reinigen würde ... mein patentrezept für die momentane krise: laßt zusammenbrechen, was zusammenbrechen will. null cent hilfe für nix und niemanden. so ein reinigendes gewitter wär nämlich gar nicht mal so falsch. danach gehts dann allerdings von vorne los und wird wieder so enden. leider sind finanzmärkte kein statisches monopoly-spiel ... die spielregeln ändern sich mit jedem zug und niemand kennt sie alle
601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


Auch wenn es schwer nachzuvollziehen ist: Die Regierung hat aus 1931 gelernt und tut gut daran, wenn sie heute die Banken unterstützt.
Damals ging ähnliches mit der DANAT (Konglomerat aus Darmstädter und Nationalbank) ab und der Staat tat - nichts.
Worin das zwei Jahre später gipfelte wissen wir alle.
DUOcalle601

Beiträge: 2.038
Registriert am: 09.06.2006


seit freitag nachmittag gilt bei uns in der behörde ne haushalts sperre

das einzige was wir noch machen dürfen ist tanken,

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


... und selbst fürs weiterschreiben nach dem Komma hat der Strom nich mehr gelangt
Naja, schaun mer mal. Ich glaub ja nicht an die staatliche Rettung. Das führt nur dazu, daß noch ne Weile weitergewurstelt wird und es dann umso dicker kommt.
Gruß,
Marlene
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Das KANN so passieren, muß aber nicht...
Wie Henri schon ganz richtig sagte: es gab wohl letztenendes zu diesem staatl. Eingriff keine wirkliche Alternative.
Wo aber all die Milliarden nun letztenendes so plötzlich herkommen, nach welchen Kriterien sie verteilt (und ob und wie/wann sie zurückgezahlt) werden sollen, wer das Handeln der Banken damit überwachen soll - all das ist mir nach wie vor recht nebulös...

[Bearbeitet von standard (21-10-2008 - 19:18)]

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


"keine wirkliche Alternative"

Ich sehe das genauso, es ist wahrlich kein Grund zur Freunde, aber was sollte man sonst machen. Ob´s was bringt, wird die Zukunft zeigen...

"von mir aus soll die hyperinflation kommen, das wär sogar sehr gut, weil es den ganzen aufgeblähten kapitalmarkt mal reinigen würde "

Ich bin kein Freund dieses Wirtschaftssystems, ich halte den ökonomischen Zusammenbruch mittelfristig auch für möglich/wahrscheinlich, aber sich so etwas leichtfertig zu wünschen... Wem trifft denn eine "Hyperinflation" am meisten? Glaubt wirklich irgend jemand hier, ein solches Ereignis macht die sozialen Unterschiede weg, bzw. unsere Gesellschaft besser? Wenn so etwas wie eine "Hyperinflation" passiert, sind definitiv die "Ärmeren" wieder die Ersten, die bluten werden. Ein "Besitzender" dessen 2.000.000 Euro nur noch 10% Kaufkraft haben, kann wahrscheinlich noch recht gut überleben. Die Oma der das Gleiche mit ihren 700 Euro Rente passiert, hat da aber wohl ein Problem...
Abgesehen davon, das auch nur "Reiche" ihr Geld sinnvoll in Anlagen stecken können, die eine "Hyperinflation" überleben...

[Bearbeitet von limokombi (22-10-2008 - 08:17)]

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Keine Alternative?????

Ich denke doch...
Und zwar genau anders'rum. Die Banken pleite gehen lassen und anschließend dem Sparer und der Wirtschaft die verlorengegangenen Einlagen (incl. Kreditübernahme) zu ersetzen. Kredite werden dann eben an den Staat zurückgezahlt, anstatt an die nunmehr pleite gegangene Bank.

Man kann ja durchaus einzelne Institute retten - je nachdem, wieviele Kleinsparer dort sind. Aber gerade solche Häuser wie HypoRealEstate, die reine Spekulationsausgründungen sind, müssen nicht gerettet werden.

So wie es jetzt gemacht wird, hat der Staat keinerlei Einfluß darauf, was mit dem Geld letzten Endes passiert. Die Banken müssen lediglich informieren was sie damit gemacht haben - und das wars.

Eine Blankovollmacht für die Investmentbanker. In Höhe von 2 vollen Jahreshaushalten der BRD. Und innerhalb einer einzigen Woche verfügbar gemacht...von allen Instanzen durchgedroschen.
Auf diese Weise hat man jeder Gegenmaßnahme die Zeit genommen...es hatte gar niemand die Möglichkeit, vors Verfassungsgericht zu gehen. Die parlamentarische Demokratie wurde komplett ausgehebelt - zumal das Parlament keinerlei Stimmrecht in puncto Vergabe hat. Notstandsgesetzgebung - hatten wir schonmal, unter einem Reichskanzler namens...A.H.

Und die Propaganda von wegen "keine Alternative" geht auf...na denn...

[Bearbeitet von Deluxe (22-10-2008 - 09:14)]

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


"zumal das Parlament keinerlei Stimmrecht in puncto Vergabe hat."

Auch ich finde es höchst interessant, das man in der BRD innerhalb von einer Woche solche Dinge mit diesem unglaublichen Volumen durchbekommt, wo sonst doch so gern über lächerliche einstellige Milliardenwerte monatelang herum debattiert wird. Aber allein die Tatsache, daß selbst die oft so realitätsfernen Grünen nicht ernsthaft wiedersprochen haben, und auch die Linken sich lieber mit anderem Schwachsinn beschäftigen (z. B. Änderung der Nationalhymne, "Gernepräsident" Peter Sodann) dürfte hierbei als Indiz gelten, daß NIEMANDEN eine wirklich bessere Lösung eingefallen ist...

"Die Banken pleite gehen lassen und anschließend dem Sparer und der Wirtschaft die verlorengegangenen Einlagen (incl. Kreditübernahme) zu ersetzen."

Mit WAS willst Du die verlorenen Gelder ersetzen? Der Staat hat doch nicht wirklich die 480 Milliarden des Hilfsprogrammes bzw. die Garantieleistung für die Spareinlagen (1 Billion wohl lt. Frau Merkel) als Geld da, sondern er BÜRGT "nur" dafür. In einem Währungssystem welches nur zu einem geringen Prozentsatz noch mit Gold gedeckt ist (was heute auch wohl nicht mehr anders geht), lebt wohl alles von diesem Vertrauen. Wenn aber die ersten Banken richtig pleite gehen würden, bricht jedes Vertrauen zusammen, was damit der "Realwirtschaft" wohl das Genick brechen dürfte, spätestens dann, wenn der Euro sein Vertrauen eingebüßt hätte, wird es für einen "Exportweltmeister" wohl eng...

"Ist schonmal jemandem aufgefallen, daß der Goldmarkt leergefegt ist?"

Vor kurzem wurde darüber auf ARD schon mal berichtet, obgleich ich das eh für lächerlich halte, wenn der Kleinsparer jetzt versucht, seine Geld in Gold umzutauschen...

Zoni

Beiträge: 3.538
Registriert am: 15.11.1999


Ich wuerde die Verantwortlichen enteignen, Haeuser weg und so weiter.
Das Geld soll dan sozialen Zwecken zur Verfuegung gestellt werden.

Dann sollten diese Leute auch mal auf Hartz 4 Niveau leben muessen

Rex

Beiträge: 1.449
Registriert am: 29.11.2000


... wo doch jetzt schon die Banken Hartz IV beantragen müssen.

[Bearbeitet von Rex (22-10-2008 - 14:20)]

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


@limokombi:
Das mit der Spareinlagenhöhe ist schon richtig. Nur funktioniert die jetzige Lösung ja auch nur über Vertrauen. Letztlich ist das ein Zusammenspiel leerer Hülsen...und wenn die vollen 500 Milliarden fällig werden, wird es ganz genauso eng.

Der eigentliche ehler ist, daß es im Finazsektor keine persönliche Haftbarkeit gibt. Jeder Unternehmer (außer GmbH) haftet mit seinem gesamten Vermögen und sogar die Familie wird im Zweifelsfalle zur Kasse gebeten.
Nur im managerwesen und im Finanzsektor kommt sowas nicht vor. Mist bauen und die Allgemeinheit dafür zahlen lassen.

Wenn an den Haftbarkeitsregeln nichts geändert wird, wird sich auch nichts verbessern.

Rex

Beiträge: 1.449
Registriert am: 29.11.2000


@Limokombi: Ich hab hier noch einen für dich. Der passte leider nicht mehr in meinen Keller.
limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


@deluxe

"Der eigentliche Fehler ist, daß es im Finanzsektor keine persönliche Haftbarkeit gibt."

Womit wir ganz einer Meinung sind, dies ist längst überfällig! Wenn diese Art der Haftung in der Wirtschaft eingeführt wird, sollten wir sie aber auch gleich auf die Politik mit ausweiten!

@Rex

Gut, ich nehme ihn..., aber nur als Freundschaftsdienst unter Trabantfahrern. Sei so lieb, und wirf ihn bei Gelegenheit in meinen Briefkasten, ich werfe ihn dann zu dem anderen Schrott im Keller...

PS.: Bilde Dir aber bitte nicht ein, daß ich den Barren auch noch bei Dir abhole...

[Bearbeitet von limokombi (22-10-2008 - 15:50)]

Trabantfan

Beiträge: 754
Registriert am: 18.03.2000


Ein schönes Bild zur derzeitigen Situation.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Dank der Bundesverfassungsrichter dürfte das Schweinchen bei dem einen oder anderen von uns wieder etwas mehr auf die Rippen bekommen - es lebe die alte Pendlerpauschale! (todgesagte leben eben wirklich länger! )
Für uns persönlich bedeutet das z.B. einen guten halben 1000er Rückzahlung, den kann man schon gebrauchen...
Am schärfsten finde ich "uns Angie" - die sich jetzt allen Ernstes hinstellt und das Urteil und dessen Umsetzung (die Rückzahlung und die wahrscheinlich wirksame Rückkehr zum alten, höheren Abrechnungsmodus) als "Konjunkturprogramm" zu verkaufen. Typisch Politiker: falsch gehandelt, trotz Absehbarkeit des Ergebnisses stur durchgedrückt und jetzt noch beinahe versuchen, das eigene "auf die Schnute fallen" als Erfolg zu verkaufen. Es ist schon merkwürdig...
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


oh. nett läppert sich bei mir auch
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Ich habe heute einen Kommentar zur Pendlerpauschale gehört: Nur das KÜRZEN der Pendlerpauschale wurde als verfassungswidrig eingestuft. Die komplette Abschaffung selbiger wäre ohne Probleme möglich....

Ich habe jedenfalls in den letzten Jahren immer meine km angegeben und freu mich jetzt.

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Eine endgültige Entscheidung wird es 2010 geben...und dreimal darf man raten, wie die ausfallen wird...

Nehmt das Geld, packt's beiseite und genießt es...es könte das vorletzte Mal gewesen sein...

DUOcalle601

Beiträge: 2.038
Registriert am: 09.06.2006


edith wegen verlesen

[Bearbeitet von DUOcalle601 (10-12-2008 - 12:05)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ist schon klar, daß es >vorläufig< ist, nur ist (so gut wie...) haben eben bekanntlich weit besser, als (wenig oder nix mehr) kriegen.
Insofern...
Wobei sich die oben erwähnte Dame gestern schon relativ deutlich in Richtung "Widereinführung der alten Pendlerpauschale" geäußert hat - 2010 bleibt abzuwarten (nebenbei auch, wer dann letztenendes in jenem häßlichen Berliner Protz-Bau residieren wird... ).
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Die wirklich schlechten Nachrichten kommen alle erst nach der Bundestagswahl im Herbst 2009...

Bis dahin können die erzählen was sie wollen - ich glaube erstmal sicherheitshalber gar nix...und schon gar nicht, wenn die Parteien ein C im Kürzel tragen...oder die Outsourcinggruppe der C-Parteien namens SPD mimen...

Zoni

Beiträge: 3.538
Registriert am: 15.11.1999


Naja das wir alle nen einheitlichen Krankenkassensatz ab 2009 von ueber 15 prozent haben, duerfte bei den meisten die Rueckerstattung der Steuer schon wieder auffressen

Also nix Konjunkturprogramm

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